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Wollen Konzerne eigene Gefängnisse?


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(Ich nehme mal ein Nebenthema aus dem Thread zu Magiern und Gefängnissen auf.)

 

Man kann zwar mit Gefängnissen Profit machen, wenn man vom Staat bezahlt wird, aber ansonsten sollte man annehmen, dass ein Gefängnis zu betreiben für einen Konzern eher eine Bürde darstellt. Falls jemand direkt einwenden möchte, dass die Konzerne ihre Gefängnisse natürlich als Profitzentren betreiben: In den Megakonzernen fallen Lohnkosten nicht im engeren Sinne an, da der Verdienst im internen Wirtschaftskreislauf aufgefangen wird (Stichwort: Konzernskript). Dass Gefangenen weniger oder sogar nichts bezahlt wird, fällt demgegenüber nicht ins Gewicht. Klar, bei Gefangenen kann man den Verbrauch von Konsumgütern gegenüber Konzernbürgern deutlich absenken, aber dem stehen zusätzliche Kosten für den Betrieb des Gefängnisses gegenüber. Ein Profit mit Arbeitslagern ist sicherlich vorstellbar, aber eventuell nicht die beste Lösung.

 

Und tatsächlich könnte ich mir eine Reihe von Alternativen zu Gefängnissen vorstellen:

  • Einfach die SIN aufheben und den Kriminellen in das Meer der SINlosen (zurück)werfen. Das ist Strafe genug. (Im Zweifelsfall vorher Erinnerungen an wichtige Interna löschen.)
  • Strafvollzug outsourcen. Vielleicht kann man sogar einem Staat Geld bezahlen, der den Kriminellen in eines seiner überfüllten staatlichen Gefängnisse steckt. (Im Zweifelsfall vorher Erinnerungen an wichtige Interna löschen.)
  • Die hohe Kontrolle über das Leben der Konzernangehörigen nutzen, um Täter zu Bürgern zweiter Klasse zu machen, die weiter produktiv eingebunden sind, aber durch die Prangerwirkung ihres Status resozialisiert werden sollen. Das ist insbesondere interessant, wenn wertvolle Mitarbeiter straffällig werden und könnte als Erweiterung eines bereits verwendeten Social Scoring-Systems realisiert sein.
  • Kriminielle Tüchtigkeit als Ressource betrachten und die Täter entsprechend verwerten.
Update: Ergänzung weiterer Ansätze aus diesem Beitrag weiter unten:

  • Breitere Anwendung der Todesstrafe.
  • Alternativ: Für Konzerne mit japanisch geprägter Konzernkultur: Erwartung, die durch die Tat entstandene Schande durch Selbstmord zu sühnen.
  • Psychotrope oder ähnliche Behandlung, um die kriminelle Persönlichkeit auszulöschen.
  • Bestrafung durch Teilnahme an Experimenten.
  • Bestrafung durch Zwangsdienst im Konzernmilitär.
Also die Frage: Sind Konzerne wirklich daran interessiert ihre eigenen Gefängnisse zu betreiben? Ich würde den Fall hochrangiger Gefangener (zum Beispiel solche, denen signifikante Firmenanteile gehören) und auch den Verhörtrakt für Shadowrunner ausnehmen. Es geht um die straffällig gewordene Durchschnittskonzerndrohne. Edited by Loki
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Ist von Kon zu Kon unterschiedlich, glaube ich.

 

Bezüglich SIN-frage, Eine SIN abzuerkennen ist meines Erachtens nach rechtlich nicht so einfach möglich (und wir reden hier ja vom Rechtsweg, nicht davon was der Konzernhacker natürlich hinbiegen kann). Mit Eintrag im Strafregister hat man eine Kriminelle SIN, man verliert sie nicht.

 

Die andere grundlegende Frage ist natürlich, was jetzt mit jemandem, der Konzernbürger ist und einer Straftat überführt wird, die sich gegen den Eigenen Konzern richtet passiert (darum geht es ja, würde er irgendwo auf öffentlichem Grund oder gegen nicht-Megakons vorgehen, währen Staat und kleinere Konzerne ja zum Ausliefern gezwungen).

 

Vor dem Hintergrund das Konzern-SINs nichts anderes als erweiterte ID's mit Verweis auf deinen Arbeitsplatz und -geber sind, ist das warscheinlichste Szenario Jobverlust, dh. man wird gefeuert, und die SIN von Konzern auf Staatlich-kriminell korrigiert.

Folgerichtig kommt man dann in ein "staatliches" Gefängnis (welches in den meisten Fällen wiederum von einem privaten Dienstnehmer betrieben wird).

 

Bezüglich des Nutzens von Straftätern gebe ich zu bedenken, wie oben schon erwähnt, kann Konzernrecht alles mögliche drinnen oder eben nicht drinnen haben. Bestes Beispiel: Aztechnology-Aztlan, wo ich die eigene Verfassung nicht lesen kann, und derzeit um meine weiße Weste zittere, weil ich Fahrerflucht begangen habe und unter Drogeneinfluss gefahren bin.

Dass der Wagen mit Blut und Mojo statt nur mit Benzin läuft, ist legal!

In theoretischen Worten: Ein Konzern kann schlicht entscheiden, dass was auch immer seine Angestellten machen, legal ist (oder eben nicht)- zumindest auf Megakon-ebene mit Exterritorialität.

Sprich: wo der SIN-lose oder Staatsbürger schon mit einem Bein im Knast stehen mag, kann ein Konzern auf Megakonebene auch völlig intransparente und moralisch mehr als fragwürdige Regulierungen setzen, die seine Mitarbeiter decken.

 

Natürlich findet man auf derselben Ebene auch noch am ehesten tatsächlich Kon-Gefängnisse: Mal abgesehen von Aztech, dass je nach Sichtweise so ziemlich alle Gefängnisse in Aztlan betreibt, und auch noch einige andere in Enklaven, ergibt sich das aus dem erwähnten Kontrollbedürfnis von Konzernen bei allen jahrelang gewachsenen Konglomeraten mit Exterritorialität.

 

Zumal ja die Megakons international sind und eben teilweise Jahrzehnte alt:

Nehmen wir einen Beispielprogrammierer von S-K her, der Geld unterschlagen hat.

Der Mann ist in dritter Generation für S-K tätig, letzte "Staatsangehörigkeit" einer seiner Großmütter, die man nachprüfen kann, war Ukraine. Er arbeitet in Südafrika für eine S-K-Tochter, die in Caracas registriert ist.

 

Wenn wir jetzt auf dem Rechtsweg bleiben, und Asamando auslassen (Die, wie wir wissen, verurteilte Straftäter kaufen, nach ihren Gesetzen legal, um sie zu essen), wird es schon sehr schwierig werden, diesen Kerl einem Staat in die Schuhe zu schieben.

 

Und genau da kommt dann im Vorstand irgendwann die Frage auf, ist es billiger, Staatsbeamte zu schmieren und Verwicklungen zu vertuschen, oder nicht doch einfach ein eigenes Gefängnis bauen.

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Denke das werden die Konzerne unterschiedlich handhaben. Bei den Großen 10 denke ich werden aber entsprechende Einrichtungen vorhanden sein.

Vielleicht nicht für jeden, aber je nach Position des Verbrechers, kann es für den Konzern ein Risiko darstellen ihn in die SIN-losigkeit abzuschieben oder ihn an ein staatliches Gefängnis auszuliefern. Kontrolle ist ein wichtiger Faktor würde ich sagen. Hat der Konzern jegliche Kontrolle erst mal abgegeben kann jeder andere diese übernehmen. Und das wird ein Konzern wohl eher vermeiden wollen.

Daher kann sich ein Konzerngefängnis durchaus für einen Konzern rechnen.

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Guest Konstantin
In der Seattle Box wird sogar ein Konzerngefängnis beschrieben. Die sind eher dazu da, die Gefangenen drinnen zu halten und sie zu überzeugen, dass Papa Konzern sie wieder lieb hat, wenn sie ihre Fehler einsehen und Wiedergutmachung dafür leisten. Es gibt je nach Schwere des Verbrechens mit dem man dem Konzern geschadet hat unterschiedliche Zellen und Erwachte, Technomancer sowie äußerst wichtige geborgene Runner bekommen Einzelzimmer in denen sie in künstlichen Tiefschlaf gehalten werden und man ihnen auch BTL verpasst um ihre Persönlichkeit Konzerngerecht zu machen.
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@Loki

 

deine sehr interessanten Fragestellungen sind nur unter Berücksichtigung deiner jeweiligen Graustufen beantwortbar.

je nach angenommener Wechselwirkung gehen einige Dinge sehr gut oder aber komplett gar nicht :P

 

besteht deine Gesellschaft außer lauter BRD 2017 Schafen, dann ist es Strafe genug, wenn "kriminelle Konzernstaatler" einfach vor die Tür gesetzt werden (etwa wenn das Verbrechen in Diebstahl im Lager, Betrug am Süßigkeitenautomaten oder Backpfeife für den Vorarbeiter bestand - die Klassiker mit Masse halt)

 

besteht nun die Gesellschaft aus bis an die Zähne mit Kalaschnikows bewaffneten linken Anarchisten mit Hass auf die "nicht-teilen-wollen" KonzernGlitzerwelt, so geht das nicht mehr.

Der Ortkenntnis-Wissenabfluß wäre einfach zu groß und gefährlich, sprich, so vor die Tür gesetzte Ex-Konzerner wären die ortskundige Person beim großen Arc-Stürmen.

 

also, BRD 2017 Schafe oder bewaffnete linke Weltrevoluzzars?

 

@Arbeitslager

Sklavenwirtschaft hat den Nachteil, dass sie für gutes Geld erst eingekauft werden müssen. Der moderne Kapitalismus überwand diese Schwäche im Geschäftsplan und braucht nur Werbung zu schalten (blinkendes ARO "wir suchen!" über der Pyramide), um seine Arbeitsvieh zusammenzubekommen.

Wo wurden früher Sklaven eingesetzt? Tretmühle, Landwirtschaft, Steinbruch, Ruderbank. Stichwort Landwirtschaft: sind die Grenzen nur unbewacht genug, ist jeder Bedarf an Zweihände-kräften problemlos zu Hungerlöhnen deckbar. Also ist Sklavenwirtschaft unrentabel.

 

es bleibt nur die Abschreckung:

- Vernichtung durch Arbeit (Hunger und Umstände)

- Schikanemarathon durch Wärter und "Funktionshäftlinge"

- Stigmatata, in diesem Gulag gewesen zu sein: jeder weiß, was du tuen musstes, um das zu überleben... alle gehen dir aus dem Weg... 

 

Abschreckung ist immer ein valides Mittel nach innen und außen. Gerne propagandistisch verklärt, durch "Arbeit wieder zu einem nützlichen Subjekt der ehrenwerten Konzerngesellschaft zu werden

 

@Staaten nehmen Geld für Verbrecherentsorgung

dafür haben wir doch das Ostberlin-Setting? oder etwa nicht? wenn in Frankfurt, München, Essen der Boden unter deinen Füßen glüht, dann schnell mal ein paar Wochen weg. Berlin geht da ja problemlos ;) 

Was will eine Kerkerhaft überhaupt erreichen?

Abschreckung, Rache... zahlen keine Rechnung!

Resozialisierung? Empirie beweisst deren Scheitern...

Sicherstellung, dass im Haftzeitraum draußen ja nichts verbrochen werden kann... mehr bleibt echt nicht

 

wenn letztgenanntes mein einzig zu erreichendes Ziel ist, bleibt hier nur die Effizienzfrage.

 

- wenn die Verbrecher in Berlin untertauchen, machen sie ja in München, Frankfurt & Co keine Straftaten mehr - Ziel ereicht

- da geneigter Runner sich auf eigene  Rechnung dorthin "absetzen" aka selbst"entsorgen" (zumindest temporär) - Konzern/StaatsGeld gespart!

- da die Runner sich dort selbst unterhalten müssen - wieder gespart

- ein Hexenkessel voll Kriminellen sich gegenseitig "bewacht" "an die Gurgel geht" "Lynchjustiz gegeneinander betreibt", spart der Konzern/Staat erneut bares Geld für die Wärter undhat ein Anarcho-Abschreckungszerrbild für seine verängstigten Facharbeiter

 

Fazit:

baue genügend Fahndungsdruck auf, so drückt das deine Problemfälle schon weg (nach Berlin)

erhalte Fahndungsdruck, und deine alten Problemfälle kommen so schnell nicht wieder zurück in dein schönes München

 

so hast du eine Gesellschaft vergleichbar mit 6 Monats-Aressten für die Kleinkriminellen ganz ohne Gefängniskosten!

und echte Schwerkriminelle Mörder/Ripper/Großdealer - die Kugel kostet?

und PrimeRunner versucht man eh, für sich selbst arbeiten zu lassen...

 

also, wer noch Gefängnisse für seinen SINlosen Abschaum baut, hat irgendwo was komplett falsch gemacht

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In Seattle hat größtenteils Knight Errant den Kontrakt für Polizeidienstleistungen übernommen. Lonestar hält jedoch noch den Kontrakt für den Strafvollzug.

 

Warum?

 

Ich nehme an, genauso wie der Polizeidienstleister für seine Arbeit vom Staat bezahlt wird, wird der Betreiber des Strafvollzugs vom Staat bezahlt.

 

 

Auf Konzernebene sieht das etwas anders aus. Hier wird entweder ein externer Dienstleister beauftragt... würde ich aber aus Konzernsicht nicht machen (höchstens an einen Konzern des eigenen Portfolios).

Oder ein eigenes Gefängnis für die straffälligen Bürger betrieben. Denn irgendwo hin müssen die ja... und als exterritorialer Konzern kann man die eigenen Bürger nicht in den Strafvollzug eines anderen "Landes" stecken. Also ist der Betrieb einee eigenen Gefängnisses keine Frage der Wirtrschsaftlichkeit bzw. des Gewinns sondern schlichte Notwendigkeit eines Konzerns.

Edited by Corpheus
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Der eigene Konzernknast ist für mich in SR 100% gesetzt, da gibt es keine Diskussion. Die Ansage umfasst herkömmliche Anlagen für die eigenen, rechtmäßig verurteilten Bürger und andere SIN-Menschen, aber auch rechtlose, geheime Black Sites für alle anderen (Runner, Spione anderer Konzerne etc.).

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Mal zu meiner Perspektive: Ich glaube Konzerne balancieren verschiedene Aspekte gegeneinander aus, die aber alle letztlich auf die Wertschöpfung zurückgehen: Wie wertvoll ist ein Täter als Arbeitskraft (oder sonstiges Asset)? Wie groß ist das Risiko, dass von dem Täter ausgeht? Wie sind die Auswirkungen der Bestrafung auf Wohlverhalten und Produktivität der anderen Konzernangehörigen? Und natürlich, was sind die direkten Kosten der Bestrafung?

 

(Wobei ich einräumen will, dass man Konzernen vielleicht auch keine Hyperrationalität unterstellen sollte. Ich könnte mir zum Beispiel vorstellen, dass die Konzernführung auf bestimmten Bestrafungsformen einfach aus Rachebedürfnis besteht.)

 

 

Dann sind mir noch ein paar weitere Optionen eingefallen:

  • Breitere Anwendung der Todesstrafe.
  • Alternativ: Für Konzerne mit japanisch geprägter Konzernkultur: Erwartung, die durch die Tat entstandene Schande durch Selbstmord zu sühnen.
  • Psychotrope oder ähnliche Behandlung, um die kriminelle Persönlichkeit auszulöschen.
  • Bestrafung durch Teilnahme an Experimenten.
  • Bestrafung durch Zwangsdienst im Konzernmilitär.

 

@knppel: Du sprichst einen interessanten Punkt an, ich habe hier hauptsächlich an Straffälligkeit innerhalb eines Konzernes gedacht. Den Fall, dass ein Konzernbürger gegenüber einem anderen Konzern oder einem von dessen Angehörigen straffällig wird, gibt es natürlich auch. Auch jemand, der gar keinem Konzern angehört oder sogar SINlos ist. Man will natürlich ein gewisses Maß an Abschreckung aufbauen und vielleicht das Gerechtigkeitsempfinden der eigenen Bürger bedienen. Ich denke allerdings, dass gerade solche Fälle durch Outsourcing gelöst werden.

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Mal zu meiner Perspektive: Ich glaube Konzerne balancieren verschiedene Aspekte gegeneinander aus, die aber alle letztlich auf die Wertschöpfung zurückgehen:

 

Hmm... das sehe ich nicht so.

 

Exterritoiale Konzerne müssen über eine funktionierende Infrastruktur und Gesellschaft verfügen. Unahbhängig davon, ob sie sich isoliert betrachtet lohnt/rechnet.

Dh. die Müllentsorgung für die Konzernbevölkerung muß beispielsweise funktionieren... unabhängig davon, ob sie Gewinn einfährt oder nicht. Wenn sich hier keine Gewinne ergeben, muss dieser Aspekt durch Gewinne in anderen Bereichen finanziert werden.

Und genauso sehe ich das beim Thema Strafvollzug & Gefängnisse. Auch ohne Gewinne muß es einen funktionierenden Strafvollzug geben.

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Mal zu meiner Perspektive: Ich glaube Konzerne balancieren verschiedene Aspekte gegeneinander aus, die aber alle letztlich auf die Wertschöpfung zurückgehen:

Hmm... das sehe ich nicht so.

 

Exterritoiale Konzerne müssen über eine funktionierende Infrastruktur und Gesellschaft verfügen. Unahbhängig davon, ob sie sich isoliert betrachtet lohnt/rechnet.

Dh. die Müllentsorgung für die Konzernbevölkerung muß beispielsweise funktionieren... unabhängig davon, ob sie Gewinn einfährt oder nicht. Wenn sich hier keine Gewinne ergeben, muss dieser Aspekt durch Gewinne in anderen Bereichen finanziert werden.

Orientierung auf Wertschöpfung heißt für mich nicht zwangsläufig, dass alles Gewinn machen muss. Zumal das auch nicht immer die entscheidene Metrik ist, schon eher Einfluss und Marktanteile. Orientierung auf Wertschöpfung meint, dass die Leitfrage immer ist, was muss getan werden, damit der Konzern wirtschaften kann. Unter diese Prämisse organisiert man die Müllversorgung selbst wenn sie keinen Gewinn abwirft, weil man ein Umfeld schaffen muss, in dem die Konzernbürger produktiv sind; nicht aber weil man einen Verfassungsauftrag hat, ihre Gesundheit zu schützen.

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Strafvollzug & Gefängnisse. Auch ohne Gewinne muß es einen funktionierenden Strafvollzug geben.

 

Corpheus, es macht die Diskussion wesentlich leichter, wenn man einmal auch den Begriffskomplex hinter den Schlagwörtern anschneidet.

 

Du kannst mittelalterlichen Strafvollzug mir Rache und Abschreckung nehmen oder aber eine müde gewordene Beamtenverwaltung, die ererbte Vorstellung von staatlichem Strafvollzug "umsetzt" als Vorbild nehmen. Dein Tisch, deine Vorbilder, deine Graustufen

 

- Konzernbürger, die ihren Staat unverbesserlich (im Lager/Kantine/Arbeitsmittel) beklauen (und die Bussgelder nicht bezahlen können), werden jetzt also teuer eingesperrt oder aber vor die Tür gesetzt.

beides kann "funktionieren" und beides würde "strafen" und beides würde "abschrecken".

Gefängnisse kosten Geld - vor die Tür setzen kann zu einem Sicherheitsrisiko werden.

Eine Antwort muss also zwei Größen händeln.

 

statt Gefängnissen (im Sinne von gefangenhalten und weggeschlossen), die ja bekanntermaßen niemanden besser machen, kann man jetzt überlegen, was unter den Terminus "Umerziehungslager" passt.

 

Wieviel Aufwand steckt man in einen kleinen Konzernbürger, damit er nicht ewig von den Lebensmittel klaut, sich der Arbeitsleistung verweigert und/oder Equipment durch Schlamperreien "kaputtkriegt"? - den das stört ja die Funktion des Konzerstaates -

 

- Drogentherapie/Personafix/psychothrope Gehirnklemptnerei zur Umpolung wurden schon genannt;

doch hier öffnet sich eine Büchse der Pandorra für das Spiel - wenn es zu einfach wird, Menschen einfach umzupolen, dann platzt das Setting. Konzerne räubern Menschen, um sie ruckzuck zu treuen Konzernianern umzupolen und dann erobern sie alles und legen damit auch alle Schatten trocken, bis MegaKon-TotalWars! das Spiel Schadowrun ersetzt.

Auch sonst kann man "einiges" dadurch drehen, dass es bessere Arcologien und "Strafbataillon"-Arcologien gibt, wo sich Querulanten zusammenreißen müssen und bessern sollen, oder aber... Konsequenzen drohen.

Diese Betrachtungen haben aber mit "BRD 2017 Strafvollzug" echt nichts mehr gemeinsam.

 

dreht man das Rad jetzt weiter auf einen Polizeikontraktnehmer und "den öffentlichen Raum", so muss auch jeder Tisch erstmal entscheiden, wie viel öffentliches Geld ist den überhaupt noch da.

Problemlos 100 k pro Haftplatz/Jahr bereitstellen und mal so eben 150.000 Personen in der ADL einbuchten, dann ist es ein Megageschäft und überall reißen sich Bürgermeister darum, dass Geld und die Jobs in ihr abgemeldetes Kleckerdorf zu hohlen.

 

wenn die Bajuwaren in ihren schmucken Kleinstädte keine JVA Nebenstelle haben wollen... es gibt garantiert im märkischen Sand Fläche zu pachten, um bajuwarische Problemfälle außer Sichtweite mal eine Weile wegzuschließen. Wäre immer noch die 100 k Situation, nur halt mit Insassenexport.

 

wenn jetzt ein Marktteilnehmer durch Einsparen von Sozialarbeitern, Schulabschlußnachhol-Lehrern, Psychologen etc.pp. (Bildungsbürger-Akademiker, die zur in SR ja untergehenden Mittelschicht gehören) die Plätze für 75 k anbietet, ab wann greifen ärmere Länder beherzt zu?

und wenn schon gespart wird, wäre ein "stilles Vergrämen nach Berlin" nicht noch mal billiger?

 

auch hier wieder die Frage nach deiner Graustufe.

nicht alles, was aus staatstheoretischen Hypothesen heraus als "wünschenswert" angepriesen wird, ist finanzierbar.

Abgesehen davon, dass in diesem Hypothesenmarkt viel wirklichkeitsferne Utopien herumflattern.

 

aus diesem Grunde operiere ich halt gerne in der Graustufe "wer bezahlts?", "Effektivität", "kostensparen" - weil das sind belastbare Leitmotive für eine konzernlastige Dystopie.

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Sind Konzerne wirklich daran interessiert ihre eigenen Gefängnisse zu betreiben?

Ja,in den USA zum Beispiel lebt in einigen Teilen des Landes eine ganze Industrie davon. Was natürlich auch eine entsprechende Gesetzgebung, Polizei und Staat voraussetzt. Besonders lohnend ist, wenn Polizei und Gefängnissystem in der Hand des selben Konzerns liegen. Knight Errant und Lonestar hingegen werden den Teufel tun einander die Gefängnisse zu füllen. Gleichzeitig hat der Staat kein Interesse daran pro Gefangenen die Summe X zu zahlen und bei einem Monopol X + Y.

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Ja,in den USA zum Beispiel lebt in einigen Teilen des Landes eine ganze Industrie davon. [...]

Wenn man von anderen dafür bezahlt wird ja, aber mir geht es um die Frage, ob Konzerne tendenziell vermeiden wollen, Gefängnisse für den Eigenbedarf zu betreiben.

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Hier kann man ja den Klassiker "Gefängnis-Wäscherei" als Vorbild nehmen: Die schwere, stumpfsinnige (und nahezu unbezahlte) Arbeit nebst Freiheitsentzug wecken im straffälligen Konzernbürger den Willen auf Resozialisierung, auch dank schlechtem (billiges) Essen, dem ein oder anderen unangenehmen Mitinsasse (natürlich kein Konzernbürger  ;) ) und der Aussicht auf Haftverkürzung durch "gute Führung" (aka noch höhere Arbeitsleistung im Knast). Denn auch der kleinkriminelle Konzernbürger ist eben das Kind seines Konzerns und will gerne dazu gehören ;)

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