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[Inmitten uralter Bäume] Nacht 2


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Daniel begleitet Zoey, Ben, Muffin und alle übrigen Bärenspureninteressenten zur vermeindlichen Fundstelle. Seine Jungs haben derweil ein Auge auf Eugene. Ein Stück den flachen Abhang hinunter, beginnt zunächst Muffin und dann auch Ben unruhiger zu werden. Sie vertiefen sich in die Spuren und nach wenigen Augenblicken steht fest, dass hier ein Bär rumgeschlichen ist. Ben ist sich zudem recht sicher, dass er mindestens zwei Spuren desselben Bären sieht, beide unterschiedlich alt. Vielleicht war das Tier also gestern und vorgestern hier. Was den Fährtenleser jedoch verwundert, ist die Tatsache, dass das Tier nur drei Tatzen zu haben scheint. Von der linken Vordertatze ist kein Abdruck zu erkennen. Wo sie sitzen müsste, scheint lediglich etwas Spitzes zu sein - wie ein Knochenstück oder ein Spazierstock -, das unter dem Gewicht des Bären tief in die Erde eingedrungen ist. Eine Erklärung kann Ben nicht liefern.

 

Zoey bekommt bei Daniel, jetzt wo sie noch ein wenig mit ihm plauscht, den Eindruck, dass er nicht unbedingt mehr weiß, als er sagt, jedoch durchaus mehr Müdigkeit und Angst hat, als er zugeben möchte. Er versucht sich so wenig wie möglich an die Nacht zu erinnern und antwortet nur schnell und unpräzise auf Nachfragen; so als wollte er es um jeden Preis verhindern, sich zu detailliert - also vor allem ohne irgendwelche zurückkehrenden Erinnerungsbilder - an die letzten Stunden zu erinnern.

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Zoey Strong

- Halb verschlafen beim Lagerabbau -

 

"Ein Bär... und das so nah..." Mein erschrockener Blick wandert automatisch zu Ben. Ich schlucke beunruhigt und wende mich wieder Daniel zu. "Ich beneide euch fast ein wenig, dass ihr schnell hier heraus kommt. Ich weiß nicht, aber irgendetwas stimmt hier nicht. Ich habe zumindest ein sehr ungutes Gefühl. Und soetwas hat man schließlich aus normalerweise gutem Grund, nicht wahr." IEin herzhaftes Gähnen rutscht mir heraus und ich murmel leise eher zu mir selbst "Verdammte Träume..." Ich versuche mein Unbehagen und meine Müdigkeit mit einem Kopfschütteln zu vertreiben bevor ich Daniel wieder direkt anblicke. "Bitte, sag doch - ist noch etwas passiert?"

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Bei der Erwähnung, dass er bald aus dem Wald raus ist, lächelt Daniel verträumt. Als dann Zoeys gemurmelte Bemerkung zu den verdammten Träumen kommt, wird er plötzlich kreidebleich und starrt sie an. Ihre Frage scheint er zunächst garnicht gehört zu haben, dann schüttelt er sich kurz und spricht leise, so dass es schwer ist ihn zu verstehen: "... verdammte Träume ... allerdings." Er sinnt noch ein wenig nach, dann fährt er nach wie vor verängstigt und in Gedanken fort: "Sonst ist nichts passiert. Wir haben nur beschissen geschlafen und alle in den letzten Tagen irgendwelchen Unsinn geträumt. Sowas ist halt nicht erholsam. Und wenn man dann noch mit so ein paar Hasenfüßen unterwegs ist wie ich... naja... bin froh, wenn wir wieder in unseren eigenen Betten schlafen."

Edited by 123
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George "Viking" Shaw

- Übermüdet im Morgengrauen -

 

George wird hellhörig als auch diese Gruppe Jäger von verdammten Träumen spricht und tritt nervös von einem Fuß auf den anderen. "Sollen wir dann auch mal weiter...?" fragt er ungeduldig. Je mehr er von den Träumen hört desto unangenehmer wird ihm das Ganze. Eigentlich würde er am liebsten mit den Jägern aus dem Wald gehen und der Polizei bescheid sagen wo die Entführer zueltzt waren, aber das geht nicht. Also heißt es sich dem unvermeidbaren stellen. 

 

Er tippt Zoey leicht auf die Schulter und flüstert: "Wenn die auch solche Träume hatten wie wir stimmt hier irgendwas ganz gewaltig nicht, wir sollten sehen das wir Jessica-Jane finden und es den Jägern gleichtun und zurück in die Stadt gehen. Bär hin oder her, wir können es noch immer rechtzeitig zur Hütte schaffen!"

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Julia Williamson

- im Wald -

 

Ich schüttele den Kopf.

"Von mir aus, nehmt ihn mit, aber aufpassen, dass er lebendig bleibt. Sollten wir Pech haben, konnte er der einzige sein, der noch uns helfen kann, die Kleine zu finden. Einverstanden?"

 

Ich schau meine Gruppe an.

 

"Also weiter zur Hütte, Leute" sage ich müde.

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Zoey Strong
- Halb verschlafen beim Lagerabbau -

 

Bei Nennung der Träume werde ich Kreidebleich. Ich kann George nur Zustimmen - irgendetwas ist hier gewaltig faul. Dann wende ich mich an die anderen. "Ja, wir sollten weiter, ich muss zugeben, ich möchte keinen Bär verfolgen - wir sollten aber die Augen offenhalten... Je eher wir Jane finden und hier wegkommen, desto besser..." Ich schultere meinen Rucksack und bedanke mich bei den Jungs für ihre Hilfe mit Eugene, sie haben uns eine doch recht große Last abgenommen - unserem vorankommen steht zuerst einmal nichts mehr im Wege.

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George "Viking" Shaw

- Übermüdet im Morgengrauen -

 

George atmet erleichtert auf als es endlich weitergeht. Rumstehen und warten, oder sich zuviele Gedanken darüber machen was passieren könnte liegt ihm nicht. Wenn die Beine sich bewegen wird der Kopf frei. Er packt schnell seine letzten Sachen zusammen, wirft einen prüfenden Blick auf Eugene, wechselt den Verband und überläßt ihm dann der Obhut der Jäger.

 

Übermüdet, aber bereit los zu maschieren, den Rucksack geschultert, den Sitz des Revolvers von Ben geprüft wartet er darauf das die anderen ihre Vorbereitungen abschließen und die Gruppe sich zur Hütte am See. Dem Ort aus seinem Traum, dem Ort der Schmerzen...seines Todes?..aufmachen. Unangenhme juckt sich George an der Stelle wo er den stechenden Schmerz im Oberkörper verspürt hat, dann schüttelt er die Gedanken ab, strafft sich und marschiert mit den anderen los.

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Unsere Gruppe macht sich auf den Weg zur Hütte, die Eugene ihnen beschrieben hat und die am Ende der Spuren liegen soll, die Ben und Julia seit zwei Tagen verfolgen.

 

Eugene hat der Gruppe mit glasigem Blick hinterher gestarrt, während Daniel und seine Männer ihn trietzen aufzustehen. Noch weiß der junge Mann nicht, dass er in knapp einer Stunde tot sein wird. Ein simpler Kopfschuss, während einer Pause. Daniel und seine drei Begleiter sitzen um ihn herum und schnaufen durch, bestrebt rasch wieder aufzubrechen. Keiner hört oder sieht etwas von dem Angreifer, der einen präzisen Treffer mit einer großkalibrigen Waffe platzieren kann. Eugenes Kopf platzt wie eine Melone auf und sein Genick biegt sich weit in Richtung Rücken. Sein Blick würde von glasig zu leer wechseln, wenn die Wucht des Geschosses Augen überließe, die einen Blick aussenden könnten. Daniel und siene Begleiter springen erschrocken auf. Brauchen Zeit, bis sie begreifen was passiert ist. Dann schmeißen sie sich in Deckung. Auf Daniels Hose bildet sich ein großer, nasser, gelblicher Fleck. Fast eine Stunde verharren sie in ihrer Deckung. Dann begeben sie sich wie die Karnickel rennend auf den Heimweg. Eugene wird ignoriert. Später wird einer sagen, dass sie als Beweis für die Belohnung vielleicht den Kopf hätten mitnehmen sollen, doch sie alle wissen, dass ihnen dafür Mut und Skrupellosigkeit gefehlt hätten.

 

Der erste Entführer ist tot und verrottet irgendwo im Wald. Es ist unklar, ob Wanderer oder jemand anderes ihn finden werden, bevor er gänzlich vergammelt und von wilden Tieren zerlegt worden ist.

 

Noch ein Stück weiter spüren Phil, Ning, Dr. Gryson, Martha und Jasmin das, was Professor White erspart geblieben ist: Den stechenden Schmerz, der ihnen das Leben und ihre Seele aussaugt. Wenn sie doch sterben könnten. Wenn sie sich doch bewegen könnten. Doch sie sind zu schwach. Nie mehr wird Phil seine geliebte Pizza essen können. Doch im Moment ist er nicht einmal sicher, ob der Tod das Schlimmste ist, was ein Mensch fürchten muss. Das Leben entfleucht tröpfchenweise und die wahnsinnig machende Schwärze breitet sich aus und verschlingt auch den Geist. Ein zukünftiger Song geht ihm durch den welkenden Kopf - passend und fürchterlich, das ist also der Stachel des Todes. Eines Todes ohne Aussicht auf Unsterblichkeit, denn auch die Seele wird gefressen.

 

Das es so enden muss. Wenn es doch endlich vorbei wäre.

 

 

Ende des Kapitels Nacht 2 - weiter geht es hier.

Edited by 123
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