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Wie geht ihr mit dem historischen Alltag um? Also wo im Jahre 1920 Bahnhöfe und Bahnlinien, Flughäfen, Krankenhäuser, Irrenhäuser oder Geschäfte waren? Oder wie die gesetzliche Lage damals aussah (z.B. Waffenrecht)? Wie Verbrechen (z.B. Diebstahl, Mord) geandet wurde? Oder einfach was es damals gab und was erst erfunden wurde?

 

Gerade wenn man in seiner Heimat spielen möchte, muss man als Keeper ganz schön sattelfest sein, wenn es darum geht die Situation vor fast hundert Jahren zu beschreiben.

 

Habt ihr irgendwelche Tipps wie man zum einen schnell zu solchen Detail Informationen kommen kann bzw. wie man hier am besten mit dem Improvisieren umgeht?

 

Etwas weiteres, wie geht ihr mit damaligen Denkrichtungen um? Oder was damals bekannt war und was nicht?

 

Habt ihr vll. Links zu Artikeln über z.B. die Forensik vor hundert Jahren?

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Wir haben neulich ein Abenteuer in unserer Stadt gespielt: Hamburg - und dabei kam dann gerade bei den Kutschfahrten immer wieder die Frage nach Strassennamen auf....wir Spieler wollten genau wissen, wo wir uns befanden....daher ist es vielleicht ganz gut, Namen von ein paar Strassen zu lernen, die es damals auch schon gab - aber evtl. anders hiessen...

 

Der Spielleiter hatte das grosse Interesse wahrscheinlich nicht erwartet und kam teilweise ganz schön ins Schwimmen....trotz Heimatvereins....*hüstel* :D

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Was super hilft, ist das Lesen von Erich Kästner-Romanen. Viele davon spielen in den 20ern oder in den frühen 30ern, sind oft auch Abenteuergeschichen, die aber in der damaligen Alltagswelt spielen und geben sehr gut sowohl das Flair aus auch die Möglichkeiten der damaligen Zeit wieder. Hier lernt man unglaublich schnell ein Gefühl für die Epoche zu bekommen und hat auch noch jede Menge Lesespaß. Emil und die Detektive ist da ein wunderbares Beispiel. Sogar die Sprache der Zeit wird da eingefangen und ermöglicht ein viel plastischeres Bild, als es z.B. rein historische Informationen tun.

Lest mehr Erich Kästner. :)

 

Fragen wie das Strafrecht, etc. braucht man in den seltensten Fällen am Tisch. Wenn es mal relevant wird, kann man das in Ruhe bis zur nächsten Session recherchieren. Unter Alltagswissen verstehe ich dann schon eher so sachen, wie man z.B. mit öffentlichen Verkehrsmitteln fährt, wie man einen Feueralarm auslöst oder was man im Kolonialwarenladen bekommt.

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Gerade zum "Spielplatz" Deutschland bieten ja der Deutschland-Band und die Regionalia einen hervorragenden Fundus an Informationen.

 

 

 

Etwas weiteres, wie geht ihr mit damaligen Denkrichtungen um? 

Meinst du damit, ob man Spieler auch beispielsweise rechtsextreme ultranationalistische Freikorps-Angehörige spielen lassen sollte, oder radikale Kommunisten?

Ich denke, solche Fragen sollten am jeweiligen Spieltisch einvernehmlich zwischen Spielern und SL geklärt werden.

 

Für alltägliche Gegenstände etc. schau mal hier:

 

http://www.foren.pegasus.de/foren/topic/19476-katalog-von-1912-als-pdf-fotoapparatewaffen-haushaltswaren-einfach-alles/?hl=stukenbrok

Edited by turtle der alte
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:D Bei Hamburg ist wohl das größte Problem um die Zeit was Hamburg ist und was davon ganz andere Städte. Wie je nach Zeit Altona, Wandsbek, Harburg, Bergedorf, Eppendorf...

 

Die Karte aus der Regionalia ist, soweit ich weiß, ca von 1932. Aber im Netz findet man viele Karten aus den 20ern.

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Was super hilft, ist das Lesen von Erich Kästner-Romanen.

 

Ich komm zwar aus ner ganz anderen Epoche, aber: Ganz allgemein helfen gut recherchierte aber leicht zu lesende/schauende Romane oder Fernsehserien deutlich mehr, als sich in unzählige Fachbücher einzugraben. Mit "Rome" bspw bekommt man viel schneller einen viel besseren Gesamteindruck für den Alltag in der ausgehenden Republik/dem beginnenden Prinzipat als durch die Lektüre von Mommsens "Römischer Geschichte" oder auch durch Weebers Bücher zu Alltagsgeschichte allein. Man sollte eben nur drauf achten, dass bei dem entsprechenden fiktionalen Werk wirklich sauber nachgeforscht wurde (ein paar kleine Fehler stecken in jeder historischen Rekonstruktion), zumindest wenn man die historische Karte voll auspielen will. So würde ich etwa "Plebs" niemandem empfehlen, der einen Eindruck vom Alten Rom bekommen möchte, weil es diese Produktion z.B. gar nicht auf historische Wirklichkeit anlegt.

Edited by Dis Pater
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Kann mich dem Lob für "Rome" und "Boardwalk Empire" nur anschließen und ergänze mal noch:

 

Downton Abbey handelt von einer Adelsfamilie und ihrem Personal am Anfang des 20. Jahrhunderts, von technischen Erfindungen (Elektrizität, Telefon, Medizin), politischen Umbrüchen (Frauenrechte, Auflösung von Herrschaftsstrukturen, Erster Weltkrieg) und persönlichen Schicksalen. 2011 erhielt die Serie einen Eintrag im Guinness-Buch der Rekorde als „von Kritikern am besten bewertete Fernsehserie“ des Jahres.

 

Sehr gute Schauspieler (ganz besonders die Rolle von Maggie Smith!), gut recherchiert und vielschichtig. Kenne bisher Staffel 1-3 und bin echt begeistert.

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