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Die Neozukunft


Marc Question
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Stilmittel in Zukunftsromanen, RPG-Systemen etc., die mich eher gedanklich aus dem Setting rausreißen als mich in dieses einbetten.

 

Lese gerade ein paar der alten SR-Romane, und unter anderem da kommt es immer wieder... Man nehme ein beliebiges Wort, packe "Neo-" davor, und schon merkt man: "Jawoll, ich bin in der Zukunft!"

 

Neo-Tokyo, Neo-Heiden, Neo-Anarchisten, Neo-Sowjets, Neo-Kaiser, Neo-Trikitale, Neo-Viktorianisch, Neo-Country, Neo-Gothic, Neo-Tribal... Was gibts noch?  :rolleyes:

 

Kenn ihr das auch? "In your face"-Stilmittel, die uns zeigen sollen, wie krass zukunftsmäßig alles ist, aber ihre Wirkung einfach verlieren?  :D

 

Achso, auch ein Klassiker: Referenzen zur Jetzt-Zeit des Lesers, mit der Info, wie veraltet dieses oder jenes doch sei. Freies Beispiel: "Er war ein Fan dieser alten Flachfilme vom Ende des letzten Jahrhunderts..." "Zum Glück war sie nicht mehr auf dieses lahme Internet des ausgehenden 20. Jahrhunderts angewiesen, wie Ihr Großvater."

 

 

 

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Achso, auch ein Klassiker: Referenzen zur Jetzt-Zeit des Lesers, mit der Info, wie veraltet dieses oder jenes doch sei. Freies Beispiel: "Er war ein Fan dieser alten Flachfilme vom Ende des letzten Jahrhunderts..." "Zum Glück war sie nicht mehr auf dieses lahme Internet des ausgehenden 20. Jahrhunderts angewiesen, wie Ihr Großvater."

Das kenne ich vor allem aus Charakterhintergründen. Yuki, mit 16 nach 4 Jahren Dienstzeit bei den Green Berets und den Rangers fies-gemein aus dem Job gemobt und daher jetzt Runnerin, maximierte Mystische-Adepten-Scharfschützin am Anschlag des Möglichen, Hobbies: Videospiele des 20. Jahrhunderts und Retrowave-Musik (die einzigen Wissensskills).

 

Ansonsten möchte ich mal auf die Neofaschisten und/oder Neonazis in Österreich hinweisen, die nach den Neuwahlen vermutlich/möglicherweise von den Neos (einer Partei dieses Namens) als Stimmbeschaffer der ÖVP ersetzt werden.

Edited by Richter
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Ja immer diese langweiligen Hobbys, wie House aus den 90ern, die man so aus dem Alltag kennt... warum sollte ich als Hobby etwas wählen, über das ich direkt fachsimpeln kann, anstatt eines wirklichen! Hobbythemas wie (moment ich gucke kurz in einen meiner 19 Hintergrundbände, immerhin spiele ich seit SR 2 und das muss man ja auch mal berücksichtigen)... Neo-Ho... ne moment... ähm OrakyZa. Kennt ja jeder und ist auch authentisch, da ich es ja als Hobby gewählt habe.

 

Da wir in der Gruppe auch gegen diese Vereinfachung durch "boah schon wieder Soyburger" als Äquivalent für billigen Fraß sind, haben wir unsere eigenen Begriffe eingeführt. Soy-Pizza heißt Quetschki, Soykaf Karanke und Plaststahl Haran. Wir haben dafür auch extra eine Liste auf dem Tisch liegen, damit man auch die richtigen Begriffe nutzt. Sonst müsste man ja mit irgendwelchen Klischees arbeiten und das finde ich in einer Welt mit geisterbeschwörenden Indianer, die gegen die "amerikanischen Besatzer" kämpfen, bösen Drachen, charismatischen Elfen und arbeitseifrigen Japanern wirklich nicht nötig. Da kann man sich ja auch echt mal was Neues einfallen lassen. Grad Neulinge sollten mal aus ihrem Wohlfühlbereich mit bekannten und eingängigen Begriffen sowie Themen, zu denen sie einen guten Zugang haben, rausbrechen und wirklich mal richtig SR spielen!

 

Aber zum Glück haben wir hier mal drüber geredet, sonst kommt so ein anderer aus einem Forum von einem anderen System, das seit Jahren ein schlechtes Würfelsystem benutzt, und lästert, dass hier alle so mainstream sind. Und DAS wollen wir ja wirklich nicht B)

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Ich bin auch ein großer Fan der Operette der 1840er! Aber Plausibilität wird ja überbewertet, wenn man stattdessen seiner latenten Pädophilie nachgehen und irgendeinen der x-beliebigen Animeabziehbilderchars nachbauen kann. ;)
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An dieses "Die Gegenwart ist Fancy Vergangenheit"-Trope bei den Hobbys der Chars hab ich noch gar nicht gedacht, aber stimmt, da trifft man auch sehr häufig darauf. Wobei ich in meinen ca. 15 Jahren bisher glücklicherweise von den Animegirls verschont geblieben bin.  :D

Das Ganze ist auch nicht auf Shadowrun beschränkt... Vergleichbares ist in der Sci Fi generell ziemlich verbreitet. Der alte Haudegen, der einer Vergangenheit nachtrauert, die zufällig unsere Gegenwart ist. Der sich nicht von seinem "alten" 2010er Camaro trennen kann, obwohl der noch mit "Petrochem" läuft.

 

Ich muss aber auch sagen, dass diese Silben wie "Soy-", "Synth-", "Plas-" zwar auch leicht inflationär verwendet werden, aber zumindest noch irgend einen Bedeutungsinhalt tragen...
Aber "Neo-"? Also "neu"? Wie jetzt, neu? Wo ist die Grenze zum "alt"? Was unterscheidet den Neo-Anarchisten vom Archäo-Anarchisten?

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Ich finde die Nutzung von den Vorsilben wie "Soy-" oder "Synth-" eh nicht sonderlich realistisch. Ist als würden 2019 alle von zb. "Gen-" oder "Bio-" Nahrungsmittel sprechen.

 

Nur weil Nahrungsmittel als Grundlage Soya bzw. synthetisch hergestellt sind, haben sie trotzdem eine Marke/Namen. Und wer den Soy-Kaf gewohnt ist, bestellt eh einach nur einen Kaffee (bzw. Espresso, Cappuccino usw.).

 

Einer der Spielleiter-Tips aus "Der Sprawl": Gib allem einen Namen/Drücke allem einene Konzernstempel auf!

 

"Im Sprawl ist Marketing allgegenwärtig. Bereite dir Listen mit Markennamen, Modellnamen, Werbeslogans und ähnlichem vor. Klatsch überall Konzernlogos und Namen drauf – mindestens genauso oft, wie du Kugeln und Klingen in Richtung der Charaktere schleuderst! Genau wie du Namen von Personen aus unterschiedlichen Kulturkreisen beziehst, solltest du auch Markennamen, Werbeslogans, Designstile und ähnliches aus möglichst vielen verschiedenen Quellen beziehen. Im Cyberpunk tobt eine heftige Schlacht zwischen verschiedenen Technologiestilen, Tausende Marketingabteilungen kämpfen mit allen Mitteln um die kleinsten Marktanteile. Das Resultat ist eine verwirrende linguistische Kakophonie aus Werbeanzeigen in überfüllten Straßen, ein endloses Feuer verschiedener Sprachen und Schriften in gleißendem Neonlicht und flackernden Werbe-Leinwänden."
 

Deutlich interessanter als "Ich bestelle einen Soy-Kaf!" Aber auch anspruchsvoller.

Edited by Corpheus
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Ich finde Interesse an SR politisches Engagement von Schülerinnen und Schülern toll. Von Kindern und Jugendlichen kann man aber nicht erwarten, dass sie bereits alle globalen Zusammenhänge, das Plausible technisch Sinnvolle und das wirklich Futuristische ökonomisch Machbare sehen. Das ist eine Sache für Profis. CL

 

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Aber "Neo-"? Also "neu"? Wie jetzt, neu? Wo ist die Grenze zum "alt"? Was unterscheidet den Neo-Anarchisten vom Archäo-Anarchisten?

Libertarismus, wenn ich mich nicht irre. Aber was unterscheidet denn auch einen Neonazi von einem Altnazi? Klar wird das inflationär gebraucht, aber es ist nicht so dass der Gebrauch völlig aus der Luft gegriffen ist. Charaktere die fanatisch irgendein Zeug von vor einem Jahrhundert (und mehr) hören sind aber eine echte Plage. Wer von euch weiß denn was in Deutschland (geschweige denn den USA) vor 120 Jahren so angesagt war? Und wer hört das heute? Edited by Richter
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Hiho,

 

na wer weiss schonwas in 50 Jahren so angesagt sein wird, und wer hört das heute? Wer weiss denn was Orkploitation sein soll, ausser der Referenz auf ein Phänomen der Vergangenheit?

 

Brazzagar hat da schon recht.

 

Und Neo- an alles und jeden ranzuhängen hat mMn. nicht zuletzt in der Musikindustrie Tradition (Neo-Swing, Neo-Rockabilly, Neo-western Neo-soul). Typischerweise überleben sich solche Bezeichnungen dann aber wenn die Sachen ein drittes und viertes mal aktualisiert werden, dann häufen sich neue Wortkonstruktionen.

 

Grüße

Edited by SlashyTheOrc
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Was Musik angeht finde ich, dass man in SR auch altes hören kann. Wenn man im Jahr 2075 Musik von 2010 hört ist das noch realistisch. Es gibt heute noch genügen Leute die Elvis und die Beatles hören (eine ähnliche Zeitspanne).

Edited by Kyni
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Vor 120 Jahren kamen gerade die Schallplatten auf den Markt, da fing es mit den Speichermöglichkeiten erst an.

Zudem gab es vor 120 Jahren noch nicht so viel Auswahl was die Musik angeht. Alleine die elektronische Sparte kam "erst" vor 40 Jahren auf, und Rockmusik gibt es seit etwa 60 Jahren.

Aber gehen wir mal die Musik durch:

 

  • "Klassische Musik", teilweise mehrere hundert Jahre alt und über Noten überliefert --> wird noch gehört.
  • "20er Jahre"-Musik (u.a. Swing) --> habe ich im Freundeskreis eine Gruppe, die das gerne hört. Dazu gibt es mit dem Electroswing auch schon die "neue Variante". Es gibt zudem gut besuchte 20er Jahre Partys.
  • Jazz, unterschiedlich alt, teilweise 100 Jahre --> wird noch gehört. Da er sehr breit gefächert und nicht so eingebunden ist, ändert er sich natürlich auch. Zudem gilt er als Grundlage für viele anderen Musikrichtungen.
  • keine Ahnung, was so in den 30er - 40ern beliebt war. Schlager? findet man sicherlich auch noch "Fans" von.
  • 50er Jahre Musik (immerhin 60-70 Jahre alt) --> oja, da freut sich jeder Falloutspieler.
  • und für Musik ab den 60er Jahren (Rolling Stones, Beatles) muss man bloß das Radio anschalten. Und die ist auch schon 50-60 Jahre alt.

Ich wette, dass viele hier im Forum sehr gerne ACDC oder Iron Maiden etc. hören (45 Jahre alt), weil sie es womöglich noch aus ihrer Jugend kennen. Ich wette auch, dass entsprechende Personen das noch in 40 (2059) Jahren hören werden, wenn die Musik über 80 Jahre alt ist.

Klar hört man auch gerne neueren Rock/Metal, wenn man das früher gehört hat, aber genau diese Nostalgie, die hier so belächelt wird, ist beim Menschen extrem ausgeprägt.

 

"Achja, damals in den 80ern, als es noch die gute handgemachte Rockmusik gab... achja damals..."

 

Die Jugend prägt einen mit am stärksten, ob positiv oder negativ. Das menschliche Gehirn erinnert sich lieber an die positiven Dinge. Musik gehört meistens dazu, da sie während der Pubertät (und die geht biologisch bis 26) ein Teil der "Selbstfindung" ist und sie an verschiedene Emotionen gekoppelt ist. (wer erinnert sich nicht an sein erstes Konzert?)

 

Alleine in den letzten 30 Jahren ist so viel an neuer Musik hinzugekommen, da gibt es bald keine Lücken mehr. Also ist die "Musik an sich" nicht neu, nur die Texte, Bands und Ausmachungen ändern sich. Da man heute alles gut speichern, auch auf Datenträgern außerhalb des Internets, wird es die Musik auch noch in 60 Jahren (2079) geben.

 

Aber kommen wir zu dem eigentlichen Punkt:

ich finde es lächerlich und blamabel, wie sich hier manche Spieler über "Animegirls" aufregen, die nicht "plausibel" spielen. Klar, ihr spielt seit SR2, habt voll die Erfahrung und blabla... das klingt nach dem Stammtischgerede alter Männer, die sich über die Welt aufregen, damit sie sich besser fühlen (ja das macht jeder mal gerne).

aber habt ihr es wirklich nötig, hier so abzulästern? Als Neuling in einem so komplizierten (teilweise unausgereift trotz Edition 5) System, und ja das wird hier im Forum auch von euch mehrfach erwähnt, muss man sich erstmal zurecht finden. Wenn man nur das GRW hat und nicht Zugriff auf "The Sprawl", dann malt man sich den Rest so aus, wie man es bewältigen kann. Dazu gehört auch, dass man Anhaltspunkte aus seiner Umgebung miteinbezieht. Dazu gehört auch, dass man vereinfacht und auf Klischees zurückgreift.

Und mal ehrlich: wer von euch hat einen Beruf, der "plausibel" mit dem Hobby "Pen & Paper" zusammenpasst. Spieleentwickler, Spieleverkäufer, evtl. noch sowas wie Erlebnispädagoge... aber nehmen wir mal einen Verkehrspolizist, einen Wirtschaftsinformatiker, einen Schlosser, einen Architekturprofessor... Warum sollte die Scharfschützenadeptin vom Militär nicht abends gerne Mangas lesen? Vielleicht hat sie die von ihrer Mutter geschenkt bekommen. Vielleicht träumt sie von einer besseren Welt, die damals Ende des 20.Jhd herrschte (vor den Eurokriegen, vor VITAS & Co.). Wahrscheinlich hat sie es gewählt, weil sie es auch als Spielerin mag und daher einen leichteren Zugang zu und eine bessere Identifizierung mit ihrem Charakter hat (und sie auch kein Hintergrundwissen bezüglich der wirklichen Hobbys aus dieser Zeit hat).

 

So bevor ich hier jetzt noch ausschweifender werde:

Ihr seid keinen Deut besser, als diejenigen, über die ihr lästert. Man hat hier (und in einigen anderen threads) das Gefühl, dass sich eine Truppe alter Typen trifft, die sich durch ihre Erfahrung als die wirklichen Rollenspieler wähnen und das Forum als Stammtisch nutzen, um sich gegenseitig zu bestätigen (was absolut menschlich ist). Eben der elitäre Haufen, den man in jeder Szene trifft (ich erinner mich gerade an Diskotheken, in denen die "Elite" nur zu bestimmten Liedern tanzen durfte. Ein Lied wird angespielt, alle gehen runter... sah sehr lächerlich aus).

Ohne die zigtausend neuen Spieler, die einfach nur SR spielen wollen und es so spielen, wie sie Bock drauf haben (z.B. mit nachgebauten Animecharakteren), gäbe es das System nicht mehr (da kein Geld), also seid dankbar, dass es sie gibt.

In dem Thread "Früher war nicht alles besser" wird ab Seite 2 ausführlichst darüber diskutiert, dass DSA ein schlechtes System ist. Gleichzeitig wird auf die "Engstirnigkeit der DSA-Spieler" hingewiesen. Da wird gesagt, "dass die Minderheit die Vorliebe der Mehrheit nicht akzeptieren wollte." Woher wisst ihr, dass ihr die Mehrheit seid?

Denkt alle mal 25 Jahre zurück und überlegt euch, wie ihr auf Leute wie euch jetzt reagieren würdet.

Darius hat es in dem anderen thread passend formuliert:

 

Naja weisste, wenn ich mich nach dümmlichen Aussagen der Marke "kleinteileritis & verbiet-so-viel" umschauen möchte, braucht man nicht mal das Shadowrun Subforum verlassen. Für Besserspielerallüren auf Regelwerke bezogen noch nicht mal dieses Thema hier

Was die von dir angeführten Punkte angeht, braucht wirklich keine RPG-Community in Dtl die Moralkeule schwingen.

 

Im übrigen was Corpheus sagt. Zwischen DSA4.de und dem SR Forum hier sehe ich jetzt auch keinen großen Unterschied.

 

So, das wollte ich mal loswerden. Ich klinke mich hier aus, ich denke, es ist alles gesagt und es sollte auch jeder verstanden haben. Geht damit um, wie ihr wollt, aber seid euch dessen wenigstens bewusst.

 

P.S.:

H.P. Lovecraft ist 100 Jahre alte Literatur. Wer liest denn sowas?

Edited by Brazzagar
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ich finde es lächerlich und blamabel, wie sich hier manche Spieler über "Animegirls" aufregen, die nicht "plausibel" spielen. Klar, ihr spielt seit SR2, habt voll die Erfahrung und blabla... das klingt nach dem Stammtischgerede alter Männer, die sich über die Welt aufregen, damit sie sich besser fühlen (ja das macht jeder mal gerne).

Und du klingst wie ein möchtegernkluger Gernegroß, der versucht mitzuhalten und seine Ansichten als das einzig wahre darzustellen (und das nicht besonders gut rüberbringt). Kleiner Tipp: versuch mal, dich von deiner Voreingenommenheit und unberechtigter Arroganz zu befreien. Du weißt nichts über die anderen hier. Maße dir also gefälligst nicht an, über deren private und persönliche Interessen zu urteilen.

 

Ihr seid keinen Deut besser, als diejenigen, über die ihr lästert.

Mit Handkuss zurück. Planke vor dem Kopf statt Splitter im Auge, Junge.

 

Vor 120 Jahren kamen gerade die Schallplatten auf den Markt, da fing es mit den Speichermöglichkeiten erst an.

Mal ein Beitrag zur Bildung: Grammophone mit Platten gab es ab 1890 rum, Phonographen mit Wachswalzen schon 20 Jahre vorher, in den 70ern. Das war außerdem die große Zeit der Operette im deutschsprachigen Raum (vor allem via Wien). Das gehört zwar zur "klassischen Musik", wie du mal eben 800 Jahre Musikgeschichte zusammenwirfst, aber ist halt schon etwas deutlich anderes als Kammermusik, Oper, oder das Liedgut, das technisch gesehen halt auch unter dieses Label fällt.

 

Mein Problem ist aber ein anderes. Sind Operetten die Trendmusik unserer Zeit, die jeder hört und auf die sich jeder bezieht? Ist "zum Glück leben wir nicht mehr in einer Zeit, in der ein Katzenbiss mit einiger Wahrscheinlichkeit tödlich wäre, weil es keine Antibiotika gab" etwas, was man heutzutage dauernd denkt? Oder "Toll, diese Flugzeuge, das ist schon echt viel schneller als ein Fesselballon aus dem Deutsch-Französischen Krieg!"? Nostalgie wäre bei Shadowrun "ich höre immer noch Mercurial" oder "ich habe einen Concrete-Dreams-Schrein", nicht "ich spiele immer noch Mass Effect" (das es in-game so eh nicht gegeben hat). Ja, das ist als Erwartung nicht besonders einsteigerfreundlich. Dass das Setting da nicht im Grundbuch Hilfestellungen liefert (ein Kästchen mit ein paar Beispielen würde ja reichen) ärgert mich seit der 3. Edition jedes Mal wieder. Aber plausibler macht es das Äquivalent von "ich liebe Operette und vermisse meine Droschken!" halt nicht.

 

Warum sollte die Scharfschützenadeptin vom Militär nicht abends gerne Mangas lesen?

Das ist nicht das grundlegende Problem. Dass sie aber keine Ahnung von Militärtaktiken, Militärpolitik/kultur, Geschichte, Waffentheorie, Ballistik und/oder Fremdsprachenkenntnisse hat, und dass sie SECHZEHN IST UND EINE 12 BIS 20-JÄHRIGE MILITÄRKARRIERE HAT, sind Punkte die mir aufstoßen.

 

ich finde es lächerlich und blamabel (...) So, das wollte ich mal loswerden. Ich klinke mich hier aus, ich denke, es ist alles gesagt und es sollte auch jeder verstanden haben.

In der Tat, deine Ausstellung der eigenen Beschränktheit zu überbieten, und dabei noch im Rahmen der Forenetikette zu bleiben, wäre auch durchaus schwer, insofern schönes Restleben, gerne auch woanders. Gefühlter Verlust gleich Null. Das hat vermutlich spätestens jetzt jeder verstanden. ;)

 

Lächerlich und Blamabel. Das denke ich bei dir auch.

Edited by Richter
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