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Wollen Konzerne eigene Gefängnisse?


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Ja,in den USA zum Beispiel lebt in einigen Teilen des Landes eine ganze Industrie davon. [...]

Wenn man von anderen dafür bezahlt wird ja, aber mir geht es um die Frage, ob Konzerne tendenziell vermeiden wollen, Gefängnisse für den Eigenbedarf zu betreiben.

 

 

In der Theorie wollen die meisten das sicher- das Ideal ist ja  doch in allen Fällen der von sich aus gefügige happy Konzernbürger, von einigen neurotisch sadistischen CEO's mal abgesehen, die aber selten Megakonstatus erreichen.

Die Praxis sieht halt manchmal anders aus- Aztlan als Betreiber eines ganzen Staates, zu dem sicher auch Gefängnisse gehören, habe ich schon als Paradebeispiel genannt.

Natürlich gilt auch hier, kulturelle Unterschiede von Kon zu Kon.

Wo Aztech, Ares und einige aggressivere Japanokons sicher nicht vor drastischen Exempeln zurückschrecken, um Verfehlungen von Mitarbeitern in Hinkunft bitte zu vermeiden- ganz zu schweigen natürlich vom Termin beim Herrn Direktor bei S-K -kann ich mir genauso vorstellen, dass Horizon massiv Statistiken fälscht ("Laut neuester Pathfinder-studie sind Horizon-Bürger um 24% weniger kriminell und 19% glücklicher als Angestellte anderer Konzerne!"), oder die Russen bei Evo eher beide Augen zudrücken, als intern Strafvollzug zu organisieren, außer halt in den wirklich argen Fällen-

 

Aber mit Kosten-Nutzenrechnung stellt sich für so junge Konzerne dann leicht mal die Frage, ist ein (Konter-?)Runnerteam nicht billiger als ein Knast, ein Haufen Justizwachesoldaten, Putzen, Köche, Ärzte etc. etc. ;)

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Ich denke, das bei irgendwelchen kleinen Konzerndrohnen ohne spezielle Internakenntnisse oftmals einfach die Entlassungspapiere überreicht werden und eine Rechnung über den entstandenen Schaden durch den Rechtsbruch. Wenn die Rechnung nicht bezahlt werden kann, wird der Besitz gepfändet, ohne Rücksicht ob die Konzerndrohne am Ende auf der Straße sitzt. Bei wichtigen Mitarbeitern wird das Konzerngefängnis zum Einsatz kommen für die Umerziehung.

 

Ob dabei jetzt Steine geklopft werden müssen, oder der Mitarbeiter in diverse Seminare geschickt wird (denke an Scientology Willensbrechereinzelsitzungen) oder beides, hängt vermutlich vom Konzern ab und von der Lesart der SR Welt. Erst wenn alle Resozialisierungsmaßnahmen gescheitert sind und der Mitarbeiter auch nicht zum Selbstmord überredet werden kann um seine Ehre wiederherzustellen, wird man vermutlich drastischere Schritte einleiten (Gedächtnis löschen, Versetzung in die Abteilung "Crash Test Dummies für neue Produkte" oder "auf der Flucht erschossen"). Die Kosten kann man im schlimmsten Fall einfach den Hinterbliebenen in Rechnung stellen, bzw. den gesammelten Besitz des Straftäters einfach wieder in die Firma integrieren. Aber Gefängnisse lohnen sich definitiv für Konzerne. Wie weiter oben schon Narat geschrieben hat, einfach Tochterfirma gründen und bei internen Straftätern Gelder hin und herschieben und bei externen Straftätern Geld vom Staat einnehmen.

 

Es gibt bestimmt auch 2070 noch Konzessionen für "öffentliche" Gefängnisse wo die Staaten ihre Straftätern hinschicken können. Für den Betreiberkonzern ist es eine gute zusätzliche Einnahmequelle und man führt den Konzerndrohnen vor, wie gefährlich die Welt draussen ist. Kann dann aber auch passieren, dass eine Drohne die für S-K Nordamerika arbeitet und zu wichtig ist um einfach auf der Straße zu landen, in ein Umerziehungslager von S-K Südamerika geschickt wird. Einfach weil es das nächstgelegene ist, für das man eine Konzession bekommen hat.

Edited by Trochantus
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Klar, gründet man halt eine Tochter und schiebt Gelder hin und her. Das eigene Personal anderen zu überlassen öffnet der Industriespionage Tür und Tor.

Aber Gefängnisse lohnen sich definitiv für Konzerne. Wie weiter oben schon Narat geschrieben hat, einfach Tochterfirma gründen und bei internen Straftätern Gelder hin und herschieben und bei externen Straftätern Geld vom Staat einnehmen.

Achso, jetzt verstehe ich, wie das gemeint ist. (Übrigens, dass ein Konzern in einem gewissen Umfang Gefängnisse braucht, sehe ich auch so.)

 

Aber müsste man nicht gerade mit Hinblick auf das Argument der Sicherheit ("Das eigene Personal anderen zu überlassen öffnet der Industriespionage Tür und Tor."), in einem solchen Gefängnis interne und externe Strafgefangene voneinander trennen? Sonst könnten Informationen abfließen - die meisten externen Strafgefangenen werden ja auch irgendwann wieder entlassen - oder der Konzernbürger könnte nach Ableistung der Strafe kompromiert sein. Zudem hat das Gefängnis für die eigenen Leute vielleicht eine Resozialisierungsprogramme, Zugang für die Angehörigen (deren Einblick in den Strafvollzug in den Konzern zurückwirkt) usw. Also Maßnahmen und Einrichtungen, die für Externe aus Kostengründen gar nicht oder tendenziell separat bestehen, dann läuft es auch hier auf eine Zweigleisigkeit hinaus, so dass die Kostenersparnis durch das Modell am Ende vielleicht nicht so groß ist. Abgesehen davon, dass auch Kosten pro Strafgefangenem anfallen.

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Die Kosten durch konzerninterne Gefangene können ja querfinanziert werden mit anderen Abteilungen. Deswegen sind die Einnahmen aus dem Gefängnisbetrieb sicherlich trotzdem kein Hauptbestandteil des Konzernvermögens, aber wenn da jedes Jahr zusätzlich ein paar Scheine reinkommen stört es niemanden. Vor allem, kann der Konzern damit vor Ort gute PR machen: "Wir resozialisieren jeden Fall. Versprochen.". Und wie im Big Willy gibt es neben Urban Brawl bestimmt auch noch weitere Möglichkeiten, mit gefährlichen Gefangenen Geld zu verdienen.

 

Aber klar, prinzipiell sind der interne und der externe Gefangene separat untergebracht. Wobei die im Raum stehende Drohung, dass der promiske und polyamouröse Troll jederzeit Teil einer Zellenplatzumverteilung werden kann, trotzdem gegeben ist.

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Bezieht sich auf die Gefängnis-Gang... bzw. hat ihre Wurzeln bei der realen Gang. Hier ein Wikipedia-Artikel zur heutigen Gang. Der braucht keinen Ton ;) .

 

Vice S. 137, The Numbers Gang

Originally a prison gang, it is now the dominant gang inside the penal system, and it’s making inroads on being one of the top gangs on the outside in South Africa. Inside the prisons, the gangs are well organized (better organized than the actual prison system, which they basically run from the inside).

 

Auch SR-Autoren finden Inspiration in der Realität :P .

Edited by n3mo
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Aber klar, prinzipiell sind der interne und der externe Gefangene separat untergebracht.

 

Was sind interne und externe Gefangene???

 

 

Ich möchte nochmal meine Sichtweise darlegen:

 

Ex-territoriale Konzerne brauchen Gefängnisse. Genauso wie Staaten müssen sie die Einhaltung ihrer Gesetze/Regeln überwachen und Verstöße ahnden.

 

Aufgrund von Indokrination, stärkerer Überwachung und anderer Gesellschaftsstruktur/Bevölkerungszahlen werden die Statistiken der Straftaten etwas anders aussehen als die der Staaten. Aber auch hier gibt es einen gewissen Prozentsatz an Gewaltverbrecher und Psychopathen.

Zusätzlich gibt es ein gestiegenes Gefährdungspotential durch Magie, Cyberware, Technomancer und Metarassen ... und Shadowrunner. Von daher sehe ich spezielle Hochsicherheitsgefängnisse als unumgänglich an.

 

Allerdings sehe ich hier deutlich weniger Bedarf an solchen speziellen Einrichtungen und stattdessen einen viel größeren Bedarf an "Umerziehungslagern" oder "Workshops zur Wiedereingliederung" ... sprich Einrichtungen mit unterschiedlich stark ausgeprägtem Ziel der Gehirnwäsche für die Angestellen & Arbeitern. Zusammen mit bereits im Vorfeld greifenden Disziplinarmaßnahmen wie Versetzungen, Entziehung von Privilegien, Vergünstigungen von Angehörigen usw... ergibt sich da ein ganz anderes System von "Strafe & Verurteilung".

 

Hochsicherheitsgefängnisse dienen imho in der Hauptsache der Bestrafung... vor allem aber dem Schutz des Konzerns. Und weniger der Resozialisierung. Die Fälle hier dienen höchstens noch bei (geheimen) Forschungen & Experimenten als Versuchsobjekte. Und ich denke auch nicht, dass mit diesen Einrichtungen PR gemacht wird.

 

Selbstverständlich bringen exterritoriale Konzerne ihre eigenen straffällig gewordenen Bürger niemals in den Gefägnissen konkurierender Konzerne unter. Wäre so, als würde Deutschland seine Straftäter in polnischen Gefängnissen unterbringen. Nur aufgrund der Konkurenzsituation noch schlimmer. Also das geht imho gar nicht.

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Was sind interne und externe Gefangene???

 

Knight Errat gehört zu Ares.

wenn Ares seine Konzernbürger in ein Umerziehungsworkshop mit Anwesenheitspflicht und Selbstentfernungsunterbindung schickt, dann sind das interne "Kunden". Renitente Exemplare sind dann irgendwann "interne Gefangene". über die wird nicht gesprochen (wäre ja peinlich, zuzugeben, dass Ares gar nicht so attraktiv ist, um bereits so Liebe und Hingabe auszulösen)

 

Wenn kostenträchtige Strukturen aufgebaut werden müssen, bleibt einzig die Auslastungsoptimierung + Spezialisierung + Arbeitsteilung zur Kostenkontrolle.

Knight Errat bekommt Geld von öffentlichen Trägern, um deren Problemfälle aka "Verbrecher" wegzuschließen - externe Gefangene, da sie überlicherweise keine Ares-SIN  bzw. überhaupt keine SIN - Staatsangehörigkeit haben. Stadt X möchte diese Galgenvögel einfach nur los werden...

sind jetzt Gefängnisstrukturen vorhanden, so lassen sich hier "Auslastungsoptimierung + Spezialisierung + Arbeitsteilung" einsetzen, wo die KE Gefängnis GmbH parallel zu Stadt X Kontrakt auch Ares "interne" Gefangene wegsperrt.

 

Die Frage nach der Parallelität:

- Organisatorisch über den selben Träger, da hier das benötigte Wissen und Personal vorhanden ist

- die Häftlinge werden aber räumlich getrennt, da man keine Querkontakte wünscht

- wie nah beieinander jetzt "KE offiziell Knast" und "KE Ares intern Knast" stehen, kann man fürs Spiel auswählen.

   der Befreiungsrun im OffiziellKnast ist nur Abkenkung für die Extraktion im InternKnast, da beide im selben 8 Quadratkilometer Komplex sich befinden

 

es kann bei Vertragskonfusion schon mal passieren, dass KE Seattle LoneStar die Gefängnisse füllt (und damit die Kassen) - oder einen Grund extra hätte, es nicht so engagiert zu tuen.

Außerdem die ständigen Überstellungen an die Konkurrenzstrukturen mit ihren "Reibungsverlusten" an Informationen

 

wenn zwei Konkurrenten sich auf halbem Wege der Gefangenenüberstellung treffen müssen, dann gibt es ja zwei interessierte Parteien, die die jeweilige "Gegenstrecke" an "Befreiungswillige Unterstützerkreise" verkaufen ;)

 

"wir von LoneStar Prison hätten ja den PrimeRunner KingKong für 30 Jahre weggesperrt, doch da die Deppen von KE ihn nicht zum Überstellungspunkt transportiert bekamen...das hat Seattle nun davon, sich solche Billigheimer ins Haus geholt zu haben! Mit uns als PKN wäre das nicht passiert!"

LoneStar Pressesprecher AR-Boot

Edited by Major Wolf
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Ex-territoriale Konzerne brauchen Gefängnisse. Genauso wie Staaten müssen sie die Einhaltung ihrer Gesetze/Regeln überwachen und Verstöße ahnden.

 
Die Frage ist IMO eher, ob das Stand der Technik 2079 noch die effektivste Möglichkeit der Verhaltenskorrektur ist. Gefängnisse sind TEUER und kosten den Staat ein Vermögen. Konzerngefängnisse sind daher nur so lange prima, wie ein Staat den Konzern für die Unterbringung und Verpflegung von Gefangenen bezahlt. Sobald das die eigenen Leute sind und der Konzernstaat diese Kosten an der eigenen Backe hat, wird er zwei Dinge tun: Den Häftling und seine Familie für die Kosten blechen lassen, und jene Gefangenen, die ihre Rechnung nicht bezahlen können, entweder versklaven oder sie als Kostenstelle eliminieren (durch Ausweisung, durch Versetzung in Koma und Gegenfinanzierung als Testsubjekt für Menschenversuche oder per Verarbeitung zu Rosa Paste für die Nahrungsmittelproduktion (verbildlicht gesprochen, natürlich wird er nur Organspender und willigt durch die konzerninternen lockeren Euthanasiebestimmungen in seinen Freitod). 
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