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PvP in Shadowrun - Was wenn die Mitspieler es übertreiben?


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Hallo Leute,

 

heute stelle ich mal ein Thema zur Diskussion, das mich schon eine Weile wurmt. In der Gruppe, in der ich spiele, wird mein SC regelmäßig von den beiden anderen SCs in die Pfanne gehauen oder sogar angegriffen. Als wir die Gruppe gestartet haben, war klar die Ansage, dass PvP vom SL geduldet wird und wir waren auch alle einverstanden. Da war mir nicht klar, welches Ausmaß das annehmen könnte, da ich davon ausgegangen bin, dass die anderen Spieler ihre SCs schon in einer Art gestalten würden, dass sich kaum Konflikte im Team anbahnen würden. Scheinbar war ich da etwas blauäugig.

 

Ich weiß jetzt nicht, ob ich einfach eine Mimose bin oder das Spielkonzept einfach nicht ganz verstanden habe. Ich habe aber das starke Gefühl, dass die Teammitglieder ein schlimmeres Widersacher für meinen SC sind, als der eigentliche Auftrag. Der SL hält sich da größtenteils raus und überlässt es uns das zu lösen. Egal ob in- oder outgame. Wenn er eingreifen sollte, würde er den Weg des geringsten Widerstands nehmen und meinen SC kicken, da er dann nur einer Person vor den Kopf stieße.

 

Wer Zeit hat und sich die folgende Wall-of-Text antun möchte, kann die relevanten Momente unserer Runs nachvollziehen. Ich beschreibe lediglich den ersten Run nicht, da mein SC den alleine bestritten hat.

 

Ich stelle mal die SCs vor:

  • Männlicher Ork mit Cyberarmen, Russe, Ex-Militär, Türsteher bei irgendeinem Club. Er scheint ein Aggressionsproblem zu haben und versucht alles mit körperlicher, zumeist tödlicher, Gewalt zu lösen. Dafür verfügt er über eine Vielzahl unterschiedlichster Waffen. Außerdem scheint er nicht besonders klug zu sein. Er betrinkt sich gerne und steht auf kräftige Damen.
  • Männlicher Norm, ebenfalls Russe. Kann sich scheinbar nicht an seine Vergangenheit erinnern und weiß auch nicht, wieso er in Hamburg ist oder wie er dort hingekommen ist. Er scheint außerdem einen Faible für Glücksspiel und Alkohol zu haben. Darüber hinaus haben wir bei einem Run in Russland eine wohlhabende Elfe kennengelernt, die wohl eine wichtige Connection von ihm ist. Er trägt nur selten etwas sinnvolles zum Run bei, weshalb bis heute keiner weiß, was sein Fachgebiet ist. Er kennt sich immerhin hervorragend mit Biersorten und -marken aus.
  • Weibliche Elfe pomoryanischer Herkunft, die bei einem Polizisten in Hamburg aufgewachsen ist und als Frachtpilotin arbeitet. Durch ihren Job hat sie Verbindungen zu Schmugglern. Sie ist eine schwarzmagische Zauberin, die von Schutzgeist Katze heimgesucht wird. Katze wird durch eine Connection personifiziert, die ein freier Geist ist und die Elfe in Magie unterrichtet (Sensei für Hexerei und Außergewöhnlicher Jünger). Von der Katze gehen zwielichtige bis sadistische Vibes aus. Die Elfe ist eine Heimlichtuerin, die neugierig, überheblich und zynisch ist. Fachgebiete sind Täuschen und Manipulieren. Dass sie erwacht ist, versucht sie vor jedem, einschließlich ihrer Pflegefamilie und Teamkollegen, zu verbergen.

Zunächst einmal kann man sagen, dass die Spieler von Ork und Norm ihre russische Herkunft sehr stereotypisch ausspielen. Sie haben starken Akzent, sind ständig am saufen, rüpelhaft, grob und rücksichtslos. Die Elfe hat bereits mehrfach angedeutet, dass sie durch ihren Job glücklicherweise bereits Unmengen vernunftbegabter Russen kennengelernt hat und die beiden ihren Genossen einen schlechten Ruf bescheren.

 

Im Großen und Ganzen kann man sagen, dass der Ork in jeder Situation, die ihn geistig überfordert, oder in der er kritisiert wird, auf die Elfe einschlägt. Der Norm kloppt am laufenden Band sexistische und rassistische Bemerkungen gegen sie raus. Untereinander verstehen die beiden sich blendend.

 

Kommen wir zu den Situationen, in denen es gekracht hat (chronologisch sortiert):

 

Eigenes Abenteuer - Rache der Likedeeler (Elfe & Norm; Der Ork war noch nicht dabei)

 

Im vorigen Run, bei dem die Elfe alleine mit einem LKW unterwegs war, wurde ihr unwissentlich eine Bombe untergejubelt, die den Likedeelern ein paar wertvolle Waren im Hafen zerstörte. Nun war es Zeit die Übeltäter zu finden und ihnen eine Lektion zu erteilen. Der neue Runner, der Norm, schien erst einmal ein lustiger Kollege zu sein...

  1. Die beiden hatten noch keine eigenen Fahrzeuge, weshalb sie zusammen die Öffis nutzten, um in Hamburg diverse Locations nach Hinweisen abzuklappern. Neben ein paar Flachwitzen ließ der Norm allerdings auch immer wieder ein paar sexuelle Anspielungen fallen, die die Elfe zunächst ignorierte.
  2. Nachdem der Run durch war, machte sich die Elfe mit dem Bus auf den Weg nach Hause. Der Norm stieg ebenfalls ein, obwohl er eigentlich in die entgegengesetzte Richtung musste. Er wolle bei ihr schlafen, gab er zu verstehen. Die Elfe war deutlich abgeneigt, stieg vorzeitig aus dem Bus und ging zu Fuß weiter. Dann bemerkte sie, dass der Norm sie verfolgt. Sie schlich in die Gassen, machte sich unsichtbar und hängte ihn so ab.

 

Eigenes Abenteuer - Suche nach Delikatessen (Elfe & Norm; Der Ork war noch nicht dabei)

 

Der Auftraggeber war auf der Suche nach seltenen Zutaten für sein exquisites Restaurant. Als die Elfe feststellen musste, dass der andere angeheuerte Runner der Norm vom letzten mal ist, willigte sie einzig aus Geldnot ein. Wie im vorigen Run, kam es abermals zu zahlreichen sexuellen Anspielungen. Auch diesmal versuchte er sie nach Hause zu verfolgen (zum Glück erfolglos).

 

 

Abenteuer "Goldkehlchen" aus "Ebbe und Flut" - SPOILER ALERT!!! (Jetzt auch mit Ork)

 

Die Elfe hatte sich inzwischen ein Motorrad gekauft, um nicht mehr mit dem Norm Bus fahren zu müssen. Gegen ein Auto entschied sie sich, damit er gar nicht erst auf die Idee kommt, bei ihr mitfahren zu wollen.

  1. Als der Ork dem Team beitrat, galt es sich mit einem Johnson im Hafen zu treffen. Der Ork sollte sich Infos an einer Fischbude holen. Als dieser die lange Schlange an Hafenarbeitern vor sich sah, drängelte er sich gewaltsam vor und verursachte dabei eine wilde Massenschlägerei, die durch die Hansec aufgelöst werden musste. Er saß daraufhin erstmal einige Stunden in Untersuchungshaft. Das hat jetzt zwar nichts mit meiner Elfe zu tun, war aber ein klares Foreshadowing für die folgenden Konflikte!
  2. Im Run ging es darum eine Schauspielerin zu beschützen. An einem Punkt kam es zu einer verstörenden Auseinandersetzung (vom Plot vorgegeben), sodass die Dame sich traumatisiert in der Dusche ihres Hotelzimmers verbarrikadierte. Die Elfe hatte im Vorwege einen guten Draht zu ihr aufgebaut, weshalb sie nach einigen Überredungsversuchen ins Badezimmer eingelassen wurde. Sie redete dann auf die Schauspielerin ein, um sie zu beruhigen. Inzwischen mutmaßte der Ork, dass ein Angriff auf das Hotel bevorsteht. Er holte seine Schrotflinte raus, trat die Tür des Badezimmers auf und versuchte die beiden Elfen mit geladener Waffe aus dem Hotelzimmer zu jagen. Nichts konnte den Ork dazu bewegen seinen Aufstand beizulegen. Der SL schritt ein und beendete den Wahnsinn. Die Schauspielerin war nun mental völlig am Ende.
  3. Als wir hinter einem Theater von einem wirren Fan der Schauspielerin mit Molotov-Cocktail überrascht wurden, tötete der Ork diesen mit einem Kopfschuss, noch bevor er irgendwas sagen konnte. Daraufhin erschien die Hansec, um den Fall aufzunehmen. Die Elfe geriet in Panik, da ihr Pflegevater bei der Hansec nichts von ihrem Doppelleben erfahren darf, weshalb sie zurück in das Theater schlich und sich dort unsichtbar machte. Ork und Norm gaben den Polizisten daraufhin ein vollständiges Zeugenprofil der Elfe und ließen sie zur Fahndung ausrufen. Die Elfe bekam eine Nachricht vom Norm, woraufhin sie ihr Versteck verließ und gab dann eine entlastende Aussage bei der Hansec ab.
  4. Im Finale hatten wir die Schauspielerin bereits in Sicherheit gebracht und sahen uns den Bösewichten gegenüber, die die Herausgabe der Schauspielerin verlangten. Als es zu einem Schusswechsel kam, nachdem der Ork etwas flott am Abzug war, kam die Elfe auf die Idee eine Illusion der Schauspielerin zu erschaffen, die im Kugelhagel umkommt, damit die Bösewichte in dem Chaos vom Ork ablassen würden. Der Ork kam zu der Schlussfolgerung, dass die Elfe schuld an allem war und versuchte sie daraufhin zu töten. Er ließ auch dann nicht ab von seinem Vorhaben als er die echte (lebendige) Schauspielerin erblickte. Auch hier bremste der SL den Amoklauf.

 

Abenteuer "Hole-in-One" aus "Ebbe und Flut" - SPOILER ALERT!!! (Ohne Norm, stattdessen mit Elfe2)

 

Im letzten Run wurde der Norm krankenhausreif geschossen und musste aussetzen, weshalb nun kurzfristig eine weitere elfische Dame das Team ergänzte, die aber kaum etwas zum Run beitrug.

  1. Bei der Auftragsbesprechung wurden die Runner mit der eingefrorenen Leiche eines getöteten Combat-Golfers konfrontiert. Die Elfe nahm die Leiche direkt unter die Lupe, um nach Hinweisen zu suchen. Als sie ein festgefrorenes Kommlink in der Tasche bemerkte, versuchte sie es mit einer Alkohollösung aus der Tasche zu bekommen. Dem Ork dauerte das zu lange. Er schubste die Elfe weg und riss der Leiche die Tasche vom Hosenbein. Das Kommlink war zerstört und der Auftraggeber empört. Die Elfe klatschte dem Ork angepisst mit der flachen Hand auf den Oberarm und fragte ihn, was das solle. Dieser wiederum antwortete mit einem kräftigen Fausthieb. Der Auftraggeber zweifelte offen unsere Professionalität an, konnte aber dazu überredet werden uns nicht den Auftrag zu entziehen.
  2. Der Ork sollte die Rolle des getöteten Combat Golfers übernehmen, wofür er aufwendig verkleidet wurde. Er sollte sich in seiner Rolle so lange wie möglich von der Öffentlichkeit fernhalten, da die Hansec im Allgemeinen nach Combat Golfern fahndet. Außerdem sollte dem Golfer später in der Öffentlichkeit ein glorreicher Abgang beschert werden. Auftraggeber und Golfer waren nämlich enge Freunde. Nun schritt der verkleidete Ork am nächsten Morgen in das Foyer des Golfclubs, um sich Frühstück zu holen. Dabei scharrte er direkt eine Traube von Fans um sich herum, die fleißig Bildmaterial von ihm in die Matrix streamten. Der Ork war sichtlich überfordert, woraufhin die Elfe einschritt und versuchte die Fans von ihm wegzulotsen, bevor Schlimmeres passiert. Leider flutschte ihr in der Hektik ein Detail zum bevorstehenden PR-Auftritt raus. Plötzlich war der Ork intelligent genug so einen Fehler zu bemerken und haute die Elfe vor laufenden Kameras um. Es folgte eine Razzia durch die Hansec im Golfclub, der sie nur knapp entkommen konnten, weil die Elfe ihren Pflegevater anlog und ihn bat sie in der Kontrolle durchwinken zulassen.
  3. Der erste offizielle PR-Auftritt des Golfers stand an. Ork und Elfe mussten in Verkleidung vor dem Publikum einer Bar die Stimmung anheizen. Da sich beide noch vorher umziehen mussten, verzog sich die Elfe in eine Abstellkammer. Der Ork folgte ihr unaufgefordert wenig später. Als sie ihn halbnackt aus dem Raum scheuchen wollte, pöbelte er sie an, dass sie sich nicht so anstellen solle. In Russland sei es normal sich gemischt umzuziehen und wenn sie nicht die klappe hielte, klatsche er ihr noch eine. Daraufhin warf sie sich grob ihre Klamotten über und verließ die Bar durch die Hintertür. Der Ork musste den Auftritt alleine bestreiten. Sie kümmerte sich für den Rest des Runs ausschließlich um die Ermittlungsarbeit und ging dem Ork aus dem Weg.

 

Eigenes Abenteuer - Suche nach verschollenem Wissenschaftler (wieder in Stammbesetzung: Ork, Norm und Elfe)

 

Die Elfe weigerte sich den Run mit den beiden überhaupt anzunehmen. Der SL überredete mich aber dazu den Abend nicht platzen zu lassen, woraufhin sie dann doch zusagte. Der Run führte in einen Wald abseits der Stadt. Da wir nicht wussten, wie viel Zeit wir dort verbringen würden, mietete die Elfe sich einen Camper, während die anderen beiden sich ein Zeltlager aufstellten.

  1. Der Norm verzweifelte am Aufbau seines Nachtlagers und versuchte sich mit zweideutigen Sprüchen bei der Elfe im Camper einzunisten. Natürlich schickte sie ihn verärgert wieder weg.
  2. Tief im Wald trafen sie auf den Wissenschaftler, der sie mit einem Experiment auf eine Metaebene beförderte, wobei der Wissenschaftler mit seiner Maschine verschmolz und starb. Dort hatten sie einige Etappen zu durchlaufen. In der letzten Etappe fanden sie sich auf einem Schiff wieder, das von Piratenaffen angegriffen wurde. Während die Elfe von den Affen bewusstlos geprügelt wurde, wechselte der Ork gemütlich seine Waffen hin und her. Der Norm verzichtete auf seine Waffen gänzlich und warf stattdessen lieber mit Bananen um sich. Keiner von beiden zielte auf die Affen, die noch unbehelligt über der bewusstlosen Elfe standen - obwohl sie selbst nicht angegriffen wurden und freie Sicht auf das Spektakel hatten. Ich hatte die Elfe schon abgeschrieben, aber der SL ließ Gnade walten und teilte die Affen auf die anderen Kampfschauplätze auf.
  3. Als die Elfe hinterher wieder zu sich kam und das "Team" die Metaebene verlassen konnte, versuchte sie aufgrund der unvorhersehbaren Strapazen beim Auftraggeber den Lohn nachträglich hochzuhandeln. Dabei fielen ihr Ork und Norm mit rassistischen Sprüchen in den Rücken.

 

Eigenes Abenteuer - Wiederbeschaffen einer magischen Kiste (Ebenfalls in Stammbesetzung)

 

Eine russische Connection des Norm beklagte sich bei ihm über eine gestohlene Kiste, die sie unbedingt zurück haben muss. Dazu müsse er aber nach Russland kommen. Der Ork erinnerte sich daran, dass die Elfe eine Pilotin sei und regelmäßig nach Russland fliege. Sie willigte ein die beiden mit ihrer Ausrüstung rüber zu bringen, gab aber zu verstehen, dass das alles sei, was sie für die beiden tun würde. Der SL ließ daraufhin das Flugzeug in Russland am Flughafen polizeilich festsetzen, woraufhin sie dann doch noch widerwillig am Run teilnahm.

  1. In einem Dorf nahe der militärisch gesicherten Forschungseinrichtung, in der sich die Kiste befinden sollte, kam es zu einem Bandenmord. Eine Bikergang tötete den Barkeeper der Stammkneipe einer anderen Bikergang und hinterließ eine Drohung. Zuvor hatte die Elfe durch Gespräche herausgefunden, dass die erste Gang das Territorium um die Forschungseinrichtung kontrolliert und zog die zweite Gang auf ihre Seite. Als der Ork die Leiche an der Tür der Bar hängen sah, verständigte er die Polizei. Als die Elfe dann die Polizei am Horizont auftauchen sah, schlich sie sich davon und versteckte sich unsichtbar zwischen den Kisten hinterm Lager der Kneipe. Sie dachte, er würde mit der Polizei etwas bestimmtes bezwecken, da er schon am Flughafen eine nützliche Connection hatte... falsch gedacht! Ork und Norm schwärzten die Elfe bei den Bullen an. Ansonsten brachte die Aktion nichts. Diesmal wurde sie sogar zur Hauptmordverdächtigen erklärt. Als die Polizei herausfand, dass sie ebenfalls die Pilotin des festgesetzten Flugzeugs aus Hamburg war, wurden internationale Behörden involviert. Der Norm schickte der Elfe dann eine Nachricht, worin er sie über die Umstände aufklärte. Sie kam dann wieder aus ihrem Versteck um eine entlastende Aussage zu machen. Ihr Pflegevater hatte im Nachgang an den Run allerdings zahlreiche löchernde Fragen an sie...
  2. Die Polizei war noch dabei den Tatort zu analysieren, da fing der Ork plötzlich an vor der Polizei über den Auftrag zu reden. In aller Ausführlichkeit. Zahlreiche unterschwellige Versuche ihn zum Schweigen zu bringen, ignorierte der Ork gekonnt und quasselte fröhlich weiter. Als die Elfe ihn dann beiseite ziehen wollte, gabs nochmal eine auf die Fresse.
  3. Die Elfe kundschaftete von ihrem Hotelzimmer aus die Forschungseinrichtung per astraler Projektion aus und fertigte einen Lageplan an. Dann planten die drei ihr Vorgehen. Dem Norm war alles egal. Der Ork wollte einen Frontalangriff. Der SL ließ eine GMV-Probe werfen, wodurch der Ork-Spieler anerkennen musste, dass sein Plan selbst für den Ork zu dämlich ist.
  4. Nachdem die drei gemeinsam durch das Abwassersystem in das Lager eindrangen, wurden sie von einem Hausmeister im Generatorraum überrascht. Der Ork schlug ihn sofort tot und sie schliffen die Leiche in eine dunkle Ecke. Die Elfe kündigte an, sich als Hausmeister auszugeben, damit sie sich besser durch das Lager bewegen könne. Dazu gab sie den beiden ihren Vitalmonitor frei und bat sie ein ARO auf den Vitalmonitor zu platzieren, damit sie immer wüssten wo sie ist, falls sie sich aus den Augen verlieren. Kaum dass die Elfe als Hausmeister um die Ecke kam, stürmte der Ork erneut auf sie zu, um auf sie einzuprügeln. Der SL schritt ein und erläuterte, dass ihre Vorkehrungen ausreichten, dass er das nicht tut.
  5. Wenig später taserte die Elfe einen Soldaten im Nebenhaus bewusstlos und forderte den Ork auf dafür zu sorgen, dass er nicht flieht, weil sie in verhören wolle. Der Ork schnitt ihm allerdings die Kehle durch, bevor er wieder zu sich kommen konnte. Der restliche Run verlief dann ohne Zwischenfälle. Jedenfalls keine PvP-artigen.

So, das war soweit alles, was die Drei bisher erlebt haben. Demnächst steht der nächste Run an und ich frage mich, wie ich noch glaubhaft darstellen kann, dass die Elfe mit den beiden Hohlköpfen weiter zusammen arbeitet. Außer Zwang durch den Schutzgeist fällt mir da nichts ein. Ich habe mir inzwischen bergeweise Abwehrmechanismen gegen den Ork einfallen lassen und einen 6-stelligen Betrag an Nuyen für Ausrüstung ausgegeben, nur um ihre Überlebenschancen ihm gegenüber zu erhöhen. Ich finde aber irgendwie, dass das so nicht sein sollte. Ich will mein Geld und mein Karma eigentlich für andere Dinge ausgeben. Auch will ich meinen SC nicht komplett anders spielen, nur damit die beiden keine Angriffsfläche mehr haben. An sich spiele ich sie ja schon anders als ursprünglich geplant. Sonst wären die beiden bereits im Schlaf abgemeuchelt worden. Die SCs meiner Mitspieler umzubringen ist mir aber eigentlich auch zuwider.

 

Also... was würdet ihr tun, wenn "Gruppe verlassen" keine Option ist?

Edited by SuperMarauderGirl
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Puh,... Also ich habe alles gelesen und auch wenn nichts dabei ist, was ich als PvP bezeichnen würde - es scheint für mich nicht so, als wenn die beiden gezielt gegen deine Elfe plotten, sondern einfach dämlich, aggressiv und ggf. lüstern gespielt werden. Grundsätzlich scheint es mir aber so zu sein, dass da irgendwo die Vorstellungen von dir, teilweise der SL und denen der anderen Spieler, nicht übereinander passen.

 

Ich hatte bisher keine identische Situation, aber ich glaube zwei, die vergleichbar sein könnten. Einmal hatten wir eine Spielerin, bei der man vor jeder Sitzung eine Münze hätte werfen können, wie der Charakter sich dieses Mal verhält. Sie änderte permanent den Charakter des Charakters, was absolut schrecklich und ätzend war. Bei mir hat das mehr als einmal dafür gesorgt, dass ich einfach den Char gewechselt habe, weil mein Konzept damit für mich nicht spielbar war. Darüber hinaus war ich über jede Sitzung glücklich die ausgefallen ist, weil ich mich nicht mit der entsprechenden Person auseinander setzen musste.

 

In der zweiten Situation, die grade mal eine Woche her ist, war ich kurz davor mein SR-SL Dasein zu schmeißen für eine meiner Gruppen, weil ich einfach das Gefühl hatte, es ist vollkommen egal was ich mache, es holt meine Spieler nicht ab. Zwei machen noch etwas RP, aber dafür brauchen sie mich nicht, Nummer drei hat sein Handy und wartet bis er würfeln kann - was er manchmal trotzdem nicht macht, weil "er kann ja nichts beitragen."

 

Was wäre in Fall eins die Lösung gewesen, die ich dann für Fall zwei auch genutzt habe? Mit allen drüber reden. Denn im zweiten Fall stellte sich raus, dass es den Spielern Spaß macht, nur die letzten Runs teilweise thematisch nicht ganz ihres waren. Noch besser? Die Sachen, die ich mir komplett ausgedacht hatte, fanden sie großartig, die Kaufabenteuer, die ich teilweise nutzte, weil ich keinen Bock mehr hatte, haben ihnen nicht so gefallen. Ein Teufelskreis also, der durch ein kurzes Gespräch - das mit einem Lachen endete, durchbrochen wurde.

 

 

Mein Rat also? Wenn ihr euch das nächste Mal trefft, je nachdem wie bei euch so ein Abend/Tag abläuft, fang ihn gemütlich an, als Treffen mit Freunden/Bekannten und wenn es dann darum geht, dass ihr einsteigt (bei uns wäre das mit einer Zusammenfassung durch die SL oder einen Spieler) sagst du sowas wie "Ich habe da vorher noch etwas, worüber ich sprechen möchte." Und dann ... naja, im schlimmsten Fall liest du einfach dein Posting vor, wichtig ist aber eher es auf einen Punkt zu bringen, was dich stört und dann könnt ihr versuchen eine Lösung zu finden. Am Ende des Tages sollen alle am Tisch Spaß haben und das funktioniert nicht, wenn nicht alle dasselbe Spiel spielen, was für mich bei dir danach klingt. :(

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Puh,... Also ich habe alles gelesen und auch wenn nichts dabei ist, was ich als PvP bezeichnen würde - es scheint für mich nicht so, als wenn die beiden gezielt gegen deine Elfe plotten, sondern einfach dämlich, aggressiv und ggf. lüstern gespielt werden.

 

Ich weiß jetzt nicht wie genau PvP definiert ist. Bei uns ist es halt so, dass Angriffe unter SCs angesagt werden dürfen und diese dann auch vollumfänglich ausgewürfelt werden. Da die Elfe die körperlich schwächste im Team ist (Kon 3, Str 2) und der Ork voll auf Kampf vercybert ist, kommen so regelmäßig Verletzungsmodifikatoren zustande. Die Prügel im Golfclub wurde vom SL sogar revidiert und erneut unter Angesagtem Ziel ausgewürfelt, weil die Elfe beim ersten Ergebnis sofort tot gewesen wäre. Dass ich mit Verletzungsmodifikatoren nicht nur schlechter Zaubere, sondern auch umso mehr auf Entzug aufpassen muss, ist halt ein weiterer einschränkender Nebeneffekt.

 

Die SCs der anderen Spieler plotten zwar nicht aktiv gegen sie, aber ich habe schon das Gefühl, dass die Spieler sich hinter dem Deckmantel der Idiotie verstecken, um sich einen Spaß mit ihr zu erlauben. Es ist halt auffällig, dass die beiden so gut wie nie selbst oder gegenseitig unter ihrer Blödheit leiden. Der Norm hat beispielsweise noch nicht eine einzige Schelle vom Ork kassiert, obwohl auch er viel wirres Zeug treibt.

 

Dass der eine "lüsterne" Züge hat, ist zwar unangenehm, aber nicht wirklich schlimm. Es betrifft halt nur das Verhältnis zwischen den SCs, bringt meinen SC aber nicht in Lebensgefahr.

Edited by SuperMarauderGirl
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Ich habe jetzt nicht alles gelesen.

Aber grundsätzlich finde ich aggression unter den Spielern schwierig.

Gerade auch dann wenn einer der Spieler unter den amderen leidet.

Egal ob du dich jetzt anstellst oder nicht. DU fühlst dich nicht wohl mit der Situation. Es ist ein Hobby das allen Spaß machen soll.

Wenn dir diese Spielweise keinen Spaß macht, muß man was ändern.

 

Ich habe mal in einer D&D Runde mitgespielt wo ein Mitspieler und ich je einen Drow gespielt haben. Die anderen Mitspieler hatten "gute" Cjars. Das hat auch ständig Konflikte gegeben. Darum haben wir die Drow irgendwann durch andere Chars ersetzt.

 

In deiner Situation, ich würde mal mit deinen Mitspielern reden. Und denen erklären, dass du dich mit der aktuellen Situatiin nicht wohl fühlst. Evtl findet ma ja einen Kompromiss, das die beiden ihre Aggressionen gegen deinen Char reduzieren oder sowas.

 

Es könnten Chars gewechselt werden oder wenn das alkes nichts hilft, dann ist evtl ein Ausstieg aus der Runde der beste Weg.

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Die SCs der anderen Spieler plotten zwar nicht aktiv gegen sie, aber ich habe schon das Gefühl, dass die Spieler sich hinter dem Deckmantel der Idiotie verstecken, um sich einen Spaß mit ihr zu erlauben. Es ist halt auffällig, dass die beiden so gut wie nie selbst oder gegenseitig unter ihrer Blödheit leiden. Der Norm hat beispielsweise noch nicht eine einzige Schelle vom Ork kassiert, obwohl auch er viel wirres Zeug treibt.

Ja, meine bessere Hälfte (auch ein SR SC mit SL Erfahrung in anderen RPGs) hat mir gestern in dem Punkt auch noch sofort widersprochen. Es geht von den Spielern aus und ist gegen einen anderen Spieler gerichtet - daher ist es PvP.

Letztendlich ist der Name ja auch egal, wie ich geschrieben hatte, und Ladoik ebenfalls, es geht darum, dass alle am Tisch Spaß haben sollen.

 

Und auch als SL sollte man eventuell bemerken, dass das nicht mehr ganz passt - schon alleine wenn ich als SL einen Spieler mehrmals aufhalten muss, oder seine IC Aktionen revidieren muss, damit ein weiterspiel/zusammenspiel möglich ist, sollte da was gemacht werden.

Mein Rat bleibt also, sprich mit ihnen drüber. Vielleicht kommt deine Wahrnehmung beim Rest gar nicht an. Vielleicht denkt sich die SL "Es scheint ihnen ja Spaß zu machen, sonst hätte ja schon wer was gesagt." oder ähnliches.

 

IC hättest du zwar Möglichkeiten gegen die anderen SC vorzugehen, aber ich bin mir fast sicher, dass das einfach nur eskalieren würde. Außerdem schien es mir nicht so, als wenn du Spaß daran hättest nun systematisch den Norm und den Ork fertig zu machen, oder dafür zu sorgen, dass sie mit einem Messer im Kopf aufwachen.

Edited by Luxgram
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Ich habe mir deinen Beitrag komplett durchgelesen. Ich konnte quasi gar nichts überspringen weil "Faszination des Grauens"!

 

Für mich wären die die Zustände an eurem Spieltisch nicht zu ertragen. Mir kommt es vor, als wäre für die beiden anderen Spieler der Plot nur ein nebensächlicher Vorwand, um deinen SC fertig zu machen.

Es ist auch auffällig, dass sich die Aktionen der anderen beiden Spieler nie gegeneinander richten sondern immer nur gegen deinen SC.

 

Das führt mich zu der Frage, wie das Verhältnis zwischen euch Spielern ist. Gibt es da unterschwellige Aggressionen?

Manchmal überträgt sich der Charakter der Spieler in übersteigerten Maße auch auf ihre fiktiven SCs ... oder direkt gefragt: Haben deine Mitspieler auch im real life einen an der Waffel?

 

@PvP

So, wie PvP allgemein verstanden wird, macht das bei Rollenspielen eigentlich keinen Sinn.

Jeder SC ist ein potentiell tödlicher Akteur. Und eigentlich besteht der Sinn des Rollenspiels (für mich) in der Interaktion und nicht in einem Messer im Rücken. Interaktion kann gern auch Antipathie oder Rivalität zwischen SCs beinhalten. Sollte aber nicht so weit gehen, dass sie den Plot behindert oder gar sprengt. Denkt dabei an Gimli und Legolas).

Von daher finde ich eure Entscheidung pro PvP grundsätzlich schon kritisch.

Vielleicht solltest du das Thema noch mal ansprechen. Wenn man feststellt, dass eine zu Beginn getroffene Entscheidung (pro PvP) doch nicht das wahre ist, sollten vernünftige Mitspieler das akzeptieren und bereit sein, das auch wieder zu revidieren.

 

Außerdem sehe ich von Seiten deiner Mitspieler ingame klare Ansätze von sexueller Belästigung.

Das wollte ich am Spieltisch nicht haben.

Das Thema dürfte als Teil des Plots im Hintergrund vor kommen, aber auf keinen Fall unter den SCs oder von den SCs gegenüber NSCs (persönliches Tabu).

Ich frage mich da wirklich, was da in den Köpfen deiner Mitspieler vorgeht. Unterdrückte Fantasien ausleben?

 

Ingame ist das ganze sowieso eine Katastrophe.

Niemand würde mit diesen SCs zusammenarbeiten wollen, niemand würde ihnen einen Auftrag geben und nach kürzester Zeit würde man die beiden mit ner Kugel im Kopf in einer Seitengasse finden.

Eigentlich wären die bei diesem Verhalten noch nicht mal so alt geworden. Entweder hätten ehemalige Chummer oder einfach jemand anders, den die Jungs belästigt hätten, das Trauerspiel beendet.

 

Lange Rede kurzer Sinn: Rede mit den Mitspielern. Wenn die nicht bereit sind, ihren "Spielstil" soweit zu ändern, dass auch du Spaß hast, solltest du die eine andere Spielrunde suchen/gründen. Zur Not auch online.

Rollenspiel soll wie jedes andere Hobby Spaß machen und dich nicht frustrieren!

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Die Bottom Line ist: Das Spiel macht dir aktuell keinen Spaß. Daher solltest du das OFFPLAY ansprechen, in hoffentlich freundschaftlicher Atmosphäre.

 

Wenn die Freundlichkeit bei der Besprechung fehlt und die SPIELER sich ähnlich "Assi" verhalten wie die Charaktere (ein Assiverhalten von Chars wäre OK, Runner sind Antihelden, Arschlöcher inklusive) liegt das Problem NICHT an den Charakteren und kann somit auch nicht über neue oder geänderte Charaktere gelöst werden. Dann wäre es an der Zeit die Reißleine zu ziehen.

 

Wenn es aber ein freundlicher Talk ist, werdet ihr eine gemeinsame Lösung finden.

Edited by raben-aas
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Schon nach dem ersten Abenteuer hättest Du die Reißleine ziehen können. Ich sage nicht müssen, das wäre komplette Schuldumkehr. Sexuelle Belästigung zwischen Spielercharakteren wäre für mich ein hartes Nein.

Letzten Endes halte ich von dem "das würde mein Charakter eben so machen"-Argument überhaupt gar nichts. Als Spieler:in ist man zu 100% dafür verantwortlich, was der Charakter macht.

Für mich sind sämtliche Themen der Selbstbestimmung von Konsens zwischen den Spielern abhängig. Der auch jeder(!)zeit zurückgezogen werden kann.

 

Jetzt bin ich beim zweiten Abenteuerbericht: Deine Mitstreiter verhalten sich absolut antagonistisch. Deinen Charakter zur Fahndung ausschreiben zu lassen? Und nicht zum Spaß, sondern ganz ernsthaft? Und dann versuchen, sie zu töten?

Das geht für mich über reguläres Rollenspiel weit hinaus, würde es hier als Mobbing bezeichnen.

 

Drittes Abenteuer: Wieder versuchen sie gezielt, Deinen Charakter Ableben zu lassen.

 

Viertes Abenteuer: Erneut gezielte Angriffe auf Deinen Charakter.

 

Für mich liest sich das wie einer der schlimmeren Einträge von Reddit/rpghorrorstories.

Als ob Du in einer gewalttätigen Beziehung gefangen wärst.

 

 

Ich mache mal einen kurzen Exkurs zum Thema PvP, und wieso das bei mir ein 100% Ausschluss-Kriterium beim Rollenspiel wäre.

Ein Mitspieler hatte einst bei AD&D einen neuen Charakter, ein Hügelriese (Monsterklasse). Der begegnete die Gruppe, fand irgendeine Ansprache blöd (im Sinne von "was guckstu?") und es kam das Argument, dass sein Charakter das eben so tun würde, und er griff den Charakter an - und schlug ihn tot.

Der Rest der Gruppe verteidigte den Kameraden, dabei sind wir dann auch alle draufgegangen (Spielbalance war bei Monsterklassen manchmal etwas fragwürdig).

Nach zwei Wochen fragte der Mitspieler, was denn mit den Spielrunden wäre. Wir haben ohne ihn weitergespielt, unsere Charaktere waren alle wieder am leben.

Es gab dann eine Aussprache, und er kam mit einem neuen Charakter zur nächsten Spielrunde.

Da waren wir 16, 17 Jahre alt - und wussten es nicht besser. Im Nachhinein bin ich überrascht, dass wir überhaupt wieder die Kurve bekommen haben, darüber geredet haben und sich alles wieder eingerenkt hat.

Fazit war für mich: Pubertierende Kerle kommen auf dumme Ideen, wollen die Dollsten sein, und Fehler eingestehen fällt nicht leicht.

 

Meine Freundin hatte ein ähnliches Erlebnis, der neue Freund ihrer Mitbewohnerin wollte mitspielen (Star Wars d6), beschloss ihren Charakter unprovoziert mit einem Blaster zu beschießen. Auf die Frage, ob es Betäubungsschaden wäre, antwortete er nein, tödlich. Der Schuss verfehlte, der Gegenangriff nicht, er wurde tot aus der Heckklappe geworfen - und verließ dann beleidigt die Spielrunde.

Da war es für mich - in der nachträglichen Betrachtung - sehr klar, dass es um persönliche Probleme ging, und keineswegs um "Rollenspiel".

 

Probleme im Spiel sind fast immer außerhalb des Spiels begründet, und sollten auf jeden Fall auch außerhalb des Spiels geklärt werden. Dabei sollte die Ausrede, dass der Charakter eben so sei, in keinstem Fall akzeptiert werden - der wurde so erschaffen und wird vom Spieler kontrolliert, nicht andersherum.

 

 

Mein Vorschlag wäre, auch wenn Du es schon ausgeschlossen hast: Runde verlassen. Dermassen verbrannte Erde kriegt man nicht mehr eingefangen, und meine (natürlich sehr spekulative) Ferndiagnose wäre, dass ihr da große Probleme zwischen euch als Spielenden habt. Auch wenn Du hier ein tapferes Gesicht zu der Dir entgegenschlagenden sexuellen Belästigung machst: Das ist nicht einmal ansatzweise OK.

 

Wenn man Shadowrun tatsächlich als Runner-Team spielen möchte, dann muss es eine grundlegende Kooperationsbereitschaft zwischen den Charakteren geben. Auch wenn man die mit leicht weit hergeholten Geschichten begründen muss, das ist einfach die Grundlage des gemeinsamen Rollenspiels.

 

Ein Spielercharakter, der gegen die Gruppe agiert, würde bei mir in SL-Kontrolle übergehen. Denn für die Gegner und die Umwelt bin ich als Spielleiter zuständig.

 

 

Lieber kein Rollenspiel, als schlechtes Rollenspiel.

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Die Bottom Line ist: Das Spiel macht dir aktuell keinen Spaß.

 

Doch doch, das Spiel macht schon Spaß, sonst würde ich mich nicht so sehr in die Regeln reinsteigern und so viel hier im Forum schreiben. Auch das Verhältnis zwischen den Spielern ist per se sehr gut. Wir steigen nie direkt ins Spiel ein, sondern plauschen vorher immer noch ne gute halbe bis dreiviertel Stunde über Privates abseits von Shadowrun oder Pen and Paper im Allgemein. Da gibt es keinerlei Anfeindungen oder Sprüche, die man so verstehen könnte. Keiner in der Gruppe ist fremd. Jeder kannte schon wenigstens jemand anderes in der Gruppe seit Jahren freundschaftlich. Deshalb hat es mich ja so überrascht, dass die beiden sich solche SCs gebaut haben. Da ich von allen mit Abstand die geringste RP Erfahrung habe (hatte?), war mir halt nicht klar, ob das nun so "normal" ist und ich einfach nur "zu weich" bin, oder ob da tatsächlich was schief läuft.

 

Vielleicht liegt es auch daran, dass die anderen bislang fast ausschließlich DSA und Vampire the Masquerade gespielt haben, die ja ganz anders gestrickt sind als SR. Ich bin mit Degenesis (my all-time favorite - RIP) ins Pen and Paper gestartet und bin entsprechend übelst raue Dystopien gewohnt. Vielleicht deshalb so ein unterschiedliches Verständnis darüber, wie man an SR rangeht. In Degenesis geht das ganze Team drauf, wenn die Leute ihre Differenzen nicht überwinden. In DSA lebt man da längst nicht so gefährlich. Vielleicht wird der Zusammenhalt bei uns deshalb so unterschätzt.

 

In der Vergangenheit hatte ich tatsächlich was zu den Angriffen bzw. dem übergriffigen Verhalten gesagt. Da war es aber eher so, dass ich direkt am Ende des Abends das Verhalten kommentiert habe. Da wir meistens bis 1 Uhr Nachts spielen, geht das dann vielleicht einfach mangels Aufnahmefähigkeit verloren. Ich denke es macht da wirklich Sinn das ganze nochmal zu bündeln und vor Beginn der Runde nochmal darauf einzugehen. Dann können sie gleich beispielhaft zeigen, ob sie es verstanden haben. Dem Spieler vom Norm hatte ich z.B. nach dem zweiten Stalking-Versuch gefragt:

 

Du weißt schon, wie das bei ihr ankommt, wenn du sie jedes Mal Nachts auf dem Heimweg verfolgst, nachdem du solche Anspielungen gemacht hast? Gerade, da sie sich kaum kennen!?

 

Vielleicht war das einfach nicht deutlich genug. Ich werd's wohl einfach mal direkt auf den Punkt bringen müssen, dass mir das gebashe im Team massiv die Stimmung verhagelt.

 

Ingame ist das ganze sowieso eine Katastrophe.

Niemand würde mit diesen SCs zusammenarbeiten wollen, niemand würde ihnen einen Auftrag geben und nach kürzester Zeit würde man die beiden mit ner Kugel im Kopf in einer Seitengasse finden.

Eigentlich wären die bei diesem Verhalten noch nicht mal so alt geworden. Entweder hätten ehemalige Chummer oder einfach jemand anders, den die Jungs belästigt hätten, das Trauerspiel beendet.

 

Sowas ähnliches hat die Elfe in ihrer Verzweiflung ingame tatsächlich schon mal zu den beiden gesagt. Sie mutmaßte, dass die beiden Aufschneider sein müssten, die sich durch Runs Geld erschleichen wollen und von der Arbeit in den Schatten eigentlich keine Ahnung haben. Dem Ork hat sie vorgeworfen nie wirklich beim Militär gewesen zu sein, da er keinerlei Disziplin, Taktikverständnis und Sinn für Kameradschaft zu haben scheint. Wenn überhaupt wären das die offensichtlichen Gründe, warum er ein Ex-Militär ist. Selbst frischausgebildete einfache Straßenbullen könnten das besser. Sie schlussfolgerte, dass der einzige Grund, warum sie noch nicht von anderen Runnern umgenietet wurden, darin bestehen müsse, dass sie ihren bisherigen Teamkollegen immer zuerst in den Rücken gefallen sind. Ging aber wie selbstverständlich links rein, rechts raus. Man kann bei solchen Sprüchen natürlich der Meinung sein, dass sie dadurch sogar noch Öl ins Feuer kippt, aber ich finde die Reaktion völlig authentisch. Sie wird halt systematisch in den Wahnsinn getrieben und kann sich dem nicht entziehen.

 

Aber wie sagt man so schön: 9 von 10 Leuten finden Mobbing nicht schlimm...

 

An sich finde ich ja nicht schlimm, wenn es im Team Konflikte gibt, die im RP ausgespielt werden. Dann sollen sie aber mMn aus dem Auftrag heraus entstehen. Also auch hier Zustimmung für "Der SL spielt die Antagonisten, nicht die Spieler".

 

Vielen Dank, für euer Beiträge und allem voran natürlich die Lösungsvorschläge!

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Konflikte innerhalb des Teams können das Salz in der rollenspielerischen Suppe sein.

Aber gerade beim Thema Gruppendynamik gilt:

 

Wenn man Shadowrun tatsächlich als Runner-Team spielen möchte, dann muss es eine grundlegende Kooperationsbereitschaft zwischen den Charakteren geben.

Und das Verhalten deiner Chummer sieht eigentlich überhaupt nicht nach anspruchsvollen Rollenspiel aus ...

 

Es gibt aber einen gewissen Anteil an Spielern - und das sind nicht selten Veteranen - die das Ausspielen ihres Charakters über Alles stellen - und das dann als besonders fortgeschrittenes Rollenspiel ansehen (man merkt, dass ich das nicht so sehe ... ;) ). Leider handelt es sich dabei oft um extrem psychotische Persönlichkeiten, die eine Zusammenarbeit im Team verhindern oder sabotieren. Und am Ende nur deshalb von keinem gegeekt werden, weil Mitspieler und Spielleitung vor Charaktertod und der Frustration des Spielers in rl zurückschrecken.

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Vielleicht liegt es auch daran, dass die anderen bislang fast ausschließlich DSA und Vampire the Masquerade gespielt haben, die ja ganz anders gestrickt sind als SR. Ich bin mit Degenesis (my all-time favorite - RIP) ins Pen and Paper gestartet und bin entsprechend übelst raue Dystopien gewohnt. Vielleicht deshalb so ein unterschiedliches Verständnis darüber, wie man an SR rangeht. In Degenesis geht das ganze Team drauf, wenn die Leute ihre Differenzen nicht überwinden. In DSA lebt man da längst nicht so gefährlich. Vielleicht wird der Zusammenhalt bei uns deshalb so unterschätzt.

Das Verhalten deiner Mitspieler ist definitiv kein Problem des Spielsystems!

 

Bei Shadowrun 5e gibt es im Kapitel zur Spielleitung folgende Passage:

 

"Noch wichtiger ist vielleicht, dass die Gruppe bespricht,

welche Beziehung die einzelnen Charaktere untereinander haben.

Herrscht Misstrauen, vielleicht sogar Feindseligkeit, zwischen einzelnen Runnern? Konflikte zwischen den Charakteren einer Gruppe eröffnen interessante Rollenspielmöglichkeiten, sollten aber mit Vorsicht behandelt werden. Wenn die Charaktere anfangen, sich gegenseitig zu bekämpfen, ist das Spiel schnell gelaufen. Gibt es also Runner, zwischen denen Spannungen herrschen, dann sollte es auch eine Kraft geben, die sie zur Zusammenarbeit zwingt und die stärker ist als der Konflikt, denn sonst wird es schwierig, einen Grund zu finden, die Gruppe über längere Zeit zusammenzuhalten. Wenn Sie die Beziehungen zwischen den Charakteren direkt bei der Charaktererschaffung und noch vor Beginn des Spiels klären, können Sie damit größere störende Probleme und Konflikte vermeiden."

 

Zu diesem Thema gibt es ein sehr interessantes Essay von Florian Don-Schauen, in dem er auf die mögliche Bereicherung für das Rollenspiel durch gruppeninterne Konflikte eingeht, aber auch auf die Gefahren für den Spielspaß:

 

Rollenspiel-Essays (Handbücher des Drachen) https://amzn.eu/d/6PmU6uT

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[...]

In der Vergangenheit hatte ich tatsächlich was zu den Angriffen bzw. dem übergriffigen Verhalten gesagt. Da war es aber eher so, dass ich direkt am Ende des Abends das Verhalten kommentiert habe. Da wir meistens bis 1 Uhr Nachts spielen, geht das dann vielleicht einfach mangels Aufnahmefähigkeit verloren. Ich denke es macht da wirklich Sinn das ganze nochmal zu bündeln und vor Beginn der Runde nochmal darauf einzugehen. Dann können sie gleich beispielhaft zeigen, ob sie es verstanden haben. Dem Spieler vom Norm hatte ich z.B. nach dem zweiten Stalking-Versuch gefragt:

 

Du weißt schon, wie das bei ihr ankommt, wenn du sie jedes Mal Nachts auf dem Heimweg verfolgst, nachdem du solche Anspielungen gemacht hast? Gerade, da sie sich kaum kennen!?

 

[...]

 

Sowas ähnliches hat die Elfe in ihrer Verzweiflung ingame tatsächlich schon mal zu den beiden gesagt. Sie mutmaßte, dass die beiden Aufschneider sein müssten, [...]

 

Die Sache ist, du hast es entweder direkt IC angesprochen, oder auf einer Metaebene über deinen Charakter geredet. Da ist leider die Transferleistung zu: "Die Person vor mir am Tisch findet das (auch) scheiße." leider nicht immer gegeben.  :(

 

 

Eine Idee die mir noch gekommen ist, die aber eher was für "später" wäre, wenn ihr drüber gesprochen habt und irgendwie Einsicht vorhanden ist, wäre die X-Karte. Ich hab sie als SL noch nicht benutzt, kenne sie auch erst seit dem "Alpträume" Band von Pegasus, sie wird dort in der sehr guten Einleitung erwähnt:

Es ist eigentlich ein Tool für die SL, damit sie sich weniger Gedanken um bestimmte Inhalte des Spiels machen muss, ohne das dabei der Spielspaß verloren geht oder sich jemand unwohl fühlt (ich meine damit am ehesten Szenenbeschreibungen, nicht den eigentlichen Plot). Denn jeder am Tisch, auch die SL selbst, hat die Möglichkeit diese Karte zu nutzen um eine Situation die ihr in irgendeiner Form unangenehm ist, beispielsweise exzessive Gewaltbeschreibungen aber ggf. auch Verhalten am Spieltisch, zu beenden. Ich lasse den Link dazu einfach mal hier: (Link entfernt, da er nicht funktioniert; s.U.)

Edited by Luxgram
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Danke für die Buchempfehlung!

 

@Luxgram: Der Link auf Google-Docs ist für mich leider nicht erreichbar

Hm, wenn ich ihn aus dem Posting-Editor  kopiere klappt es, draufklicken nicht, dann versuchen wir es mal hier mit:

https://www.dnddeutsch.de/xcard/

 

Die Deutsche Übersetzung wäre mein Link gewesen, das andere ist (wie der Name sagt) das englische Original :)

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