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Überwachungsstaat & Helikoptereltern


Medizinmann
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Hey zusammen

Ich habe gerade diesen 2 Jahre alten Artikel vom Weltspiegel entdeckt

 

https://www.youtube.com/watch?v=vi6hDzyxdU0

 

Ich finde diese Orwellsche Vorstellung erschreckend .

ABER ganz interessant, wenn man sie in SR in den Hintergrund einspielt ( SR ist schließlich eine Dystopie ;) )

 

Was meint Ihr dazu ?

 

der mit Gänsehaut tanzt

Medizinmann

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Da wirst Du auf Youtube eine Menge finden, zb von Blogs von Amerikanern, die zb das erste Mal deutsche Sylvster erleben ... oder ein ePfadindergruppe mit offenem Feuer und wo die Kinder ihre eigenen Taschenmesser haben.

 

SYL

Edited by apple
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Ich weiß nicht, warum man immer an der orwell'schen Ausprägung eines stalinistisch orientierten Überwachungsstaates festhält. Der mag vielleicht in China so vorangetrieben werden, aber dieses Schreckgespenst ist eben nicht der Prototyp aller Überwachung. Ich finde es gibt wesentliche passendere Beispiele dystopischer Literatur, die das aufzeigen, was sich in unseren Breiten aktuell abspielt, nämlich die höchst freiwillige Aufgabe einst erkämpfter Freiheiten und der Wunsch nach mehr Überwachung in allen Lebensbereichen, der eben nicht von oben aufdiktiert wird, sondern aus dem Volk selbst erwächst. Da fallen mir Huxleys "Schöne neue Welt" ein oder Bradburys "Farenheit 451". Helicoptereltern sind da ein Extrembeispiel, "Siri" und "Alexa" ebenso. Das fängt aber schon bei vermeintlich harmlosen, weil nütlzlichen Sachen an wie smarten Stromzählern oder Rauchmeldern und geht über zu verpflichtenden Blackboxen mit GPS-Ortung in Kraftfahrzeugen bis hin zu massenweiser Kennzeichenerfassung mit Systemen, die ursprünglich mal gebaut wurden, um eine Maut zu kassieren. Am Ende stehen EU-Verordnungen, die allemöglichen noch separaten Datenbanken miteinander verknüpfen sollen und Regierungen, die man ob ihres Handelns nicht mehr als "demokratisch" bezeichnet werden können und die dank EU-Mitgliedschaft dennoch auf diesen reichhaltigen Fundus an Überwachungsmitteln partizipieren dürfen.

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Ich weiß nicht, warum man immer an der orwell'schen Ausprägung eines stalinistisch orientierten Überwachungsstaates festhält

 

in meinem Fall ist es o, das ich da keinen ( großen)  Unterschied mache .

ich benenne alles (Vieles ? ) an düsterer Zukunft mit Orwell . Auch Brave New World oder Fahrenheit 451 ( Shadowrun kann man auch so spielen, wenn man will....).

Ich hab damals die Romane schon gelesen ( so im letzten Jahrtausend ),aber ganz ehrlich, für mich ist das grob gesehen  alles das gleiche, oder zumindest ähnlich genug .

Kann sein das ich da mit einem breiten Pinsel über alles drübergehe,aber das ist mir letztendlich egal

Dystopie ist gruselig, egal wer sie schreibt .

 

Aber das bin ja nur Ich

von mir aus dürft ihr gerne ganz feine granulare Unterscheidungen machen zwischen den einzelnen Dystopien , aber seht es dem alten Tänzer nach , wenn er sie in denselben Topf wirft ..... :)

 

HokaHey

Medizinmann

Edited by Medizinmann
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Der Artikel erklärt gut, warum so viele Leute etwas gegenüber Lohnsklaven haben. Weil man in den Arkologien das ausnützt um getreue Bürger per Gruppendruck zu indoktrinieren. Ich glaube das wurde auch in der SR5 GRW Kurzgeschichte am Ende, die iirc Zahl den Preis heißt, erwähnt.

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Der westentliche Unterschied - den muss man garnicht fein granulieren - ist eben der zwischen "Wir sind der Staat/die Partei und zwingen euch Überwachung auf" und "Ich bin der Bürger und will, dass ihr mich überwacht und bevormundet weil ich mich dadurch sicherer fühle und alles bequemer wird".

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Ich bin für die Erhaltung von Freiheiten, die andere vor uns teils blutig erkämpft haben. Dazu zählt in erster Linie die Erhaltung und der Schutz unseres Grundgesetzes, denn es ist ist das beste, was wir derzeit in Deutschland vorzuweisen haben. Das heißt im Umkehrschluss, dass ich zunächst gegen alles bin, was diese, u.a. vom Grundgesetz gewährten Freiheiten gefährdet, insbesondere staatliche Maßnahmen zur Einschränkung dieser Freiheiten. Ich sage nicht, dass das Grundgesetz in der heutigen Form perfekt ist, insofern bin ich nicht grundsätzlich gegen Eingriffe ins Grundgesetz, solange sie es weiterentwickeln und dabei nicht bereits festgeschriebene Freiheiten einschränkt. Im weiteren Schritt bin ich dafür sich als Gesellschaft weiterzuentwickeln und für neue Freiheiten zu kämpfen und einzustehen. Dazu gehört langfristig auch, das Grundgesetz und das damit verbundene staatliche System inkl. der derzeitigen Form der vermeintlich repräsentativen Demokratie zu überwinden, etwas, was von den Verfasser*innen des Grundgesetzes einst sogar als Aufgabe an die Gesellschaft formuliert wurde, bis Politiker dieses nachträglich per Gesetz als endgültige Verfassung in Beton gegossen haben. Denn die im Grundgesetz festgeschriebene Form, auch wenn der sogenannte Verfassungsschutz das anders sieht, ist eben nicht die einzige denkbare Form einer freiheitlich-demokratischen Gesellschaft. Dem gegenüber stehen etwa libertäre/basisdemokratische Ansätze, die ob ihres antiautoritären Charakters aus meiner Sicht besser geeignet sind, ein friedliches und menschenwürdiges Zusammenleben zu gewährleisten.

Edited by fexes
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Sehe ich auch kritisch. Basisdemokratie ist schön und gut, wenn man davon ausgeht, dass die Wähler alle informiert, interessiert und kritisch unterwegs sind. Praktisch würden wir wahrscheinlich innerhalb von 2 Wochen wieder die Todesstrafe einführen, sobald irgendein besonders bestialischer Kindsmord oder so was durch die Presse ginge. Die öffentliche Meinung ist eine äußerst launische Herrin, und ziemlich beeinflußbar.

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Darum gilt hier auch ein komplett anderer Ansatz. Denk nicht in heutigen staatlichen Konstrukten, die von oben nach unten funktionieren. Eine libertäre Gesellschaft wird von unten nach oben organisiert außerhalb existierender staatlicher Strukuren und Grenzen. Denk an Rojava. Es geht dabei nicht um die große Revolution, in der ein Land in der Fläche von Deutschland über Nacht in eine antiautoritäre Basisdemokratie verwandelt wird. Das Ganze setzt einen langen persönlichen und gesellschaftlichen Entwicklungsprozess voraus. Von Menschen, die seit Jahrzehnten bzw. Jahrhunderten bevormundet wurden, kannst du nicht erwarten, dass sie frei und eigenständig die richtigen Entscheidungen treffen, denn sie sind nach wie vor in ihren Denkstrukturen verhaftet, was Beeinflussung durch andere mit einschließt. Darum gilt es eben sich von diesen Denkmustern zu befreien und einen Prozess anzuregen, in denen die Menschen sich selbst, ihre Stellung in der Gesellschaft und das herrschende politische System hinterfragen. Aufklärung, so hat es Kant schon beschrieben, ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit. Derzeit befinden wir uns damit in einer Phase der massiven Gegenaufklärung, in der die Leute ihre Mündigkeit freiwillig Stück für Stück aufgeben.

 

Man kann nun darüber streiten, ob die Grundlage für die Renaissance einer Aufklärung besser in einer möglichst freien Gesellschaft , wie der unsrigen gelegt wird, in der es noch erlaubt ist, über andere Lebensmodelle nachzudenken, oder ob es einen autoritären Staat braucht, in der die Menschen ihre Fesseln auch fühlen, um den Drang zu verspüren, sich davon zu lösen. Ich kann beiden Vorstellungen etwas abgewinnen. Aktuell entwickelt Deutschland mehr und mehr autiritäre Strukturen, so dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis wir letzteres auch hier wieder haben. Bis dahin setze ich mich dafür ein, dass uns das erspart bleibt und wir ersteres erhalten.

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Hmm ... vielleicht ist das wie ein Pendel. Zuerst das totalitäre 3. Reich - dann schlägt das Pendel in die andere Richtung. Leider zu viel Liberalismus für die Gesellschaft und deshalb schwingt das Pendel nun wieder in die andere Richtung.

Nach jedem "Zuviel" schwingt das Pendel in die andere Richtung zurück. Natürliche Korrektur?

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