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[König!Reich!Unten!] Kapitel 7: Wolffsrevier– Dreiländereck Vogtland, 09. Mai 1924, Geilsdorf, 11:00 Uhr


grannus
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Der Benzingeruch ist im Innern schon wesentlich schwächer, er scheint tatsächlich nur draußen vorzuherrschen. Der Geruch von Benzin ist abartig penetrant, nur sehr schwer aus der Nase zu bekommen. Eduard hält die Plane hoch genug, so dass die anderen auch hineinblicken können. Im Schein des Tageslicht eine bedrückende Szenerie:

 

Die Haut des leblosen Mannes wirft regelmäßig Falten, als wäre er uralt oder als hätte die Haut sämtliche Elastizität verloren. Das Kinn auf der Brust, die Hände um einen Gegenstand geklammert. Jacques hat solch ein Gerät schon ein oder zwei Mal gesehen. Ist ziemlich neu und teuer, ob man solch einen Schnickschnack benötigt steht hier allem Anschein nach nicht zur Debatte. Wer will schon so viel Geld ausgeben für so ein....Magnetdraht-Diktiergerät

 

Inmitten all der Ausrüstung........ein Mensch............leblos.................als wäre er hier friedlich eingeschlafen..............

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Eduard schüttelt den Kopf....

"Dit die alle wechsterbn müssen, wie die Fliegen....dit begreif ick nüsch...soviele Tote uffn mal in so kurzer Zeit hab ick dit letzte mal beim Zugunglück von Kranowitz erlebt...."

(Eduard und seine Boxertruppe waren aus der Tschecheslowakei gekommen und hatten das Unglück überlebt....)

 

"Aber wo zum Geier kommt der verdammte Benzinjeruch her?"

 

Eduard checkt die Tanks und die Benzinleitungen....

Edited by Ruud van de Grachtenspeel
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Eduard sucht nach dem Ursprung des Geruchs und wird schnell fündig. Die Tankwannen sind nicht beschädigt, dafür jedoch die Benzinleitungen der beiden Fahrzeuge. Schlaff und durchtrennt hängen sie herab, gaben ihren Inhalt dem Waldboden. Deswegen riecht es hier so penetrant nach Benzin, der Waldboden dünstet den Geruch immer noch aus.

 

Jacques indes greift vorsichtig nach dem Gerät, nähert sich Zentimeter für Zentimeter dem Toten (?), bereit jederzeit einen Satz nach hinten zu machen. Nichts regt sich. Als die Finger des Franzosen die kalten Hände des Mannes berühren, durchfährt ein Schauer Jacques. Unwillkürlich muss er inne halten um sich zu sammeln. Dann löst er die steifen Finger des Toten und nimmt diesem das Diktiergerät ab. Schlaff hängen die nun leeren Hände an der Leiche herab. Die Haut fühlte sich kalt und schuppig an, fast wie Pergament.

 

Nun hält Jacques das Gerät in den Händen, inmitten all der Ausrüstung des Wolffsrudels..... 

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Jacques ignoriert für den Moment die übrige Ausrüstung und verlässt die Ladefläche. Luft. Weg von der Leiche.

 

"Unheimlich. Wir sollten aber später noch die Ausrüstung genauer betrachten. Aber zuerst ..."

 

Damit spult Jacques zurück und drückt dann auf Wiedergabe, vorausgesetzt es befindet sich ein Band im Gerät.

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Eduard schaut sich in Ruhe den Schaden an den Benzinleitungen an, checkt die Tanks, wieviel ausgelaufen ist...

 

"Eigentlich dürften die Tanks nüsch janz leerlaufen, nur wenn die Benzinleitungen durchtrennt wurden...."

 

Schaut auf die beschädigten Stellen am Schlau und murmelt....

 

"...war dit nen Messer?"

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Knisternd spult das Gerät die Aufnahme zurück. Nach einigen Sekunden knackt es und die Maschine ist still. Jacques betätigt die Taste zum Abspielen. Andächtige Stille im Wald und auf dem Band. Dann beginnt eine Männerstimme mit teils gebrochener fast weinerlicher Stimme ab zu sprechen. Während die Gefährten die letzte Aufzeichnung hören, wandert ihr Blick immer wieder zu dem Leichnam im Wageninnern.

 

"........Sie belagern mich seit Tagen......es geht zu Ende..........den Schreien nach haben es Miriam und der gute Doktor nicht geschafft.......................wo mag nur Jonas bleiben, hoffentlich haben sie ihn nicht erwischt........[eine Minute ist es still auf dem Band. Im Hintergrund kann man nur das unregelmäßige Schnaufen des Mannes hören, dann:].........He, warum kommt ihr nicht rein und macht dem hier ein Ende?!..........aber das könnt ihr irgendwie nicht...........wenn ich einen Stein nach euch werfe, ja, dann schnappt ihr nach mir! Und dann tut ihr wieder so, als würdet ihr mich gar nicht bemerken..........[schreit nun] VERFLUCHTES PACK!!!! [weint nun].....Gott, hilf mir! Es müssen Tausende sein...........[damit endet die Aufnahme nach einer weiteren Minute der Stille in welcher man nur das Weinen des Mannes hört.

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Jacques starrt das Gerät eine Zeit lang sprachlos an. Dann blickt er zu seinen Gefährten.

 

"Was in Gottes Namen hat das zu bedeuten?"

 

Er schaudert. "Wir müssen nach Aufzeichnungen und weiteren Hinweise suchen. Und warum ... sie ... nicht zu ihm konnten." Dann blickt er in den Wagen zu dem Mann. "Oder konnten sie es schließlich doch? Wir müssen ihn wohl da rausholen und genauer untersuchen."

 

Was zum Teufel passiert hier. Vier Personen die sich schon lange mit mystischen Dingen beschäftigen können doch nicht schlagartig verrückt werden.

 

Dann wiederholt er seine Frage ohne es zu merken:

 

"Was in Gottes Namen hat das zu bedeuten?"

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