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Ontologie von Geistern a.k.a. was zur Hölle sind Geister?


fsbof
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Oi Chummers,

 

im Grunde erledigt das GRW meinen Thread bereits in einem Satz auf Seite 301: "Es gibt allerlei Theorien und Überlieferungen über die Herkunft der Geister [...], die zu nichts führen, weil man die Wahrheit einfach nicht kennt."

 

Naja, gut okay. Für mich ist das der leider häufiger anzutreffende, unbefriedigende Totschläger, wann immer sich Logik- und/oder Lorelöcher im System auftun. Denn andererseits ist Beschwörern ein solch hohes Maß an Interaktion mit diesen ungebreiflchen Wesen möglich, dass die Mechanik zumindest in meiner Runde immer wieder zu Irritationen führt.

 

Es heißt im Grundregelwerk, Geister seien Bewohner anderer planes, anderer Existenzebenen. Lebensformen so radikal verschieden von der unseren, dass wir ihre Absichten, Wünsche usw. nicht verstehen können. Andererseits ist eine sehr direkte, Ergebnisse zeitigende Kommunikation zwischen Beschwörer und Beschwörtem Standardmechanik. Beide können sich sowohl verbal, als auch telepathisch verständigen (S.301), es heißt explizit: "Er (der Beschwörer) kann sich einfach telepathisch mit ihm unterhalten [...]".

 

Der Geist führt Befehle des Beschwörers aus und begreift dabei sehr wohl die Konzepte von Konflikt, Kampf, Freund und Feind, die allesamt ein hohes Maß an heuristischem Verständnis von unserer Welt und unserer Wahrnehmung von ihr voraussetzen, wann immer er den Befehl "kämpfe für mich" ausführt. Er kann sich in unserer Welt orientieren und koordinieren, um Dinge und Personen für seinen Beschwörer aufzuspüren.

 

Was würde der denn so antworten, wenn der Beschwörer ihm Fragen stellen würde wie: Wie isses so bei dir zuhause? Bekriegt ihr euch auch untereinander? Hast du Freunde? Bist du manchmal einsam? Könnte er darauf nichts antworten, weil ihm die Fragen unverständlich wären? Warum begreift er dann die Anweisungen des Beschwörers, die allesamt ein Verständnis eben jener Begriffe voraussetzen, die in den Fragen an ihn vorkommen? Niemand weiß was über die, warum nimmt sich niemand die Zeit und plaudert mal mit denen? :D

 

Bevor irgendeine Interaktion stattfindet, erzwingt der Beschwörer ersteinmal die Ankunft des Geistes. Und der muss Folge leisten. Warum? Es besteht ein zwingendes "Band" zwischen Beschwörer und Beschwörtem, na gut, aber nochmal: warum?

Häufiger ist die Rede davon, wie unfreiwillig Geister häufig ihren Diensten nachgehen und dennoch sind sie gezwungen.

Und warum geschieht es eigentlich nie, dass z.B. projezierende Magier oder auch reine Dualwesen auf der Erde anders herum plötzlich für eine Weile verschwinden, weil sie von Geistern auf deren Ebene zitiert und zu Diensten gezwungen werden? Wir wissen von der Initiation, dass es nicht alleine den Geistern vorbehalten ist, auf andere Ebenen zu reisen.

 

Mich würde interessieren, wie ihr in euren Runden so mit dem Thema umgeht. Ob es euch ähnlich geht, oder ob ihr damit ganz pragmatisch und mechanisch umgeht. Wie beantwortet ihr euch Fragen wie: Was wollen die Geister so? Was machen die so, wenn sie nicht gerade in Sklaverei malochen? Was sind ihre Motive? Haben die Ängste und Wünsche? Usw usw...

 

Ich freue mich über jeden Kommentar :)

 

 

 

 

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Da wäre einmal die Idee dass ein Geist vom Beschwörer erschaffen wird. Während dem Geist tiefere Kenntnisse unserer Welt verwehrt sind hat er ein intuitives Verständnis für Grundlegendes durch den Akt der Beschwörung. Hat den Nachteil dass der Geist nach Erledigung seiner Dienste verschwinden würde - und da der Geist über eine gewisse Intelligenz verfügt würde er dies doch eher vermeiden wollen.

 

Dann die klassische Beschwörung, eine quasi unendliche Anzahl von Geistern scharwenzelt auf ihren Metaebenen rum und werden dann vom Beschwörer in den Dienst gezwungen. Nach Erledigung der Dienste dürfen sie wieder nach Hause. Ungeklärt bleibt was die Geister sonst so den lieben langen Tag machen, aus welchen wichtigen Geisterdingen sie herausgerissen wurden und was sie eigentlich von der ganzen Sache haben.

 

Oder eine Mischung aus beidem, eine Art kollektives Geisterbewusstsein von dem ein winziger Splitter durch die Beschwörung manifestiert wird. Geht also direkt wieder zurück in die Ursuppe wenn die feindlichen Ganger abgefackelt wurden. Damit könnte man dann auch sowas wie Geisterruf erklären.

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Hej slowcar.

 

danke für den Beitrag :)

 

Deine erste Option gefiele mir ganz gut. Sie würde auch erklären, warum manifeste Geister "häufig" eine zum Beschwörer und seiner Tradition passende Gestalt annähmen. Da würden wir dann von einem Amalgam aus Erinnerungen, Gedanken, unterbewussten Dispositionen usw. seitens des Magiers sprechen, die er einfach in astrale Energie manifestiert.

 

Aber ja, du hast Recht, andererseits sind Geister autonom (wenn auch unter Zwang), intelligent und werden ganz klar als eigene Entitäten beschrieben. Darüber hinaus "unterhält" sich der Beschwörer mit ihnen, was das ganze zu einem schizoiden Selbstgespräch machen würde :D

 

zu Punkt 2: aber warum ist das ungeklärt? Beschwörer und Beschwörter unterhalten sich einerseits und der Geist begreift seine Anweisungen andererseits. Das impliziert doch bereits, dass Fragen und Antworten möglich sind. Der Geist will nicht über seine Gefühle reden? Dann zwingt ihn der Forscher eben, der Geist schuldet ihm schließlich Dienste.

 

zu Punkt 3: Das ist, was den Fluff angeht, eine ziemlich coole Vorstellung, finde ich. Eine magische Ursuppe, aus der eine individuelle Intelligenz absplittert. Aber spätestens hier hätten wir doch nun wirklich den Wittgensteinschen Tiger, den man einfach nicht mehr verstehen kann, selbst wenn er unsere Sprache spricht?! Der Splitter einer solchen Suppe könnte das Gewusel unserer Welt doch nichteinmal mehr als voneinander getrennte Individuen identifizieren, geschweige denn, Ganger die es abzufackeln gilt, oder?

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Der Splitter einer solchen Suppe könnte das Gewusel unserer Welt doch nichteinmal mehr als voneinander getrennte Individuen identifizieren, geschweige denn, Ganger die es abzufackeln gilt, oder?

 

Wieso nicht ?

 

Wir bewegen uns in einem Thema in dem nichts vom Regelwerk vorgeschrieben ist und es der Gruppe ( dem SL) überlassen wird, wie die Frage zu klären ist.

Unter solchen Umständen kann man jede Antwort akzeptieren und keine als Falsch ausschliessen .

Und nur, weil man sich etwas nicht vorstellen kann , kann es trotzdem so sein.

 

Vielleicht sind Geister ja auch magische Drohnen, die ein bestimmtes Programm haben ( Dienste erfüllen, mit dem Beschwörer kommunizieren)

innnerhalb dessen Parameter sie funktionieren und alles was darüber hinaus geht, können sie einfach nicht beantworten....

 

HokaHey

Medizinmann

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Hough Medizinmann,

 

du hast natürlich recht, man kann sich in der Gruppe selbst Fluff schaffen, wo Lücken sind. Genau daran bin ich ja interessiert: wie ihr Geister und die Kommunikation mit ihnen in euren Runde so beschreibt und erzählt. Wie reagiert ihr oder euer Spielleiter, wenn ein Spieler versucht, seine Geister in Plaudereien zu verwickeln, weil er z.B. ein Hermetikernerd ist, der unbedingt forschen will?

 

Bei mir erlebe ich häufig, dass gerade auch unser SL immer etwas grummelig wird, wenn Geister beschworen werden. Er hat ein Problem damit, die Geister reagieren zu lassen. Sollen sie ihre Dienste maximal effektiv ausführen, oder, da sie in den Dienst gezwungen werden, jedes Wort auf die Goldwaage legen und eben aus Missgunst gerade den Beschwörer nach besten Kräften sabotieren, wo immer sie praktisch ein metaphysisches "loop-hole" im Vertrag finden?

 

Die Idee mit den Drohnen könnte man natürlich machen, aber gibt es im lore nicht auch andererseits Geister, die autonom in Eigeninteresse finstere Pläne und Intrigen spinnen, um mal wieder die Weltherrschaft an sich zu reißen? Insektengeister und solches Geviech?

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Guest Footman

Geister als Drohnen gibt's schon. Die nennen sich Elementare. Bei denen gibts auch keinerlei Geisterruf die kann mann schikanieren wie man will.

 

Geister an sich sind laut Fluff halt die Bewohner der Metaebenen, die dort ihr Leben führen. Aber während Geister ihren Beschwörer verstehen, muss ihr beschwörer nicht unbedingt die Geister verstehen. Ein Flammengeist mag vielleicht seinem beschwörer auf die Frage wo er herkommt, das Bild einer urtümlichen Vulkanlandschaft übermitteln.

 

Ein Beschützergeist der aussieht wie ein Ritter mag sich Sir. Lancelot nennen und von einer Mittelalterlichen Metaebene kommen etc. Die Frage ist halt welcher Geist da herbei gerufen/gezwungen wird. Ich liebe es hier als SL mit den verschiedensten Geisterkonzepten zu spielen.

 

Die Idee, das aber der Magier ebenfalls weg beschworen werden kann finde ich klasse! Das wär echt lustig das ein oder zweimal ein zu bauen.

Edited by Footman
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Oi Footman,

 

danke für den Input :)

 

 

 

 

Ein Beschützergeist der aussieht wie ein Ritter mag sich Sir. Lancelot nennen und von einer Mittelalterlichen Metaebene kommen etc.

 

Du meinst also, dass die Heimatebenen der Geister, ähnlich dem Astralraum, durch starke, emotive Eindrücke auf der Erde erzeugt und beeinflusst werden? Sodass beispielsweise mythologische Themen und Archetypen wie Lancelot, wenn sie hinreichend starken, kulturellen Impact haben, eine Metaebene von Geistern schaffen können? Sehr anthropozentrisch, aber auch sehr cool ;P

 

 

 

Die Idee, das aber der Magier ebenfalls weg beschworen werden kann finde ich klasse! Das wär echt lustig das ein oder zweimal ein zu bauen.

 

Naja, es drängt sich geradezu auf, oder? :D Initiierende Magier suchen gezielt einen Weg zu den Metaebenen und zwingen Geister andererseits auf ihre Ebene. Warum sollte das nicht umgekehrt passieren?

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Wie reagiert ihr oder euer Spielleiter, wenn ein Spieler versucht, seine Geister in Plaudereien zu verwickeln,

 

Das hab ich in den 25+ Jahren , die ich SR spiele, noch nie erlebt, weder in meinen Heimrunden, noch auf Cons .

( und ich hatte viele / war auf vielen ! )

Ich wäre auch selber als Spieler höchstwarscheinlich nie drauf gekommen, sowas zu versuchen (man soll ja niemals Nie sagen ....)

 

Geister als Drohnen gibt's schon. Die nennen sich Elementare.

 

 

Ach je , die hab' ich wieder vergessen....

 

Du meinst also, dass die Heimatebenen der Geister, ähnlich dem Astralraum, durch starke, emotive Eindrücke auf der Erde erzeugt und beeinflusst werden?

 

Du, das ist wie auf Swingerparties

Alles kann, nichts muß

 

JEDE Auslegung von Metaebenen ist möglich , keine ist absolut richtig, keine ist absolut falsch !

 

mit Swing im Tanz

Medizinmann

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Du, das ist wie auf Swingerparties

Alles kann, nichts muß

 

XD fair enough. Deshalb suche ich ja gerade auch nach Inspiration von anderen Spielern.

 

 

Das hab ich in den 25+ Jahren , die ich SR spiele, noch nie erlebt, weder in meinen Heimrunden, noch auf Cons .

( und ich hatte viele / war auf vielen ! )

Ich wäre auch selber als Spieler höchstwarscheinlich nie drauf gekommen, sowas zu versuchen (man soll ja niemals Nie sagen ....)

 

Haha das überrascht mich nicht, wir können schon ziemlich autistisch sein manchmal. Aber mal so: Biologen rasten schon immer aus, wenn sie irgendwo eine neue Tierart finden. Jetzt stell dir mal vor, du kannst irgendwelche, ätherisch leuchtenden Dudes im Gimpsuit von der Swingerparties-Realm rufen und studieren. Da stürzt sich die Forschergemeinde doch sofort drauf!

Edited by fsbof
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Sehr anthropozentrisch, aber auch sehr cool ;P

 

 

 

Ich denke du siehst das verkehrt herum. Wir beeinflussen nicht die Metaebenen sondern diese uns.

 

Die Menschheit ist in sich eine Leinwand auf die sich die Wesenheiten anderer Metaebenen projizieren. Wir existieren als Manifestationen eines Austausches zwischen den Verschiedensten Ebenen. Gefühle, Emotionen und Ideen sind nicht unsere eigenen sondern spiegeln die unbewussten Gedanken und Gefühle der Bewohner der Metaebenen wieder.

 

Unsere Welt besteht also als Mittelpunkt eines Austausches der Metaebenen miteinander. Viele dieser Ebenen können theoretisch nicht koexistieren; eine direkte Konfrontation würde allerdings zu der Vernichtung besagter Ebenen führen.

Deshalb existiert die 6. Welt als diplomatischer Neutraler Boden.

 

Hier nähern sich die Konzepte der Ebenen einander an. Indem sie sich gleichzeitig auf der Gesamten Welt als "Menschen" manifestieren können sie einander Messen, kennenlernen und manchmal Wege finden in ein und derselben Person zu koexistieren. Dies geschieht schon seit langer Zeit, deshalb sind Menschen inzwischen auch zu so "Komplexen" Wesen geworden.

 

Dieser Austausch passiert für die meisten Bewohner der Metaebenen unbewusst. Es ist eher so zu verstehen daß die "Essenz" ihrer Art und Lebensweise in unsere Welt sickert und sich hier mit der "Essenz" anderer Ebenen vermischt.

Wenn es dann dazu kommt dass Metaebenen aufeinander treffen und die Bewohner einander zum ersten Mal begegnen werden sie sich nicht völlig fremd sein (auch wenn diese nicht wissen warum). Der Grundstein für ein Verständnis und eine friedliche Koexistenz ist bereits gelegt.

 

Ausgenommen hiervon sind das, was wir "Geister" nennen. Diese sind als große Denker zu verstehen. Sie sind in der Lage direkt auf unsere Ebene zu kommen und "Gedankenexperimente" durchzuführen. Die "Beschwörung" durch einen Magier ist die Vorbereitung unserer Welt auf das Experiment. Der Geist erscheint, sieht aus erster Hand den Einfluss seiner Entscheidungen und kehrt mit neuen Erkenntnissen auf seine Ebene zurück.

 

Die Handlungen des Magiers entsprechen dabei den Vorgaben des Geistes. Das was wir als Gedanken verstehen ist nur das Ergebnis des (meist passiven) Austausches, der Konflikt der daraus entsteht entspricht einer Diskussion mit hunderten unbewussten Teilnehmern.

 

Deshalb kann ein Geist dir auch nicht sagen wo er herkommt. Was würdest du der Stimme in deinem Kopf antworten wenn sie dich fragen würde wer du bist?

Edited by Specht
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Jetzt stell dir mal vor, du kannst irgendwelche, ätherisch leuchtenden Dudes im Gimpsuit von der Swingerparties-Realm rufen und studieren. Da stürzt sich die Forschergemeinde doch sofort drauf!

 

....ooOO( ich bin mir nicht so sicher, ob ich mich auf Geister einer "Swingerpartie-Metaebene" stürzen würde ....)

 

Mit Tanz in Gedanken

Medizinmann

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@Medizinmann

 

ach, is auch nurn Fetisch, bei mir darf jeder machen, was er will. :D

 

@Specht

 

Das ist eine sehr interessante Interpretation, mit der ich aber auch einige Probleme sehe, die man mit einkaufen muss: Zum einen ein Metaproblem: Wenn man die Menschheitsgeschichte sozusagen als delegierten Willen anderer Ebenen begreift, depowert das die Spieler. Es stellt den freien Willen ihrer Figuren mindestens in Frage und negiert die Entscheidungen, die sie treffen, als ihre Eigenen. Spieler, die gerne clever Probleme lösen, fänden das vielleicht doof.

 

Auf der Objektebene ist ja nun so, dass die Magie in der Welt von Shadowrun periodisch, zyklisch auftritt und wieder verschwindet. Es gibt also lange Epochen der Menschheitsgeschichte, die ohne Zugriff und Einfluss der Metabenen stattfindet. Man könnte Planung von langer Hand über Jahrtausende der Abwesenheit unterstellen, aber da wird dann vielleicht auch langsam absurd.

 

Den Vergleich mit den Stimmen in meinem Kopf finde ich nicht so ganz passend, denn die Erfahrungswelt "meiner Stimmen" ist nicht echt mächtiger als die Meine. Die Stimmen in meinem Kopf können kognitiv und intellektuell nicht mehr wissen, oder begreifen, als ich selbst, da sie ein Teil meiner selbst sind.

 

Und warum sollte ich der Stimme in meinem Kopf nicht darauf antworten können, wo ich herkomme? "Wir" sind dieselbe Lebensform, wir begreifen solche Antworten voneinander doch problemlos.

 

Psychotiker identifizieren die Stimmen in ihrem Kopf tatsächlich häufig als Personen und natürlich könnten die denen antworten, wo sie herkommen.

 

Geister hingegen leben auf anderen Ebenen, sind völlig verschiedene Lebensformen usw. Sie bringen Wissen mit, dass die Stimme in meinem Kopf niemals haben könnte.

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@Specht

 

Das ist eine sehr interessante Interpretation, mit der ich aber auch einige Probleme sehe, die man mit einkaufen muss: Zum einen ein Metaproblem: Wenn man die Menschheitsgeschichte sozusagen als delegierten Willen anderer Ebenen begreift, depowert das die Spieler. Es stellt den freien Willen ihrer Figuren mindestens in Frage und negiert die Entscheidungen, die sie treffen, als ihre Eigenen. Spieler, die gerne clever Probleme lösen, fänden das vielleicht doof.

 

Ich sehe diese Punkte nicht als allzu problematisch. Es gibt keinen Grund warum die Spieler all das wissen sollten. Es ist etablierter Canon das niemand die Warheit kennt. Ich meine, all das von da oben könnte ihnen von einem der führenden Köpfe in der Geisterforschung erzählt werden. Oder von einem fast ausgebrannten Junkie an der Straßenecke. Das heisst nicht das ihre Charactere dies glauben. Sie werden nie Gewissheit haben wenn du sie ihnen nicht direkt gibst.

 

Und von der Loreseite her müsste ein SC wahrscheinlich wortwörtlich 25x initiieren bis er die Wahrheit erkennen könnte. ;)

 

Bezüglich des Freien Willens ist das ganze in meinen Augen eher eine Frage des Geschmacks. Klar gibt es bestimmt Leute die das ganze nicht mögen. Aber das ändert nichts daran das sie am Ende die Entscheidungen für ihren Character treffen müssen. Und daraus ergeben sich neue Implikationen für Moralverhalten und Interaktionen. Aber sicher, derartige "Wir sind alle nicht real!!!"-Geschichten sind nicht jedermanns Sache.

 

So, nun zur Loreebene und den Magischen Zyklen: Niemand sagt dass, nur weil Menschen nicht Zaubern können, die Ebenen die Welt nicht beeinflussen. Innerhalb meines Ansatzes ist es ja schließlich so, dass Magier nur dazu dienen den Philosophen der Ebenen Raum für ihre Theorien zu schaffen. Die Fähigkeit Magie zu wirken und Geister zu beschwören kommt also erst auf, wenn die Konzepte der Ebenen sich so weit angenähert haben das bestimmte Individuen in der Lage sind diese anderen Konzepte zu begreifen und dementsprechend Gedankenexperimente anzustellen. Wodurch "Magier" sie "Beschwören". Vor diesem Zeitpunkt gibt es niemanden der diesen Vorgang iniziieren kann, ergo keine Magie. Aber die Ebenen haben vollen Zugriff.

 

Eine Ära endet wenn die beteiligten Ebenen aufeinandertreffen. An dieser Stelle wird die Erde zurückgesetzt und für die nächste Annäherung vorbereitet, damit sie ihren Zweck erneut erfüllen kann. An den Annäherungen sind stets unterschiedliche Ebenen beteiligt, weshalb dieser Prozess sich immer wieder wiederholt.

 

 

 

Wenn deine Stimme weiss was du weißt, warum fragt sie dich dann? Warum muss sie von dir erfahren wer du bist wenn sie ein Teil von dir ist? ;)

Mein Punkt ist das die Frage einen Geist sehr verwirren dürfte. Vergiss nicht: Der "Magier" ist die Stimme im Kopf des "Geistes", nicht umgekehrt.

 

Der Hauptunterschied ist wohl, dass der Magier gleichzeitig von vielen Konzepten beeinflusst wird (so wie alle Menschen) und nur der Akt des Beschwörens moderat unter der Kontrolle des Geistes steht. In diesem Sinne ist der Magier mehr als nur das Gedankenkonstrukt oder die "innere Stimme" des Geistes. Allerdings ist das der Punkt wo sich menschliche Gehirne nicht mehr als Vergleich nutzen lassen, da wir von mystischen Konzepten reden.

 

Psychotiker sind Ausnahmefälle (genauso wie Magier die den Ursprung der Geister suchen :D). Das Fass mache ich jetzt nicht auf, vielleicht die Tage irgendwann mal.

 

Zu guter Letzt: Diese Theorie ist einem gelangweilten Gehirn entsprungen. Nimm sie am besten nicht zu Ernst. :)

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Geister wurden schon immer beschworen, auch ohne Magieniveau. Ob dann tatsächlich etwas passiert ist blieb eher der Phantasie der beteiligten überlassen. In der 6. Welt sind dann tatsächlich sichtbare/fühlbare/existierende Geister aufgetaucht bei der Beschwörung.

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Am Ende wird es glaube ich im "Verbotene Künste" sehr gut beschrieben und es ist mit Geistern das gleiche "Problem" wie ich sie mit anderen erwachten und Paragestalten aus der vierten Welt habe:

Henne und Ei. Sind die Geister so weil wir sie uns so vorstellen oder stellen wir sie uns so vor, weil sie so sind.

 

Frag mal einen Anhänger der "David-Singer-Schule" nach seiner Meinung und dir werden die Ohren schlackern.

 

Es ist doch schon bezeichnend, dass es so viele Traditionen gibt und z.B. Feuergeister so viele total unterschiedlichen Ausprägungen und Erscheinungen haben können. Wie soll es da auf der Ebene des Feuers aussehen? Mit Dutzenden völlig unterschiedlichen Feuergeistensprechungen? Sind das Völker da?  Oder sieht man als Hermetiker dort auch all die anderen Feuergeister der Schamanen und Planetaren und Chaosmagier und was weiß ich? Oder ist ein Geist erstmal nur eine rohe Entität die Charakter und Erscheinung erst beim Herbeirufen bekommt, abhängig von der Tradition des Beschwörers, damit der mit seinem Diener klar kommt?

 

Ich denke in diese Richtung wird es gehen. Geister nehmen Gestalt an wenn sie mit uns interagieren, weil sie sonst viel zu fremdartig sind. Ich glaube auch nicht das ein Feuergeist groß was "macht" in seiner Ebene, der "ist" einfach. Bloße sinnbefreite Existenz. Sein um des Seins willen. Nirwana. Eins mit der gesamten Ebene. Aber genau das ist halt einfach nicht definiert und bleibt damit jedem SL frei es für seine Welt festzulegen oder aber auch offen zu lassen.

 

Gerade die Existenz und das "Funktionieren" der Singer-Schule zeigt aber doch, dass Geister offenbar "Gestalt annehmen" und sich individuelll für den Beschwörer formen um ihn in seiner Sichtweise zu bestätigen.

 

Entweder das oder die Singer-Schule hat Recht und es ist alles nur ein Konstrukt unseres Geistes und jeder Geist nur eine Auslagerung und Manifestation unseres Willens und unserer erwachten Macht.

 

Denn das kann mir keiner erzählen, dass es parallel Dutzende verschiedene Erdgeister gibt auf deren Heimatebene und dann ploppt auf einmal ein Erdgeist auf, der sich selbst exklusiv als Manifestation der heilenden Kräfte der Menschheit oder des einzelnen Beschwörers und damit nur als Zitat: "als bloße Projektionen des Unbewussten des Beschwörers" das wäre echt eine armeselige Existenz, der würde sicher von den krassen Schamanen-Erdgeistern gemobbt...^^

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