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[Nightmare Files] Prolog - Die Anreise


Der Läuterer
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ich streichele seine Lippen mir dem Finger.

"Ich werde dich drei mal die Woche schreiben. Wenn ich aufhören sollte, dann heisst, ich brauche Hilfe"

Ich seufze wieder.

Oder wir erschiessen sämtliche Insässer hier, und fliehen.

Ich nehme seine Hand.

"Ich werde dich vermissen"

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Hans nimmt Deine Hände in die seinen und küsst Deine Handflächen. "Der Ring steht Ihnen gut, Frau Stürmer."

 

Ein lang gezogener, schriller Pfiff.

 

Ein Rucken geht durch das Abteil. Türen fallen hart und metallisch ins Schloss. Erst auf der vorderen, dann auf der hinteren Seite des Wagons.

 

Hans ist die Ruhe selbst. "Der Wolf wird auf Dich Acht geben. Aber sei dennoch achtsam. Ich will Dich nicht verlieren."

 

Diesmal ist sein Lächeln echt. "Wenn Du zurück bist, hast Du Dein Haus mit Blick auf den Park. Und eine Badewanne in Schwanenform."

 

Wieder zeigt er sein unverschämtes Grinsen. "Bis bald." Ein Griff in Dein Haar ein Kuss auf Deinen Mund, dann zieht er Dich mit sich zur Abteiltür. Und öffnet diese.

 

Der Fahrtwind ist zu spüren. Der Zug nimmt Fahrt auf. Etwas Rauch dringt in den Zug ein...

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Hans hat Matilde gerade mit sich gezogen, da flüstert Freya Paul ins Ohr. "Was für ein schönes Paar, nicht wahr? Matilde blüht immer auf, wenn dieser Mann in ihrer Nähe ist. Mal ehrlich, wäre sie nicht auch was für Dich gewesen? Ihr hättet bestimmt auch gut zueinander gepasst." Sie schaut Dir fragend in die Augen.
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Plötzlich sehe ich Matilde, wie sie war, nackt, gebrochen, blaue Flecken zierten ihre bleiche, viel zu bleiche Haut. Sie zitterte, suchte Wärme und Geborgenheit und hatte nichts als Stiche bekommen, Betäubungen, um noch länger geprügelt, misshandelt und wieder betäubt zu werden. Kreisende Bewegungen immer und immer und ...

Ich ziehe meinen Löffel aus dem zirkulierenden Tee und lege ihn mit einem leichten Klirren neben die Tasse. "Sie macht einen freundlichen Anschein, durchaus", tuschle ich verschmitzt. "Aber sie hat es mir zu faustdick hinter den Ohren." Ich grinse. "Das mag ich nicht." Ich wende den Blick ab und wende mich wieder dem Bild zu - und trinke einen Schluck Tee.

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"Versprochen!"

 

Hans wartet.

Den Blick starr auf den Bahnsteig gerichtet.

 

Fahrgäste zeigen mit den Fingern auf Euch.

Einige winken Euch zu.

 

Der Zug wird schneller... und schneller.

Immer noch wartet er.

 

Das Dach des Bahnhofs weicht dem blauen Himmel dieses herrlichen Frühjahrstages.

 

Du hörst das Rumpeln der Räder auf den Gleisen.

 

Und bald ist das Ende des Bahnsteigs erreicht.

 

Dann lacht Hans. "Liebling, ich nehme schon mal die Post mit."

 

Und springt immer noch lachend vom Zug ab...

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Ich schaue ihn an, und auf einmal ist er weg.

Mein Magen schmerzt.

Ich laufe zurück ins Abteil, und gehe zu Luni.

"Komm mal her, du grosser" flüstere ich ihn, und hebe ihn auf den Bank, wo früher Hans gesessen hat.

Ich umarme ihn, vergrabe mein Gesicht in seinem Fell, und weine.

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Paul schaut aus dem Fenster und sieht, wie Hans in einem Stapel aus Kartons und Postsäcken landet.

 

Kurz darauf steht er auf und winkt dem Zug nach.

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"Poseur", brumme ich sehr leise und schmunzle ein wenig darüber. Dann wende ich mich erneut meinem Tee zu. Arme Matilde, arme arme arme Matilde. Über den Rand Tasse beobachte ich sie, traue mich jedoch nicht, ihr Trost zu spenden. Die Zeiten haben sich geändert. Nicht wir mehr nur wir zwei: Sie hat Luni - und ich muss auf Freya acht geben. Ich hoffe, sie versteht das. Ich hoffe das wirklich.

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Cole schlägt die Akte des Patienten auf und blättert darin.

 

Marc schaut zu ihm hinüber und schüttelt leicht den Kopf. Beinahe unmerklich. Missbilligend.

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London Bridge is falling down,
Falling down, falling down.
London Bridge is falling down,
My fair lady.

 

Patricks trübe Augen scheinen sich druchs Abteil tasten zu wollen, aber wie ein Betrunkener rutscht und stolpert sein Blick nur von Gesicht zu Gesicht ohne Halt finden zu können.

Immer wieder fallen seine Augen zu, immer wieder sinkt sein Kinn auf seine breite Brust. Immer wieder richtet er ihn wieder auf.

 

Build it up with wood and clay,
Wood and clay, wood and clay,
Build it up with wood and clay,
My fair lady.

 

Sein Brustkorb hebt und senkt sich merklich stärker werdend. Wie eine große Maschine, einmal in Gang gebracht schwer zu stopend. Wie ein Dampfzug. Wie eben diese Lok.

 

Wood and clay will wash away,
Wash away, wash away,
Wood and clay will wash away,
My fair lady.

 

Seine blauen Augen werden heller, sein Blick klart mit jedem Atemzug auf - und bleibt schließlich an dem Wolf hängen.

 

Build it up with bricks and mortar,
Bricks and mortar, bricks and mortar,
Build it up with bricks and mortar,
My fair lady.

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Ich streichele weiter Luni, dann richte mich auf.

"Per fortuna ci sei tu, Luni*" flüstere zu ihm.

Dann erstarre ich einen Augenblick.

Der Mann da, starrt ihn an.

Er sieht gefährlich aus. Und einsam.

Ich seufze.

So muss ich auch mal aussehen, oder ausgesehen haben.

Ich mag den schwarzen nicht.

Er ist auf die andere Seite dieses kleinen Krieges. Die Patienten, und die anderen.

"Bleib ruhig, Luni, und mach Platz."

Der Wolf legt seinen Kopf auf meinem Schoß. Ich kraule ihn weiter.

 

 

 

*= gottseidank bist du hier

Edited by Nyre
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Ich fahre mir mit der Hand über mein Kinn und über das Gesicht. Die Hand ist riesig. Ich nehme sie vom unrasierten Kinn und mustere sie. Mein Stirn legt sich in Falten und meine Augen konzentrieren sich völlig auf meine Hand. Fast möchte man meinen, ich sei mir nicht sicher, ob es wirklich meine Hand ist.

 

Bricks and mortar will not stay,
Will not stay, will not stay,
Bricks and mortar will not stay,
My fair lady.

 

Meine Hand schließt sich langsam zu einer Faust, öffnet sich wieder, schließt sich wieder, schneller und schneller. Ich berühre mit dem Daumen jeden einzelnen Finger, ganz so, als wolle ich überprüfen, dass sie auch wirklich da ist.

 

Wood and clay will wash away,
Wash away, wash away,
Wood and clay will wash away,
My fair lady.

 

Nachdem die Rechte akezpetiert zu seien scheint, wende ich mich der Linken zu. Das selbe Spiel. Hand mustern, öffnen und schließen. Berühren der Fingerspitzen.

 

Build it up with bricks and mortar,
Bricks and mortar, bricks and mortar,
Build it up with bricks and mortar,
My fair lady.

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Cole brummt. "Bare Knuckle Champion, häm?"
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