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Wie verlässt man eine Mega-Corp


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Hoi Chummers,

 

Ich will eine Kampagne leiten, in der die Charaktere erst bei Renraku angestellt sind und erst später in die Schatten wechseln.

 

Ich klaue da ein wenig vom Buch "Never Deal With a Dragon", in dem der Protagonist Sam Verner sich selbst aus Renraku extrahieren lässt, um seine Schwester zu suchen und weil er kaum noch Karrieremöglichkeiten hat.

 

Nun frage ich mich aber, wieso muss man sich extrahieren lassen? Kann man nicht einfach kündigen? Ist man ein Gefangener?

 

Klar, jemand, der sehr sensible Informationen hat, den lassen sie nicht gerne gehen. Und es wird dann auch dafür gesorgt, dass diese Person keine Geheimnisse weitergibt. Aber wenn diese Person die Kündigung einreicht, würden sie sagen "Nein, du kannst nicht gehen. Du bist unser Gefangener?".

 

Und was, wenn man in Ungnade gefallen ist (wie zum Beispiel Sam Verner)? Oder unfähig? Oder wenn man die Arbeit verweigert? Wollen sie einem dann nicht loswerden und sind froh, wenn man geht?

 

Ich verstehe nicht, wieso man sich selbst extrahieren sollte, wenn man auch so blöd tun kann, bis sie einem rauswerfen.

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Je nach Position und Qualifikation bist du ein Investment oder eine Ressource für den Konzern.

 

Außerdem hat der Konzern vieleicht viel in dich investiert (Ausbildung, Ware usw.).

 

Im Konzern aufzuwachsen bringt einige Privilegien, die Staatsbürger oftmals nicht haben. Aber auch Pflichten.

Ich gehe davon aus, dass neben diesen Privilegien auch juristische Fesseln in Form von Verträgen dafür sorgen, dass sich das Investment nicht einfach so verdrückt.

Dazu kommt je nach Konzernkultur ein Klima der Überwachung und in höheren Positionen hat der Bodyguard vieleicht noch einen zweiten Auftrag.

 

Wenn du dich plötzlich blöd anstellst oder die Arbeit verweigerst bekommst du vermutlich erst mal einen Termin beim Psychologen. Vieleicht etwas Medikation bis hin zu einer "Therapie".

 

Das alles gilt nicht unbedingt für die unzähligen einfachen Lohnsklaven mit eingeschränkter Konzernbürgerschaft. Wenn bei diesen die Kosten den Nutzen übersteigen hat ein Konzern keine Skrupel, diese aus dem Schoß des Konzerns zu verbannen.

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Die Investitionen spielen eine wichtige Rolle: Wenn der Konzern (vorfinanziert oder sogar komplett auf Konzernkosten) einem Lohnsklaven (Cyber-)'ware einbauen lassen hat, führt eine Kündigung des Arbeitnehmers zur Forderung nach Rückbau/Entnahme der Ware. - Das ist eine nicht ganz risikolose Operation, und es zu vermeiden IMHO durchaus ein Motiv, den Konzern nicht durch Kündigung oder solange schlechte Arbeit leisten, bis man gefeuert wird, zu verlassen. Etwaige Ausbildungskosten werden bei Kündigung auch gerne mal von Konzernseite einseitig zu einem "Darlehen" um-definiert, so dass der kündigende Konzernbürger mit der eingeforderten, unverzüglichen Rückzahlung seine Rücklagen verliert (die er eigentlich bräuchte, um sich außerhalb des Konzerns was aufzubauen). 

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Auch ein Magier (oder anderer Erwachter)

 ist extrem selten und eine große Investition des Konzerns. Den Wird man nicht freiwillig gehen lassen (Erpressung des Erwachten oder seiner Familie, zur Not Gehirnwäsche oder Drogen, ist alles Im Arsenal des Konzerns) .

Um sich selber Extrahieren zu lassen muss man erstmal die Connections dafür haben ....

 

Nun frage ich mich aber, wieso muss man sich extrahieren lassen? Kann man nicht einfach kündigen? Ist man ein Gefangener?

 

Je wichtiger man ist (teure Cyberware oder Erwacht)

umso schwieriger wird es rauszukommen

Um sich selber Extrahieren zu lassen muss man erstmal die Connections dafür haben ....

 

Die Corp zu verlassen sollte etwas Einschneidendes (nicht alltägliches) sein

 

Wie wäre es mit einem andereen Ansatz

(WENN es unbedingt ein Con sein muss)

Die Chars bekommen einen Exec als Feind.

Sie kriegen mit wie der Exec irgendwas Illegalles/Unmoralisches/Abscheuliches/Perverses(am besten mehreres davon)

macht sodass der Exec versucht sie loszuwerden oder umzubringen .

Das geht dann irgendwie schief und auf einmal gilt der Char als Tot oder wird vom Konzern als Persona Non Grata verstossen (Siehe auch den entsprechenden Nachteil )

 

Muss es denn eine Corp sein.

Die Chars könnten doch auch für die Regierung arbeiten  .

Auch wenn das vielleicht vergessen wird, es gibt Immer noch Regierungen, die genauso Arschig sein können aber vielleicht nicht das Budget der Megacorps haben

 

HokaHey

Medizinmann

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Bedenke, dass der Megakon für seinen Mitarbeiter Gesetzgeber, Richter, Henker, Gott, Arbeitgeber und Vermieter in einer Institution ist. Es gibt niemanden, der über dem Kon steht. Deshalb ist aussteigen sehr schwierig und nur mit illegalen Mitteln zu bewerkstelligen (und danach winkt dann eben ein Leben in den Schatten, ohne Sin). Kommt der Mitarbeiter dem Kon dumm (erfüllt sein Pensum nicht, will kündigen, betreibt Verweigerung, denkt etwas falsches...) hat letzterer ungezählte Möglichkeiten, das zu sanktionieren. Disziplinarmaßnahmen dürften da von Einträgen in der Personalakte bis zum Auspeitschen alles umfassen, was eben nötig ist, um den Mitarbeiter wieder in die Spur zu bringen. Und sollte das nicht gelingen, findet der Kon eine weitaus bessere Verwertung für den Mitarbeiter, als ihn zu entlassen. Eine Versetzung in die Abteilung "Chemische Waffen / Testsubjekte" oder das Verwerten der Biomasse für die konzerneigenen Agrarproduktionsbetriebe oder Kraftwerke zum Beispiel.

 

Grundsätzlich gibt es niemanden, der dem Kon auf die Finger schaut. In ganz harten Fällen kann internationale Empörung oder das Eingreifen des Konzerngerichtshofs vielleicht etwas bewirken, aber dafür muss es sich schon um eine Katastrophe mit immensen Kollateralschäden handeln - was der Megakon mit seinen Sklaven macht, interessiert außerhalb des Kons niemanden.

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Zudem möchte der Megakonzern seinen Mitarbeitern auch nur Gutes. Er bezahlt sie, hat sie ausgebildet, bildet sie weiter und schützt seine Lohnsklaven vor der harten kalten Welt da draußen. Ich meine, es wissen doch alle im Konzern das andere Konzerne da draußen nicht so nett sind, einen für sehr sehr niedrige Hungerlöhne schuften lassen und arbeitsunwillige Arbeiter solange mti Gammastrahlen beschießt, bis sie seelenlos sabbernd ihre Arbeit verrichten...

 

Daher MUSS ein Megakonzern seine Mitarbeiter:innen davor schützen, dass sie verloren gehen, von niederträchtig gesinnten Konkurrenten abgeworben und in die beschissene Welt da draußen, außerhalb der schützenden Konzernmauern, des schützenden Konzerneinflusses, geworfen werden...

 

Ich fand für die Darstellung einer Konzernmitarbeiterin "Alter Ego" nicht schlecht. Dort wird aufgezeigt was passiert, wenn Mitarbeiter:innen abweichendes oder gar von üblen Mächten gesteuertes Revoluzzerverhalten an den Tag legen...

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Stell Dir einfach vor Du müsstest Deinen Eltern die Kosten Deiner Volljährigkeit erstatten. Hier hätten wir Schulmäppchen, Ranzen, Tüte, Süßigkeiten... Das statistische Bundesamt geht von ~130.000€ aus.

Klar darfst Du ausziehen mein Sohn, sobald Du bezahlt hast.

Und ich habe so den vaguen Verdacht dass ein Konzern da noch ein paar mehr Items auf die Liste setzen könnte.

 

Die historischen Vorbilder wäre Schuldknechtschaft, nur eben ohne Ablaufdatum. Wieso sollte auch jemand einen Konzern verlassen wollen? Er kümmert sich doch so gut um Dich!

Gibt es auch jetzt noch, zum Beispiel südamerikanische Feldarbeiter in den USA, die für Unterkunft und Essen bezahlen müssen, nur im Lager-eigenen Supermarkt einkaufen können und im Zweifelsfall halt nach der Arbeit mehr Schulden als davor haben. Was halt passiert wenn Menschen keine Rechte und keine Macht haben.

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Konnte man technisch gesehen auch wenn es Probleme gibt laut Konzerndossier 4. Edition auch eine Megakonzern verlassen indem man dann jemanden von einem anderen Megaa heiratet. Auch wenn es da zu einigen Komplikationen für die Socal Scores der Betroffenen kommen könnte? Jetzt frage ich mich wie weit es dann Romeo Agenten und alles gibt damit dann die richtigen Personen sich ineinander verlieben und heiraten um dann bei Dingen gewisse Vorteile zu haben,

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Konnte man technisch gesehen auch wenn es Probleme gibt laut Konzerndossier 4. Edition auch eine Megakonzern verlassen indem man dann jemanden von einem anderen Megaa heiratet. Auch wenn es da zu einigen Komplikationen für die Socal Scores der Betroffenen kommen könnte? Jetzt frage ich mich wie weit es dann Romeo Agenten und alles gibt damit dann die richtigen Personen sich ineinander verlieben und heiraten um dann bei Dingen gewisse Vorteile zu haben,

Klar wird es sowas geben. Auch wenn dann der Abgewanderte sicherlich heimlich spionieren soll, von der Konzernsicherheit der anderen Seite komplett überwacht wird und...

Oder es sind halt kleine Lichter, da wird das akzeptiert. Vielleicht muss einer auch eine Reihe von Fehlschlägen inszenieren? Mit Hilfe von Shadowrunnern? :rolleyes:

Kommt auch ganz auf das Level der Dystopie an die ihr spielt.

 

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Hoi Chummers,

 

Ich will eine Kampagne leiten, in der die Charaktere erst bei Renraku angestellt sind und erst später in die Schatten wechseln.

 

Ich klaue da ein wenig vom Buch "Never Deal With a Dragon", in dem der Protagonist Sam Verner sich selbst aus Renraku extrahieren lässt, um seine Schwester zu suchen und weil er kaum noch Karrieremöglichkeiten hat.

 

Nun frage ich mich aber, wieso muss man sich extrahieren lassen? Kann man nicht einfach kündigen? Ist man ein Gefangener?

 

Klar, jemand, der sehr sensible Informationen hat, den lassen sie nicht gerne gehen. Und es wird dann auch dafür gesorgt, dass diese Person keine Geheimnisse weitergibt. Aber wenn diese Person die Kündigung einreicht, würden sie sagen "Nein, du kannst nicht gehen. Du bist unser Gefangener?".

 

Und was, wenn man in Ungnade gefallen ist (wie zum Beispiel Sam Verner)? Oder unfähig? Oder wenn man die Arbeit verweigert? Wollen sie einem dann nicht loswerden und sind froh, wenn man geht?

 

Ich verstehe nicht, wieso man sich selbst extrahieren sollte, wenn man auch so blöd tun kann, bis sie einem rauswerfen.

Natürlich ist man da kein "Gefangener" Wie sähe das den aus. Wenn du kündigen möchtest schaut das dann eher so aus.

 

"Sie möchten kündigen? Das geht nicht so einfach. Lesen sie doch mal bitte Seite 72 bis 95 in Ihrem Arbeitsvertrag nach. Da können sie die Kündigungsklauseln nachlesen...."

Ich würde wetten das die Klauseln für eine Kündigung recht explizit und Seiten lang niedergeschrieben sind und es dem einfachen Angestellten nicht so leicht machen werden mal eben den Konzern zu wechseln.

 

Als in den Konzern geborener wird es noch schwieriger ausschauen. Die werden in ihren Statuten genau festgelegt haben wie man oder wie man vermutlich nicht kündigen kann. 

 

Je mehr der Konzern in dich investiert hat oder je nach dem wie viel geheimes Wissen du hast desto schwieriger.

Die einfache Putzkolonne oder der Packer aus dem Lager wird den Konzern vermutlich leichter verlassen können als der Wissenschaftler aus dem Forschungslabor.

 

Auch in einen anderen Konzern ein heiraten wird vermutlich nicht so leicht sein. Wenn du Pech hast sind Heiraten eh arrangiert. Gerade als Vollwertiger Konzernbürger. Alles natürlich festgeschrieben in den jeweiligen Konzernstatuten.

 

Zum Thema Arbeitsverweigerung wird so ein Konzern sicherlich auch Möglichkeiten einen zu "motivieren". Ich denke je nach Konzern wird es da "kreative" Maßnamen geben. ;)

Edited by Lyr
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Danke für die vielen Antworten. Das Ganze macht schon mehr Sinn.

 

Ich denke, die Chars werden dann als Konzernbürger mit einer Konzern-SIN als Nachteil starten. Ihr Arbeitsvertrag sieht in dem Sinne keine Austrittklausel vor, und wenn man den Vertrag bricht, passieren schlimme Dinge, vereinfacht gesagt. Der Corporate Guide scheint mir da die richtige Quelle zu sein.

 

Was wäre denn der Grund, dass man Shadowrunner für die Extraktion anheuert anstatt dass man vom nächsten Ausflug in die Stadt einfach nicht mehr zurück kommt?

 

Spontan kommt mir da in den Sinn, dass diese ausserhalb des Konzerns alles organisieren können, damit man untertauchen kann. Als Konzernbürger hat man auch keine Ahnung von solchen Dingen.

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Was wäre denn der Grund, dass man Shadowrunner für die Extraktion anheuert anstatt dass man vom nächsten Ausflug in die Stadt einfach nicht mehr zurück kommt?

 

Die Frage ist ja. Darf die Konzerndrohne einfach so in die nächste Stadt? Oder stellt der Konzern alles was man so zum Leben benötigt und für die Konzerndrohne besteht gar keinen "Anlass" einen Fuß außerhalb von Konzerngelände zu setzen.

 

Geschlafen wird in Konzern eigenen Wohnblöcken

Eingekauft wird in Konzern eigenen Einkaufszentren

Vergnügt wird sich in Konzern eigenen Vergnügungsbereichen

Gegessen wird in der Konzern eigenen Kantine

Urlaub macht man im Konzern eigenen Urlaubsresort

 

Alles per Konzernfahrbereitschaft erreichbar. 

etc etc etc.

Edited by Lyr
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Immer wieder wird in den Quellenbüchern davon berichtet, wie sich die Konzerner Downtown oder anderweitig in der Stadt amüsieren. Sowohl das einfache Volk als auch Execs (zum Teil inkognito oder mit Bodyguard). Aber viele Konzerner werden vieleicht lieber/freiwillig konzerneigene Möglichkeiten nutzen. Vieleicht billiger - zumindest kann man ohne Probleme mit Konzern-Währung zahlen und vor allem sicherer. Und gut für den Social Score.

 

Warum sich extrahieren lassen?

Man gehört zu der Gruppe Konzernbürger, die der Kon nicht einfach gehen läßt/aufgibt.

Man gehört zu den geschützten Personen ... ist vielleicht Teil eines wichtigen Forschungsprojekt oder hat sensible Informationen.

 

Die Problematik in diesem Fall wird aber auch die Kontaktaufnahme mit Runner oder Schieber sein - woher kennt der Konzerner solche Leute? Und wie bezahlt er diese??

 

Meine persönliche Empfehlung: Spielt diesen Teil nicht aus sondern entwerft ihn als Teil der Hintergrundgeschichte und startet in den Schatten!

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Was wäre denn der Grund, dass man Shadowrunner für die Extraktion anheuert anstatt dass man vom nächsten Ausflug in die Stadt einfach nicht mehr zurück kommt?

 

Abtauchen ist keine leichte Sache. Und für Menschen, die womöglich ihr ganzes Leben im warmen Schoss eines Kons verbracht haben, schon gar nicht. Zunächst muss man seine SIN und alle ortbaren Geräte/Implantate loswerden, dann braucht es einen Unterschlupf, nicht zurückverfolgbares Geld, vielleicht eine gefälschte SIN... Alles Dinge, die Runner für einen erledigen können.

 

Am sinnvollsten wäre es wahrscheinlich, wenn die Spieler von einem ihrer Feierabendgelage im benachbarten Bezirk sich von ein paar Runnern untertauchen lassen. Dort kann auch die Connection entstanden sein: Mindestens in Berlin gibt es einige Locations, wo die Schatten und die Kons gemeinsam einen heben können (in anderen Sprawls bestimmt auch), da kann man ins Gespräch kommen. Und wenn man sich bei mehreren Promille mal ne Weile mit einem passionierten Schattenläufer ausgetauscht hat, riecht man ihn plötzlich auch, diesen süßen Duft der Freiheit. Und dann macht dir der Runner ein Angebot, das zwar teuer ist, aber immer noch um einiges günstiger, als sich "legal" aus dem Konzern rauszukaufen...

 

Wenn du die spektakuläre Nacht-und-Nebel-Extraktion aus den Schlafbaracken heraus inszenieren willst, geht das sicher auch, dann wäre aber die Überlegung, warum die Spieler nicht zu den Runnern gehen können. Ist ihre Position so erfolgskritisch, dass der Konzern sie unter Verschluss hält? Gibts einen Lockdown aufgrund eines Sicherheitslecks? Muss die ganze Familie gleichzeitig verschwinden? Wollen die Spieler ihre Extraktion "inszenieren", um den Kon glauben zu lassen, sie hätten damit nichts zu tun?

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