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DREISSIG


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  • 1 month later...
Guest Seanchui

So, nachdem ich meinen Urlaub genutzt habe, um den Band durchzuarbeiten, möchte ich natürlich wie gewohnt auch ein wenig Feedback hinterlassen:

 

Es ist ein stolzes Jubiläum, welches Pegasus im Jahr 2016 feiern darf: dreißig Jahre „CTHULHU“ in Deutschland. Neben der ersten, offiziellen Support-Kampagne „Zeit der Ernte“, die das gesamte Jahr begleitete und einigen Gewinnspielen auf cthulhu.de wird diesem Umstand nun auch mit einem eigenen Abenteuerband Rechnung getragen. Die große Jubiläumszahl „30“ spielt dabei in jedem Abenteuer eine tragende Rolle.

 

  • Das erste Szenario, „30 Liter Jungfrauenblut“, bietet sich insbesondere für Investigatoren an, die dem Gangstermilieu entsprungen sind. Die Spieler übernehmen die Rolle von Kleinganoven, die für einen Big Boss in Detroit arbeiten.

    Dieser beauftragt die Gruppe damit, eine bestimmte Lieferung an der kanadischen Grenze in Empfang zu nehmen. Alkohol, wie man vermuten könnte – doch dieses Mal ist alles anders. Die Ware wird in schweren Holzkisten geliefert und auf dem Rückweg werden die Investigatoren von einer mit Maschinengewehren ausgestatteten Gruppe überfallen. Es muss einen Verräter in den eigenen Reihen geben…

    Dieses Abenteuer ist ein Musterbeispiel für cthuloiden „Gangster“-Horror und hätte dem „Gangster“-Band hervorragend zu Gesicht gestanden. Es ist spannend, abwechslungsreich, stellt die Investigatoren vor schwerwiegende Entscheidungen und spielt gekonnt mit einigen Klischees. Empfehlenswert.

  • Es folgt „Ein Foto von 30 Sternen“,

    in dem die Gruppe unversehens von außerdimensionalen Wesenheiten attackiert wird. Die Investigatoren müssen eine Menge Beinarbeit leisten um die Hintergrundgeschichte zu entwirren. Die Suche nach einem Jahrtausende alten Kult, dessen Umtriebe sie verhindern müssen, führt sie schließlich über Tripolis bis nach Ägypten.

    Das Abenteuer ist fast schon eine kleine Kampagne, wartet mit einem starken Einstieg auf und bietet interessante Gegenspieler.

  • Das dritte Abenteuer, „30 ° / 30 °“ ist vielmehr ein kurzes Intermezzo denn ein abendfüllendes Szenario.

    Die Investigatoren finden sich an Bord eines Flugzeugs wieder, dass über dem 30. Längen- und Breitengrad, inmitten der ägyptischen Wüste, abstürzt. Einer glücklichen Fügung haben sie es dann zu verdanken, dass eine Gruppe Beduinen auf sie aufmerksam wird und ihnen hilft. Doch schon nach der ersten Nacht im Lager der Beduinen müssen die Investigatoren erkennen, dass sie mehr Gefangene als Gäste sind – und sich ihre Situation weiter verschlimmert, je länger sie bleiben…

    Als eigenständiges Abenteuer ist „30 ° / 30 °“ sehr kurz geraten, aber für einen Einschub in einer Kampagne kann es eine dankbare Abwechslung sein. Es bietet auf jeden Fall wenig verbrauchte Antagonisten und einen zielstrebigen Plot.

  • Als viertes liegt mit „Filmriss“ ein One-Shot mit fünf vorgefertigten Charakteren für „CTHULHU NOW“ vor. Die Investigatoren sind allesamt Filmfans, die in einer Spätvorstellung eines Kultfilms sitzen. Plötzlich reißt das Band, die Gruppe findet eine Leiche im Vorführraum und schon bald werden sie in einen Strudel ungewöhnlicher und äußerst bedrohlicher Ereignisse gesogen… „Filmriss“ besticht vor allem durch die vielen Hinweise, um das Abenteuer mit ein wenig Aufwand plastischer zu gestalten (wie den Vorschlag, die Gruppe tatsächlich einen Film ansehen zu lassen, bis das Band reißt). Leider ist die eigentliche Handlung und Optionsvielfalt für die Investigatoren relativ dünn, was aber durch den Zeitdruck, der im Abenteuer aufgebaut wird gut kaschiert wird. Insgesamt sicher eine lohnenswerte Erfahrung.
  • Abgerundet wird der Band mit einem Aufsatz vom ehemaligen „CTHULHU“-Chefredakteur Frank Heller, der die vergangenen dreißig Jahre „CTHULHU“ in Deutschland Revue passieren lässt sowie einer umfangreichen Publikationsübersicht. Einziger Kritikpunkt mag sein, dass für Veteranen Teile der Texte bereits aus dem 2006er-Jubiläum (in der CW) bekannt vorkommen können. Aber das ist kaum vermeidbar.

​Für die optische Aufarbeitung gibt es von mir eine gute Zwischennote. Die Bebilderung erfolgt abermals mit alten Photographien, was sowohl stimmungsvoll als auch oft passend geschieht; das NOW-Szenario ist wie gewohnt mit Zeichnungen illustriert. Beiliegende Handouts und Karten sind optisch hochwertig und gut gelungen.

 

Mein Fazit: Vier gute Abenteuer, die streckenweise langen Spielspaß versprechen oder aber flexibel einflechtbar sind. Das Ganze zu einem niedrigen Preis von gerade einmal 9,95 EUR. Eigentlich gibt es keinen Grund für cthuloide Spielleiter, „Dreißig“ nicht zu kaufen. Empfehlenswert.

Edited by Seanchui
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  • 2 weeks later...

sie 1. Beitrag

 

30 Liter Jungfrauenblut benötigt ein Kult in Detroit für sein Ritual. Die Investigatoren werden als Bandenmitglieder eines prominenten Gangsters in die Geschichte hineingezogen und müssen sich entscheiden, auf wessen Seite sie stehen.

 

Ein Foto von 30 Sternen lässt hinter den Schleier zwischen Diesseits und Jenseits blicken und treibt die Investigatoren über Berlin und Tripolis bis nach Ägypten.

 

30° / 30° gibt die Position an, an der die Investigatoren in diesem Einsteigerabenteuer bei einer Notlandung stranden – in der ägyptischen Wüste.

 

Filmriss konfrontiert die Investigatoren als One-Shot für CTHULHU NOW mit einem Mord in einem Kino ... und noch mit viel, viel mehr.

 

(Wo es nicht anders steht = 1920er)

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sie 1. Beitrag

 

(Wo es nicht anders steht = 1920er)

 

Danke schön. Mit den Orten Ägypten und besonders Libyen hätte ich ja herausfinden können. Aber wer weiss, Ägypten ist als Tourismuszentrum und teilweise archäologische Funde immer noch sehr berühmt und geschätzt.

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  • 3 weeks later...

Ich würde mir wünschen, dass bei zukünftigen Abenteuerbänden jeweils in der Einleitung der Abenteuer angegeben ist, welche Spieldauer das Szenario ungefähr haben soll. 30 Liter Jungfrauenblut und Filmriss haben hier hilfreiche Angaben mit dabei, die anderen beiden Abenteuer leider nicht. Ich denke, es wäre für Spielleiter sehr hilfreich, wenn in Zukunft alle Abenteuer solche Angaben machen. So kann man auf den ersten Blick sehen, ob ein Szenario für den angedachten Einsatz passt oder nicht.

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Ich würde mir wünschen, dass bei zukünftigen Abenteuerbänden jeweils in der Einleitung der Abenteuer angegeben ist, welche Spieldauer das Szenario ungefähr haben soll. 30 Liter Jungfrauenblut und Filmriss haben hier hilfreiche Angaben mit dabei, die anderen beiden Abenteuer leider nicht. Ich denke, es wäre für Spielleiter sehr hilfreich, wenn in Zukunft alle Abenteuer solche Angaben machen. So kann man auf den ersten Blick sehen, ob ein Szenario für den angedachten Einsatz passt oder nicht.

Wie gut lässt sich denn überhaupt eine Abenteuerdauer beziffern?

Das gibt mir gerade die Frage / Anregung ein: wäre es nicht lohnend, solche Daten mal zentral in einem Thread zu sammeln? Das bedeutet natürlich *Input, Input, Input* da das erst als Statistik sinnvoll ist.

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Zum Thema Abenteuer gibt es schon seit längerem eine Übersicht, die mittlerweile ihren Weg in das deutsche CthulhuWiki gefunden hat: https://www.cthulhu-wiki.de/rollenspiele/call_of_cthulhu_rpg/abenteuer

 

da könnte das eingepflegt werden. Wobei ich zu bedenken gebe, dass die Spieldauer eines Rollenspielabenteuers sehr stark vom SL und der Gruppe abhängt. So weiß ich z. B., dass ich im Support Abentuer in 2h leiten kann, für die andere 4-6h brauchen.

Andererseits können auch einfache Szenen abendfüllend sein...

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Es sind ja nur Referenzwerte. Ich denke, niemand erwartet, dass diese Dauer in Stein gemeißelt ist. Und je mehr Leute mitmachen desto zuverlässiger ist die Angabe in der Regel.

 

Bspw habe ich wiederholt bei mir und anderen SL festgestellt, dass "Die Schlucht" in ca 3 hrs machbar ist.

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Ab und zu steht ganz vorsichtig in Abenteuern sowas wie "an einem Abend", "an zwei Abenden".

Das kommt dann wahrscheinlich bei fast der hälfte der Spielrunden hin, bei den anderen aber dann wiederum doch nicht.

 

Ich halte persönlich von diesen Angaben sehr wenig, weil die bereits beim Drucken zu erwartende Fehleinschätzung mindestnes 50% ist.

Letztlich komt es sehr stark darauf an, wie die individuellen Spielrunden Dialoge mögen, Kämopfe ausspielen, In-Game-Dskussionen führen, das privatleben der SCs ausleben usw usw.

Von daher bin ich selbst zufrieden damit, wie es bis jetzt gehandhabt wird.

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Ich denke, es wäre für Spielleiter sehr hilfreich, wenn in Zukunft alle Abenteuer solche Angaben machen. So kann man auf den ersten Blick sehen, ob ein Szenario für den angedachten Einsatz passt oder nicht.

 

Ergänzung: eben das sehe ich genau anders herum.

Es wäre doch schade, wenn die eigene Runde eigentlich dem Zeitfester entsprechen würde, das man hat, und dann durch eine allgmeiene Fehlprognose davon abgehalten werden würde.

 

Autoren werden dewegen nicht daran gehindert, so etwas zu schreiben, aber keinesfalls dazu gezwungen (also kein allgeiner bestandteil von Abenteuern daraus gemacht).

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  • 1 month later...
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