Jump to content

[Nightmare in Norway] Undersokelse; dag fem - Nebenplot Ermittlungen


Der Läuterer
 Share

Recommended Posts

"Der Herr ist nicht käuflich und auch nicht bestechlich." Torben scheint erstaunt zu sein. "Wenn es ihn interessiert, was Sie als Anliegen vorbringen, dann hört er Ihnen zu, wenn nicht, dann nicht. Herr Lindstrom ist in dieser Hinsicht ein sehr einfacher Mensch."
Link to comment
Share on other sites

"Sie verstehen nicht, Torben. Ich möchte ihn nicht kaufen, sondern ihm eine Freude machen. Bei einem netten Getränk redet es sich besser. Wenn ich ihn kaufen wollte, Torben, dann hätte ich Sie nicht gebraucht, dann wäre ich mit einem Portemonnaie voller Geld in sein Büro marschiert und dann wäre es gut. Nein, meine Ansichten sind die einer guten Konversationsbasis. Nicht mehr, aber auch nicht weniger."

Link to comment
Share on other sites

"Klopfen Sie an. Gehen Sie hinein. Sprechen Sie Ihr Thema an. Er wird zuhören, selbst wenn es nicht den Anschein erweckt. Und wenn es ihn interessiert, dann wird er Ihnen mit Sicherheit antworten. Verstehen Sie?" [...]

"Mehr kann ich Ihnen leider nicht versprechen."

Link to comment
Share on other sites

Niemand antwortet auf Ricks Klopfen.

Aber leise Musik erklingt aus dem Büro.

Definitiv Orgelmusik. Vermutlich irgendetwas von J.S. Bach.

Link to comment
Share on other sites

Abermals keine Antwort.

Dann endet das Musikstück.

Doch kurze Zeit später beginnt es erneut.

Das selbe Stück.

Und... Ganz eindeutig Bach.

Link to comment
Share on other sites

Wieder keine Antwort.
Link to comment
Share on other sites

"Ich mache mir Sorgen um Sie, Mr Lindstrom. Große Sorgen. Dieses Gespräch, wie ich nun doch finde, ist weniger wichtig für mich als für Sie. Ergreifen Sie die Chance, ich bin jemand, dem Sie sich anvertrauen können.

Matilde hat mir auch vom Wittiko erzählt. Er ist da draußen, nicht? Lauert, brütet, pirscht - Morgen wird er kommen, das habe ich im Gefühl. Und wenn Sie bis dahin nicht gesprochen haben, Lindstrom, dann werden Sie es nie mehr tun können. Sein Zorn ist unfreiwillig geweckt worden und wen wird er zuerst treffen? Den Mann, der überlebte. Das sind Sie. Mann, meiden Sie nicht länger die Konfrontation, werden Sie ein Mann, ein Mensch, ein Übermensch! Fangen Sie an damit, diese Tür zu öffnen, der Rest kommt von alleine. Wahrlich, so einfach ist das."

Link to comment
Share on other sites

Ein metallisches Klicken ist zu vernehmen.

Die Tür schwingt auf. Zuerst nur einen Spalt, dann schwingt sie ganz auf. Von Geisterhand.

Der Raum ist in ein weiches Zwielicht getaucht.

Die Luft ist schwer und süsslich. Rauchig.

Es riecht nach verbrannten Tannennadeln.

Die Musik läuft immer noch.

Lindstrom sitzt in seinem Sessel, mit dem Rücken zum Eingang. "Toccata und Fugue in d-moll."

Link to comment
Share on other sites

"Es tut mir sehr leid, Mr Lindstrom, Musik ist nicht Teil meines Fähigkeitenspektrums. Ich bin darin mindestens ebenso unerfahren, wie manch anderer in Literatur nicht bewandert ist." Ich öffne die Tür weiter und trete ein und blicke mich nach der Quelle des Geruchs um. Verbrennt er die Tannennadeln in einer Schale oder ...? "Ich liebe Literatur, da sie mehr ist, als ein vergängliches Spiel von Klängen. Sie ist für die Ewigkeit. Die Menschen dahinter mögen sterben, aber ihre Gedanken und Worte, die sind unsterblich.

'Sollte ich die Wahl zwischen Leben und Vergessen haben', schrieb H. P. Wilde einst in 'The Day's End', 'so würde ich das Leben wählen, obgleich es mehr Schmerz hervorruft, als das Vegessen je gelindert hätte'.  Manche Kritiker verschrien ihn für diese Aussage, sie verhetzten ihn als einen naiven Romantiker, einen Stümper, einen Tor. Aber ich glaube, er hat recht. Jeder von uns kennt dieses Gefühl, dass er damit einfängt und Sie auch, nicht wahr? Sie sollten es kennen, sonst wären Sie wahrscheinlich schon längst so tot wie die arme Miss Petuchowa. Möge Sie ihren Frieden gefunden haben. Sie, Mr Lindstrom haben den Willen zum Leben und der ist sehr kostbar.

Oscar Wilde schrieb: 'Die Bücher, die von der Welt unmoralisch genannt werden, sind Bücher, die der Welt ihre eigene Schande zeigen'. Er verbürgt sich damit vor der Richtigkeit unangenehmer Tatsachen, die die Menschen nicht akzeptieren wollen, sind sie auch noch so evident. Ich persönlich teile diese Auffassung." Ich verstumme und bewege mich langsam zu dem Sessel, in dem er sitzt. Meine Hand hält den Rücken des Sessels leicht, dann gehe ich um das Möbelstück herum, um ihm in die Augen blicken zu können.

Edited by Blackdiablo
Link to comment
Share on other sites

Die Fensterläden des Büros sind geschlossen, obwohl es draussen schon lange hell ist.

Auf dem Fenstersims steht eine Räucherschale, die ihre schattenhaften Tentakeln nach den Nüstern der Anwesenden ausstreckt und deren rauchiger Duft kitzelt und reizt.

Auf dem Schreibtisch steht eine Petroleumlampe, die ihre Schatten durch den ganzen Raum schickt und deren Flackern den Raum belebt und die Schatten tanzen lässt.

 

Als Rick den Sessel Lindstroms leicht zu sich dreht, um in das Gesicht des Mannes zu schauen, sieht er, dass Lindstrom seine Augen geschlossen hat.

Sein Gesicht sieht angestrengt aus, als hätte er Kopfschmerzen.

 

"Herr Anderson? Oder ziehen Sie den Namen Fairwell vor?" Der leere Ohrensessel vor dem Schreibtisch macht ein kratzendes Geräusch auf dem Boden und der Sessel rutscht leicht zur Seite, als wäre er von einer unsichtbaren Hand bewegt worden.

 

Lindstrom schlägt die Augen auf und Rick blickt in milchig. glasig, blinde Augen.

"Nehmen Sie Platz."

Edited by Der Läuterer
Link to comment
Share on other sites

"Bleiben wir bei Fairwell, dann kommen wir beide ... nicht durcheinander." Ich setze mich auf den mir gewiesenen Platz und schlage die Beine übereinander. "Sie sehen, wenn ich das bemerken darf, nicht gesund aus, Mr Lindstrom. Kann ich Ihnen etwas bringen lassen, bevor wir ..." Ich mache eine leichter drehende Handbewegung. "Ich möchte Ihnen gerne helfen, wissen Sie? Aber trotzdem müssen wir ungestört bleiben, allein, unter uns, sodass IHnen nach Beginn des Gesprächs wohl verwehrt bleiben wird, sich noch ein Glas Wasser zu bestellen."

Mir kommt meine Chloroformflasche in den SInn wie ein grauenhaftes Totem. Mein Speichel läuft mir absurderweise zusammen und ich muss mich zusammenreißen, um nichts von meinem Innenleben nach außen hin preiszugeben. Zudem befindet sich der Gegenstand meiner Wonnen ohnehin auf meinem Zimmer.

Link to comment
Share on other sites

"Mir geht es gut, Herr Fairwell." Lindstrom dreht sich der Wand zu. Dann steht er auf und tastet mit den Handflächen die Wand ab. "Sie sind ein Mörder. Herr Fairwell. Sie töten wieder und wieder. Und dann tun Sie Busse. Sie sind gefangen zwischen abschlachten und Abbitte leisten. Ich könnte Ihnen helfen. Es besteht noch Hoffnung für Sie." [...]

"Aber ich habe keine Zeit mehr." [...]

"Wissen Sie, dass immer drei Menschen sterben? Der erste war Ihr Freund Hasan. Die zweite Tote war Frau Petuchowa. Und das dritte Opfer... das werde ich sein. Ich werde umgebracht werden. Das ist der logische Schluss. Mein Tod ist unausweichlich. Es ist unumgänglich." [...]

"Und niemand kann irgendetwas dagegen tun, um es aufzuhalten."

Edited by Der Läuterer
  • Like 1
Link to comment
Share on other sites

 Share

×
×
  • Create New...