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[Nightmare Files] Kapitel 3 - Die Therapie


Der Läuterer
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[weiter aus: Kapitel 4 - Matildes Sitzungen -]

 

Ich bleibe dann im Garten mit Luni, oder auch ohne.

Ich sitze da, schaue einfach geradeaus, und denke wieder an alles, was Dwight, oder wer auch immer, mir angetan hat.

Auch an die Szene in dem Wald, die Jagd auf mich, die Leute die ich getötet haben.

Und dann an Morten.

Sein böser Grinsen.

Und die Gewalt, die er mir angetan hat.

An alle Verletzungen, die ich habe, und deren Nrben ich für immer tragen werde.

An die einzige Narben, die ich gewollt hätte, die die Hans am Rücken hat.

Ich starre einfach geradeaus, und sage keinen Ton.

Was ist wirklich in der Lodge geschehen?

Was ist wohl auf dem Gletscher geschehen?

Wer ist wirklich Hartmut?

 

...

 

.....

 

Wer bin ich?

Edited by Nyre
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[Weiter aus Kapitel 4 - Pauls Sitzungen]

 

Mein Geheimnis geht mir unaufhörlich durch den Kopf, es ängstigt mich, stößt es doch eine Kette aus Überlegungen an, die mir vorher so fremd waren. Als ich mit dem Doktor geredet habe, ist es mir eingefallen. Ein Traum? Oder eine Erleuchtung? Ich kann mir so sicher nicht sein.

 

Mein Weg führt mich in die Gärten, in denen ich Matilde und den Wolf sitzen sehe. Sie wirkt abwesend, abgezehrt, traurig. Vor sie tretend, sage ich: "Matilde. Komm jetzt mit mir. Wir sehen uns die Kirche gemeinsam an."

 

Das wird sie beschäftigen. Und mich auch.

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Ich schaue ihn an, dann lächele ich.

"Die Zeit ist ein Rad. Wir waren in der Lodge. Und wir sind immer noch da. Und werden wir immer da sein. Für immer"

Ich stehe auf, und folge ihn.

Für immer.

So wie auf dem Gletscher.

Gefangen im Eis.

Für immer.

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"Du meinst hier auf diese Insel, oder durch dien ganzen Mist, den wir bisher durchgemacht haben?" Frage ich ihn.

"Ich weiss es nicht, ob es Schicksaal ist. Aber überlag mal..was wenn wir schon in unserer Vergangenheit etwas erlebt hätten, das wir nicht mehr in Erinnerung haben? Weisst du was ich meine? Nach der Unfall war alles so durcheinander. Aber was ist es mit vor der Unfall? Was wenn die  ganze Erinnerungen die wir noch haben...auch nicht mehr stimmen würden?"

 

...

 

"Warum schauen wir uns jetzt die Insel an? Weil wir denken, dass es hier etwas nicht stimmt. War es auch nicht so in der Lodge?"

 

Ich denke an Dr. Cooper Worte.

 

"Was wenn es wir sind, die das Schicksaal für andere entscheiden?"

Edited by Nyre
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"Eine beängstigende Vorstellung." Ich trete einen Stein weg, dessen Moos so blass, so trüb wurde, dass er bloß zu bemitleiden ist. "In dieser Überlegung steckt so viel mehr drinnen ... Wichtig ist: Wir sind hier und unsere Entscheidungen haben Belang, wir sind nicht gefangen in der Lodge, nicht mehr körperlich. Es macht mir Angst, wenn du so etwas von dir gibst." Weil ich selber schon darüber nachgedacht habe. "Wenn wir glauben, noch immer körperlich in der Lodge zu sein und das alles hier bloß ein weiterer Traum sein soll, dann können wir auch direkt aufgeben." Ich grinse sie an, gewinnend. "Verstehst du? Es ist so leicht - erinner dich - so leicht, ein Leben zu beenden. Was würde uns sonst am Leben halten, als der Glaube an den Bestand von all diesem hier?" Ich mache eine Geste, die die ganze Insel umfassen soll.

"Hans ist eine Farce, die gesamte Organisation ist nicht dein Leben, Matilde, und wird es nie sein! Sonst kannst du dir auch direkt vorstellen, dass ich mit einem Balg im Arm und Freya an der Hand in einem kleinen Kirschblütenwald lebe ..." Die Leichtigkeit in meiner Stimme nimmt träumerische Züge an. "Ich würde mich um nichts sorgen als sie beide, ich hätte gar nicht die Zeit, mir Gedanken um andere Dinge zu machen, ich würde einfach leben. Aber das wird nicht geschehen." Mein Blick wird traurig. "Ich fürchte, das wird nie geschehen."

 

Ich halte an und sie tut es mir gleich. Schaut mich an. "Ja, ich glaube, in unserer Vergangenheit liegt etwas, was wir vergessen haben. Vielleicht ist der Unfall nur geschehen, damit wir es verdrängen."Mein Blick wird leidlich. Mein Mund wird dünn, wie auch meine Stimme.

"Matilde, mir ist eingefallen, was der Dieb gesagt hat, als ich ihn fand." Ich bin bleich, so entsetzt hat sie mich nicht mehr gesehen, seit Dwight uns terrorisierte. "Und ich habe Angst, so eine schreckliche Angst, denn ich ahne, was es zu bedeuten hat. Ich ahne, dass es mich verzehren könnte."

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Ich schaue ihn noch ernster an.

"Hartmut ist mein Leben. Und die Organization ja auch. Ob sie als fendlich oder freundliche eingestuft sein wird, ist erst mal unwichtig.. Das ist das einzige Leben, der noch Sinn machen würde. Egal wie. Denn nur bei solch ein Leben, habe ich noch die Möglichkeit einen Platz zu finden, in dieser Welt."

Ich schaue ihn an.

"Ich bin eine Mörderin. Klar, es war immer Notwehr. Klar, es waren immer böse Leute, nicht wahr? Ja, so ist es. Aber die Wahrheit ist, dass ich daran gut bin"

Ich seufze.

"Wenn du glaubst es, anders zu sein als du es bist, ist nur, weil du Angst hast. Das verstehe ich. So ist es für mich auch"

Ich schaue auch den Boden an.

"Wir verdrängen, du hast wieder Recht. Das ist die einzige Farce hier"

Edited by Nyre
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Ich lächle. Sie versteht nicht. Sie versteht nichts von alledem.

 

Tue ich das?

 

Meine Stimme ist ein splittriges Flüstern: "Bevor ich ihn tötete, bevor ich mein Begehren in Befriedigung verwandelte, bevor ich wurde, was ich bin, und den Vertrag unterschrieb, der allein mein Verhängnis sein wird, sprach er zu mir: 'Ein weißes Blatt Papier für eine Erinnerung'. Nur das. Und doch bereitet es mir Gänsehaut, Matilde. Es wird mir meinen Schlaf rauben."

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Die Tür steht einen Spalt auf.

 

Du greift die Klinke und ziehst.

 

Die Tür schleift auf dem Boden und ebenfalls an den Decksteinen des Türrahmens. Dann stoppt die Tür nach nur wenigen Zentimetern. Sand und Mörtel rieseln von oben herab. Am Boden ist auf dem Gestein eine Kratzspur zu sehen.

 

Die Tür klemmt!

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