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[König!Reich!Unten!] Kapitel 7: Wolffsrevier– Dreiländereck Vogtland, 09. Mai 1924, Geilsdorf, 11:00 Uhr


grannus
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Zusammen mit Werner und seinen Burschen fuhren die "Helden von Plauen" nach Geilsdorf und verließen somit den Schauplatz des nächtlichen Schreckens. Hinter sich ließ man den furchtbaren Zug und das Beinahe-Unglück sowie das Feuerinferno in der Nacht. Die Bilder verblassten in der warmen Mittagssonne. Keine Wolke zeigte sich am Himmel, nichts versperrte die Sicht auf wild romantische Natur des sächsischen Vogtlandes. Die Gegend schien nur so von Wäldern, Erhebungen und Hügeln zu strotzen. 

Die schmalen Straßen dagegen schienen diese Weite nicht teilen zu wollen, tummelten sich doch viele Fahrzeuge, vornehmlich Baufahrzeuge und Lastwagen, auf diesen. Alle trugen sie Aufschriften verschiedener Firmen, doch am häufigsten war die "Kleber Stahl & Beton AG" (einem der größten Baukonzernen im Deutschen Reich).

 

Dann schließlich erreicht man doch das beschauliche Plätzchen Geilsdorf. Das umliegende Land hat sich dem Kartoffelanbau gewidmet, hier merkt man nichts mehr vom "Rummel" in Plauen.

Die kleine Wagenkolonne fährt durch das alte Stadttor. Man erblickt einen Gasthof ("Zum Goldenen Löwen). Die Reste des auf einer Ringwallinsel in der Ortsmitte gelegenen Wasserschlosses laden zum Ausruhen oder einem Picknick ein. Ebenfalls im Zentrum befindet sich eine Kirchengebäude, das Bürgermeistergebäude, mehrere Läden, hübsche, verzierte Wohnhäuser. Auch hier stehen hin und wieder Lastwagen diverser Baufirmen, tummeln sich zwischen Erntefahrzeuge, welche Kartoffeln geladen haben.

 

Die Wagenkolonne von Werner hat im Ortskern angehalten. Zwischen zwei Bissen vom Schinkenbrot, dröhnt Werner dann schließlich: 

"Nun, für uns wird es dann Zeit, dass wir weiterkommen. Nürnberg ist noch ein Stückchen entfernt, und du weißt ja wie das ist, junger Mann"

 

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Jacques ist die Fahrt über sehr schweigsam und nimmt die Ruhe der Natur in sich auf, versucht sein aufgewühltes Ich wieder unter Kontrolle zu bekommen. Es gelingt ihm die Ereignisse nach hinten zu schieben. Den eigentlichen Auftrag abzuhaken, dazu wird die Gruppe nicht mehr kommen. Jetzt will er wissen wer hinter diesem Wahnsinn steckt. Und ihn aufhalten.

 

Er musstert kurz die bunte Truppe mit der er unterwegs ist. So unterschiedliche Typen, zusammengeschweißt durch die Ereignisse. Er blickt zu Erich. Ein Deutscher. Ein Soldat im Großen Krieg. Ein Feind. Damals. Jetzt? Ein Freund? Jacques gefällt der Gedanke.

Dann blickt er zu Katharina. Diese starke und selbstbewusste Frau will er nie mehr so verletzt und hilflos sehen. Ob er sie, wenn dieser ganze Wahnsinn vorbei ist, mal zum Essen ... verdammt, jetzt bleib bei der Sache. Jemand hat versucht euch umzubringen. Mehrmals. Und andere Leute ermordert. Darum geht es jetzt!

 

Er nickt Werner und seinen Leuten zu: "Gute Fahrt!" und steigt dann aus, streckt sich und atmet die saubere Luft in tiefen Zügen ein.

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Ich habe alles in die Wege geleitet. Ich werde nicht mehr gebraucht. Wenn ich draufgehe ist die Auktion sicher und auch das Eduard ausgesorgt hat. Bin müde, der Wahnsinn ist doch überall in der Welt, wenn man nur die Augen aufmacht und sich traut zu denken. Die Masse ist Wahnsinnig und betäubt sich mit dem alltäglichen in Stammtischparolen und Alkohol.

Wenn das so weiter geht, dann wird der Himmel in ganz Europa in Flammen stehen.

Nehme noch einen Schluck aus der Flasche. Komisch, wenn man anfängt mit sich abzuschießen wird man ruhiger. Wir sollten uns nicht alle so ernst nehmen ... starre etwas aus dem Fenster ...

aber aufgeben gehört nicht zu den Dingen, die mir liegen, das Leben hat mir Karten gegeben, auch wenn ich nicht gewinnen kann, will ich sehen, wie weit ich mit meinem Blatt komme. Vielleicht kann ich auch meinen Mitspielern noch ein paar Trümpfe ermöglichen.

 

Ich lächle als ich weiterhin aus dem Fenster starre und dann einschlafe ...

 

 

ruhig und friedlich fast seelig sieht der Gesichtsausdruck des kleinen, bleichen, talgiken kleinen Mannes aus, auch das periodische Knallen mit dem Kopf gegen die Scheibe scheint seinem Schlaf keinen Abbruch zu tun.

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Eduard ist gut gelaunt. Werner (den er manchmal auch Dieter nennt...) zieht mit seinen Männern weiter - Hände werden gedrückt....Arme umschliessen Arme....Eduard versucht all dieses Geschehen vom Scheffe und den Begleitern fernzuhalten...."Ick muss beschützen...die Truppe hat eh schon jenuch durchlebt...."  denkt er....

Sobald die beiden Lastwagen von Werner sich entfernt haben, stoppt Edaurd am Wegesrand und beginnt, den Schriftzug wieder abzuwaschen...."....unaufällig sein....dit ist die Devise...."

 

Eduard schaut auch auf der Lagerfläche nach dem Rechten - schmiert das ein oder andere Brot und erkundigt sich nach den Wünschen....

 

"Wolln - wa in nem Hotel unterkommen heute nacht oder noch unauffällig bleiben und erst mal ne Nacht alleene verbringen....ick hab allet hier...essen, Zelte....allet...."

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"Ob fünf Fremde in so einem kleinen Dorf unauffällig bleiben? Ich würde vorschlagen wir besprechen erst einmal wie wir genau vorgehen wollen. Wie fragen wir nach Wolff und seinen Leuten?"

 

Er wendet sich an Rudolf um sich den Brief noch einmal geben zu lassen, liest ihn und reicht in dann nochmals an alle weiter.

 

Dann überdenkt er den Streckenverlauf der Bahn, wo etwa Wolff auf den Zug gesprungen ist und ob das etwa mit Geilsdorf zusammenpassen würde. Wenn ja, in welche Richtung man dann gehen müsste um zu den Schienen zu gelangen. Dabei versucht er sich an die Karte aus dem Postamt zu erinnern.

Edited by Dark_Pharaoh
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"Gute Überlegung Jacques ... an Dir ist sicherlich auch ein guter Polizist verloren gegangen ..."

Bietet den andern Zigaretten an.

"Informationen über Wolf finden wir wohl nur im Dorf, aber das weiß man auch das wir hier sind. Wenn wir alleine vorgehen und erst mal nicht im Dorf eine Bleibe suchen, könnten wir erst mal unerkannt bleiben."

Zünde mit meinen Zigarette an

"Ich bin eigentlich dafür erst mal zu gucken, was wir alleine finden. Ich werde mich aber der Mehrheit anschießen - ich meine wenn unsere eigene Suche nichts zu Tage fördert können wir immer noch ins Dorf und da rumfragen. Aber dann können wir das nicht mehr verdeckt tun. Wenn einer etwas vertuschen will, würde der gleich gewarnt sein. Vielleicht sind wir im Geheimen auch sicherer?"

Gucke meine Zigarette an ... gucke in die Runde. "Was meint Ihr? Könnte jemand Wolf umbringen und dann vertuschen, was er heraus fand, irrtümlich hält der uns alle für Mitwisser und will uns daher alle zum Schweigen bringen? - Das erklärt aber nicht das verhalten des Lockführers, sondern nur die Anschläge auf die Hotels. Vielleicht sind das auch zwei unabhängige Dinge."

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Ich nehme eine der Zigaretten.

 

"Wir könnten uns auch aufteilen. Jemand könnte unter falschem Namen im Ort rumschnüffeln. Man könnte sich als Reporter ausgeben, der die Geschichte in der Zeitung bringen will."

 

Ich schaue zu Katharina. Wir haben sogar eine echte Reporterin.

 

Ich zünde die Zigarette an.... Willst du Katharina wirklich wieder alleine losschicken? Zu diesen Wilden? Schlechte Idee.

 

Ich atme den Rauch aus. "Ach... schlechte Idee. Wir sollten zusammenbleiben. Wer weiß schon wie die Leute in so einem Ort auf Fremde die rumschnüffeln reagieren."

 

Ich lächele kurz. "Also fangen wir einfach außerhalb des Ortes an."

 

"Wenn wir hier länger campieren, sollten wir diesem Kommisar noch Bescheid geben. Ich meine, dass wir auf einen anderen Ort ausweichen sollte gut zu dem Image passen, was der Mann von uns hat... oder wir hatten genug vom Presserummel in Plauen. Aber komplett einfach verschwinden, sollten wir über längere Zeit nicht. Damit würden wir uns doch strafbar machen. Oder etwa nicht?"

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"Keine schlafenden Hunde wecken. Wenn wir hier durch sind, geht es wieder zurück. Wenn es Ärger gibt, dann behaupten wir, das er gesagt hätte in der Region, wir machen ja nur mal einen Ausflug. Solange wir "Abends" wieder zurück sind, sollte er da keinen Handhabe haben. Aufteilen halte ich momentan auch nicht für so eine gute Idee. Besonders weil Katharina wohl bei dem Recherchen der größten Gefahr ausgesetzt wäre. Aber ein Experte bin ich in diesen Dingen nicht, das muss ich hierbei auch noch mal betonen."

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Ich gehe etwas näher zu Eduard und sage etwas leiser: "Du hast Waffen besorgt? Was hast du denn da? Ich will die Dame nicht unnötig beunruhigen. Ich will nur sicher sein, dass wir uns verteidigen können, wenn es nötig wäre."

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"Ich denke auch, dass wir erst die Umgebung selbst unter die Lupe nehmen. Und zusammen bleiben. Wenn wir dann nicht weiter kommen fragen wir im Dorf rum."

 

Jacques zündet sich ebenfalls eine Zigarette an und wendet sich an Rudolf.

 

"Ich denke nicht, dass ich zum Polizisten tauge. Aber ein paar taktische Gedankengänge hat der Große Krieg mit sich gebracht. Für irgendetwas müssen diese Schrecken ja gut gewesen sein."

 

Vielleicht für dieses Abenteuer?

 

Nun konzentriere dich wieder und sei nicht albern.

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Alle sitzen ja hinten auf der Ladeflache, gemütlich in Beduiden-Atmosphäre....

Eduard wendet sich langsam zu Erich "Ick hab zwee Abjesägte...könnse damit um? - Eeene vorne uffm Bock unterm Fahrersitz....und ehe hier im Leinensack...an der Ladeklappe "stösst mit dem Fuss an den Sack

 

"...und wer wäre mein zweeter Schütze? Lämmähr vielleicht? Ick würd vorschlagen, dass eener mit der Bleispritze vorne bei mir mitfährt und eener hinten bleibt....oder wat meenen Sie?"

Edited by Ruud van de Grachtenspeel
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