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Homogene Abenteuer / Monster of the week / Kampagnen


Seraph
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Hallo zusammen,

 

durch Zufall bin ich wieder auf einen Gedankengang gestoßen, der mich schon länger beschäftigt. Ich würde diesen gerne mit euch teilen, um darüber zu diskutieren, auch wenn ich (ad hoc) kein konkretes Ziel damit verfolge; außer vielleicht Empfehlungen für längere Abenteuer/Kampagnen zu bekommen ;)

 

Und zwar ist es für mich ein großer immersiver Vorteil, wenn Cthulhu-Abenteuer ein homogenes Mythosthema haben; will sagen möglichst Orte, Monster, Artefakte und Gegenspieler, die einer bestimmten Gottheit zugeordnet sind, beinhalten und nicht alles in einen großen "Mythos-Mixer" werfen.

Ich kann den genauen rationalen Grund gerade nicht nennen, aber in mir sträubt sich alle massiv, wenn ich ein Abenteuer lese, in dem sich Wesenheiten von Cthulhu, Yog-Sototh, Azatoth, Nyarlathotep usw. befinden, am besten noch mit Ghulen und Mi-Go als Randnotizen. Mich hat das beim Vorbereiten von Dunwich gestört (habe das damals als Leiter massiv entschlackt) und mich hat es kürzlich auch beim Spielen der Orient-Express-Kampagne gestört, wo in jeder Stadt eine neue Mythosbedrohung auftauchte. Fairerweise muss ich zu Letzerem sagen, dass ich als Spieler natürlich sagen kann, ob das alles der Vorlage geschuldet ist oder unser SL dort Sachen hinzugedichtet hat.

Was stört mich konkret daran?

 

a) auf mehrere, unterschiedliche Mythosgottheiten im Laufe eines Abenteuers/einer Kampagne zu treffen, sorgt dafür, dass der Schrecken und die Abscheulichkeit einer dieser Fraktion einfach sinkt. Denn sie ist nur noch "eine von vielen" und hat zunächst einmal kaum noch Alleinstellungsmerkmale

B) es wirkt mit zunehmender Anzahl der unterschiedlichsten Antagonisten irgendwann unglaubwürdig, dass die SC zufällig immer mit ihnen zu tun bekommen

c) es ist viel schwerer, eine konkrete Thematik für das laufende Abenteuer zu etablieren (z.B. Cthulhu = Meer, Wasser, "nach Hause kommen", Ahnen / Hastur = Kunst, Dekadenz, Ästhetizismus usw.), wenn man alles mischt

 

Das ganze ist übrigens nicht nur auf Cthulhu bezogen, sondern grundsätzlich auf Rollenspiele, aber auch auf Filme, Bücher, also grundsätzlich das Erleben fiktiver Dinge.

Ich möchte noch einmal betonen, dass das Ganze natürlich höchst subjektiv ist :) Feel free to discuss!

 

Seraph

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Während die Verfasser ja zumindest nichts dafür können, wenn der SL diverse Einzelabenteuer aneinandertackert mit ganz unterschiedlichen Kontrahenden, sieht man es insbesondere bei uraltkampagnen von Chaosium, dass da - und das it sicher der Frühzeit des CTHULHU-Rollenspiels geschuldet - ein wildes Monster der Woche / des Handlungsabschnitts zelebriert wurde.

 

Als SL habe ich da teilweise dagegengesteuert, indem ich z. B. diverse Abenteuer, bei denen es um Schlangenmenschen ging, so zusammengeführt habe, dass ich einen bestimmten gegenspieler (einen aus der Vorzeit stammenden Schlangenmenschenpriester, der sich nun in der Gegenwart irgendwie durchzuwurschteln versucht) anstelle der eigentlich enthaltenen Gegner gesetzt habe.. Das geht aber nur begrenzt.

 

Positivbeispiele:

The Two-headed Serpent (erscheint auf Deutsch nächstes Jahr), obwohl es dort teilweise ganz schön wild zugeht

Feind meines Feindes

Königsdämmerung hinsichtlich des roten Fadens

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Nur ganz kurz: Das Thema treibt mich auch um. Als Positivbeispiel fällt mir Auf den Inseln ein. Als Negativbeispiel einiges.

 

Milder Spoiler: wenn ich das richtig in Erinnerung habe, geht es dort um Tiefe Wesen und deren Götter oder?

Als weiteres positives Beispiel dazu würde ich gerne die Innsmouth-Bände anführen, in denen es erfreulicherweise nur um Cthulhu, Dagon & Co und deren Kult geht.

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So ist es. Das mag für viele Standardkost sein, ist aber zumindest homogen.

 

Königsdämmerung ist nicht ganz, aber größtenteils homogen.

 

Ich meine, dieses Bestreben, immer ein neues Monster of the week aus dem Hut zu zaubern (gerade bei Kampagnen), ist so ein bisschen den alten Chaosium-Veröffentlichungen geschuldet. Warum? Evtl. weil man früh die Bandbreite und Abwechslung des Mythos zeigen wollte. Das ist aber nur mein Verdacht.

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Bei Pulp habe ich damit weniger ein Problem, bei "puristischem" Cthulhu-Rollenspiel gebe ich dem Eingangspost uneingeschraenkt Recht. Einige Positivbeispiele wurden ja auch schon genannt. "Berge des Wahnsinns" kann man dort sicherlich ergaenzen.

Edited by Tegres
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Two headed serpent war doch pulp,oder?

Da ist's mir ganz recht,wenn es wilder zugeht...meinetwegen großes mythoswesen-klassentreffen.

 

Ich spiele,abgesehen von kampagnen fast alle abenteuer als oneshot.

Meine spieler finden es ganz gut,wenn sie für jedes abenteuer nen neuen charakter spielen können, ganz gleich,ob der letzte überlebt hat oder nicht.

 

Quasi als wenn man verschiedene filme eines genres guckt und nicht den

x-ten film einer reihe,wo immer der gleiche protagonist ins nächste abenteuer stürzt.

So wird auch mal ein milchmann gespielt,statt immer nur der privatdetektiv.

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Ach ich habe nicht wirklich was dagegen wenn ein wenig gemischt wird. Hauptsache die Viecher bleiben einigermaßen im Themenkomplex (z.B. Wasser) oder Gegner A gegen seinen Erzfeind Gegner B. Dann gerät man zwischen die Fronten.

Aber allzu bunt ist schon anstrengend, da muss ich schon Recht geben.

Edited by Lexx
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In einer längeren Kampagne fände ich persönlich es langweilig, wenn man immer nur mit den selben Mythoskreaturen und der selben Thematik zu tun hat. Das wilde Mischen stört mich nur dann, wenn es eine Aneinanderreihung der Standard-Kreaturen ist, sowass der Überraschungseffekt gleich Null ist. So habe ich das zum Beispiel in den Masken des Nyarlathotep erlebt. Als die Kampagne verfasst wurde, war das sicherlich noch etwas anderes, aber heute brauche ich keine 0815-Mythoskreaturen mehr, die ich aus hundert anderen Abenteuern oder sonstigen Medien kenne.

 

Ich spreche mich deshalb für einen Monster-of-the-Week-Ansatz aus, bei dem neue oder wenig benutzte Mythosgötter und -kreaturen auftauchen. Das wäre für mich dann perfekte Abwechslung!

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