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[Elegie eines Träumers] NP: Die erste Dissonanz


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Ich schaue Amber an, und bin noch etwas von der "Erscheinung" geschockt.

"War nett, Kleine. Pass auf dich auf. Vielleicht sieht man sich beim nächsten Mord!" sage ich ernst, diesmal ohne Ironie.

Ich fange an zu essen.

 

Erst essen, dann die Fragen.

Denke ich, und schaue dabei Lloyd.

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"Moment, warten Sie ..." Sie hält einen Moment inne. "Sollten wir nicht ... Ich meine: Finden Sie nicht, dass wir irgendwie in Kontakt bleiben sollten, FALLS doch etwas geschieht?" Nach meiner Begegnung mit Fiona ist wohl alles möglich. "Sich die Träume wiederholen?" Ich weiß nicht, ob ich mit ihr hier alleine bleiben und frühstücken kann.

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Ich drehe mich noch mal um und schaue den Iren schief an. "Wenn sie euch gesagt hat wie sie heißt und ihr davon überzeugt seit, ich meine richtig überzeugt, dann schaut mal bei answers.yahoo.com nach und sucht nach Träumen. Hinterlasst eine Nachricht, oder schreibt was prägnantes, dann treffen wir uns wieder hier!" Dann gehe ich raus.

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Ich esse weiter.

"Die kleine sollte mal ein paar Tavor nehman zur Beruhigung"

"Ich kann spüren wie unangenehm es dir ist. Willst du auch gehen?" sage nach ein paar Minuten.

"Ich weiss, ich bin keine gute Gesellschaft, und du bist bestimmt von mir irgendwie enttäuscht, Lloyd" sage ich dann, ohne ihn anzuschauen.

Das ist alle noch so..irreal für mich.

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"Weißt du, eigentlich solltest du nicht glauben, ich könnte von dir enttäuscht sein. Das wäre doch völlig irrational." Ich schaue auf mein Sandwich, der Hunger ist mir irgendwie vergangen. Stattdessen greife ich meinen Kaffee und schlürfe ein wenig stärkende Flüssigkeit in meinen Körper.

 

Dann wechsle ich das Thema, um vielleicht die Shwingungen in dem Gespräch verbessern zu können. "Wie geht es Mum und Dad eigentlich? Hast du von ihnen gehört?"

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Ich hebe einen Augenbraun, dann lache ich kurz, und recht ironisch.

"Dad geht es gut, ich meine, sein Leber ist im Arsch, aber er hält sich noch auf die Beine. Mum ist so wie immer." Sie hat dich aufgegeben. "Ich habe vor einem Monat mit ihnen gesprochen. hatte sie seit ein paar Jahre nicht mehr angerufen. Ging es nicht. Berüfliche Gründen. Seit drei Monate erst lebe ich hier. Ich finde die Stadt zum kotzen. Habe ich mir auch nich ausgesucht."

 

Ich schaue ihn an.

 

"Warum solltst du nicht von mir enttäuscht? Ich war doch ganz anders, als du dich verpisst hast, oder?"

"Was hast du so gemacht? Hast du die Welt bereist? Iss doch, du siehst aus, als wäre du ein Geist"

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"Nunja, anders als ich hast du einen Platz. Du stehst auf der richtigen Seite, schätze ich, der Seite der Gerechtigkeit. Bei mir ist das vielleicht etwas schwerer zu beurteilen." Mit erkennbarem Widerwillen beginne ich mein Sandwich zu mampfen, das jedoch erstaunlich gut mundet. Wenigstens etwas.

"Ich spiele. Meist in Casinos, manchmal auf Turnieren, gelegentlich bei Bekannten. Freunde habe ich nicht wirklich. Keine richtigen. Aber das habe ich mir so ausgesucht. Sobald es mich weiterzieht, habe ich niemanden, der um mich trauern müsste.

Ich reise in kleine und in große Städte. Das ist egal, überall trifft man die gleichen Typen. Den Kumpel, der mit dir durch dich und dünn gehen will, am Ende aber gar nichts tut, den Kerl, der sich an dir bereichert, oder Frauen. Da gab es einige, aber keine meinte es ernst. Als ich gefahren bin, habe ich wenigstens nicht wieder ein Herz gebrochen. Das war damals keine leichte Entscheidung, musst du wissen." Scheiße, wir kommen wieder in ein unschönes Themengebiet.

"Es ist, wie es ist. Ich bin recht zufrieden mit dem, was ich bin, und wüsste nicht, warum du dich schämen müsstest, kleine Schwester." Meine Augen leuchten und mein Mund verzieht sich zu einem Lächeln. "Oder hast du etwas Schiss vor dem, was kommt?"

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Ich trinke meine erste Tasse auf ex, und wische mir den Schweiss auf die Stirn.

"Also sind wir gar nicht so verschieden am Ende" ich grinse.

"Ich arbeite für den Drogendezernat. Bin auf undercover Jobs spezialisiert. Lange Jobs. Länger als offiziell erlaubt. Ich infiltriere mich in einer Gang, oder eine Gruppe Drogendieler, und lebe wie sie leben, solange bis ich eine davon werde. Das erste ist, man musst dann mitmachen. also ziehe ich mir jeder Scheisse, die sie sich reinziehen, auch rein.

Wenn wir dann die Bastarde irgendwann kriegen und, glaub mir, das passiert immer, ziehe ich weiter, neue Stadt, wo keine mich kennt. Da bleibe ich fünf-sechs Monate "in urlaub", und versuche wieder clean zu werden. Dann werde ich wieder gerufen, und die Scheiße fängt von vorne an." Ich schlucke bitter.

"Ich bin gut, weisst du? Keine Familie, kein Mann, wenn ich mal draufgehe interessiert's auch kein Schwein."

Ich stehe auf.

"jetzt zum Beispiel, muss dringend gehen. Ich glaube meine Entzugtherapie schägt nicht so gut ein. Mag sein daß es so ist, weil ich keine mache" Ich gebe ihm meine Nummer.

"Ich wohne hier um die Ecke Lloyd. Lexington street. Ruf mich an, auch nur um dich zu verabschieden. Ok?" Ich Klopfe ihm auf die Schulter.

"Schön, daß du noch lebst" sage ich, mit etwas weicher Stimme.

Verdammt, gerade jetzt die Entzugserscheinungen. FUCK!

 

Ich laufe schnell raus, so sollte mich meinen Bruder doch nicht sehen.

Edited by Nyre
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Ehe ich irgendetwas sagen kann, ist sie schon verschwunden. Life what is it, but a dream.

 

Ich kann sie nicht erwischen, sie will nicht erwischt werden. Aber jetzt habe ich ihre Adresse. Noch einmal. Ich seufze und trinke meinen Kaffee aus. Das halbaufgegessene Sandwich lasse ich liegen und bezahle die Rechnung. Der Serviererin gebe ich ein großes Trinkgeld und richte die Bitte an sie, dem Koch für diese ganz besonderen Happen zu danken.

 

Etwas zerstreut verlasse ich anschließend das Café. Wo soll ich hin? Wo es mich hintreibt. Mit Händen in den Taschen vergraben spaziere ich durch die Straßen New Yorks.

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Ich gehe um die Ecke, wo eine kleine Gasse ist, und knie mich auf den Boden. Diesmal gewinnt die Übelkeit, und ich übergebe mich zitternd ein paar Mal, bis ich die Kontrolle über mich selbst wieder gewinne. Ich bleibe dann mit den Kopf gegen die Wand, und merke wie Schweiss und Tränen sich im Mund vermischen.

 

Komm schon, Arsch hoch, und weiter geht es. Du hast schon schlimmere Tage hinter dir.

 

Aber das stimmt nicht. Heute habe ich Llyod wieder gesehen. Und er hat mich so gesehen. Plötzlich hasse ich ihn wieder. Und mich.

Ich hasse ihn, weil er daran Schuld ist, an was ich geworden bin.

Ich hasse mich dafür, daß ich nicht in der Lage bin, darüber weg zu denken. Aber so war es immer.

Der einzige Mensch, der mir wichtig war, war auch der einzige, deren Meinungen für mich heilig waren.

 

Lass es sein!

 

Ich denke dann an den Traum. Warum haben wir das gleiche geträumt? Was spielt die Kleine für eine Rolle in der Geschichte? Oder hat sie und doch verarscht? Ich sollte mehr über sie rausfinden. Ich stehe dann langsam auf, und sage mein Standardspruch, zum Aufmunterung.

 

"Ich werde sowieso keine küssen müssen". Ich grinse leicht, dann mache mich langsam auf den Weg nach Hause. Die Erscheinungen werden sich irgendwann beruhigen.

Hoffentlich.

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Alle haben das Lokal verlassen, keiner ist in Sicht oder Hörweite, als das laute Rascheln einer Zeitung den Laden durchzuckt, einige Leute sich ob den Knalls auf den Tisch erschrecken, jedoch nur ein kurzes Lachen als Antwort kommt.

 

Ein Mädchen mit schwarzen Haaren, bedankt sich beim Barkeeper, beißt in einen Apfel und verlässt den Laden freudestrahlend.

 

[Ende des Plots]

 

[Ambers Eintritt in NP: Butterfly]

[Lloyds Eintritt in NP: Der Druck steigt]

[Fionas Eintritt in NP: XOXO]

Edited by Shine101
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