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Runner anheuern


Anima
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Ich vertrete ja die Ansicht, dass die Welt voller Jobs ist,
nicht für alle mag sich jemand finden, der bezahlen möchte,
manche muß man selber auftun, aber wenn man etwas machen möchte,
kann man das gerade als Gesetzloser wohl auch tun.

Aufträge mögen nicht immer passen, sei es dass die Jobs nicht schön sind (Wetwork, Suzidal, mies bezahlter Samariterkrams),
von unerwarteter Seite kommen (dem Vermieter, Nachbar, der Verwandtschaft helfen), eher mit "Steinen im Brett",
Gefallen und künftigen dankbaren Bekanntschaften entlohnt werden als in Cash, man dafür wenig geeignet ist (es kann nicht jeder alles)
oder man halt wirklich mal selber ein den Unterhalt finanzierendes Verbrechen planen muß.

Ab und an sollten auch mal Jobangebote dabei sein, die Mist (und daher abzulehnen) sind, aber halt nie alleine.
Wenn die Spieler sich genötigt fühlen, den Run durchzuziehen, obwohl er niemandem schmeckt, bloß um dem Spielleiter einen Gefallen zu tun,
"immerhin hat er den ja vorbereitet" läuft was schief (was auch der Fall ist, wenn sie ums Verplatzen so gar nichts machen wollen
oder Mondforderungen in Sachen Bezahlung stellen).

Der Spagat zwischen Sandbox ("Ich biete euch Nachrichten, Gerüchte und eine Welt voller NSC, die ihr fragen könnt, sucht euch was")
und "hier ist das Angebot der Woche - Friss oder stirb" ist halt immer schwierig. Ich hab eben auch öfter das Gefühl,
dass meine Gruppe nicht so recht weiß, wo es lang gehen soll oder dass man mehr schubsen müßte.
Aber gerade aus diesen Freiheiten ergibt sich dann auch durchaus mal gutes Rollenspiel. Und die Befriedigung,
selber die Kampagne als Spieler aktiv mitgestaltet zu haben. Und die Zeit, persönliche Ziele zu verfolgen.

Und wenn man wirklich auf der Stelle tritt, dann gibt es halt ein Angebot, mal eben den Run XY (vorbereitet auf Halde) zu machen,
sei es eine Lagerhalle zu überfallen, einen Transport abzufangen, irgendwo einzubrechen, jemanden zu finden, was auch immer.

Dazu braucht es nur die Schergen im Grundregelwerk, eine grobe Idee, ggf. ein paar Pläne und Improvisation.

Es hilft, einige Universalnotfallruns vorbereitet zu haben, die man dann auffahren kann (sollte ich auch mal machen ^^).

Die dürfen dann ruhig auch eher schäbig sein, sollen sich halt selbst was Besseres organisieren oder den Hauptplot annehmen.

 

Oder es passiert wie in so vielen Filmen einfach mal was wirklich Übles und die Charaktere sind zufällig zur falschen Zeit an eben diesem Ort

(Food Fight Szenario, kann ja auch ein Drive By Shooting, eine Gangerstraßenschlacht oder sonstwas sein).

Man spaziert so durch die Straßen als man Schüße hört, in einer dunklen Gasse beugen sich gerade einige dubiose Gestalten über einen Körper am Boden.

Weg sehen und ignorieren? Vertane Chance, Eingreifen? Dann hat man halt den toten hoffentlich noch nicht gelooteten Boten mit was auch immer.

Sei es payware, eine wichtige Botschaft, die Formel zur Verhinderung des Weltuntergangs...

Und wer immer da ran wollte, ist nu hinter dem Finder her.

Vielleicht finden sich auch nur bisserl Geld, Autoschlüssel und die der Wohnung nebst Daten der Anschrift im Komlink und man kann sich da dann bedienen.

Wer weiß? Es sollten halt auch viele normale Sachen passieren, sei es, dass einen Ganger anpöbeln, Schutzgeld oder Zoll fordern,

dass einem jemand das Motorrad / die Karre zerkratzt oder klaut, der "ganz normale Mist" in der unschönen Zukunft halt.

Böse Policlubs, Rassisten, Religiöse Spinner usw. nicht vergessen!

Und manchmal eskalieren solche eigentlich harmlosen "Nebenbeiszenen" dann zu einem eigenen Plot,

sei es, weil die Spieler rachsüchtig sind, sich damit nicht abfinden wollen oder so interessante Ideen am Tisch äußern, dass man nicht umhin kann,

diese aufzgreifen und auszuschmücken. Die haben manchmal Ängste und Ideen, da kommt man so selber gar nicht drauf.

Die Belohnung ist bei so Kurzzeitunterhaltung dann halt tendenziell eher mau, aber die Topjobs liegen halt nicht rum und warten,
bis sich die Runner langweilen - die gehen meist mit einem "Heute nacht, Treffpunkt in einer Stunde - dabei oder nicht?" einher.
Oder werden einem mit genügend Vorlaufzeit angeboten, die man dann trefflichst auf (Über)Planung aufwenden kann,
aber nur solange der Ruf stimmt und man die passigen Kontakte hat.

Über die Zahl aller Runs und Sessions sollte die Belohnung halt (ob Karma oder ¥) dann passen, aber es muß nicht für alles einen Schlipsträger geben,

der dann einen Koffer Geld rüber schiebt. Beute und Paydata (Informationen als härteste Währung) sind auch denkbar.

Und je nachdem, wie man welche Jobs ausführt, bestimmt man auch miot, welche man künftig via Mund zu Mund Propaganda angeboten bekommt.

Meine Gruppe war ziemlich erfolgreich damit, einen gut besuchten Bahnhof in die Luft zu jagen und hat auch beim Anschlußaufrag als Hochzeitsstörenfriede (Wetwork)

gute Arbeit geleistet - halt nicht so optimal, wenn man mit dem glänzt, was man eigentlich nicht so mag.

Entweder man macht weiter gegen gutes Geld das, was einen "berühmt" gemacht hat (oder zumindest zufriedenen Auftraggeber brachte, die immer entsprechende Arbeit haben)

oder man sattelt halt um und erarbeitet sich in anderen Gebieten dann mit Abstrichen beim Geld Kompetenzen und Ruf.

Wenn alle Stricke reißen überfällt man halt einen Stuffer :P

(Oder Drogendealer bzw andere Strolche, wenn man eher der "nette Typ" ist und die Bösen beklaut)

 

Aber zur eigentlichen Eingangsfrage: Warum einsteigen am Punkt gähnender Langeweile und die Spieler rum eiern lassen?
Frag sie, wie sie die letzten Wochen verbracht haben, such dir einen Punkt aus, der dir passig erscheint und störe sie just dann.

Dabei kannst du ruhig auch geplante Dinge unterbrechen, das Leben wartet nicht, bis einem langweilig ist oder es einem passt.

 

Dann haben sie vielleicht mal mehrere Sachen zeitgleich an der Backe (und / oder müssen eine Auswahl treffen, was sie machen und wen sie enttäuschen),

es ergeben sich vielleicht auch mal Leerlaufzeiten, in denen das Geld schmilzt. Und die kannst du auch um Wochen vorspulen,

da muß sich nicht spontan was auftun, wenn jemand zum Komlink greift. Vor allem nicht, "wenn der Typ sonst nie anruft oder keine Zeit hatte, wenn es Arbeit gab".

Das nächste Mal kommt dann vielleicht direkt ein "Ich bemühe mich umgehend, sobald meine Wunden verheilt sind um Arbeit,

sei es als Rausschmeißer, Geldeintreiber oder Bodyguard um die Miete zu zahlen und klappere regelmäßig alle Kontakte ab"

worauf du dann einsteigen kannst mit "am Sonntag, den 4. April, ein regnerischer und lausiger Tag, meldet sich dann endlich XY bei dir..."

 

Ansonsten immer schön Notizen machen, lose Fäden sammeln, interessante NSC aufschreiben, wiederverwenden, Entscheidungen sollten Folgen haben,

gute wie schlechte - sei es, dass man neue Jobs bekommt (oder einen die Leute mit ihren Sorgen belästigen, ohne dass es sich lohnt),

sei es, dass alte Gegner nachtreten. Auch sind so Newsfeeds immer ganz nett, einen Eindruck über die Welt zu vermitteln.

Nachwehen eines Runs (Kursverluste, Entlassungen, "komische Sachen" (wenn beispielsweise die Gruppe ohne weitere Fragen die Fässer

in dieser Lagerhalle auftragsgemäß in einer Nacht- und Nebelaktion mit der ihnen ausgehändigten Substanz kontaminiert hat und dann aus den Nachrichten

erfährt, wo es deshalb dann massig Vergiftete gab, passiert wenn man kein Legwork macht und überprüft, für wen man was warum tut)

oder auch neue Auftragsfelder (und sei es nur, dass man schon Schatten auf diese erahnen kann).

 

Schattenjournalisten sind da auch immer nette Aufhänger, die ermitteln in einem "Skandalfall", suchen sich Hilfe und unverhofft sitzt man in der dicksten Sch...wierigkeit.

 

Unterlassen würde ich Dinge, die bei den SC einen Kontrollverlust vorwegnehmen, den sie nicht selber aktiv herbei geführt haben.

"Ihr wacht auf und..." Das führt nur zu Fragen wie "Wie konnte das passieren? Das hätte ich doch NIE so gemacht!" und kann (berechtigten) Zorn auslösen.

Wenn, dann nur in Absprache mit den Spielern. Und auch klarer nicht mehr abänderbarer Vergangenheit (und nicht in der Hoffnung, die spielen dann dahin,

und landen just wo man sie schon abgesetzt hat).

 

Wenn du einen Job bloß einem der SC anbietest, in der Hoffnung, dieser möge dann die anderen anrufen und fair beteiligen kann das halt auch mal nach hinten los gehen.

Auf lange Sicht gleicht sich das aber dann hoffentlich wieder aus. Wenn die Gruppe als Team bekannt ist, kann man sie ja auch als Solches anheuern.

 

Sonst bekommen halt die Leute mit den passigen Kontakten die Jobs (wenn sie denn fähig erscheinen, sie auch auszuführen) angeboten.

Da rächt es sich dann halt, wenn man der Haudrauf ohne Kontakte und Charisma ist. Wobei auch der vermutlich Jobs angeboten bekommt:
"He du, du schaust aus, als wärst du dumm stark und wasserdicht, ich hätte da evt einen Job für dich" - bloß wird der dann halt auch entsprechend sein.

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Die wichtigsten Sachen wurden schon genannt. Was ich noch ergänzen kann...

 

Die Zeit zwischen den Runs für den Lebensstil berechnen. Da wird aus einem "Ach ja... ich könnte mal wieder einen Run machen" ruckzuck ein "Verdammt... ich brauch jetzt unbedingt einen Job!"

 

Ich bevorzuge ein festes Runnerteam. Da gibt es dann das Face... der führt in der Regel die Verhandlungen und bekommt auch die Jobangebote vom Schieber (ich finde es total unglaubwürdig, wenn der Schieber jedem einzelnen Runner hinterhertelefonieren soll). Sollte mal einer einen neuen Char einführen wollen, hat halt der alte Char keine Zeit ... kann aber den Neuen empfehlen.

 

Ansonsten liebe ich es, die Runner in die Runs reinstoplern zu lassen:

Ihr sitzt gerade an der Bar eurer Stammkneipe als ein schmalschultriger Norm durch die Tür hereinstolpert. Er presst eine Hand auf seine Seite und blickt sich gehetzt um, und kommt dann auf die Bar zu (Wahrnehmungsprobe - Schußwunde in der Seite). Kurz bevor er die Bar erreicht, tritt eine zweite Gestalt durch die Tür (Beschreibung einfügen), zieht eine schwere Pistole mit Schalldämpfer und erschießt den schmalschultrigen Norm. Dieser stürzt vor euch auf den Boden (Wahrnehmungsprobe - ein kleiner Gegenstand kullert vor den Stiefel eines der Runner). Die zweite Gestalt verschwindet sofort wieder draußen. Der Gegenstand ist ein Speichchip... usw. usw. usw....

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Ansonsten liebe ich es, die Runner in die Runs reinstoplern zu lassen:

 

bei manch professionellem Runner brauchst Du aber mehr Motivation als:

 .... Wenn Ich den Chip aufhebe, werde Ich warscheinlich auch erschossen !

 bei Fabntasy oder Western Abenteuern kann Ich mir sowas vorstellen (gerade wenn "Held" auf dem Char Blatt steht)

aber nicht in einer Dystopie .

Shoot'em Up hat doch vorgemacht wie sowas klappen könnte (Könnte, nicht muß ! )

 

Hough!

Mmedizinmann

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Naja wenn für den Chip schon jemand umgelegt wurde wird es sich nicht um den Einkaufszettel der Oma handeln. Und somit sollte der irgendwem, irgendwas wert sein. Einen Blick würde ich da schon riskieren. Im Zweifel läst sich der Chipp auch im nächsten Gulli entsorgen wenn es zu heiß oder nicht erfolgversprechend genug ist.

 

Aber zu Shadowrun passt der Anruf vom Schieber schon eher das stimmt.

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Ich hab auch kein Problem ,mal was anderes zu spielen, als : " Der Schieber ruft an"

( vielleicht mal ein Run auf eigene Initiative , oder der Run, der sich als ein anderer Run entpuppt, wie das was SirDrow auf der Ratcon geleitet hat)

Aber so ....."Right in Your Face " wie da oben beschrieben, ....ich weiß nicht <_<

 

mit eigenem Tanz

Medizinmann

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Also bei uns kommen die meisten Runs aus Connections. Wir haben aber auch mittlerweile eine Gruppe mit hohem Straßenruf, d.h. wir halten es nicht für unrealistisch dass Leute die Spieler einfach ansprechen "mir ist wer gestorben bitte hilf" - lustigerweise unserem Charakter passiert der in-Char darüber nachdenkt aufzuhören und eigentlich nur feiern war an dem Abend. 

Ansonsten klassischer Einstieg in nen Run ist Brief unter der Tür durchgeschoben bzw. Anonyme Nachricht im Matrixpostfach. 

 

Auch gut ist der "charakter denkt nicht nach" Einstieg - Mit teuerstem Kommlink durch die Slums oder mit Waffe an ner Polizeidrohne vorbei. Wenn du die Gruppe dazu bringst an solche Orte zu gehen kann man hier Runs anfangen - hole das Kommlink von den Halloweeners zurück bzw. verwische die Ermittlungen in Polizeistation xY. 

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Ich muss schon zugeben, dass ich mich bei manchen Vorschlägen hier am Kopf kratze und mich frage, was das noch mit Shadowrun zu tun hat?
 

Unterlassen würde ich Dinge, die bei den SC einen Kontrollverlust vorwegnehmen, den sie nicht selber aktiv herbei geführt haben.
"Ihr wacht auf und..." Das führt nur zu Fragen wie "Wie konnte das passieren? Das hätte ich doch NIE so gemacht!" und kann (berechtigten) Zorn auslösen.

Also bei mir sind Runner noch immer Spielbälle höherer Mächte, und wenn diese wollen, dass man irgendwo und irgendwann wach wird, dann wird man dort und dann wach. Wie ich bereits anmerkte muss man das als SL bei bestimmten Aspekten eben recht wasserdicht machen.

Ich gebe Medizinmann recht, reinstolpern klappt nur in der richtigen Gruppe, aka Runner mit Helfersyndrom. Die aktuellen Runner meiner Runde würden sich einfach wieder ihrem Bier zuwenden und den Wirt auffordern, den Kadaver zu entsorgen.
 

hole das Kommlink von den Halloweeners zurück

Es sollen sich ja Runner finden, die ihr Kommlink nicht freiwillig an irgendwelche Ganger übergeben. Da läufst Du imo als SL schnell Gefahr, dass solche Hereinstolperer mit Toten auf der SC-Seite beginnen bzw. enden. Und es soll Runden geben, in denen der betreffende Runner erst ausgelacht und dann gefragt wird, wieviel ihm die Hilfe der anderen Runner bei der Wiederbeschaffung des Kommlinks denn überhaupt wert sei?

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Also bei mir sind Runner noch immer Spielbälle höherer Mächte, und wenn diese wollen, dass man irgendwo und irgendwann wach wird, dann wird man dort und dann wach. Wie ich bereits anmerkte muss man das als SL bei bestimmten Aspekten eben recht wasserdicht machen.

Und da kratze ich mich am Kopf. :) Aber ich nehme an, das ist vorher alles mit der Runde abgesprochen, denen diese Heransgehensweise auch Spaß macht?

 

Bei mir kommen Runs praktisch immer von Connections, in der Regel von der Schieberin, die sicherstellt, dass alle von ihr vermittelten Aufträge wahrscheinlich keine Fallen für Kanonenfutter sind. Selten benutzte ich indirekte Einstiege wie verblutende NSC mit Koffern oder fl(i)ehende Leute auf der Gasse, die VIEL Geld versprechen, aber die inszeniere ich sachte und charaktergemäß, sodass es nicht eine zwingende Lösung gibt. Ein "ihr wacht auf"-Einstieg ohne vorherige Ratten- äh Runnerfängerszene wäre bei mir ein Bruch des Gruppenvertrags. :)

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@Kommlink eines beraubten Runners (Crewkameraden) von den Halloweeners zurückholen: meine beiden Orks Fleischer und Metzger hätten vermutlich einen Feuerüberfall auf das Halloweeners-HQ bzw. Stammlokal gestartet, und - wenn der betreffende Kamerad etwas irritiert fragte, ob sie denn glaubten, dass nach einem Beschuss der Diebe und ihrer Bude mit einer Ogerhammer-Sturmkanone sein Link denn auch noch noch in einem Stück und funktionstauglich wäre, glatt geäußert, das wäre ja wohl zweitrangig, da es wichtiger sei, den Halloweeners ein für alle mal klar zu machen, daß  sie niemand aus der Crew ungestraft berauben und abziehen könnten... ;)

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Wenn ein Shadowrunner so dumm ist und unbewaffnet in die miesesten Gegenden spaziert dann darf er auch gerne sein Comlink dort lassen. Allerdings werden die wenigsten Runner so etwas dummes tun. Ich erinnere mich da an eine Begegnung vor einigen Jahren. Meine Zwergin saß auf ner Bank in irgend so einer Drittklassigen Gegend und hat auf irgendwas gewartet. Irgendwann kamen drei Ganger vorbei. Ein Troll und zwei Norms. Diese faselten etwas von wegen das, dass sitzen auf der Bank Miete kostet. Kamen auch mit einem recht lächerlichen Betrag um die Ecke... Dummerweise hatte ich nur Credsticks mit weit mehr drauf dabei und so dachte ich nicht dran ihnen ihre "Miete" zu geben. Diskutieren brachte nicht viel.

Innerlich auf einen harten Kampf vorbereitet (Ein Troll ist immer noch ein Troll) schlug ich meinen Mantel zur Seite und offenbarte eine MP.  Reaktion des Trolls dazu war nur. "Hey sag doch gleich das du schon bezahlt hast" Und die drei sind wieder abgezogen.

 

Was ich damit sagen will ist, das wenn die Ganger nicht wesentlich in der Überzahl sind wird diese Aktion nicht ohne ein paar Blaue Augen ausfallen. Die werden sich eher Beute suchen die nicht zurück beißt.

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Also bei mir sind Runner noch immer Spielbälle höherer Mächte, und wenn diese wollen, dass man irgendwo und irgendwann wach wird, dann wird man dort und dann wach. Wie ich bereits anmerkte muss man das als SL bei bestimmten Aspekten eben recht wasserdicht machen.

Und da kratze ich mich am Kopf. :) Aber ich nehme an, das ist vorher alles mit der Runde abgesprochen, denen diese Heransgehensweise auch Spaß macht?

 

Imo ist da nur die Vertrauensfrage relevant - vertrauen die Spieler dem Leiter oder nicht? Dass Runner nur eine sehr begrenzte Kontrolle über das haben, was um sie herum passiert, sollte eigentlich klar sein.

 

Bei mir kommen Runs praktisch immer von Connections, in der Regel von der Schieberin, die sicherstellt, dass alle von ihr vermittelten Aufträge wahrscheinlich keine Fallen für Kanonenfutter sind.

Die über Connections vermittelten Runs erfüllen imo eine sehr wichtige Funktion, denn sie bringen die Konzerne ins Spiel. Konzern tritt an Johnson heran bzw. schickt Konzernjohnson, Johnson tritt an Connection heran, Connection tritt an Runner heran. Ja, Runner können eigeninitiativ handeln, aber sind wir doch mal ehrlich, mehr als Autodiebstahl und random violence wie in Karels Paradebeispiel kommt dabei meist doch eh nicht heraus - Runner sind das ausführende Element, sie sind weder Hehler noch Schieber noch Johnsons noch sonstwas. Gleichzeitig sind die allermeisten nicht-professionellen 'Aufträge' imo unproduktive Kindergeburtstage im Vergleich zu bezahlter Konzernarbeit.
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Das mein Commlink hier solche Wellen schlägt... soetwas passiert natürlich nur Anfängergruppen - Profis denken mit oder haben genug Straßenruf um in Ruhe gelassen zu werden. Aber für eine Anfängergruppe ist das ein guter Run, ihre eigenen doofen kleinen Fehler auszubessern. Den Spielern wird dann ganz klar bewusst, dass sie sich in verschiedenen Gegenden verschieden verhalten müssen. Sie fragen seitdem jedes mal mit ihrer Ortskenntnis wo´s denn gerade hingeht und was da normal wäre. Ich finde das ist z.B. eine Verbesserung der Gruppendynamik und wird der Welt gerechter. 

 

@Darkness Eure Gruppe klingt sehr nach extrem effizienten Spielern. Meine Truppe sind naja... Dödel. Sie kennen die Regeln und alles selbstverständlich, ihre Charaktere sind auch nicht schwach, aber sie leben ihre Handicaps mit fröhlicher Hingabe aus. Bei uns ist das Rollenspiel also ein großer Punkt, und das klappt mit Kontakten die Aufträge vergeben wesentlich besser als mit kalten Konzernjohnsons. Zum anderen habe ich bisher nur schwere Arbeit im Bezug auf Konzerne gemeistert [Eben kein "Bitte hol mir das von meinem Ex", "Meine Schwester wurde umgebracht klär das auf", "Die Punks verwürsteln den Friedhof"] und nach so einem Run sind die Jungs eher froh wenn alle Überlebt haben. Danach wird weniger überlegt "Was haben wir da eigentlich gerade gesehen?" sondern der Trinker verschwindet in der Bar, der notorische Dieb macht sich auf zum Kurfürstendamm und der Medic geht zurück zu seiner Familie, und ist froh dass er nicht geröstet wurde.

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@Darkness Eure Gruppe klingt sehr nach extrem effizienten Spielern.

Effizient würde ich nicht sagen, die meisten aktuellen SCs machen aber halt wenig bis nichts ohne Gegenleistung.

Der Charme bei Konzernjohnsons ist, dass es da Konsequenzen gibt bzw. geben kann, wenn der Run versaut wird. Bei "Bitte hol mir das von meinem Ex", "Meine Schwester wurde umgebracht klär das auf", und "Die Punks verwürsteln den Friedhof" ist für die Runner doch kaum von Belang, ob das Problem gelöst wird oder nicht. Wenn sie aber bei Konzernarbeit versagen, kann's das schon gewesen sein - mit der Karriere oder mit dem Leben.

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@Darkness: Das hat in unserem Falle nichts mit Vertrauen zu tun sondern scheinbar wirklich mit einem anderen Gruppenvertrag. Wenn ein Mitglied der Runde, auch die Spielleitung, für die Gruppe zu unplausible, hahnebüchene oder erzählerisch nervige/langweilige Entscheidungen trifft, wird das OT kurz geklärt und einvernehmlich weitergemacht. Niemand ist schicksals-/SL-ergeben, ohne dass das ein Vertrauensmangel wäre. ;)

Und ja, auch für mich klingt das nach Effizienzspiel. Aber habt Spaß, wie ihr mögt.

 

@Twonki: Ich liebe meine Plots, SC und NSC, aber oft sind improvisierte Szenen, in den wir sonst was für gurkigen Kleinkram ausspielen mindestens so stimmungsvoll und abendprägend wie die zentralen Handlungsfäden. Und meine Spieler sind keine Dödel. :D

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Die aktuellen Runner meiner Runde würden sich einfach wieder ihrem Bier zuwenden und den Wirt auffordern, den Kadaver zu entsorgen.

 

Hmm... das passiert imho dann, wenn man die Runner mit Nuyen und Karma bewirft uns sie satt und träge werden. Meine Runner haben immer zu wenig Geld und immer noch Träume. Und nutzen daher in der Regel jede Chance auf Einkünfte. Nuyen sind imho immer noch die beste Motivation und das passt in jede Dystopie.

 

In meiner Gruppe setzte der Troll einfach erst mal seine Schuhgröße XXXXL auf den Chip und nahm ihn bei Gelegenheit unauffällig auf. Dann gabs erst mal Arbeit für den Decker und die Spieler waren schon mitten drin im Run.

 

Generell sehe ich Runner weder als Heilige noch als Samariter. Aber die meisten Chars sind immer noch die Guten. Nur selten spielt einer einen so kaltherzigen und gefühlsarmen Runner wie zb. Kane... und aus dem Shadowtalk geht imho deutlich hervor, dass Kane eine extreme Ausnahme ist. Dh. ein Kind, dass zufällig Zeuge der illegalen Tätigkeiten der Runner wird, wird nicht einfach kaltblütig umgebracht, nur weil Shadowrun eine Dystopie ist. Aber das mag in anderen Gruppen mit anderen Spielern anders sein.

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