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[Nightmare Files] Prolog - Die Anreise


Der Läuterer
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Der Zug gen Plymouth wartet bereits an Gleis 5.

 

Noch 12 Minuten bis zur Abfahrt.

 

Aus einem geöffneten Fenster siehst Du, wie Matilde Euch beiden zuwinkt. Freya hat sie zuerst gesehen und zieht Dich hinter sich her. Sie springt auf das Trittbrett an der Wagontür und verschwindet im Eingang.

 

Die beiden anderen haben einen Sitzplatz in der Mitte des Wagons gewählt. Möglichst weit von den Achsen entfernt.

 

Dr. Andrews liest im Daily Mirror, der sehr Labour Party orientiert ist. Neben ihm liegt eine Zeitschrift. Das Journal of Abnormal Psychology and Social Psychology.

 

Unter Matilde's Sitz siehst Du die Pfoten des Wolfes. Das Tier hat die Augen geschlossen und atmet ruhig, aber seine Ohren bewegen sich lebhaft und aufmerksam hin und her.

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Hans nimmt Matilde in den Arm.

Er küsst Dich innig und nimmt dann Deinen Kopf zwischen seine Hände. Dann streicht er Dir über die Wange.

 

"Andrá tutto bene, piccola gatta selvatica." Dann küsst er Dich erneut und drückt Dich an sich.

 

Dann flüstert er. "Denk an das Buch, das ich Dir gegeben habe. Lies es und lerne. Ja?"

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"Ja ich werde es tun, meine Liebe, sei unbesorgt.." flüstere ich zu ihm.

Dann bücke mich leicht, um Luni zu streicheln, und dann lehne mich mit dem Kopf An Hans Schulter.

Ich schliesse die Augen.

"Wie lange ist es vorgesehen, dass wir im Sanatorium bleiben?" frage ich Dr. Andrews

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Ich beobachte das Geschehen, mustere Matilde und Hans und gelegentlich natürlich Freya. Es ist ein guter Tag für eine Reise.

 

Dann wird der Tee serviert, grüner, und ich denke an Farid. Ob er nicht vielleicht doch noch lebt ...? Kommt drauf an, was an meinem Abenteuer real war und was nicht ...

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Ein Farbiger und ein Weisser beteten den Wagon. Beide haben Gepäck bei sich. Sie setzen sich auf eine Bank auf der anderen Seite des Ganges. Euch genau gegenüber.

 

Der Neger ist gross. Breitschultrig. Muskulös. Er hat einen rasierten Schädel und einen grimmigen Gesichtsausdruck.

 

Ein kleiner, rothaariger Junge springt von seinem Sitz auf, zeigt mit dem Finger auf den Mann und ruft laut durch den Wagon. "Mama, Mama. Ein Neger mit Gazelle zagt im Regen nie."

 

Die Mutter ermahnt ihr Kind. "Nein, Phil. NEIN! Das ist unhöflich. Man zeigt nicht mit dem Finger auf Neger."

Edited by Der Läuterer
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Dr. Andrews schaut nicht von seiner Zeitung hoch, als er Matilde antwortet. "Wie lange? So lange wie es eben dauern wird. Zwei, vielleicht drei Monate."

 

Dann knickt er die obere Hälfte der Zeitung nach vorne und schaut hoch. "Sie werden sicher eine gute Zeit dort haben, Contessa. Die Insel ist klein und überschaubar. Keine Störung von Aussen. Keine Gefahren. Nur Ruhe. Die einzige Gefahr dort ist es an Langeweile zugrunde zu gehen. Entspannen Sie sich."

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Zwei gross-gewachsene, blonde Männer betreten den Wagon. Beide sind kräftig gebaut. Der eine folgt dem anderen.

 

Der vordere Mann hebt die Hand und der hintere bleibt, wie auf Kommando, stehen. "Cole? Was für eine Frage. Du bist JOSEPH!"

 

Der Mann ist begeistert. Beinahe euphorisch. "'Black Pudding Cole'! DER Scheiss Ringer. Mann. Verdammte Knieverletzung. Verfluchte Scheisse, Champ. Aus Dir hätte echt was werden können."

 

Der, den er Black Pudding nennt, schaut hoch. "Ich BIN Cole! Aber ich bevorzuge die Anrede 'MISTER Cole'!"

 

Der Blonde besitzt nicht die Höflichkeit sich vorzustellen. "Ich komme wegen Fowles. Patrick Fowles. DER hier."

 

Er deutet mit dem Daumen auf den Mann hinter sich. "Du sollst ihn hier von mir übernehmen, hiess es." Der schwarze Koloss nickt. Ohne ein weiteres Wort zu sagen.

Edited by Der Läuterer
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Ich schaue mir die Szene an.

Wahrscheinlich ist der Schwarze auch ein Pfleger, der da arbeiten wird.

Ich schaue ihn etwas besorgt an, aber nur kurz.

Dann beobachte die zwei blonde Männer.

Edited by Nyre
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Der Blonde reicht dem anderen ein Klemmbrett. "Mach mal Dein Zeichen hier, hier und hier. Der Typ ist in körperlich guter Verfassung, aber Du hast das sicherlich im Griff, Black Pudding!"

 

"Der Typ hier hat nur Gewalt und Drogen in seiner hohlen Gypsie-Rübe gehabt. Und schon am Morgen Scheiss Alkohol runter gespült. Das ganz harte Zeug. Wir verstehen uns, Junge. Hä?" Er stupst den Neger an der Schulter an. Der andere Mann gibt eine Art Knurren von sich.

Edited by Der Läuterer
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Luni spürt die unterschwellige Aggression des Blonden. Der Wolf richtet sich auf. Streckt sich und lässt sein kehliges Knurren hören.

 

Der Blonde blickt kurz nach unten. Dann wieder zurück auf den Schwarzen. Und er spricht zwischen den Zähnen hindurch. "Maul, Flohbeutel, sonst setzt es nen Tritt."

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Der Blonde spricht ungerührt weiter. "Der Typ kommt aus der Three Bridges Secure Unit des St. Bernard's Hospital, Southall. Der Kerl ist gefährlich. Aber nur, wenn er gereizt ist."

 

Der Blonde lacht. "Dr. West ist der Meinung, dass Fowles stündlich seine Pillen nehmen muss. Zumindest bis er auf der Insel ist. Verstanden?"

 

Er wirft dem Schwarzen eine grosse Pillendose in den Schoss. "Danach darfst Du ihn dann von der Klippe werfen." Wieder lacht er.

 

"Der Patient ist ein Traveller. Verstanden? Ein räudiger Zigeuner. Ein Tier. Ich kenne sie genau und hatte auch viel Stress mit diesem kaputten Exemplar. Diese Bestien sind schon gefährlich genug, wenn sie nicht verrückt sind. Und der hier spürt anscheinend nicht einmal Schmerz."

 

Dann denkt er kurz nach. "Keine Ahnung, wie sich SO EINER das leisten kann."

 

"Ein Sanatorium? Dass ich nicht lache. Aber der Typ hat Freunde und er scheint so etwas wie ein Champ zu sein. Irgendein Scheiss-Sport."

 

"Schach ist es nicht. Scheisse." Er lacht. "Geht mich nichts an. Nicht mehr. Hauptsache er macht niemanden mehr kaputt."

 

"Egal. Die Scheisse geht mich wirklich nichts mehr an. Jetzt nicht mehr. Ist jetzt Dein Scheiss-Problem, Mann."

 

Dann wirft er dem Neger noch eine Akte in den Schoss. "Das ist Fowles Akte. Gib sie dem behandelnden Arzt. Verstanden?"

 

 

[ Southall liegt im westlichen Einzugsgebiet von London, ca. 17 km vom Piccadilly Circus. ]

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Hans wirkt angespannt und legt seine Stirn in Falten. Instinktiv überprüft er den Sitz seiner Waffe im Schulterhalfter. Eine Marotte. Ein Tick.

 

Immer ist er mit seinem Blick im Fenster des Wagons, um in der Spiegelung des Glases zu beobachten, was hinter ihm vorgeht.

 

Er lächelt. Doch das Lächeln ist aufgesetzt. Gequält. Aber keineswegs unehrlich. "Es ist Zeit." Sagt er kurz und Du siehst, dass er schluckt.

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