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Megakons und ihr (fehlendes?) Militär


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In der 6. Welt hat sich ja die Kriegsführung (mutmaßlich aufgrund der Autoren ;) ) erheblich verändert - man schaue sich etwa die Konflikte nach dem Untergang der USA und der Bildung der Tirs an:

Zwei Armeen treten gegeneinander an, die eine verliert und zieht sich zurück. Und weil sie gute Verlierer sind, erkennen die Truppen auch an, dass das Gebiet nun jemand anderem gehört und verzichten auf einen Gegenangriff. Also quasi Sieg nach Punkten. Alternativ  wird die gesamte Armee vernichtet und die anderen haben klar gewonnen. Das wäre dann der Sieg durch KO.

 

Da braucht man auch kein großes Heer. :)

 

Na ja, eigentlich plant man immer für den letzten Krieg. Wenn das also irgendwie asymmetrischen Sachen waren, dann ist die Antwort darauf nicht weniger Manpower sondern mehr Manpower. Wobei man natürlich auch einen Gegner braucht, der weiß dass er besiegt wurde.

Was dann aber wieder zu weit vom Thema abweicht.

 

 

 

Deswegen mehrere Söldnergruppen einsetzten. Im Tödliche Schatten liest sich das nämlcih ein wenig anders als so kategorisch von dir ausgeschlossen Narat

 

Für irgendwelche Konflikte mit niedriger Intensität oder kurze intensive Konflikte sind die sicher was. Einen modernen Krieg gegen gleichwertige Gegner kann man mit denen nicht führen.

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Naja, die Sache mit Konzernen die eher Staaten sind als Konzerne hat halt schon viel wahres.

Denn Riesenkonzerne mit großen Produktpaletten haben wir ja jetzt schon.

Siehe Yamaha die so ziemlich alles bauen, vom Klavier, über Holzmöbel, bis hin zu Golfschlägern, Gitarren und Mottorrädern...

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Söldner haben schlicht nicht die Manpower oder Logistik um ausgedehnt Krieg führen können.

 

hallo Narat

 

- Söldner haben so viel Manpower und/oder Logistik, wie ihr Auftraggeber/Zahlherr bezahlen kann. Ich habe da ja mit Absicht so Begriffe wie "Finanzierungs-Konsortium" genannt

wenn du eine 6.Welt so gestaltest, dass es kein leistungsfähiges "Finanzierungs-Konsortium" gibt, dann sind halt Söldner nur kleine Verleiher von ausrangierten sowjetischen Kampfhubschraubern samt ukrainischen Piloten und tech.Crew für einen kleinen "Job" in Angola 

 

wenn hingegen der 6.Welt ein leistungsfähiges "Finanzierungs-Konsortium" für eine MET2000 zur Abwehr einer erneuten russischen "Eurowar"Kampagne begeschrieben bekommt, dann können solche Söldner einiges mehr sein als nur eine handvoll ex-Seals, die jetzt für 200k/Jahr den amerikanischen Botschafter in der GreenZone beschützen

vieles ist möglich - wenn es den herbeigeschrieben wird

 

Die Kriegsführung ändert sich auch in der Realität ständig. Und im Angesicht von Magie und Drachen in Verbindung mit einer veränderten Gesellschaft finde ich das nicht so unglaubwürdig.

 

das hat Corpheus gut beschrieben. Siehe auch "das Jahr des Kometen" mit Ghostwalker in Denver sowie S.115ff mit dem Bericht zum Krieg in Yucatan

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Söldner als Ersatz für stehende Heere ist auch nicht wirklich sinnvoll. Klar kann man jemanden damit beauftragen 100 Luftüberlegenheitsjäger im Verteidigungsfall bereit zu stellen. Aber wie stellt man sicher, dass dieser jemand die dann auch wirklich bereitstellt?

Wenn die MET, als Staat im Staate, vertragsbrüchig wird, was soll die ADL machen, wenn der Russe eh schon an der Grenze steht? Ein Schiedsverfahren beim Konzerngerichtshof beantragen? Der MET die vorhandenen Luftüberlegenheitsjäger wegnehmen? Mit welcher Armee? Selbst wenn man die erfolgreich einkassiert hat, was ist mit der ganzen Infrastruktur, die so ein Ding braucht um zu fliegen, von der komplexen Logistik dahinter mal nicht reden?

 

Am Ende Kosten die auch mehr, da die neben die Kosten welche ohnehin anfallen, auch noch Gewinn machen wollen.

 

Daneben hat man dann auch die Schizophrenie von Konzernen die wie Nationalstaaten auftreten und Nationalstaaten die wie Konzerne auftreten.

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Geld und Macht des MET2000 gründet sich auf das Vertrauen der Auftraggeber, dass man eben nicht vertragsbrüchig wird. Also wenn die Geschäftsführung spontan beschließt, politischen und finanziellen (und tatsächlichen) Selbstmord zu begehen, indem man die ADL auflaufen lässt, kann man dagegen erstmal nichts tun. Genau so wie man im übrigen auch bei den Oberbefehlshabern konventioneller Armeen nicht viel machen kann, wenn die die Ausführung ihrer Befehle verweigern. Dennoch kommt das fast nie vor, weil für die Befehlshaber persönlich einfach alles davon abhängt, im Sinne des Auftraggebers/Staates zu handeln. Für das MET2000 wäre es sinnvoller, sein gesamte Humankapital in einem Krieg zu opfern und neu aufzubauen, als jegliche Glaubwürdigkeit für immer zu verlieren. Davon abgesehen, dass die Entscheidungsträger das wohl möglich nicht überleben würden. ("Er konnte mit der Schmach nicht weiterleben und hat sich in einer dunklen Seitengasse zweimal in den Hinterkopf geschossen...") Man würde sich damit nicht nur Feinde auf der Seite der Verratenen machen, sondern auch eine Menge mächtiger Investoren gehörig verärgern.

 

Und wenn der Russe an der Grenze steht, dann hat speziell die ADL immer noch die Bundeswehr. Und die hat es auch 2032 geschafft, die Russen an der Elbe zu stoppen. Auch nochmal mit Hinblick auf das MET2000: Es ist schlicht und ergreifend nicht so, als gäbe es keine Alternativen zu den Söldnerarmeen. Umso wichtiger ist es für Militärdienstleister, das Image eines 100% zuverlässigen Partners um jeden Preis zu erhalten.

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Was die MET angeht, aus Street Lethal: "Currently, MET fields an ad-hoc regiment and two enhanced companies of combat-ready assets." Irgendwie etwas wenig um Krieg zu führen. So um Regimentsgröße, was ja schon mal richtig viel ist, wenn man irgendwo in der Dritten Welt seine Interessen durchsetzen will oder in der 1. bis 2. Welt eine Polizeiaktion durchführen will, scheint das der Fahnstange zu sein.

 

"At its height, MET 2000 fielded an army corps worth of troops, mechanized armor, aircraft, and artillery. " Da nähern wir uns der Sache, damit kann man schon kleinere Länder besetzen. Ohne eine Heimatfront, halten die aber auch nicht lange durch.

 

@Muffel: Der Unterschied ist der, dass man sein Gewaltmonopol eben nicht outsourcet, wenn es die eigenen Leute machen, die dem eigenen Staat gegenüber loyal sind, nicht ihren Aktionären. Das kann man eben nur bis zu einem bestimmten Punkt tun ohne aufzuhören Staat zu sein. Genauso wie sich die Megakonzerne Armeen zulegen müssen, um Staat zu sein. Parallel und ergänzend zu regulären Truppen haben Söldner ganz sicher eine Daseinsberechtigung. In Kriegen zwischen Staaten der 1. und 2. Welt sitzen die am Kindertisch.

Edited by Narat
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@Muffel: Der Unterschied ist der, dass man sein Gewaltmonopol eben nicht outsourcet, wenn es die eigenen Leute machen, die dem eigenen Staat gegenüber loyal sind, nicht ihren Aktionären. Das kann man eben nur bis zu einem bestimmten Punkt tun ohne aufzuhören Staat zu sein. Genauso wie sich die Megakonzerne Armeen zulegen müssen, um Staat zu sein. Parallel und ergänzend zu regulären Truppen haben Söldner ganz sicher eine Daseinsberechtigung. In Kriegen zwischen Staaten der 1. und 2. Welt sitzen die am Kindertisch.

 

In der Realität bzw. Gegenwart hast du mit deinem letzten Punkt Recht. Cyberpunk basiert allerdings auf der Grundprämisse, dass öffentliche Ämter - ganz besonders die im Sicherheitssektor, sprich Polizei und Militär - massiv privatisiert sind. Das kann man jetzt sinnvoll finden oder auch nicht, aber die Grundsatzdiskussion brauchen wir hier ja nun wirklich nicht führen. Im übrigen ist die ADL nicht nur Hauptauftraggeber, sondern auch der größte Aktionär des MET2000.

 

Und dass du als Regierung das Gewaltmonopol inne hast, wenn du eine nationale Berufsarmee unterhältst, behauptest du jetzt einfach so. Dabei gibt es ja durchaus einige Länder (z.B. die Türkei und Ägypten) in der das Militär eine lange Geschichte davon hat, als Staat im Staate seine eigenen Interesse zu vertreten und bei Bedarf auch einfach die Regierung mal abzusetzen. Das hat im übrigen auch die Bundeswehr in der Shadowrun-Timeline von 2008 bis 2014 getan.

 

Aber eigentlich sind wir ordentlich vom Thema abgekommen. Mir ging es ja eigentlich um das Militär der Megakons generell und nicht um spezialisierte Söldnerkons wie das MET2000.

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Wie angekündigt, wenn auch etwas spät, mal die Infos aus dem Uralten Megakons zu Konzernmilitär.

 

Zur Truppengröße gitb es vollgende Abstufungen:

Trupp (9 Leute, normalerweise Spezialkräfte)

Zug (3+ Trupps, etwa 30 Leute)

Kompanie (3+ Züge, etwa 100 Leute)

Bataillon (5 Kompanien, etwa 500 Leute)

Leichtes Regiment (2 Bataillone, etwa 1000 Leute)

Schweres Regiment (4 Bataillone, etwa 2000 Leute)

 

Zum Zeitpunkt des Buches (2054) verfügt, laut Buch, kein Konzern mehr als ein schweres Regiment an militärischen Kräften. Es handelt sich in fast allen Fällen um kombinierte Streitkräfte mit Luft-, Boden-, See und evtl. Weltraumkomponenten. (Siehe Megkons S.112)

 

Nun zu den einzelnen Konzernen. Die Abstufungen hier sagen nicht wirklich etwas über das Militär aus, da die Niveaus von schlecht über unterdurchschnittlich, durchschnittlich, überdurchschnittlich und ausgezeichnet zu außergewöhnlich gut reichen. Hier spielt sowohl die Ausbildung als auch die Ausrüstung eine Rolle. Es wird leider nicht erwähnt was, wieviel eine Rolle spielt.

 

Ares

Militär: leichtes Regiment /außergewöhnlich gut

Zu den militärischen Aktivposten werden die Wüstenkriegsarmee von Ares, sowie eine Erprobungs- und Auswertungsabteilung und 'Verbraucherberater' gezählt.

 

Aztechnology

Militär: Regiment oder größer / überdurchschnittlich

Interessanter Weise steht im nachfolgenden Eintrag und Militärische Sicherheit: Aztechnology verfügt über keinerlei militärische Aktivposten. Zwei Shadowtalker unterhalten sich aber darüber, dass Aztech ja in den Wüstenkriegen mitmischt und dass keine Scharfe Trennung zwischen Militär von Aztech und dem Staat Aztlan getroffen werden kann.

 

Fuchi (im 1. Konzernkrieg untergegangen, Reste ehemals Novatech und später Neonet)

Militär: Kompanie / ausgezeichnet

Ob und in wie Weit Teile des Fuchi Militärapparetes mit Villiers gewandert sind, ist mir nicht bekannt.

 

Mitsuhama

Militär: Kompanie / überdurchschnittlich

Im Nachfolgetext wird erwähnt, dass Mitsuhamas Militärapparat zwar klein, aber gut ausgebildet und gut ausgerüstet ist. Der offizielle Text sagt, dass MCT sein Militär nicht nutzt, um die Sicherheit zu verstärken. Im Shadowtalk wird jedoch erwähnt, dass MCT militärische Offiziere mit ihrer Hardware zur internen Sicherheit versetzt.

 

Renraku

Militär: nicht bekannt

Der Text sagt aus, dass Renraku in seinem Jahresbericht keine militärischen Aktivposten erwähnt. Es wird aber auch gesagt, dass die Roten Samurai als 'Sicherheitskräft' klassifiziert sind, obwohl sie militärische Ausbildung haben und militärische Hardware benutzen. In Klammern werden Panzer und Kampfjets erwähnt. Ebenso wird erwähnt, dass Einheiten Renrakus in den Wüstenkriegen aktiv sind.

 

Saeder Krupp

Militär: Bataillon / außergewöhnlich gut

Laut Text macht SK keinen Unterschied zwischen seinen militärischen und zivilen Sicherheitskräften. Die Ausbildung soll identisch sein, nur das verwendete Material unterscheidet sich. Auch SK ist in den Wüstenkriegen aktiv.

 

Shiawase

Militär: nicht bekannt

Shiawase hat laut Buch weder offizielle noch inoffizielle militärische Aktivposten. Bei Bedarf werden Verträge an andere Unternehmen vergeben (erwähnt wird Ares Arms).

 

Yamatesu (inzwischen EVO)

Militär: nicht bekannt

Laut Buch besitzt Yamatesu kein Militär und nimmt auch nicht an den Wüstenkriegen teil. Das sollte inzwischen definitv anders sein und EVO verfügt zumindest über eine schlagkräftige Marine.

 

Da die anderen Konzerne ja erst im Laufe der Geschichte (Editionen) dazu kamen, gibt es hierüber natürlich keine Informationen. Die Informationslage zum Konzernmilitär ist aber allgemein, wie hier ja auch schon erwähnt, ziemlich dürftig. Was aber, glaube ich, immer noch gelten dürfte ist, dass kein Konzern mehr als 2000 Mann militärische Personal unterhält.

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 Was aber, glaube ich, immer noch gelten dürfte ist, dass kein Konzern mehr als 2000 Mann militärische Personal unterhält.

Damit wären sie dann, auf Gedeih und Verderb so ziemlich jedem Staat ausgeliefert.

 

Zumal, 2000 Leute... Sagen wir die sind halbwegs gleichmäßig auf alle 5 Kontinente verteilt. Macht 400 Mann pro Kontinent. Sind wir großzügig und sagen, die Hälfte davon in kämpfendes Personal. Von den 200 verteilen wir dann 10 auf die Marine, 20 auf die Luftwaffe, 10 auf die Matrix und 10 auf den Weltraum. Bleibt ein Heer von 50 Mann.

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