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[At your Door] Kapitel X: Die Rückkehr der Mutter


-TIE-
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Noélle schaut Sarah traurig an. "Alle meine Freunde da draußen vermissen mich, Bill und Dan vom Fitnessstudio, meine Eltern alle werden mich vermissen und Jenny hat mir noch nicht erlaubt zu telefonieren oder den PC zu benutzen, ich durfte nicht mal einen Brief schreiben!"

 

Ihr könnt sehen wie sehr es ihr zu schaffen macht das ihre Eltern noch immer nicht wissen das sie noch...wieder...lebt.

 

"Aber auch danach werde ich Jenny fragen! Sie muss mir einfach erlauben meinen Eltern zu schreiben! Morgen..."

 

Mit diesen Worten verabschiedet sich Noélle von euch und die Stille senkt sich über die Höhle. Die Glühbirnen verlöschen und die Dunkelheit der künstlichen Nacht hier unten in der Höhle füllt alles aus und lässt euch in unruhige Träume gleiten.

 

Als Jenny am nächsten Morgen das Labor betritt nimmt Noélle all ihren Mut zusammen, nickt euch noch einmal zu und geht zu Jenny hinüber.

 

Ihr könnt hören wie Noélle sich beschwert das sie ihre Eltern immer noch keine Nachricht hat schicken können und wie sehr ihr das Wehtut. Sie kann ihre Eltern nicht länger im ungewissen lassen, das wäre nicht fair. Nicht fair ihr gegenüber und nicht fair, wenn man bedenkt wie lange sie schon befreundet sein. Jenny denkt zwar kurz darüber nach, schüttelt dann aber den Kopf, es braucht noch Zeit. Noélle hat mit der Hand auf den Tisch aber alles zetern und betteln hilft nicht, in dieser Frage bleibt Jenny hart, keine Nachricht für Noélles Eltern.

 

Die Diskussion zwischen den beiden geht noch eine Weile weiter, gebannt starrt ihr von den Gitterstäben aus auf das was da im Labor vor sich geht. Noélle verlangt jetzt das ihr euch frei in der Höhle bewegen dürft und nicht mehr in dem Käfig schlafen müsst, das wäre entwürdigend. Die kleinen wollen Spielen, außerdem wäre es viel besser wenn sie bei ihrer Mutter schlafen könnten, die Nächte in der Zelle wären so einsam, so kalt...sie ertragen es nicht länger von ihrer Mutter getrennt zu sein.

 

Diesmal wirkt Jenny richtig betroffen, sie blickt zwischen Noélle und dem Käfig hin und her und schaut ein paarmal sogar hilfesuchend Willy an der hechelnd im Labor liegt und vor sich hin grummelt "you stay you play....rggggggrrrrrrr....wwwwaauuuuuu.....". Sie scheint echt zu überlegen ob es nicht an der Zeit wäre euch mehr Freiheit zu geben, oder euch zu ihr zu lassen, euer euch liebenden Mutter! Aber sie zögert, wirkt unschlüssig, zweifelt, blickt rüber zu dem Tunnel in dem Sarah gestorben ist. Sie erinnert sich daran was das letzte mal passiert ist als sie euch mehr Freiheiten gegeben hat.

 

"Jenny..." setzt Noélle dann an "...das hier ist doch kein Leben..." sie blickt über ihre Schulter zurück zu euch und nickt unmerklich. Jetzt heißt es auf´s Ganze gehen "...du...du...musst dich der Welt zeigen!"

 

Jenny blickt Noélle verblüfft an. "Du versteckst dich hier doch nur weil dieser Finley es so will, aber das bist nicht du! Schau dich an, du kannst alles haben was du willst, erinner dich an Naples, wo sie dich Disqualifiziert haben..." Noélle stockt kurz, fährt dann aber fort "...die wussten es nicht besser, Mike hat zu dir gesagt das er es für ungerecht hält, weil sie keine verbotenen Substanzen in deinem Blut gefunden haben. Du kannst es allen da draußen zeigen, das sie falsch liegen. Schau dich an, wie weit du es gebracht hast, du könntest die Nummer eins sein...ungeschlagen für alle Zeiten, da draußen ist niemand mehr der dir das Wasser reichen kann!"

 

Jenny setzt sich vor Noélle auf den Boden und hört ihrer Freundin zu. Ihr Hände spielen fahrig mit dem Esstisch im Labor.

 

"Finley will dich hier verstecken, er war nie dein Freund...er hat gesehen das du viel besser bist als er...viel weiter gekommen bist als er es je könnte!"

 

Vorsichtig legt Noélle Jenny eine Hand auf ihre riesen Pranke.

 

"Du bist der ehrgeizigste Mensch der mir je begegnet ist Jenny, wir zwei waren mal ein Team, unzertrennlich und nichts stand zwischen uns. Nicht mal die Typen vom Strand, die waren uns egal, wir waren uns wichtig, wir zwei Jenny bis Dr. Finley kam. Er hat alles verändert, aber du bist besser als das...da draußen wartet eine Welt die dir zu Füßen liegen könnte, du wärst die Nummer eins, hier drinnen...Jenny...hier drinnen sterben wir...wir alle. Ich, die Leute da..." sie deutet auf den Käfig "...du! Das kannst du nicht wollen!"

 

Ihr könnt sehen wie Noélles Worte eine Seite bei Jenny anschlagen die tief in ihr drinnen verborgen ist. Vielleicht das letzte menschliche an ihr, selbst jetzt noch, Freundschaft.

 

"Du hast mich wiederbelebt, du hast mich zurückgeholt Jenny und dafür bin ich dir unendlich dankbar..." Tränen laufen über Noélles Wangen "...ich kann dir sagen du bist nicht alleine, ich bin bei dir, zusammen haben wir alles überstanden und werden auch zukünftig alles überstehen. Ich bin bei dir wenn wir, wir alle da rausgehen und der Welt zeigen das es dich gibt...du...du hast nichts unrechtes getan. Finley muss sich dafür verantworten, er hat dich ausgenutzt, er hat deine Schwäche gekannt. Was auch immer passiert du kannst auf mich zählen. Aber dafür müssen wir gehen. Rausgehen zurück, nicht mehr hier in der Höhle leben..."

 

"Aber..." setzt Jenny schwach an.

 

"Kein, aber Jenny es ist Zeit...Zeit für etwas neues!"

 

Jenny schluckt schwer, jetzt schimmern auch Tränen in ihren Augen, selbst Willy ist in diesem Augenblick ganz still. Sein Kopf ruht auf dem Stein und er blickt seine Herrin von unten her an, wie es nur Hunde können.

 

Noélle beugt sich vor und schlingt ihre Arme um Jenny´s Hals die immer noch vor ihr kniet.

 

"Best friends forever..."

 

Jenny nickt nur Stumme. Vorsichtig legt sie ihre Hände um Noélles schlanken Körper.

Edited by -TIE-
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Jimmy Pierce

- in der Gefängnishöhle -

 

Ich starre zu den beiden und kann nicht glauben was ich sehe. Da ist doch noch etwas menschliches in Jenny. Oder? Vielleicht auch nur ein Moment der Klarheit. Noch hat sie nichts gesagt. Abwarten. Jenny ist durchgeknallt. Aber Noélle hat etwas geschafft, was wir nicht erreicht haben. Weil wir sie nicht kannten. Sie immer als Gegner angesehen haben. Wie sollte es auch anders sein? Sie hat uns gefangen, erniedrigt. Und Sarah getötet. Aber diese Schuld hat sie beglichen, sozusagen.

 

Ich werfe einen ratlosen Blick zu meinen Begleitern. Dann beobachte ich angespannt was weiter passiert. Falls sie doch noch durchdreht und etwas dummes tut sind wir sicher die Schuldigen. Scheiße. Hoffentlich geht das gut.

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Sarah Collins


- in der Gefängnishöhle -


 


Ich kann Jimmys ratlosen Blick nur erwiedern und ein Achselzucken andeuten. Sobald Noélle zu uns hinüber sieht und ich mich von Jenny unbeobachtet fühle lächle ich Noélle bestätigend zu und recke ihr meinen nach oben gestreckten Daumen entgegen, sie hat ihre Sache wirklich gut gemacht. Dazwischen funken ist im moment garantiert das Falsche, also warte ich, beobachte und lausche mit angehaltenem Atem. Winkt uns in diesem Moment vielleicht schon die Freiheit? Das wäre fast zu schön um wahr zu sein...


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Michael Sueson


- 'Abends' in der Gefängnishöhle -


 


Eitelkeit war der Schlüssel, Cowboy, na klar, du Hornochse, da hättest du drauf kommen müssen. Wobei vermutlich nur Noélle diese Karte wirklich adäquat ausspielen konnte.


 


Ich bin im Team der Daumenrecker neben Sarah dabei. Erwidere Jimmys Unglauben und beobachte einfach die Show, die sich mir da bietet.


 


Ein Rest Menschlichkeit, wie schön... leider ist meine weg für dieses Monster... tötet Frankensteinsmonster... und Frankenstein a. k. a. Finley auch direkt.


 


Ich gluckere leise vor mich hin. Dann wird mir klar wie böse meine Gedanken sind... zumal vermutlich nur Wunschtraum.


 


Ich bin nicht so kaltblütig... oder war es bisher nie. Beweisstück a. Gall. Außerdem ist es da drüben viel zu friedlich für diese Drecksschweine, oder? Ach was weiß ich. Raus sind wir hier noch lange nicht. Aber vielleicht an Stück näher dran an der Freiheit?!?


 


Ich warte und staune und beobachte und summe. Alles ist im Wandel, sogar die Ohrwürmer hier drin... hoffentlich kommt mir bald wieder ein passender Cash-Song in den Kopf.


Edited by 123
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Es scheint eine Ewigkeit zu dauern, ihr schaut zu wie Noélle und Jenny sich in den Armen liegen, wenn man davon in den Armen liegen sprechen kann. Dann irgendwann richtet Jenny sich auf. Ihr Blick schweift durch das Labor, steift euch und den Käfig. Ihr könnt sehen das sie nachdenkt, ihr meint so etwas wie Wehmut in ihren Augen zu sehen. Ist es vielleicht Abschied. Ein letzter Blick auf das werfen was so lange ihr zuhause war und doch eigentlich kein Zuhause war, nur eine Art Käfig in die man sie gesperrt hat, wie euch. Auch wenn sie Freiheiten hatte, war sie, wie ihr, nur eine Gefangene ein Spielball von ihrem Mentor Dr. Finley. Wie viel Macht er über sie hat könnt ihr nicht sagen, aber erst Noélle´s Ansprache scheint sie dazu gebracht zu haben Gall´s sprichwörtliche rosa Brille abzulegen und zu sehen was hier gerade passiert, mit ihr, mit euch, mit der Welt um sie herum.

 

Noélle nickt ihr aufmunternd zu und zögerlich geht Jenny auf euren Käfig zu, unsicherer als sonst. Die über vier Meter hohe Frau starrt auf euch herunter, wie sie das Labor angesehen hat dann schiebt sie ohne viel Mühe den Stein vom Eingang weg und tritt einen Schritt zurück.

 

"Ihr könnt gehen..." murmelt sie leise.

 

Hinter ihr wedelt Willy aufgeregt mit dem Schwanz.

 

Ungläubig schaut ihr auf den Eingang eures Gefängnisses. Das erste mal seit gefühlten Wochen, oder Monaten steht der Eingang offen und ihr dürft gehen. Etwas in euch regt sich, vielleicht so etwas wie Panik das dieser Augenblick nur ein Traum ist, aus dem ihr gleich erwachen werdet. Erwachen in dem Augenblick wo die Lichter in der Höhle angehen. So unreal, so unwahrscheinlich das sie euch wirklich raus lassen wird.

 

Oder ist das nur eine Falle, ein letztes grausames Spiel von ihr, die Strafe dafür das Noélle so dreist war um eure Freiheit zu betteln. Noélle hat Jenny´s größter Niederlage in Naples angesprochen, das Ereignis das Jenny´s Welt endgültig aus den Fugen hat geraten lassen. Aber sie ist ganz ruhig geblieben.

 

Ist es Strafe oder Freiheit die euch erwartet? Wer ist mutig genug und wagt den ersten Schritt, oder bleibt ihr in dem Käfig? Lebend, mit der Illusion irgendwann frei zu kommen aber irgendwie auch in Sicherheit, abgeschirmt von dem was da draußen passiert. Die Welt, wie ihr jetzt wisst ist im Wandel. Etwas großes kündigt sich an. Die Blumen haben es euch gesagt und ihr konntet es spüren in der Stadt der Engel.

 

Sicherheit, wegblicken, oder drauf zugehen. Zwei Mitglieder euer Gruppe waren Tod und weilen wieder unter euch. Sie berichteten das die andere Seite nicht schlimm ist, das dort ein vollkommener, alles durchdringender Frieden herrscht. Noélle scheint das erlebt zu haben. Sarah jedoch erwacht mehrmals in der Nacht, geplagt von Alpträumen an die sie sich nicht erinnern kann. Wo ist der Frieden von dem die beiden gesprochen haben.

 

"Mhhh..." Jenny´s Stimme reißt euch aus euren Gedanken. Sie nickt Richtung Ausgang. Noélle steht neben ihr, sie hält die Hand der riesen Frau.

 

Freundinnen wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten.

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Vivian Chandler


- in der Gefängnishöhle -


 


Ganz zögerlich, so wie ein Tier im Käfig, das die Freiheit riecht, gehe ich aus dem Käfig raus, langsam.


Ich laufe zu Jenny.


"Jenny...danke." sage ich leise.


Dann mache ich eine kleine Pause, und nicke auch dankend zu Noélle.


"..Wir möchten dir helfen...Noélle hat recht. Du verdienst mehr, als hier eingesperrt zu sein. Du verdienst mehr, als ein Versuchskaninchen zu sein. Du bist es mehr Wert. Wenn..wenn wir jetzt da draussen gehen...können wir etwas für dich machen? Dir helfen, Finley, er sollte dafür bezahlen"


Ich lächele sie an.


"Da du so schön..auf uns..aufgepasst hast..bitte sag uns, wie wir dir helfen können"


Ich schaue dann die anderen, dann wieder sie.


"Das ist ja unser Job"


Edited by Nyre
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Jimmy Pierce

- in der Gefängnishöhle -

 

Die Ereignisse treffen mich wie ein Schlag.

 

Ich merke erst jetzt, dass ich schon länger abgeschlossen hatte. Schon tot war. Ich würde hier sterben. Es ging nur noch darum Jenny und Willy mitzunehmen, die Hoffnung war nur eine Illusion.

 

Von einer Sekunde auf die andere ist alles anders. Die Tür ist offen. Ihr könnt gehen...

Ich starre Jenny an. Dann Noélle. Ich flüstere ein "Danke" zu niemanden direkt und trete aus der Zelle. Ich will rennen, raus hier. Wenn es eine Falle ist soll sie mich erst unter freiem Himmel erwischen. Dann kocht Wut hoch. Über die Erniedrigungen, die Hölle die wir durchleben mussten.

 

Dann kommt die Angst.

 

Hier unten ist meine Welt zerbrochen. Ich habe eine neue errichtet. Und auch diese stützt gerade zusammen. Was wartet da draußen auf uns? Fragen. Cops, FBI, Jatik, die Firma. Fragen wo wir waren. Was wir erlebt haben. Die Angst wird größer. Nein. Soll ich hier bleiben?

 

Du bist verrückt, raus hier!

 

Dann denke ich an die Hütte von Chuck, sein Leben in Freiheit und Natur. Nur einen Bruchteil später sehe ich Aiden, die Farm von Gall und die korrumpierte Wildnis.

 

Gibt es überhaupt noch einen Ort, an dem ich leben kann? Oder bin ich ab jetzt auf der Flucht vor der Welt? Vor der Vergangenheit? Der Zukunft? Vor mir?

 

Ich weiß es nicht. Daher beginne ich einfach loszugehen.

 

"Da du so schön..auf uns..aufgepasst hast..bitte sag uns, wie wir dir helfen können"

 

Ich zucke zusammen. Hat sie das wirklich gerade gesagt?

 

"Das ist ja unser Job"

 

Oh Gott, tatsächlich. Nein. Raus hier. Alles hinter uns lassen. Was tust du Viv?

 

Ich wirble herum. Das ist ja unser Job. Eigentlich hat sie recht. Finley ist das Monster. Er sieht aus wie ein Mensch, aber er ist es. Jenny ist nur sein Geschöpf. Gefährlich, fast irre. Aber vielleicht kann Noélle sie retten. Und was aus ihr wird kann mir egal sein.

 

"Da du uns unsere Ketten genommen hast, werden wir dir deine nehmen. Damit du ... leben kannst."

 

Hast DU das jetzt gesagt? Verrück, alle miteinander. Hau einfach ab!

 

Ich drehe mich wieder dem Ausgang zu und gehe los. Blende alle Gedanken aus. Gehe einfach. Schritt für Schritt. Ich will den Himmel sehen. Den Wind spüren. Frische Luft atmen.

 

Alles andere ist egal für den Moment.

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Sarah Collins

- in der Gefängnishöhle -

 

"Ihr könnt gehen..."

 

Im ersten Moment durchzuckt mich einfach nur Unglaube. Gehen? Einfach so? Vollkommen verunsichert linse ich erst zu der so verheißungsvoll offen stehenden Zellentüre, dann zu Jenny, dann zu meinen Mitgefangenen.

 

Freiheit...

 

Mein altes Leben...

 

Stacey, meine Eltern...

 

Tränen laufen über meine Wangen ohne, dass ich es wirklich realisiere.

 

Ich stehe auf, gehe erst einen Schritt, bleibe stehen, schließe die Augen, atme einmal tief durch, öffne sie wieder. Es ist wirklich kein Traum, die Türe ist offen. Wir dürfen in unser altes Leben zurück kehren. Ob ich da überhaupt noch reinpasse? Die inneren dämonen werden mich wohl begleiten, aber lieber draußen als hier drin, nicht wahr?

 

Dann gehe ich noch einen Schritt und noch einen. Als ich die Schwelle aus der Zelle raus übertreten habe bleibe ich stehen. "Danke" murmel ich in Jennys und Noélles Richtung. Mehr bringe ich nicht hinaus.

 

Wir sind frei... wirklich frei... Doch richtig fassen kann ich es noch nicht.

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Michael Sueson


- auf dem Weg in die Freiheit (?) -


 


Wie Jimmy zöger ich kurz. Ich habe Angst vor dem, was da draußen ist. Aber das hier drinnen ist auch nur eine illusorische Alternative und ... anders als die anderen, hast du niemanden, Cowboy... niemanden, der auf dich wartet. Das hier ist deine Familie... und ihr seid wieder frei.


 


Kurz verspüre ich Zorn, weil Jenny mir - erneut - meinen Lebensinhalt genommen hat. Es war ein Spiel. Wir gegen sie. Und sie hat einfach den Ball genommen und ist nach Hause gegangen. Ich würde sie am liebsten... dann höre ich den Ruf der Freiheit. Muss mir eingestehen, dass ich, selbst wenn ich wollte, immernoch nichts gegen Jenny unternehmen könnte.


 


Auf dem Weg nach draußen die Sprengladung zünden. BOOOOOOOM! Und die Monster und Schatten der Vergangenheit hier einsperren.


 


Dann kommt mir Gall in den Sinn. Die Tiefen. Sind sie es, die Jenny hier fürchtet. Sind sie es, die Eddy besucht und die von den Gittern an den anderen Ausgängen rausgehalten werden sollen. Ist hier wirklich der Schlund hinab in die Hölle, der einen Eingang für alles Unglaubliche unserer Ermittlungen bereithielte? Ich will es nicht wissen. Ich will hier raus. Lege meine Spielerattitüde ab, gehe langsam und beobachtend, aber ängstlich an Jenny und Noélle vorbei, dann beginne ich zu rennen.


 


Vorsicht, es könnten Stolperdrähte sein, Fallen, Sprengstoff, irgendwas...


 


... doch ich kann meine Schritte nicht verlangsamen. Renne der Freiheit entgegen. Raus hier.


 


#Big Cash im Freiheitsmodus. Big Cash is back. Big Cash, wieder mit Modus.


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Bei Vivians Worten nickt Jenny stumm. "Später..." murmelt sie niedergeschlagen "...später, erst mal müsst ihr hier raus!"

 

Jenny holt ein paar wenige Habseligkeiten und begleitet euch zum Ausgang, Noélle an ihrer Seite. Mit jedem Schritt den ihr näher an den Ausgang kommt werdet ihr schneller zum Schluss hastet ihr förmlich durch dir Höhle. Dann können es alle sehen, den Fels den auch Michael schon gesehen hat. Draußen muss die Sonne aufgehen, oder untergehen ihr wisst es nicht. Aber wie Laserstrahlen aus einem Sciencefiction stechen Lichtfinger in das Dunkel der Höhle, träge hängen Staubpartikel in dem Licht. Tanzen zu dem leichten Luftstrohm der die frische Luft von außen in die Höhle trägt. Der Geruch nach Sommer hängt in der Luft, Spätsommer, trockenes Holz, Staub, Kiefern, Bergluft. Alles könnt ihr riechen, ja fast schmecken. Eure Körper lechzen danach, wie der Ertrinkende der die Oase in den Sonnenspiegelungen einer Fata Morgana vor sich am Wüstenhorizont erblickt.

 

Ist diese Freiheit auch nur Illusion?

 

Oben angekommen tätschelt Noélle Jenny aufmunternd die Hand. "Es ist Zeit!" Jenny seufzt noch einmal, dann stemmt sie sich gegen den Stein und Augenblicke später steht ihr im Licht der untergehenden Sonne die tief am Horizont steht. Insekten Summen in der aufgeladenen Luft, der Himmel über euch ist tief Blau, das am Rand der Berge in ein dunkles stahlblau übergeht. Vereinzelt stehen weiße Wolken in ihm, kleine weiße Tupfen in einer Unendlichkeit aus Blau. Da wo vorher nur Fels war, Gestein und Enge ist jetzt unendliche Freiheit. Unter euren Füßen könnt ihr die staubige Erde spüren, das trockene Gras. Ihr riecht die Welt um euch herum, als würdet ihr sie zum ersten mal wahrnehmen. Die Luft schmeckt rein, nicht abgestanden, die Sonne wärmt eure Haut, ihr Badet in ihrem Licht. Wie Wasser reinigt es euch von den Strapazen der letzten Wochen...Monate? Es fühlt sich unglaublich gut an zu spüren wie ihre Strahlen eure Haut streicheln, wie sich eure Haare im Wind bewegen. Wenn ihr könntet würdet ihr diesen Moment für Ewig festhalten. Es sind diese kleinen Nieschen in der Zeit wo man sich Unsterblichkeit wünscht, wo man fast schon schmerzhaft versucht die Zeit anzuhalten damit der Augenblick eine Ewigkeit wird.

 

Das was euch aus dem Augenblick zurück in´s Hier und jetzt reißt ist das Rumpeln von Stein und dem spitzen Schrei von Noélle hinter euch.

 

Ihr wirbelt herum, Angst macht sich breit, war es eine Falle...ein teuflischer Plan.

 

Die Höhle ist wieder verschlossen...ohne das ihr es gemerkt habt hat sich Jenny zurückgezogen, zurück in die Dunkelheit ihrer Höhle und den Stein wieder davor geschoben.

 

"Nein...tu das nicht!" Noélles Stimme überschlägt sich vor Angst und Zorn. Bevor ihr reagieren könnt, zu ihr gehen könnt, überhaupt etwas sagen könnt erschüttert ein dumpfer Knall die Ruhe. Vögel flattern aus den umliegenden Baumwipfeln auf und unter euren Füßen wackelt die Erde. Staub wallt auf und langsam wie in Zeitlupe sinkt ein Teil der Bergflanke in sich zusammen.

 

Hustend und Keuchend weicht ihr zurück, es dauert noch Momente bis das Grollen aufhört und eine Stille einsetzt.

 

Noélle kommt aus dem Staub gestolpert. An ihre Brust hat sie ein Bild gepresst, Jenny muss es ihr aus ihren Habseligkeiten zugsteckt haben. Es zeigt, jetzt Matt und von Staub überdeckt Noélle und Jenny am Strand. Im Hintergrund das glitzernde Meer, beide ein Flasche Bier in der Hand, prosten sie sich auf dem Bild zu. Erinnerungen aus besseren Tagen, als Jenny nur knapp größer war als Noélle. Mit goldenem Edding wurde unter das Bild geschrieben

 

Best Friends Forever

 

Ihr wisst das es nicht vorbei ist. Wenn Jenny da war wo das Dynamit explodiert ist wird sie zurückkommen ob sie will oder nicht, es wird vielleicht Tage dauern, Wochen...aber ihr Körper wird sie zurückzwingen. Einige haben die Angst vor dem Tod verloren, andere haben Angst vor dem Leben bekommen. Manchmal wäre der Tod eine Gnade.

 

Für euch bedeutet es nur eins.

 

Freiheit!

 

Weiter gehts im nächsten Kapitel

Edited by -TIE-
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