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[Elegie eines Träumers] NP: Die erste Dissonanz


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Let me apologize to begin with,

Let me apologize for what I'm about to say.

But trying to be geniune was harder than it seemed.

And somehow I got caught up in between:

 

Between my pride and my promise,

Between my lies and how the truth gets in the way.

 

The things I want to say to you get lost before they come:

The only thing that's worse than one is none.
 

[Eintritt von Fiona, Lloyd und Amber aus ihren zugehörigen Prologen]

 

Das Morning's ist eine gemütlich gestaltete, man könnte es als Taverne bezeichnen: Hölzerne Täfelung, allgemein ist fast alles aus Holz gehalten, um einen heimeligen Eindruck zu erzielen: Es funktioniert. Es läuft ruhiger Jazz auf den kleinen Lautsprechern in den Ecken der Decke, man hört kleine Gespräche zwischen den wenigen Gästen, ein wenig Gelächert, sowie Geschmatze.

 

Ein Kellner huscht von hier nach da, sieht ziemlich gut gelaunt aus, trotz seines mageren Gehalts, so ist der Job als Kellner wohl.

 

Außerdem ist ein Beinregal hinter eine Theke angebracht, der heutige Wein des Tages ist ein Pinot Noir, was vor wenigen Sekunden erst auf eine Tafel geschrieben wurde.

Edited by Shine101
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Ich gehe zu den Platz, und beobachte die Frau, die daneben gemütlich mit ihrem Smartphone klimpert.

"Hey Kleine, Hältst du den Plazt für deinen Stecher frei, oder meinst du, dürfte ich?"

Ich klopfe auf den Helm.

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"Was, wer..." etwas fahrig drehe ich mich um und verschütte dabei fast den Kaffee, nur mit knapper Not kann ich verhindern das der Becher komplett umkippt, ein paar Spritzer treffen die Frau neben mir aber trotzdem. Ich verfluche mich innerlich dafür.

 

"Sorry..." murmel ich und schüttel etwas lauwarmen Kaffee von meiner Hand bevor ich den Helm wegnehme "...ist nicht mein Tag!"

 

Erst jetzt muster ich die Frau vor mir und ich beeil mich sichtlich den Helm auf die andere Seite zu legen. "War ne scheiß Nacht..." schiebe ich als Entschuldigung hinterher in der Hoffnung das sie mich dann in Ruhe läßt, denn sie sieht übel aus und ich weiß nicht warum, aber irgendwie habe ich das Gefühl sie schon mal gesehen zu haben. Es ist als würde etwas in meinem Hinterkopf an der Schädeldecke kratzen wie ein kleines Alien das raus will. Aber mir fallen nur Leichen ein, nicht die Frau.

 

Kenn´ ich sie von Tatorten?

Edited by -TIE-
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"Ach verdammte Scheiße" sage ich, und wische mir den Kaffee weg.

Dann atme ich tief ein.

 

Beruhige dich, du willst doch nur frühstücken, und um zu streiten sind die Nächte da.

 

Ich setze mich, und nicke zu dem Mädchen.

 

Die kenn ich doch. Ich starre sie an. Woher nur?

 

"Ne Scheißnacht, hm? dann willkommen im Club" sage ich, und grinse.

"Gib mit das übliche, Rick." sage ich, und stecke mir ne Zigarette in den Mund, ohne sie anzuzünden.

Dann schaue wieder die Frau an.

 

"Habe ich dich vielleicht schon eingebuchtet, oder so? du kommst mir bekannt vor"

Edited by Nyre
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Sie auch? Sie sieht aus als wenn sie nur scheiß Nächte hätte und die letzte war von häusliche Gewalt gekrönt, arme Sau! Aber wenn sie hier sietzt wo ist dann ihr "Stecher", irgendwie tut mir der jetzt schon leid. Vielleicht sollte ich die Krankenhäuser abtelefonieren und nach stumper Kastration fragen sinniere ich.

 

"Sie auch, ist wohl the day after...a horrible night für viele von uns was?"

 

Ich schnappe mir eine Servierte und tupfe die letzten Kaffeeflecken von der Bar. "Eingebuchtet, mich? Nein ich war noch nicht im Knast. Sie sind Bul...sorry...Polizistin?"

 

Wohl eher Swat! Türen eintreten ist mehr so ihr Ding. Aber daher könnte ich sie kennen.

Edited by -TIE-
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"ja, bin ich. Irgendwo kenne ich dich.." sage denkend.

Dann schüttele ich den Kopf.

"Ehi, Rick" sage ich zu dem Barkeeper.

"Du bist doch Italiener, oder deine Frau? Egal. Ich habe heute nacht sowas abgefucktes geträumt, und würde doch gerne mal die Bingo zahlen dafür bekommen. Das machen doch die Itals, oder? Meer, Puppe, Sonne, für jeder Mist ein Zahl, diesmal werden wir Milionaire!"

Er gibt mir den Kaffee.

"Mann, Fiona, du redest aber auch nur Mist, wenn du kein Kaffee trinkst, oder?"

Ich lache.

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Binde ich ihr jetzt auf die Nase das ich zu den Schmierlappen gehöre die sich das Leid anderer Menschen bei Blende Acht reinziehen um emotional distanziert zu sein, nur damit einem nachher jemand die Bilder abkauft und man nicht darüber nachdenkt was man da gerade abgelichtet hat. Naja, sie hat schon Kaffeeflecken verkraftet dann vielleicht auch das.

 

"Ich bin Journalistin..." oder im Begriff eine zu werden, irgendwann in 100 Jahren "...Fotojournalistin, ich schieße Bilder vom Tatort, ich glaube daher kenne ich sie. Sie reden wie jemand der knietief im Blut armer Seelen wartet und eine Spur sucht die den Täter offenbart, sie haben dieses..." Scheiße halt einfach den Mund "...ruhelose" lasse ich den Satz ausklingen.

 

"Wenn es sie beruhigt ich habe auch was total verrücktes geträumt..." versuche ich schnell das Thema zu wechseln "...ich habe geträumt New York geht unter und ein Teeny mit Gitarre hat mir das erzält!" Das lächeln wird gequälter, wirkt aufgesetzt, der letzte Spruch war für mich nicht halb so lustig wie er klingen sollte und das sieht man.

Edited by -TIE-
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Die Frau redet doch mit mir, denke ich. Ich höre nur

 

Bla bla, bla, bla, BLA BLA..irgendeinescheiß..Blaaa.

 

"..und ein Teeny mit Gitarre hat mir das erzält!"

 

Ich drehe mich langsam um, während ich kalter Schweiß aud die Stirn spüre.

 

"..und ein Teeny mit Gitarre hat mir das erzält!"

 

Ich starre sie an, geöffneter Mund, sprachlos. Ungläubig.

 

DAS gibt es nicht. Ich habe falsch verstanden.

 

"Was..was hast du gesagt?" stottere ich. "Teeny, mit Gitarre...lange..lange dunkle Haare?"

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"Ja..." was soll das jetzt ist das ein Cop Trick, so ne Art gedankenleser Scheiß, oder habe ich ihr von den Haaren erzählt. Das kann nicht wahr sein, das ist nicht möglich.

 

"Ja, lange dunkle Haare, in einem Garten, Blumenkind und so weiter! Aber sie verarschen mich hier jetzt nicht gerade, oder. Weil das kann ich jetzt so überhaupt nicht gebrauchen!" Ich versuche hart zu klingen aber mein Kinn zittert. Das ist alles einfach eine Spur zu viel, der Traum, Charyl´s Stimme, der Geschmack der Äpfel und jetzt diese Frau!

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Ich nehme den Kaffee, und trinke einen Schluck.

"Scheiße.." murmele ich.

"Scheiße" wiederhole ich dann.

Ich drehe mich wieder zu ihr.

"Ich habe auch heute Nacht vor ihr geträumt.." sage, sichtlich angetan.

"Ich..sie hat gesungen, und..aber von New York war nix im Traum..ich" Ich schlucke.

"Ich hab von jemandem geträumt, der schon lange verschwunden ist!"

 

"Krass..." sage ich dann

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Das ist doch alles nicht wahr, was erzählt die da! Meine Gedanken rasen, alles fängt an sich zu drehen. Ich sehe Charyls Gesicht, meine im Jazz ihre Gittarre zu erkennen. Meine Gesichtsfarbe weicht einem blassen grün.

 

"Sie verarschen mich doch!" Platzt es aus mir heraus. "Finden sie das witzig, die Bar gehört ihnen, wirklich das ist krasser Scheiß..." Ich stehe auf und wende mich ab, ich renne raus aus der Bar ich muss an die frische Luft. An der Tür sehe ich gerade noch den Schatten aber es ist zu spät ich laufe voll in den Kerl hinein.

 

Die Zeit gerinnt, sirupartig, langsam sie zieht Fäden wie Klebstoff. Für einen Augenblick mag ich ihn, sexy, mein Typ aber das Blut gefriert in meinen Adern. Ihre Augen. Die Zeit springt zurück in ihre normalen Bahnen wie ein überdehntes Gummieband das reißt, ich rempel den Typen an, eine einzelne Träne der Verzweiflung rinnt mir über die Wange. Scheiß Tag.

 

"Sorry..." schon wieder.

 

Dann bin ich draußen, an der frischen Luft.

 

Drinnen bleibt mein Helm und das Handy zurück auf dem Tresen, allein.

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Ich folge sie mit den Blick, dann drehe mich zu ihrem Platz.

Die hat doch hier alles vergessen!

Ich nehme das Handy, und den Helm. So ein Mist.

"Hey, Miss? Miss? Ihre.. ach, verdammt!" Ich stehe auf.

 

Wie ist das möglich, das zwei Fremden genau das gleich träumen? Sowas passiert nur in B-Movie.

 

Versunken in gedanken, laufe ich, jedoch ohne Eile zur Tür.

 

Sie merkt es sowieso gleich...

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Eine junge Frau stolpert in mich hinein, gibt ein schnelles "Sorry" und verschwindet dann in der kühlen, regenschweren Luft, aus deren lieblicher Umarmung ich mich befreit habe. Im Café ist es warm, vielleicht sogar ein wenig stickig, aber es ist in Ordnung.

 

"Hey, Miss? Miss? Ihre.. ach, verdammt!", höre ich vor mir und sogleich durchfährt meinen Körper ein unerbittliches Gefühl des Wiedererkennens wie ein Blitz. Die Jacke, die ich unter meinem Arm verstaut hatte, fällt zu Boden und mit weit aufgerissenen Augen starre ich in die eisblauen Augen von ...

 

"Fiona", entfährt es meinen Lippen. Ich denke an das Meer, das blaue Meer, das Ruderboot und daran, wie ich in den Augen meiner Schwester versinke. Sie ist so verdammt erwachsen geworden!

 

Schicksal, scheint der Wind durch die Fugen ins Lokal zu hauchen. Dies alles ist Schicksal, Lloyd, und nun holt es dich endlich ein.

 

Ich weiß nicht, was ich tun soll. Mein Herz setzt auf. Weinen? Lachen? Schreien? Was soll ich nur tun? Was kann ich tun? Ein fast unhörbares, aber zärtliches "He" ist das Einzige, was mir in den Sinn kommen will.

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Ich hebe den Kopf, und..

 

Lloyd.

 

Lloyd?

 

Lloyd.

 

Mein Bruder. Der verschollene Bruder. Der vermisste Bruder. Der beweinte Bruder.

 

Einfach da. Vor mir. Steht. Da. Einfach.

 

Da.

 

Ich.. 

 

               ...fasse

 

 es...

 

 

              ...nicht.

 

"He..." sagt er.

 

Dreizehn Jahre. Dreihzehn. Ich war dreizehn, als er verschwand.

 

Ich lege meinen Kopf leicht schief. Lächele leicht.

 

Ist es war? Oder halluziniere ich gerade? Um sicher zu sein...

 

Ich schlage ihn hart mit der Rechte voll in den Magen.

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Die Luft aus meinen Lungen enfährt mir mit einem einem trägen Uff. Dann krümme ich mich zusammen und sinke auf die Knie, wo ich unter tränenden Augen zu ihr aufschaue. Ich weiß, was ich getan habe.

Ich lächle ein wenig, hoffe, dass sie es nicht missversteht. Ich bin einfach glücklich, sie gefunden zu haben.

 

Und dass sie sich meiner erinnert.

 

Ich versuche zu sprechen, aber keine Worte sind aus meinem atemlosen Krächzen zu verstehen. Sie hat eine harte Rechte ... Und lässt es bestimmt jeden Unglücklichen spüren. Kleine Sternchen flimmern nun vor meinen Augen und ich fürchte tatsächlich, ohnmächtig zu werden. Nicht nur wegen des Schlages, sondern auch wegen der ganzen Situation, deren traumhafter Charakter nicht zu verkennen ist. Ehe sie an mir vorbei stampft, bevor ich wieder reden kann, greife ich in mein Hemd und ziehe das Kreuz an der Kette heraus und strecke es wie eine Trophäe gen Decke. Es ist eine Geste der Solidarität. Dass ich sie und Mum und Dad niemals vergessen habe.

 

Das Kreuz. Sie muss auch so eins von ihrer Kommunion haben ... Sie muss sich daran erinnern. Und wenn ich ihr etwas bedeute, dann trägt sie es auch.

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