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[Bühne in Weiß] Kapitel 2: "Besprechungen und Planungen" (NP)


Blackdiablo
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'Die Trägheit unseres Geistes ist größer als die unsres Körpers.'

- Francois Duc de la Rouchefoucauld

 

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Arkham, Massachusetts, Vereinigte Staaten von Amerika

1.11.1928

 

Der Schlüssel. Faith besitzt den Schlüssel. Den Schlüssel, die Hirngespinste des Zimmers fürs Erste hinter einem Schloss zu verbannen. Gemeinsam verlasst ihr das heruntergekommene Borden Arms und freut euch über die trockene Kälte, die euch draußen begrüßt. Ellie reibt sich die Hände und schiebt sie in ihre Manteltaschen.

 

Mit gespielter Verärgerung meint sie: "So, Mr. Cypher. Mir wurde ein Taxi versprochen ... Oder sollen wir zu Fuß durch die halbe Stadt?" Sie kichert und stößt dabei kleine Dampfwölkchen aus.

 

Äußerlich scheint der Schock des Mordes an Alice für Ellie bereits Jahre zurückzuliegen.

 

Es tut ihr gut, denkt Faith. Es tut Ellie gut, an etwas Anderes denken zu dürfen.

 

Wenn das bei ihr nur genauso leicht wäre ...

Edited by Blackdiablo
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Ich schaue mich um, nach Links und Rechts. Dann mache ich die Augen kurz zu, und atme tief lang durch. Ein und aus. So reinige ich mich innerlich, nach einer Sitzung mit einem Patient.

 

Und Mr. Schmidt ist eben so wie ein Patient.

 

Was bewegt so ein gebildeter Mann, wie er bestimmt einer ist, in so eine Gegend zu leben? Warum nur?

 

Ich schaue dann die Anderen. Warum ist Cypher hier? Und was sollte mit Mr. Kranzt?

 

Wir müssen darüber reden.

 

Nicht vergessen, du musst auch nach Hause zurück. Hektor.

Edited by Nyre
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"Das Taxi steht..."

 

Wo ist das Taxi? Weg. Es ist... weg.

 

Ich schaue mich um. Leicht verärgert.

 

"Mrs. Wilde, Sie haben doch sicherlich vorhin gescherzt, oder? Ihr Mann hätte wirklich nichts dagegen, wenn Sie zu einen fremden Mann nach Hause gehen würden? Und er ärgert sich aber andererseits darüber, wenn er erfährt, dass Sie Zwetschgen-Kuchen essen, er aber kein Stück davon abbekommt?"

 

Ich blicke die Strasse rauf und runter.

Derweil trippelt Miss Ellie nervös neben mir von einem Fuss auf den anderen. Vermutlich ist ihr kalt. Deshalb lege ich ihr meinen Mantel über die Schultern.

 

Dann entdecke ich das Taxi, ca. 50 Meter die Strasse weiter runter.

 

"Hier lang bitte, unser Taxi wartet."

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Ich laufe zum Taxi, schweigend.

 

So lange ich alleine bleibe, bin ich von ihm sicher. Ist das so?

 

Ich schaue mich um.

 

So lange er sieht, ich lebe ohne andere Beziehungen, ist er wenig verärgert.

 

Wenn ich den Auftrag erledigt habe, werde ich die Schulden abbezahlen, und von Arkham verschwinden.

 

Will ich Arkham wirklich verlassen? Mein Job ist alles.

 

Ich runzele die Stirn. Dann merke ich, wie Dr. Cypher Ellie mit den Mantel hilft. Ich schmunze ein wenig. Eigentlich kann er ganz nett sein.

 

"Nanu, Ellie geht doch nicht allein zu Ihnen, Mr. Cypher. Kein Grund für Howard eifersüchtig zu sein, oder?" sage ich leicht amüsiert.

 

"Also, ich finde eine gute Idee zu Ihnen zu gehen, und um uns zu unterhalten. Über vieles. Wir haben sicherlich viele Fragen, die wir uns gegenseitig stellen werden. Es wäre von Vorteil, klar Text zu reden."

 

Ich schaue zu dem Riesen, der ein paar Schritte hinter mir läuft. Ich seufze.

Edited by Nyre
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"Bitte sehr." Ich halte den Damen die Tür auf.

"Herr Créanzt? Ich glaube es ist angenehmer für Sie, wenn Sie neben dem Fahrer Platz nehmen.

Ich steige hinten in den Fond."

 

"Los." Ich klopfe dem Fahrer auf die Schulter.

 

"Meine Herrschaften? Müssen Sie noch etwas erledigen, abholen oder besorgen?" Ich schaue zu den Damen herüber und nicke. "Wir können problemlos den ein oder anderen Umweg fahren." Ich schaue erwartungsvoll in Rund. "Herr Créanzt? Brauchen Sie noch etwas?"

 

Mit Ausnahme des Colts natürlich.

Edited by Der Läuterer
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"Ich brauche nur heute Abend wieder Zuhause zu sein. Habe ein kleiner Begleiter zu versorgen, und natürich werde da sein müssen, um zu übernachten. Ich darf es mir, aber das gilt für jede Dame hier nehme ich an, nicht leisten bei einem Mann, vor allem einen Kollegen, zu übernachten."

 

Wenn er mich verfolgt, würde das mein Ende sein. Berüfliches Ende.

 

"Mr. Krantz, Sie sind auch einen Waffe- Expert, so wie ich es mitbekommen hab. Ich habe eine Pistole, ganz alt, die sollten Sie sich später anschauen. Ich befürchte, sie funktioniert nicht."

 

Ich schaue nach draussen.

Edited by Nyre
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"Fahrer! Bitte zurück zum French Hill 322."

 

Ich schaue Faith an. "Sie haben ein Kind, Miss Holmes? Das wusste ich ja gar nicht."

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"Es tut mir leid, ich wollte Ihnen nicht zu nahe treten Miss Holmes."

 

Das Thema ist ihr offensichtlich unangenehm.

 

Ich schweige einige lange Minuten.

 

"Was machen Sie mit dem Kater, wenn Sie mal längere Zeit ausserorts sind?"

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"Nun, ich bin immer in Arkham. Ich habe keine Familie ausserhalb der Stadt, und kann im Moment mir kein Urlaub leisten, Sie wissen schon, meinen Mann ist tot, und meine Haus ist abgebrannt... Aber sollte doch der Fall vorkommen, werde ich eine Freudin fragen, ihn mal bei sich zu nehmen"

 

"Hektor ist daran gewöhnt, mich nicht so oft zu sehen. Manchmal schafe ich in der Klinik, wenn die Arbeit es verlangt. Aber sowas wissen Sie auch sehr gut."

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"Miss Holmes, ich kann mir denken, dass Sie im Augenblick finanziell nicht gerade auf Rosen gebette sind. Das Angebot hatte ja auch mit einer grösseren Summe Geldes zu tun, welche Sie bekommen sollen."

 

"Mein Haus steht zu zwei Dritteln leer. Unter anderem auch eine hübsche kleine Zwei-Zimmer-Wohnung mit Süd-West-Blick vom French Hill.

Möbliert. Aber Sie dürfen auch gerne Ihr eigenes Mobiliar mitbringen. Sie könnten jederzeit einziehen."

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Ich drehe mich zu ihm um, und hebe die Augenbraune, richtig überrascht.

 

"Das ist ein großzugiges Angebot, mr. Cypher. Und ich weiss das zu schätzen. Leider wären wir bei dem alten Problem: Die Witwe zieht neben Ihrem Kolleg hin. Noch besser. Quasi bei ihm. Vestehen Sie was ich meine?"

 

Geschwiegen von Finnigan.

 

Ich lächele milde.

 

"Man würde im Krankenhaus darüber lästern. Und die Direktion braucht nichts anderes, um mich zu kündigen. Schon ein Wunder, daß sie es noch nicht gemacht haben..."

"Das würde mein Herz brechen, glauben Sie mir."

 

Ich schenke ihm mein herzlichstes Lächeln.

 

"Trotzdem, vielen Dank. Nehmen Sie es so, als hätte ich ja gesagt"

Edited by Nyre
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Ich lasse nicht locker.

 

"Ich bin keineswegs grosszügig, Miss Holmes."

 

Ich schaue ihr kurz in die Augen, senke dann aber meinen Blick wieder.

 

"Ich bin egoistisch, rational und analytisch. Sie ziehen in die Wohnung. Sie suchen sich eine andere Arbeit. Wenn Sie es wünschen, dann eröffnen Sie im Haus auch eine eigene Praxis. Das Ganze kostet Sie einen symbolischen Silberdoller im Jahr. Und noch eine Kleinigkeit. Sie übernehmen meine Therapie. Solange Sie noch keine Patienten oder eine neue Stellung haben, trage ich Ihre Kosten. Meine Haushälterin kümmert sich um Ihre Wohnung und um den Kater, sollten Sie mal keine Zeit haben. Klingt so ein schlechtes Angebot? Nun sagen Sie schon ja, Miss Holmes, das würde uns beiden helfen"

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Ich starre ihn an.

 

"Es ist komplizierter, als Sie denken." sage ich dann ernst. Verdammt ernst.

 

"Wenn das alles hier vorbei sein wird, werde ich Ihnen das auch in Ruhe erklären. Eine neue Stelle habe ich schon seit Monat gesucht. Und die Praxis zu eröffnen, ist auch was ich am Anfang wollte. Glauben Sie mir, denn als Mann ist absolut etwas anders, es ist nicht möglich. Und auf keinen Fall würde ich solange ich keine Kunden haben, meine ganzen Kosten von Ihnen trage lassen"

 

Sage ich bestimmt.

 

"Ihre Therapie übernehme ich dagegen gerne." ergänze dann. "Wenn Sie das wirklich wollen, und Sie bezahlen auch mein Honorar. Verzehien Sie mir, aber mehr werde ich nicht akzeptieren". Der Ton ist freundlich, aber sagt ganz klar, daß das Thema für mich durch ist.

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"Nun ja. Und ich hatte gehofft, für die Sitzungen das Haus nicht mehr verlassen zu müssen."

 

Ich schaue leicht enttäuscht, zwinge mir aber ein Lächeln ab.

 

"Sie sind eine harte und unnachgiebige Person, Miss Holmes. Das meine ich im aller positivsten Sinn. Sie werden Ihren Weg schon gehen. Dann sind wir uns also einig. Wann findet der erste Hausbesuch bei mir statt?"

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