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Straßenkampagne - Was es zu bedenken gibt


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Stimmt, stimmt .

Richtig ausgespielt sind Cops in normalen Runs/auf normalem Level schon schwierig .

ein Lowlevel SL muss die Cops entweder weglassen oder soweit runterschrauben , das sie an die Keystonecops von Charlie Chaplin in B&W  Minifilmen erinnern .

Ansonsten ist die Kampahgne ganz schnell vorbei ;)

 

der in Schwarz & Weiß auf Celluloid tanzt

Medizinmann

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Wie oft greift denn der Star in den Redmond Barrens ein, wenn Schutzgelder eingetrieben werden oder kleinere Schwarzmärkte stattfinden?

 

Wenn sich die Straßenrunner natürlich in Bellevue ihre Zeit damit vertreiben Autos zu zerstören oder irgendwo einzubrechen, sind sie schneller im Knast als sie gucken können. Falls sie lebendig dort ankommen und nicht vorher erschossen auf der Flucht erschossen werden. Und im Knast ergibt sich eine andere Kampagnenform.

 

Meine Gruppe hat als erste Aufträge abgelegene Lagerhäuser ausgeräumt, Entführte aus ihrem Viertel gesucht, rivalisierende Schieber beklaut und ihrerseits Warenlieferungen für ihre Connections gesichert.

 

Und was das Thema Aufstieg angeht im Hinblick auf ein "konsequentes Ausspielen der Sechsten Welt", sehe ich die Spielercharaktere besonders in der Lage die "Happy Few" zu sein, die sich aus der Gosse zum Prime Runner arbeiten können. Denn es ist immerhin ihre Geschichte.

Edited by Trochantus
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ein Lowlevel SL muss die Cops entweder weglassen oder soweit runterschrauben , das sie an die Keystonecops von Charlie Chaplin in B&W Minifilmen erinnern .

Oder zumindest an defensiv agierende deutsche Polizei, richtig.

 

Wie oft greift denn der Star in den Redmond Barrens ein, wenn Schutzgelder eingetrieben werden oder kleinere Schwarzmärkte stattfinden?

So oft, wie die Schwarzmärkte und Gangs dem lokalen Revier nicht den Zehnt zahlen. Solange der lokale Lieutenant und der Konzern angemessen beteiligt werden lassen sie die Schatten laufen (da die ja anderweitig auch nützlich sind). Wenn eine Gang meint, sie wäre darüber erhaben, dann, tja. Konsequent ausgespielte SWAT-Teams sind der Tod absolut jeder Spielergruppe, auch auf höherem Niveau. So funktioniert amerikansiche Polizeiarbeit.

 

Und da geht noch nicht mal rein, was permanente verdachtsunabhängige Kontrollen (vor allem zusammen mit Civil Seizure) bedeuten würden. Oder wie stark eine CrimSIN einen Charakter einschränkt, wenn man auch nur rezente amerikanische Maßstäbe anlegt (mit einer Vorstrafe ist man in den USA ganz wesentliche Bürgerrechte los, beispielsweise freie Bewegung, Wohnortswahl oder Wahlrecht, und das lebenslang), geschweige denn die von Shadowrun, wo jeder mit einer CimSIN Gezeichnete einfach jeden Monat seine "Steuer" von eigenen Werten gepfändet bekommt. Und wie leicht man in den USA an eine Vorstrafe kommt - Stichworte Three Strikes Law, unerfüllbare Auflagen und letztlich School-to-Prison-Pipeline. Eine über ein solches System bekommene CrimSIN wäre übrigens ein fantastischer und viel zu wenig genutzter Grund, in die Schatten zu gehen.

Edited by Richter
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Für mich sind gerade die Barrens immer polizeifreie Zone gewesen. Da geht der Star/KE nur mit dem ganz großen Equipment rein, und nicht um einen Schwarzmarkt auszuräuchern, sondern um eine Terrorzelle oder eine Serienkillergang  auszuschalten. Da wird ne Mauer um die Barrens gezogen und es gibt kontrollierte Sicherheitszugänge die verdammt gut geschützt sind und ansonsten lässt man den Abschaum seine Probleme selbst regeln. Die steuerzahlenden Bürger, die die Polizeiarbeit finanzieren wohnen dort nicht und sind froh, wenn sie nicht von "denen da unten" behelligt werden. Innerhalb der Barrens sind dann die Gangs oder Bürgerwehren für die Sicherheit verantwortlich. Gibt natürlich einen großen Bedarf für Schmuggel in solchen Gebieten und auch genug korrupte Polizisten, die Leute und Waren rein und rauslassen.

 

Und in Unterschicht/Mittelschichtregionen sieht der Polizeidienstleister weg, solange nichts eskaliert und natürlich der Zehnt gezahlt wird. Sporadisch fahren Polizeistreifen durch die Viertel, gerade noch genug, um abschreckend und anwesend zu wirken. Ab und zu nimmt man ein paar kleine Fische hoch um zu zeigen, dass man natürlich eine gute Wahl für die Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung ist.

 

Oberschicht und Luxus sind natürlich eine ganz andere Hausnummer, da steht an jeder Ecke ein freundlich lächelnder Beamte, der bei Problemen behilflich ist und auch SWAT Teams sind sauschnell vor Ort. 

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Oder zumindest an defensiv agierende deutsche Polizei, richtig.

 

Meh , nicht in der heutigen USA und (ImO) erst recht nicht in SR UCAS.

In den USA rechnen Cops heutzutage bei einer einfachen Geschwindigkeitskontrolle von jedem Depp erschossen zu werden.

Die werden sich selten so defensiv wie deutsche Cops verhalten .Spätestens wenn sie selbst , ihr Kollege in eine Schiesserei gerät ,drehen sie auf

Und das US Cops auch mal "Überdrehen" ist ja leider auch bekannt .

SR ist noch viel dystopischer als die USA heute (oder sollte es zumindest ImO sein) ,da sollte der Überdrehfaktor noch höher sein(aber dann klappt das wieder nicht mit den Lowlevel Runnern,weil sie dann keine Chance haben .Damned if they do, damned if they don't)

 

Und wenn die Barrens so gefährlich sind, das sich nicht mal die Cops da rein trauen (oder nur ,wenn sie wirklich einen triftigen Grund haben) , dann sind sie warscheinlich auch zu gefähtlich für die Lowlwvel Runner .

Es ist ja nicht so ,das ich die Barrens nicht ähnlich spiele, aber die können nicht auf der einen Seite viel zu gefährlich für die Cops,aber andererseits voll OK, alles Peace maaaahn, für die Lowlevelrunner sein .

Das beißt sich irgendwie .

Das ist Cherrypicking .Die Barrens (egal welche) solten kein Runner Heaven sein in denen den Runnern nix passiert,weil sie low level sind ....

 

der mit Kirschen am Ohr tanzt

Medizinmann

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Das hat nichts mit Cherrypicking zu tun. Auch in polizeifreien Gebieten gibt es eine Ordnung. Und auch die Gangs und OK vor Ort, sind sich bewusst, dass Runner, egal wie lowlevel sie sind, potentielle Aktivposten sind. Sei es um das eine Paket zu liefern, das man niemandem sonst aus der Gang anvertrauen kann, oder das Lagerhaus einer konkurrierenden Gruppierung auszuräumen, um sich selbst mit Zeug zu versorgen. Dieselben Gründe aus denen Konzerne Runner anheuern, greifen auch in den Barrens für Aufträge, nur der Maßstab wird kleiner, wenn die Runner keine Ex-Stevenseagals sind, sondern "Berufseinsteiger".

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Der Grund für die geringe Polizeipräsenz ist in meinen Augen nicht vordergründig Angst. Wenn ein Sicherheitsdienst dort vorbereitet aufmarschiert, dann können die lokalen Gangs schlicht einpacken. Nur würde man diesen Sicherheitsdienst eben nicht als Retter, sondern in vielen Fällen als Eindringling ansehen und dann hat man ganz schnell ein neues Vietnam. Darauf hat keiner Lust, denn das rechnet sich nie im Leben. Also bezahlt niemand eine solche Aktion und sie findet nicht statt. Daneben sind die Barrens aber auch einfach nett um Gesindel abzuladen, das man nicht extra teuer einsperren möchte - weil man zum Beispiel seine Internierungsquote für den Monat schon erfüllt hat.

 

Die Frage ist also überhaupt nicht, ob die Polizei dort für Ordnung sorgen kann, sondern ob sie es will. Da alle Entscheider wissen, dass der Abschaum eben irgendwo unterkommen muss und die sich ruhig untereinander beschäftigen sollen statt Ressourcen der Sicherheutskräfte zu binden, ist eben der Zaun die Lösung der Wahl.

 

Das sagt natürlich alles nichts darüber aus, wie gefährlich diese Barrens dann jeweils für die Bewohner sind, da hat der SL immer noch die volle Bandbreite zur Verfügung. Aber ich sehe kein Problem, wenn sie dann eben generell eher auf Street-Level bespielt werden und sich jemand mit einer Knarre egal welcher Art schon eine Menge Respekt verschaffen kann. Das ist nicht falscher oder richtiger als die von der Mafia großzügig mit Sturmgewehren ausgestattete Elitegang, die den rechtsfreien Raum nutzt ihre Allmachtsfantasien auszuleben und auch Profirunnern extrem gefährlich werden kann.

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Das Wochenendläufer eine kleine Gruppe innerhalb der Runnergemeide stellen ist klar, sie ist aber größer als Du annimmst.

Imho nur am Spieltisch. Aber das spiegelt auch nicht den Fluff/Hintergrund wieder. Wie man an Anteil der Erwachten am Spieltisch sieht ;)

 

Ich denke da haben wir einfach unterschiedliche Vorstellungen der 6. Welt.

 

Wir mögen unterschiedliche Gewichtungen vornehmen, was die Randgruppen der Schattenläuferszene angeht, generell sehe ich dennoch große Übereinstimmungen, wie wir beide die 6. Welt einstufen.

Was Erwachte angeht, hat CGL in "Verbotene Künste" sowieso einen Bock geschossen. Steigendes Manalevel, Goblinisierung, Surge, MMVV, erwachte Flora und Fauna, Magierscreening, magische Forschung und weiteres mehr in den letzten 70 Ingamejahren und dann deser Rückschritt was Kopfstärke und Aufteilung der Erwachten angeht? Das ist gequirlter Mist, den die US-Redaktion abgeliefert hat. Während man über die Aufteilung der einzelnen Zauberergruppen reden kann, ist ihre Anzahl schlicht zu gering! Nicht nur was die Runnerszene angeht, die sechste Welt an sich!

So sehr, wie laut Fluff die Magie bereits in die Welt, die Wirtschaft, Industrie/Herstellung, Medizin und Gesellschaft verwoben ist (im Guten wie im Schlechten), reicht die in "VK" genannte Zahl an erwachten Personen vorne und hinten nicht aus. Selbst mit geringen Kenntnissen in Logistik wird einem klar, daß mindestens die 4-5fache, eher sogar 6fache Kopfstärke Erwachter benötigt wird, um die in der Weltbeschreibung kanonisierten Hintergründe halbwegs zu decken. Und selbst dann sind Zauberer immer noch was Besonderes!

Bei CGL hat sich definitiv niemand wirklich Gedanken darüber gemacht, wie hoch die Anzahl erwachter Personen halbwegs realistisch sein muß, um die beschriebene Gesellschaft "funktionieren" zu lassen. Hoffentlich wird das in SR6 korrigiert.

Edited by Dr.Mabuse
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SR ist noch viel dystopischer als die USA heute (oder sollte es zumindest ImO sein)

War es mal, in den 90ern. Ist es nicht mehr, da die USA sich in den 30 Jahren seitdem sehr, sehr unschön entwickelt haben. Lone Star und DocWagon wären wirklich die Verbesserung, die ihnen das Setting andichtet. Und so weit von Jarman ist Nummer 45 auch nicht entfernt ... Lager gibt es schon.

 

Selbst mit geringen Kenntnissen in Logistik

Hahahaha, der ist gut. CGL hat die nicht. CGL hat, wie so viele Anglos, genug von Experten, und macht sich jetzt seine eigene Alternativrealität, mit Blackjack und Nutten!
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SR ist noch viel dystopischer als die USA heute (oder sollte es zumindest ImO sein)

War es mal, in den 90ern. Ist es nicht mehr, da die USA sich in den 30 Jahren seitdem sehr, sehr unschön entwickelt haben. Lone Star und DocWagon wären wirklich die Verbesserung, die ihnen das Setting andichtet. Und so weit von Jarman ist Nummer 45 auch nicht entfernt ... Lager gibt es schon.

 

Selbst mit geringen Kenntnissen in Logistik

Hahahaha, der ist gut. CGL hat die nicht. CGL hat, wie so viele Anglos, genug von Experten, und macht sich jetzt seine eigene Alternativrealität, mit Blackjack und Nutten!

 

Das ist in Teilen leider wahr. Habe schon mehrfach Systemvergleiche der Polizei in D und US gesehen und gelesen. Positiv: Die US Polizei hat teils super Spielsachen, viel gute Technik. Teils sehr gute, hartnäckige Ermittler. Im Vergleich zur überrestriktiven Leine für deutsche Polizei dürfen die Cops einfach mehr.

 

Negativ fiel iauf: Da jeder Honk in den USA eine Waffe haben darf, können selbst Bagatellsituationen eskalieren wie blöde. Eine über die Jahre komplett in Schieflage geratene Justiz, wo es "normal" ist, daß Lappalien mit jahrelangen Knast bestraft werden, polizeibekannte schwere Jungs straffrei ausgehen. Hängt sehr viel davon ab, welchen Anwalt Du dir leisten kannst.

Aber neben der Justiz, die die US Beamten oft stöhnen läßt, ist ein schweres Problem: Ein Wust an überschneidenden Zuständigkeiten und die über die USA hinweg äußerst unterschiedlichen Anforderungen an Polizeianwärter. Dadurch gibt es eine landesweit sehr unterschiedliche Qualität der Polizisten. Da sind Eliteeinheiten wie die Texas Ranger, aber auch Beamte, die für Polizeiarbeit denkbar ungeeignet sind. Und wir reden hier über die Art ungeeignet, die die Polizeistation Hintertupfing wie eine Mischung aus Derrick, der letzte Bulle, Schimanski, der letzte Zeuge und Kobra, übernehmen sie aussehen läßt!

Das hat Folgen: Während Deutschland, Frankreich und Japan bei der Aufklärung von Schwerverbrechen die Spitzenreiter mit Raten deutlich über 90% sind, muß sich die US-Polizei mit einem Mittelfeldplatz von 64% begnügen. Wegen eines Kompotts aus spitzfindiger Justiz, unklarer Zuständigkeiten und Kompetenzen, dazu kommt auf jeden Toppolizisten ein Beamter, der besser Gärtner anstatt Polizist geworden wäre.

 

Es ist ein ziemliches Ding, wie groß, in Europa in dieser Art fast unbekannt, das qualitative Gefälle der US Polizeistationen ist. Es gibt in den USA Städte mit einer superkompetenten Polizei, aber auch Regionen, wo SR Lone Star ein Quantensprung in der Ermittlungsarbeit wäre.

Edited by Dr.Mabuse
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Die US Polizei hat teils super Spielsachen, viel gute Technik.

Ja, die sie vor allem mit Mitteln aus Civil Seizure bezahlen (Kurzfassung: legalisierter Straßenraub durch die Polizei). Und warum jedes letzte Fargo-Style-Polizeichen sein eigenes SWAT mit Panzer braucht ist halt auch eine Frage; allerdings will, wer so einen Panzer hat, den auch benutzen, und das ist dann meist zum Schaden der Bevölkerung (und ja, ich meine Panzer, keinen Hummer oder bodenverstärkten Lastwagen; das geht bei einem APC los und bis hin zu echten Schützenpanzern). Also ja, haben sie, aber am falschen Ende - was die Forensik angeht sind die Zustände beispielsweise fast überall zwischen bedenklich und katastrophal. Das hat eine sehr dunkle Seite.

 

Im Vergleich zur überrestriktiven Leine für deutsche Polizei dürfen die Cops einfach mehr.

Auch hier hat das extrem düstere Schattenseiten, wie das Folterlager, das die Chicagoer Polizei betrieben hat. Oder die täglich stattfindenden Exekutionen von Zivilisten durch Polizisten (ich verlinke entsprechende Videos mal nicht, aus Gründen der Forenetikette), die eben nicht besonders oft in tatsächlicher Notwehr handeln. Sicher sind das nciht alle US-Polizisten, aber ein ausreichender Anteil, um darin eine erhebliche Schattenseite irher weitreichenden Berechigungen zu sehen, gesetzliche wie ungeschriebene (wie die effektive Konsequenzfreiheit besagter Exekutionen).

 

Da jeder Honk in den USA eine Waffe haben darf, können selbst Bagatellsituationen eskalieren wie blöde.

Insbesondere durch den berühmten "Good Guy with a Gun", denn im Zweifel wissen die eintreffenden Polizisten ja nicht welcher der Schützen das ist - auch wenn die meisten dieser "Good Guys" sicher annehmen, dass man das an der Hautfarbe erkennt, aber da unterliegen sie halt einem Trugschluss, denn bis auf Ausnahmen sind Massenmordschützen auch eher hellhäutig.

 

Dadurch gibt es eine landesweit sehr unterschiedliche Qualität der Polizisten. (...) Da sind Eliteeinheiten wie die Texas Ranger, aber auch Beamte, die für Polizeiarbeit denkbar ungeeignet sind. Und wir reden hier über die Art ungeeignet, die die Polizeistation Hintertupfing wie eine Mischung aus Derrick, der letzte Bulle, Schimanski, der letzte Zeuge und Kobra, übernehmen sie aussehen läßt!

Das ist aber freundlich formuliert. Ich würde eher sagen, der Schnitt der US-Polizeien - Leuchttürme wie das FBI, die Texas Rangers oder die Polizeien einiger Großstädte mal ausgenommen - sind von der Kompetenz her in Fargo (Serie wie Film, eher aber Serie - Sioux Falls!) sehr gut abgebildet. Fargo dürfte bedauerlicherweise weit näher an der Realität sein als beispielsweise True Detective, Law&Order, oder auch nur The Wire. Und ja, das beeinflusst natürlich die Aufklärungsraten.

 

Eine über die Jahre komplett in Schieflage geratene Justiz, wo es "normal" ist, daß Lappalien mit jahrelangen Knast bestraft werden

Lies mal den Wortlaut des kompletten 13th Amendment und dann schau dir an, wo der Ursprung der privaten Gefängniskonzerne in den USA liegt. Dann hast du eine Menge über die heutige (und historische) USA verstanden.

 

Es gibt in den USA Städte mit einer superkompetenten Polizei, aber auch Regionen, wo SR Lone Star ein Quantensprung in der Ermittlungsarbeit wäre.

Also, laut Lone Star-Quellenbuch bildet Lone Star seine Leute zwischen 8 Monate und einem Jahr lang in seiner Lone Star Academy aus, und wirbt gezielt Armeeveteranen an, so dass sie sich den Löwenanteil des Kampftrainings schenken können und denen lieber Ermittlungstheorie beibringen. Damit wäre Lone Star im oberen Viertel der rezenten USA, mindestens, wenn nicht sogar in den oberen 10%.

 

Ebenso sind die Preise, die DocWagon für Medizinische Dienstleistungen verlangt, absoluter Discount im Vergleich zur heutigen USA. Lebensrettung samt Stabilisierung und Intensivstationierung durch einen Arzt und mindetsens einen Sanitäter, verwendete Mittel und Apparaturen inklusive, für 5000? In den USA gibt es das nicht unter 20K). eine Künstliche Hüfte inklusive OP und Reha gibt es auch nciht für 5K und 7,5K für die Hüfte, das kostet schon 80K. Mit ihrer Pauschale, die so etwas abdeckt, ist DocWagon der Aldi unter den Gesundheitsanbietern, nach amerikanischen Maßstäben (und die werden angelegt, siehe die Kosten für eine Monatspackung Behandlung für Bipolare Störung - die angegebenen 500/Monat sind der amerikanische Preis. In Deutschland gibt es keine Zuzahlung dafür, aber für Privatversicherte werden ganze fünf Euro (5) in Rechnung gestellt. Und für diese Dumpingpreise ziehen DocWagon-Sanis einen sogar aus einem brennenden Fahrzeug oder einem Feuergefecht. Es gäbe keinen Grund, keinen DocWagon-Vertrag zu haben, gäbe es DocWagon in den USA.

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Da das besser in diesen Thread passt:

 

 

Ich denke da liegt dein Denkfehler. Jeder Handwerker setzt in der Regel mehr Werkzeuge/Hardware usw. bei einem Auftrag ein, als dieser ihm einbringt. Das sind Investitionen, die sich erst über viele Jahre rechnen.

 

Problem ist aber für einen Rollenspieler wie mich  das die Menge an an benötigten Nuyen gleichzusetzen ist mit lebenslanger Mittelschicht+.

Da muss man dann schon kreativ werden ... um eine intrinsische Motivation zu finden sein Leben aufs Spiel zu setzen.

 

Das ist nur dann unglaubwürdig, wenn man eine unpassende Hintergrundgeschichte hat. Bei den meisten Ex-Irgendwas Runner läßt sich teure Ware plausibel begründen. Und in den meistn Fällen finde ich bei Shadowrun eine extrinische Motivation viel glaubhafter.

 

 

Ganz im Gegenteil, Geld wird als zentrale Belohnung gesehen und, gleichzeitig bei mundanen Charakteren, als Entwicklungmöglichkeit. Aber die horrenden Summen die im Spiel dafür nötig sind könnte man auch nutzen um einen dauerhaften Lebensstil zu erwerben.

 

Richtig. Aber die dafür nötige Disziplin ist auch im Real Life nur selten vorhanden. 2 plausible Gründe sprechen dagegen: Zum einen der menschliche Effekt - oft auch Nutten, Koks & Kaviar genannt. Die Runner haben Hobbys und Bedürfnisse. Wollen was mit Freunden unternehmen und mal Party machen Luxus jetzt - und wenn auch nur für ein paar Wochen. Eben wie im echten Leben.

Zum anderen hat der Runner nicht plötzlich einen Batzen Kohle in der Hand und kauft sich den permanenten Lebensstil. Die Nuyen tröpfeln langsam und über lange Zeiträume. Da heißt es erst mal lange sparen. Und das kann man ja durchaus ausspielen. Oder weniger lang sparen und die Nuyen in Ware investieren. Damit man die Überlebenschance steigert und damit aufgrund der Erfahrung und größeren Möglichkeiten lukrativere Aufträge an Land zieht. Um schneller das Ziel zu erreichen - den permanenten Lebensstil.

 

 

 

 

Eine echte Runnerin hat eben keine Wahl, entweder illegal und schmutzige Jobs, oder ein unwürdiges Leben auf dem Müllhaufen der Gesellschaft, herumgeschupst von Gangs und anderen Anarchisten und Terroristen der Straße.

 

Mit Deltaware. Also, da beißt sich das wirklich in den Schwanz. Ich bin arm/SINlos/unterdrückt -> ich bekomme kein Geld weil ich arm/SINlos/unterdrückt bin -> ich werde Shadowrunner weil mich nichtmal StufferShack anstellt (SINlos/Rassismus/Diskreminierung/Schnüff!)-> Irgendwo krieg ich Augmentierungen für eine halbe Million her -> ich bin SC ist so der übliche Lebenslauf.

 

Ein Standard-Runner nach Erschaffung hat zum einen in der Regel keine Delta-Ware. Zum anderen hat er bereits einige Runs hinters sich - er ist "der normal erfahrene Runner". Das heißt selbst ohne eine plausible Hintergrundgeschichte läßt sich Ware bis zu einem gewissen Grad durch die vor der Generierung erfolgten Runs begründen.

 

Als SINloser bekommt man manchmal einen Job. Aber da es illegal ist, ist das imho eher die Ausnahme. Und dann sind das Löhne der Sorte "Zu wenig zum leben, zu viel zum sterben". Du wirst mies behandelt, ausgenutzt und lebst in der Gefahr, ohne Grund von heute auf morgen rausgeschmissen zu werden.

Imho keine Option für Menschen, die Fähigkeiten besitzen um Runner-Jobs zu machen. Da nimmt man das Risiko in Kauf für die Chance, einmal den fetten Fisch zu fangen und sich zur Ruhe zu setzen. Oder am Ende des Monats einfach mehr Kohle in der Tasche zu haben.

Und überhaupt Risiko - das ist ja vermeintlich kalkulierbar.

 

 

Für das Bekommen der Ausrüstung habe ich schon ausgesprochen abstruse Begründungen gesehen; mein Favourit ist ja "Ich war eine einfache Bordsteinschwalbe, dann wurde ich gefragt ob ich auf einer Messe modeln will und die haben mir Deltaware für 1,5 Mio eingebaut, ich habe eine Woche gemodelt, und dann haben sie mich mich dann wieder auf der Straße ausgesetzt."

Das sorgt halt für Probleme bei der plausiblen Chargestaltung und dafür dass jeder Cyberchar unbedingt ein zu Unrecht verfolgtes Ex-Special Forces-Mitglied, entflohenes Laborexperiment oder Nutznießer eines wundervollen Cyberwareregens in einer Gasse ist.

 

Abstruse Hintergründe sind nicht der Fehler des Systems sondern mangelndes Interesse oder fehlende Kreativität der Spieler. Als SL weise ich gerne mal auf offensichtliche Widersprüche oder fehlende Plausibiltät im Hintergrund hin.

Im übrigen sind gerade die Lebensmodule für Spieler ohne Ideen für den Hintergrund ihrer Charaktere eine gute Inspiration. Man muß ja nicht die Regeln zur CharGen damit anwenden.

 

 

Übrigens ist es völliger Unsinn, anzunehmen dass man mit illegitimer Arbeit wenig bis nichts verdient. Im Gegenteil...

 

Einer der Gründe, warum ich Hartzrun etwas albern finde. Auch eine viertklassige Sprawlgang dürfte genug Möglichkeiten haben, schnell an Geld zu kommen.

 

Illegale Arbeit ist ein weitgefasster Begriff. Aber aus persönlicher Erfahrung weiß ich, dass Real Life viele "Ganger" und "Low-Level Dealer" neben ihren illegalen Geschäften noch ganz normalen legalen Beschäftigungen nachgehen.

Und albern ist das deshalb nicht, weil in einer Straßen-Kampagne ganz andere "Runs" und Aufgaben auf die Charaktere warten als wie für normale Standard-Runner.

 

 

 

im Rahmen des Settings wäre es viel logischer wenn die meisten Runner mit gebrauchter / gestohlener / minderwertiger (omega) Cyberware rumrennen würden, wenn der Straßendoc dem man geholfen hat, mit Cyberware bezahlt oder ähnliches. Aber die Regeln sprechen eine andere Sprache. Gebrauchte Cyberware zu verwenden, bestraft den Spieler durch höhere Essenzkosten. Und da im Gegensatz zu Geld, das man sich immer irgendwie besorgen kann, Essenz eine endliche Ressource ist, nimmt kaum ein Spieler gebraucht Ware.

 

In einer Straßen-Kampagne stimme ich dir zu. Und bestrafen ist relativ... mit den Regeln für Essenzlöcher kann man problemlos und ohne verschwendete Essenz die minderwertige Ware im Spiel durch höherwertgie Ware ersetzen.

 

Bei normalen Runner auf Standard-Niveau dagegen haben die Runner bereits ein paaar Runs auf dem Buckel. Da sehe ich keine Probleme bei normaler Ware.

 

Mein Fazit: Gebrauchte Ware ist was für Straßen-Kampagnen und NSCs (zb. Ganger usw.). Für alle, denen die finanziellen Ressourcen für neue Ware fehlen.

Oder in einigen speziellen Fällen für besonders opitimierte Charaktere... ;)

 

 

Ganz allgemein gibt es jedoch ganz viele andere Möglichkeiten, um legal Geld zu verdienen, auch ohne bei einem Konzern anzufangen. Selbst falls z.B. der Bärenschamane und passionierte Heiler nicht direkt für DocWagon arbeiten möchte, könnte er z.B. eine eigene kleine Praxis eröffnen, an einer Uni arbeiten, einen Taliskrämerei eröffen, ....

 

Das eröffnen einer kleinen Praxis oder einer kleinen eigenen Taliskrämerei ist für mich in der Regel das große Ziel. Runter von der Straße und weg vom Leben als Runner. Zur Ruhe setzen mit einem kleinen Laden, einer Kneipe, als Schieber oder einfach auf ner kleinen Insel im Süden. Und dafür braucht es Nuyen. Die man sich auf Runs verdient.

 

 

Nicht falsch verstehen: Sicherlich lassen sich zahlreiche Gründe finden, weshalb ein ganz bestimmter Zauberer nun ausgerechnet Runner wurde. Dennoch hat die Häufigkeit, mit welcher Zauberer in bestimmten Positionen auftauchen, ebenso wie häufig sie ganz allgemein irgendwo auftauchen, nur schwer mit den angegebenen Statistiken vereinen; sie sind schlicht zu häufig.

 

Stimmt. Finde ich auch ein wenig knapp. Aber zum Teil verwenden SLs den Magier als Teil der Opposition imho auch viel zu häufig. Als ob es keine andere Herausforderung für den Spieler-Magier gäbe. Und dann darf der auch ruhig mal nur MAG 4 oder nur Aspektzauberer sein. Magische Begabung gibt es auf vielen Leveln.

 

Edit: Da hat es einige Zitate gefressen. Versuche das gleich zu korrigieren

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Was mir dabei fehlt sind die menschlichen Defekte. Das mag im Grunde keiner so richtig, aber die Nachteile bieten die besten Möglichkeiten. Angst vor öffentlichen Auftritten, Depressionen, Abhängigkeiten, Asozial, etc. Soziale oder körperliche Defekte sind super, wenn es darum geht, weshalb ein Runner in den Schatten ist. Ein Lohnmagier ist verbrannt, wenn er eine Reputation hat, als Verräter oder Verbrecher. Naja, das Militär kann evtl. noch was mit ihr anfangen ;)

Ein Konzersöldner, der hochgradig Süchtig ist, wird nicht eingesetzt. Nicht Lesen und Schreiben können. Es gibt so viele Möglichkeiten, aber die setzen immer voraus, daß die Chars menschlich sind und keine Ex-Geheimagenten, die das lles zum Spaß machen. Da kommt eine Straßenkampagne erst richtig gut, da in meiner Welt, kaum einer unbeschadet von der Straße kommt.

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Was die Charakterwerte angeht, bin ich ganz beim Medizinmann. Was das (5er-) Regelwerk für "Straßen"-charakter hergibt, erweckt skill-mäßig stark den Eindruck jugendlicher Schulabbrecher, die sich entschlossen haben, erst mal auch auf keinen Fall irgendetwas anderes zu lernen (Noch nicht mal dauerzocken, das wären ja auch Wissenstalente für die man Punkte bräuchte).

 

Wenn man dann als SL alles diesen Nasen anpasst, wird leicht die ganze Sechste Welt inkompetent.

 

Ich weiß nicht wie du darauf kommst. Die Einschränkungen für Straßen-Kampagnen aus dem Regelbuch beschränken sich auf Ressourcen und 12 Punkte weniger Gummikarma. Sieht nicht nach "jugendlichen Schulabrechern" aus ...

 

Und imho musst du auch nicht alles an die Straßen-Runner anpassen sondern einfach die Aufgaben und Herausforderungen für die SCs anders wählen.

 

 

Wenn man dann noch nichtmal ordentliche Ausrüstung hat, sollte man sich, der inneren Spielwelt-Logik folgend, eventuell besser nicht auf die Straße wagen.... ist ja gefährlich da draußen, jeder ganger hat schon Reflexbooster und Cybersporne und so heutzutage...!

 

Woher hat Glatzen-Paule seinen Reflexbooster? Nicht von 4 Jahre Schicht beim Shack, in der Tat.

 

Wenn bei dir allerdings jeder Ganger mit Reflexboostern rumläuft, hast du in der Tat ein Problem. Das hängt dann allerdings mit deiner Sichtweise der 6. Welt zusammen. Reflexebooster sind imho auch bei "normalen" Ganger selten und Ausrüstung für den Chef der Gang (siehe auch Werte/Ausrüstung für Ganger im GRW).

 

Und Glatzen-Paul kann sich den Reflexbooster in der Tat nicht leisten. Deshalb setzt er auf Drogen ... thats Gang-Life.

 

Es gibt übrigens einen Thread zu genau diesem Thema. Wie sieht der typische Ganger aus:

https://foren.pegasus.de/foren/topic/25554-gang-strukturen-hierachie-professionalit%C3%A4tsstufe/

https://foren.pegasus.de/foren/topic/25750-professionelle-professionalit%C3%A4tsstufen/

 

 

 

Geschmack, Vorlieben und Interessen brauchen keine Argumente..

 

Wer sowas behauptet hat Egoistische Tendenzen (ImO) .

 

Ich mag Labskaus. Bei uns im Süden wirklich ungewöhnlich. Argumente dafür habe ich nicht. Es schmeckt halt. Das macht mich zum Egoist ... :D :D :lol:

 

 

Stimmt, stimmt .

Richtig ausgespielt sind Cops in normalen Runs/auf normalem Level schon schwierig .

ein Lowlevel SL muss die Cops entweder weglassen oder soweit runterschrauben ,

 

Meine Erfahrung ist die, dass die Runner nur dann mit den Cops Konfrontationen haben, wenn sie gewaltig scheiße bauen. Imho muss man da gar nichts runterschrauben.

Im direkten Kampf sind Runner auf normalen Level einem Straßen-Cop in der Regel überlegen. Die Schwierigkeit ist die Organisation die hinter einem Straßen-Cop steht.

 

 

Konsequent ausgespielte SWAT-Teams sind der Tod absolut jeder Spielergruppe, auch auf höherem Niveau.

 

Ja. Genauso wie Chunky Salsa. Aber SWAT Teams sind in der Regel nicht Teil des Plots und die Runner/Spieler müssen schon sehr leichtsinnig sein, wenn ihnen das SWAT Team auf die Pelle rückt.

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Als SINloser bekommt man manchmal einen Job. Aber da es illegal ist, ist das imho eher die Ausnahme.

So funktioniert der Arbeitsmarkt nicht. In den USA und auch hierzulande sind "Illegale" - Arbeiter ohne Arbeits/Aufenthaltserlaubnis, bzw. Schwarzarbeiter - in bestimmten Branchen, insbesondere am Bau, durchaus beliebt. Da muss man keine Sozialabgaben zahlen, kann eventuell auch mit der Steuer tricksen, und über beschissene Arbeitsbedingungen können sie sich auch nicht beschweren). In den Megaplantagen in Spanien und Italien ist die BEschäftigung von Ausländern ohne Aufenthaltserlaubnis (das näheste was es real zu SINlosen gibt, sieht man mal von den Zuständen für Palästinenser in den besetzten Gebieten im Westjordanland und Gaza ab) ist die BEschäftigung von effektiv Rechtlosen durchaus üblich, um Lohnkosten zu drücken. Ich sehe keinen Grund, wieso es das in Shadowrun nicht auch geben sollte - zumal das erklären würde, wieso beispielsweise die großen Fabrikfarmkomplexe in Seattle (Carnation und Society) mitten in den Barrens liegen. Da sind die Lohnkostenverringerung eben größer als der finanzielle Aufwand der Sicherungseinrichtungen. Also, ich denke schon, SINlose können Jobs bekommen, nur sind es halt beschissene Jobs, und damit meine ich "Bauarbeiter in Dubai"-Beschissen. Mies bezahlt, keinerlei Rechtsschutz, viele Verletzungen und Null Hilfe vom Arbeitgeber wenne s dazu kommt. Da ist das Leben von Lohnsklaven der Konzerne schon besser, denn die bieten allen Mitarbeitern (ganz zu schweigen von Konzernbürgern!) ja eben genau diese Grundversorgung, halbwegs anständige Löhne und halbwegs vorhandene Rechtssicherheit.

 

Aber aus persönlicher Erfahrung weiß ich, dass Real Life viele "Ganger" und "Low-Level Dealer" neben ihren illegalen Geschäften noch ganz normalen legalen Beschäftigungen nachgehen.

Sicher, du willst dein Dealergeld ja irgendwie waschen. Da bietet sich ein Job, insbesondere was Freiberufliches, schon an. Außerdem wollen viele, gerade aus dem Mittelbau der Gesellschaft, das Gedeale ja nur nebenbei machen, ähnlich wie Prostitution im gehobeneren Bereich oft eben als phasenweise Beschäftigung gesehen wird, mit der man schnell Geld macht. Aber in echten Slums, East Baltimore, den Banglieues oder Nordengland, da sind die Dealer und Gangmitglieder normalerweise die, die Geld haben. Das ist ja schon am Land im Osten in Deutschland zu merken, wo oft genug der Inhaber der Cannabisfarm oder der lokale Chapter Chief der Ravens oder der anderen mitteldeutschen Rocker mit einem Namen, der klingt als hätten sie etwas zu viel Shadowrun gespielt, eben die sind die das Geld haben. Es bleibt aber dabei: Verbrechen macht nciht arm, und Verbrecher verdienen auch mehr als 500 Euro im Monat, wenn sie nicht wirklich, wirklich dumm sind. Dass Verbrechen sich nciht (monetär) auszahlt ist ein Mythos, eine Moralgeschichte, keine je existente Realität. Es zahlt sich gesellschaftlich nicht aus, weil man auf lange Sicht von den Konsequenzen seiner Taten eingeholt wird, insbesondere in engmaschigen Informationsgesellschaften. Aber monetär stehen Verbrecher, gemessen an Bildungsstand und Arbeitsaufwand, eigentlich echt gut da. Die typische SR-Straßenkampagne spiegelt halt genau das nicht wieder.

 

Abstruse Hintergründe sind nicht der Fehler des Systems sondern mangelndes Interesse oder fehlende Kreativität der Spieler. Als SL weise ich gerne mal auf offensichtliche Widersprüche oder fehlende Plausibiltät im Hintergrund hin.

Doch, wenn das System dich sehr einschröänkt - indem es von dir sowohl eine Investition von 500.000 in deinen Charakter erwartet um systemisch valide zu sein, als auch vorgibt dass dein Charakter sozial und finanziell auf dem Niveau eines Arbeitslosen steht, dann ist das durchaus ein systemisches Problem. Hier ist es aber auch ein Problem vieler Spieler, die genau diese Dissonanz zugunsten des "realistischen" Low-Level-SR geradezu einfordern.

 

Im übrigen sind gerade die Lebensmodule für Spieler ohne Ideen für den Hintergrund ihrer Charaktere eine gute Inspiration. Man muß ja nicht die Regeln zur CharGen damit anwenden.

Das stimmt allerdings. Die Lebensmodule sind eine der besten Neuerungen in SR5.
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