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Die Sache ist die: die Wahrheit dahinter ist recht einfach und kann leicht verdreht werden. Sowas wie "Verbrecher können im Gefängnis sich fortbilden lassen, ergo heißt der Staat Verbrechen gut, sonst würde er ja kein Geld in Verbrecher investieren!". Seht her, die Feuerwehr hat Hydraulikspreizer. Damit kann man Türen aufbrechen. Ergo sind Feuerwehrleute Einbrecher und das Töten von Feuerwehrleuten ist präventiver Notwehr ist gerechtfertigt. Es gibt in den USA das Cooperative Threat Reduction Program, welches viele Labore auf dem Planeten finanziell untersützt durch das Cooperative Biological Engagement Program. Kurz zusammengefasst: nachdem Anfang der 1990er die kollabierende Sowjetunion tausende von Sprengköpfen und zehntausende von Tonnen an biologischen und chemischen Kampfstoffen half der Westen,l vor allem die USA, massiv, diese abzubauen. Es gibt ein weltweites Interesse, dasß es NBC-Forschungseinrichtungen gibt, damit Strahlungsproben (won wem kommt die schmutzige Atombombe?), Nervengasabstriche (Wir erinnern uns: Biolabor der Bundeswehr ...) und biologische Erreger (Ebola, SARS ..) schnell identifiziert und bekämpft werden können. Logischerweise liegen damit auch Proben für entsprechende Kamfpstoffe vor. Weder sind solche biolabore Biowaffenforschungseinheiten, noch gehört es den USA, aber ja, die UA finanzieren weltweit entsprechende "Biodefense" Programme, was auch in den entsprechendeen Verträgen für den Abbau von biologischen und chemischen Massenvernichtungswaffen erlaubt ist. Aus unerfindlichen Gründen ist eine Welt, die gegen NBC-Attacken gewappnet ist, eventuell nicht das schlechteste auf dem Planeten. Wer hätte das bloß gedacht? Aber für Russen, Chinesen und Alex Jones ist es natürlich die perfekte Steilvorlage, und für dumpfdumme Politiker, die sich nicht in seitenlange Budgetverfahren einlesen möchten, eine ganz ganz schröckliche Nachricht. Siehe auch https://en.wikipedia.org/wiki/Biosurveillance Wers kompliziert möchte: RAND definition: Wers populistisch haben will: https://www.politifact.com/factchecks/2022/feb/25/tweets/there-are-no-us-run-biolabs-ukraine-contrary-socia/ Die Russen wärmen also ein in der Öffentlichkeit weitaus unbekanntes Problem auf, welches seit Jahrzehnten Wissenschaftler weltweit hilft, WMDs ein wenig ungefährlicher zu machen. Und wer ganz lustig ist, darf nach "2015 Georgia Lugar Lab" googlen und mir dann sagen, ob es nicht ein paar verblüffende Zufälle gibt ... ##################### In other news: Russian TV being Russian TV https://i.imgur.com/tUFwVpK.mp4 SYL
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Schröder wurde seitens der Ukraine gebeten, bei Putin vorstellig zu werden. Dei Bundesregierung wurde infomiert, es ist aber nicht mit Deutschland abgestimmt (quasi eine Privatinitiative). Und Tschernobyl hat wieder Strom. SYL
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Tag 15: - Türkei möchte weniger russische Systeme fürs Militär kaufen. - Lawrov: "Wir haben die Ukraine nicht angegriffen!" Edit: ["Nein, Euer Ehren, ich habe diese Frau nicht vergewaltigt, als ich des Nachts in ihr Haus eingedrungen,sie blut geschlagen und dann vergewaltigt habe. Es war nur eine Präventivvergewaltigung, wissen Sie? Außerdem geht es doch nicht um mich, sondern um alle Männer, die jemals Frauen vergewaltigen wollen! Denkt denn hier niemand an all diese armen Männer?!"] Das theoretische Volumen des bekannten Universums reicht nicht aus, um die Kotze aufnzunehmen, die ich bei solchen Sprüchen von Lawrov speien möchte. - Die Verhandlungen in der Türkei sind gescheitert. Lawrov hatte kein Verhandlungs- sondern nur ein "Zuhören und Nicken" Mandat. - Die Monsterkolonne im Nordwesten von Kiev hat nach vorne verlegt, erleidet aber nach britischem Geheimdiensten Verluste - der Kampf um Kiev scheint bevorzustehen. - AKW Tschernobyl hat weiterhin keinen Strom. - Die Briten haben herausgefunden, daß Abramovich ein Russe mit Verbindungen zu Putin ist und verhindern mit Sanktionen den Verkauf FC Chelsea. Partieller Swift-Ausschluß und Sperrungen der Zentralbankreserven hat nicht nur uns wohl überrascht. Aber nach dem anfänglichen Schock wird es natürlich auf der Feindesseite verzweifelte Versuche geben, dies auszugleichen (Maßnahmen, China etc). SYL
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Nur um sicher zu gehen: jegliche Warnung, die um mehr als ein paar Stunden falsch liegt, ist ein Versagen? Und wenn die Warnung korrekt wäre, aber der böse Bube dann aufgrund der Warnung die böse Tat verschiebt, so ist das ... was dann? SYL
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Du übersiehst, was sirdoom gesagt hat. *Zeitfenster*. Für militärische Verhältnisse war die Vorhersage ultrapräzise. Militärs, die mit hundertausenden Soldaten hantieren, denken in etwas anderen Bahnen als Leute, die zur Ubahn müssen. SYL
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Bis vor 2 Wochen noch #117 in der Korruptionsliste. *hust*. Aber hey, gute Nachrichten: Aber hey, noch bessere Nachrichten Also kann jetzt die russische Armee ukrainisches Nuklearmaterial wegnehmen, ohne daß es direkt angezeigt wird. Nichts, aber auch gar nichts könnte dabei schief gehen. SYL
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Mehre Möglichkeiten: - Gehen wir mal hypothetisch davon aus, daß die Invasion wirklich für den 16. Februar geplant war. Invasionsbefehle sind natürlich geheim, und auch wenn Du durch Feindaufklärung niemals die perfekte Geheimhaltung haben kannstl, so kannst Du solche Details durchaus verschleiern, während Du gleichzeitig den Feind (EU, Ukraine) mit angeblichen Friedensbemühungen ablenkst. - Da die Entfernung so extgrem kurz ist zwischen dem großen Preis (Kiev und seine Nazi-Juden-Präsidenten) und der Grenze, spielt der genaue Zeitpunkt eine große Rolle - schließlich handelt es sich ja nicht um eine monatelange Invasion wie Barbarossa, sondern zum einen Operation, die nach 3 Tagen das Hauptziel und nach 2 Wochen die Nebenziele erreicht haben soll. - Dann wird der genaue Zeitpunkt auf einmal öffentlich. Was heißt, Dein System ist löchrig. Egal ob es Spione. Hacker oder Unfälle sind, die Information ist raus. Jetzt stehst Du aber vo reinem Dilemma: greifst Du an, während Du selber nur schlecht beurteilen kannst, was genau der Feind weiß? Du mußt erst abschätzen, was der Feind sonst noch wissen könnte. Der Punkt ist: mit der Bekanntgabe eines solch präzisen Zeitpunktes legt auch der Feind seine Karten offen: er hat Zugriff auf diese Information. Und es ist die Grundregel eines jeden Geheimdienst/Informationskrieges, daß Du Dir dann genau anguckst, woher der Feind diese Information bekommen hat ... und warum er sie offengelegt hat. Gibt es einen Spion im innern Machtzirkel? Oder ist eventuell die Verschlüsseluing geknackt worden? Lies Dir mal die MAGIC-Intercept Story des Zweiten Weltkrieges (wie die USA den japanischen Marinecode knackten): Informationssicherheit ist von elementarer Bedeutung und eine vollständige Analyse, woher der Feind das weiß, ist überlebenswichtig in einem Krieg. Japansiche Admiräle haben sich diese Frage nicht gestellt und ihre Schiffe liegen jetzt auf dem Meeresboden. - Aber vielleicht sind sie auch gar nicht kompromitiert. Vielelicht hat ein CIA Analyst nur die Global Hawk Dronenbilder gesehen, einen Taschenrechner genommen und Deinen Treibstoffverbrauch berechent. Und lag ausnahmsweise damit korrekt. Purer Zufall hat schon Schlachten entschieden. - Du hast aber noch ein anderes Problem. Du beginnst Deine Invasion nicht einfach von der Kaserne aus. Ganz grob gesagt: von Kaserne / große Basen verlegst Du Deine Armee nach Frontbasen in der Nähe der potentiellen Konfliktzonen. Das waren die russischen Aufmarschräume 30km von der Grenze,l wo die 200k Mann zusammengezogen sind. Wenn es aber echten Einsatz kommt (eben die invasion), verlegst Du Deine Einheiten aus den Frontbasen weiter nach vorne. Deine Frontbasen sind nämlich keine Kampfeinheiten, sondern für Logistik, Support, Führung, Sanitätswesen etc da. Außerhalb der Kamfpzone, aber schnell genug erreichbar. Im Falle Rußlands waren die Kampfstellungen 7km von der Grenze. Nur: die Kamfpstellungen sind nicht für längere Aufenthalte gemacht. Nahrung & Treibstoff werden dann konstant verbraucht, ohne aber die Logistik einer Frontbasis zu haben. Und natürlich werden die Leute auch immer erschöpfter - Soldaten können zwar überall schlafen, aber in einem Panzer schläft es sich unschöner als auf einem Feldbett. Und während Deine Logistikette nur 23km zurücklegen muß, so muß sie dennoch die ganze Zeit rollen. Deine Logistikette ist aber auch für die angenommene Dauer des Krieges (3 Tage bis Kiev, 2 Wochen für den Rest) ausgelegt, nicht für "2 Jahre oder so geschätzt". - Während also Tag für Tag Deine Resourcen runtergehen und Du anfangen mußt, über die Schiene die Frontbasen weiter zu unterstützen, mußt Du herausfinden, wie sehr Deine Operationen kompromitiert sind. - Jeden Tag, den Du wartest, bringt aber auch andere Spieler rein. Die Ukraine hat mehr Zeit für die Mobilmachung (und wird sicherlich mit Informationen versorgt, was heißt, wenn der Angriffsplan bekannt ist, kann die ukrainische Armee dies ausnützen und weitaus effektiver sein als angenommen ... oh wait ...) , die EU kriegt auf einmal das Muffensausen und fängt an, das böse S-Wort in den Mund zu nehmen und Du stehst vor dem Scherbenhaufen Deiner militärischen Geheimnisse. Greifst Du an und läufst Gefahr, in eine Falle zu laufen, bevor Du abschätzen kannst, woher die Informationen kommen? Was ist dann mit weiteren militärischen oder politischen Aktionen in der Zukunft? Oder verschiebst Du die Invasion, im Versuch, damit den Feind (Biden) zu diskreditieren ("HAHA, seht her, wie friedlich ich bin, keine invasion am 16. ....lalala"). Das aber bringt Dein Logistiksystem unter Druck - und das Logistiksystem ist nicht die große Stärke der Bodenarmee, weil es auf sehr kurze Entfernungen ausgelegt ist. Oder bläst Du die invasion erstmal ganz ob und überlegt Dir neue Optionen? Es ist natürich unbestritten, daß die Bekanntgabe eines solch präzisen Termins auch ein Druckmittel für die sacklahme EU war und ist. Aber wie bei Kriegen und Geheimdiesten das so ist: vorher kann man nur mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit das alles abschätzen, später ist man schlauer. Und natürlich gibt es verschiedene Möglichkeiten, wie man an solche Infos gelangt. Cyberwarwarel, Entschlüsseluing von Funk, Quellen im Zirkel (die Ukraine sagt, daß der FSB die Ukraine vor den Killerkommandos gewarnt hat ... was natürlich auch eine False Flag Operation sein kann), Auswertung von Satellitendaten und Spionagedrohnen, Kentnisse der genauen militärischen Einsatzprotokolle ("Wenn auf Divisionsebene Aktion X gemacht wird, dann ist laut Handbuch in 48h Aktion Y zu erwarten" - Armeen haben für jeden Quatsch genaue Handbücher) etc. Sprich eine gewisse Unschärfe der Informationen ist immer vorhanden. Und natürlich können auch die Geheimdienste völlig falsch gelegen haben und es war reines Dart-Pfeil raten. Es gibt allerdings mehrere Interviews, die zumindest zwischen den Zeilen die westlichen Informationen als extrem präzise bereichnen. Was natürlich auch wieder ein Trick sein kann. Aber Kriege zu führen ist halt auch oftmals die Nutzung von Finten. Die Allierten haben für Overlord nicht umsonst ganze Geisterarmeen aus dem Boden gestampft. SYL
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Ähm ... die Chemiewaffenlüge kam von den neokonservativen Politikern mit Druck auf die Geheimdienste, gewünschtes Material zu pushen (das sollte einem bekannt vorkommen...), und die Vorhersagungen der Ukraineinvasion waren extrem präzise. Sich bei einer Invasion von 200k Mann zu beschweren, daß sie nicht auf den Tag genau ist, ist hahnebüchern. Besonders wenn man bedenkt, daß der invasionszeitpunkt von Biden veröffentlich wurde, um Druck auf Putin auszuüben ... und es diesem natürlich freistand, zum Telephonhörer zu greifen. Das hat schon was von "Deutschland greift Polen Ende August / Anfang September 1939 an: ja, nicht vertrauenswürdig). Das ist ein wenig wie Feuerschutzmaßnahmen. Bricht Feuer aus, gab es offenbar nicht ausreichend Feuerschutzmaßnahmen. Bricht kein Feuer aus, waren die ganzen Feuerschutzmaßnahmen nach Deiner Annahme eher unnütz und Geldverschwendungl, und die Leute, die Feuerschutzmaßnahmen empfohlen, nicht vertrauenswürdig, weil ja kein Feuer ausgebrochen ist. Da die Details von mlitärischen Invasionenplänen und die inneren Mechanismen von solchen Entscheidungen meist höchste Geheimsache sind, wird man die Archive wohl erst in Jahrzehnten einsehen und wissenschaftlich beurteilen können. SYL
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ja ... als was würdest Du denn die Situation in der Ukraine bezeichnen? Einspruch: der Eintritt der USA in WW2 erfolgte erst Ende 1941 (Pearl Harbour) und zeichnete sich zuerst durch amerikanische Kriegshandlungen im Pazifik aus, während offensive Kriegshandlungen in Europa erst ein Jahr später (Torch, November 1942, Wilhemshafen Februar 1943) erfolgten und bis dahin aus Geleitzügen im Atlantik und die massive Lieferung von Rüstungsgüter an die Sowjetunion und UK bestand. Angriffe auf kleine Wetterstationen lasse ich mal außen vor. Sprich von 1940/41 an bis Ende 1942 / Anfang 1943 standen die UK und die Sowjetunion mlitärisch alleine in Europa da. In wieweit jetzt die mlitärische Situation in den Medien wiedergegeben wird, sei dahingestellt. Ich befürchte weiterhin, daß man sich zu sehr auf kurzfristige logistische Probleme konzentriert, während die Verstärkung von Artillerieeinheiten und die Fortschritte im Südosten ignoriert werden. Letzlich zeigen aber auch die amerikanischen Erfahrungen in Afghanistan und Irak, was Durchhaltewillen und Opferbereitsdchaft erreichen können (keine moralische Beurteilung der Situation). SYL
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Nein. Das ganze hat sich als Ente herausgestellt. Wenn die Ukraine jetzt mehr oder weniger komplett russischen Forderungen nachgibt, ist die Ukraine langfristig genauso am Allerwertesten wie Belarus & Co: aka keinen Pfifferling mehr wert. Es ist sicherlich möglich, daß auch die Ukrainer dann mit den Schultern zucken und sagen "Meh, gut, alles vergeben und zurück zum alten", gemessen aber sowohl an den Reaktionen von 2014 als auch in den letzten Monaten kann es auch in eine ganz andere Richtung gehen. Die Frage ist vor allem: wie weit möchte die Ukraine Zivilisten opfern für eine Chance auf Selbstständigkeit. Klar, Kiev & Co können eingeäschert werden (auch wenn die Medien sich gerne über den Konvoi lustig machen, wird oft übersehen, daß Rußland derzeit mehrere FOBs aufbaut um Kiev herum). Im Gegensatz zu Tschetschenien und Syrien erhält die Ukraine aber mehr Unterstützung auf allen Ebenen. Im bequemen und sicheren Deutschland sagt man natürlich sofort "Nein nein, der Krieg muß enden, sofort ergeben, hat alles keinen Sinn". Für Armchair Generals und Gravy Seals ist es auch ein leichtes zu sagen "Lol, 40 Meilen Konvoi, einfach mit Javs reinhalten und ein paar Flugzeuge für eine Flugverbotszone rüber schicken, lol kk txbb", und während beide Seiten ein Körchen Warheit haben, so decken sie meist nur sehr kurzfristig lokale und internationale Folgen hat. Langfristige Folgeabschätzung, die natürlich auch viel abstrakter sind, kommen oftmals gar nicht vor. Opferst Du kurzfristig 1mio Menschen in Kiev, um langfristig die Chance auf Freiheit von 40+mio Menschen zu erhalten? Langfristig könnte man nämlich auch argumentieren: je mehr Kinder in Kiev sterben, desto größer ist die Chance, daß ein weltweiter Konflikt gegen China hinausgezögert wird. Aber sag das mal einer Mutter mit Tocher auf der Flucht, die ihren Sohn gerade in Kiev verloren hat. Die NATO hat gute Chancen in 2,5 Jahren nicht mehr zu existieren, und die EU kann sich nicht ausreichend von Rußland befreien - und ist nicht bereit zu eskalieren. Scheckbuchkriegsführung funktioniert nur bedingt gegen Staaten wie Rußland und China. Wir haben schlicht und ergreifend seit 2014 nichts gemacht. 8 verlorene Jahre. Es ähnelt ein wenig die Europa am 31. August 1939: dann auf einmal versuchte man nachzuholen, was man 10 Jahre lang verschoben hat. Du siehst es ja bereits an den Grünen/Linken/SPD Untergruppen (Senioren, Jugend etc) die gegen die 100 Milliarden und die 2% sind. Chamberlains Klopapier ist offenbar noch nicht ranzig genug. Demnach hätten UK und die Sowjetunion sich 1940/42 auch direkt Deutschlang ergeben sollen? Hindsight ist natürlich immer unfair, aber kürzfristig extrem hohe Verluste können langfristig noch viel extremere Veluste vermeiden, auch wenn Herr Fischer das so sieht wie Du SYL
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Wenn man sich den Streit zwischen den orthodoxen Kirchen anguckt und der Abspaltung der ukrainischen Kirche nach 2014, sowie die Unterstützung der russischen Kirche gegen den sündigen Westen in den letzten Jahren ist das leider nicht so wirklich überraschend. SYL
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Noch schlimmer als in der Bundeswehr? Au weia, das richt nach einer speziellen Operation, um russische Soldaten zu retten ... SYL
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Ist es der Imperator oder der SR-Schreiberling in Dir, der da so spricht? ich gucke hier immer noch auf mein Apokalysebingo und überlege, ob ich das jetzt permanent machen soll. SYL
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Die werden gar nix tun, weil kein Strom, weil kein Gas. SYL
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Ja, man arbeitet gerne zusammen. Das ist noch lange keine funktionierende Armee, die ihren Hintern nach Finnland bewegen könnte. Leider. Wobei auch eine funktionierende Euroarmee erstmal andere gelöste Probleme voraussetzen müsste (gewisse Rechtsstaatlichkeitsprobleme einzelner Mitglieder zb). SYL
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Greift aber nicht wirklich. Zum einen hat die EU keine eigenen Strukturen (die EU weite Logistik wird zb von der NATO geführt, nicht von den einzelnen Staaten, müsste also erstmal alles selber umbauen, was dann die NATO Planungen über den Haufen wirft), und zum anderen verlangt es keine direkte militärische Hilfe. Es bleibt also kompliziert. SYL
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Hat sie das? Die große Welle der Nato-Osterweiterung war 1999 und 2004. Wann genau kam die Argumentation des NATO-Osterweiterungsverrates zur Sprache? 10 Jahre später, als sich die Ukraine für ein EU-Assoziierungsabkommen entschied und den pro-russischen Kandidaten absägte. Vorher gab es in der Tat Gemurre, aber Rußland war Teil der NATO-Außensphäre (NATO-Rußland-Rat und IIRC noch zwei andere Unterorganisationen für interessierte Parteien (auch gerne als NATO Vorläufer bezeichnet) und hatte damit umfassende Einblicke in das NATO System. Klar, 2022 ist Hindsight, aber die NATO in diesen Jahren war alles, außer einer Gefahr für Rußland. Der Hintergrund war nicht die nie gefährdete Sicherheit der Sowjetuntion / Russischen Förderation, sondern eher daß sich bis in die 200x hinein russische Nationalisten beleidigt fühlten, daß ihre kleinen Sklaven/Pfufferstaaten abhauen und niemand bei der glorreichen Sowjetunion bleiben wollte, sondern alle ziemlivh streng nach Westen wollten. und genau diese Stimmen brauchte und braucht Putin für seine politischen Ambitionen. Man braucht also Sündenböcke. Auch das passt nicht ganz. Russen haben zugelassen, daß Russen und Ausländer Russen aussaugen. Ein Blick in andere Ex-Ostblockstaaten zeigl, daß dies keineswegs eine automatische Folge war oder die alleinige Schuld des Westens. Da hängt dann doch ein wenig mehr zusammen hinsichtlich Kultur, Rechtsstaatlichkeit, Gemeinsinn und vor allem politischer Führung. Aber wenn Dein Staat so marode ist auf allen Eben, daß er zusammenbricht wie Ruland 1990 bis 2000ö, ist das zu einem hohen Anteil auch genauso die Schuld der russischen Elite wie die Korruption in der heutigen Ukraine die Schuld der ukrainischen Elite. Und hinsichtlich Putins Oligarchenverständnis (das putinsche Familienvermögen wird auf 2mrd USD geschätzt): damit geht auch jegliche Rechtfertigung seitens Putin flöten. Die Lebensverhältnisse haben sich bis 2008 spürbar erhöht - nur umd dann von Putins neuer Oligarchenriege übernommen zu werden. Insofern weigere ich mich entschieden, die Fehler, Unfähigkeiten, Arroganz, Siegestaumelei und das diplomatische Verhalten eines Elephanten im Porzellanladens des Westens als alleinige oder gar maßgebliche Ursache zu akzeptieren. Bequeme Sündenböcke und Branbeschleudniger. Nichts hätte nämlich die Perestroika-Oligarchen der 2000er und die Putinoligarchen der 2010er gehindert, das Geld in Rußland zu investieren. Rußland ist eines der theoretisch reichsten Länder der Welt. Es sollte eigentlich so verflucht reich seinl, daß deren Cops in goldenen Lambos herumfahren. Und während die wilden 1990er noch eine Seite sind, so ist es seit 2010 nochmal eine ganz andere Sache. Klar, Zukunft etc. Belaraus hat vor ein paar Tagen das Verfassungsreferendum durchgedrückt und erlaubt damit die Stationierung von russischen Atomwaffen. Nach Putin-Logik erlaubt der NATO dies eine "Spezielle Operation" durchzuführen um Belarus zu entnazifieren und belarussische Atomwaffen zu konfiszieren, oder? Das Verhältnis zwischen NATO und Rußland wurde in der NATO/Rußland Grundakte von 1997 schriftlich fixiert. Sehr grob umrissen: keine massiven NATO Basen in den neuen Ex-Ostblock-jetzt-NATO-Staaten (kleinere Basen sind ok), keine neuen Nuklearwaffensysteme, Anerkennung der unterzeichneten Staaten und ihrer Grenzen. Und schon 2008 hielt sich Rußland mit dem "Freundschaftsbesuch" in Georgien nicht dran. 2011 (Vorläufige Überlegungen) Naja, das, wa die Wiki da zitiert, ist nicht ganz korrekt, bzw vollständig. Die Ukraine hatte vorher eine Zollunion ( bzw Absprache) mit Rußland, Kasachstan und Belarus (die "Eurasian Economic Union") ... und Russland drohte mit dem Austreten von Handelsabkommen mit der Ukraine, wenn die Ukraine das EU Assozierungsabkommen unterzeichnet. Was auch gerne vergessen wird: Rußland war eingebunden in dem ganzen System und hätte vorher zustimmen müssen, bevor etwas passiert wäre. Rußland war an jeder Phase der DCFTA beteiligt als Partner mit dran - aber war halt nicht direkt Teil vom DCFTA. Insofern ist das eine inkorrekte Wiedergabe. Kein EU Partner ist im Handel mit anderen Ländern eingeschränkt, sofern es nicht Sanktionen auf EU Ebene gibt EU-übergreifende Handelsverträge handelt (zu denen auch Zollunionen mit anderen Ländern gehören können), sind allerdings Sache der EU. Diese handelt die EU in der Tat für die gesamte EU aus, siehe England, was alles selber neu aushandeln muß. Das DCFTA hätte Zugriff auf den EU Binnenmarkt ähnlich wie bei einem Vollmitglied erlaubt und dafür gelten die EU Regeln - unter anderem eben, daß EU-Verträge Vorrang haben. Das weiß jeder, auch Rußland. Was übrigens auch keinen der Parteien gestoppt, ein umfangreicheres Handelsabkommen zwischen Rußland / EU zu schließen (oder Rußland, Kasachstan und Belarus auf der einen Seite und EU auf der anderen Seite). Auch eher ein Fall für beleidigte Leberwürste ("Ach menno, wieso will denn keiner Verträge mit uns schließe?!") Und ja, keiner ist ein Unschuldsengel, weder NATO, EU, USA. Aber dem Narrativ, daß Rußland ach so unschuldig war und durch die böse, böse NATO mit der Waffe am Kopf gezwungen war, 2014 und 2022 einen Krieg zu starten, muß entschieden entgegengetreten werden. Denn ... wäre 2014 und 2022 nicht passiert, würde Rußland weit mehr als 200mio EUR pro Tag durch Handel mit der EU verdienen, Gasprom hätte wahrscheinlich mittlerweile 100% der deutschen Gasspeicher unter Kontrolle, NS2 würde sprudeln und eine weise russische Führung hätte den Lebensstandard weiter erhöhen können. Stattdessen entwickelt sich Rußland zu einer billigen E55 Nutte für China. Bei allen Fehlern und machiavellischen Machenschaften der USA, NATO und EU: Rußland ist für russische Aktionen verantwortlich. Genau wie Deutschland 1945 für deutsche Aktionen verantwortlich war. Und nicht die Judensau, die das so arme arme Deutschland in den Ruin getrieben hat. SYL
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Nein, aber wenn Du zuviel Deus Ex spielst, dann entwickelst Du eine Spürnase für Aliens mit Mindcontrol. ;-) SYL
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NTV moneyquote: Kreml-Sprecher Peskow sagt, die "Sonderoperation" gegen die Ukraine werde sofort beendet, wenn das Land eine Reihe von Bedingungen erfülle. Die Hauptsache sei, dass die Ukraine die Gegenwehr einstelle. Öhm ... die Gegenwehr fing doch erst mit der "Sonderoperation" an ... Aber soviel zu Putins Roten Linen. Auf einmal gibt es keine Forderung nach Entnazifizierung mehr und der Stop des Genozids im Donbass ist auch auf wundersame Weise nicht mehr Teil der Forderungen. "Wir wussten, dass sie angegriffen werden würden." Ach was? Zeitverwechslung? Vor zwei Wochen wares es noch 3000 Tote durch den Genozid dort. Jetzt sind es potentielle Opfer in der Zukunft, die man damit verhindert hat? Lupenreine rote Linien ... Die Grundforderung ist natürlich eine Verfassungsänderung hinsichtlich Blockneutralität (Goodbye EU und NATO), Abtretung der Krim an Rußland und Anerkennung der Donbas Republiken, die selbstverständnlich nie einen Antrag zum Anschluß an das Reich stellen werden. Wie sehr darf man dann Putins Worten glauben schenken, daß diesmal dann die Ukraine verschont wird, wenn sie verspricht, kein Militär und keinen Blockschutz zu haben? Jetzt,. wo Putin das Existenzrecht der Ukraine öffentlich aberkannt hat? SYL
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Das hakt gewaltig. Bis vor ein paar Wochen nämlich war die tatsächliche Nord Stream 2 kein reales Thema (ein wenig murrte die gegenwärtige Regierung schon, aber mehr auch nicht, un von Merkels "Das ist ein privatwirtschaftliches Projekt" wollen wir mal ganz nicht erst anfange und niemand, aber auch wirklich niemand, hat Putin gezwungen, die Ukraine anzugreifen. Das war seine Entscheidung und seine Entscheidung alleine, und auch die US Reaktion auf NS2 fing erst in den letzten Jahren an, lange nachdem das Projekt gestartet wurde, und erst als die politische Situation sich in Rußland veränderte. Du kannst nicht wirklich argumentieren, daß die USA so gerissen sind, und Putin so trickreich hereingelegt haben, daß er einen Krieg einfach so auf Versehen anfängt. Sorry, aber nein. Das ist grober und bescheuerter Verschwörungsquatsch auf der gleichen Linie wie die Nazi-Mondbasis auf der Rückseite des Mondes oder Merkel-Reptiloiden. Oder Mindcontrol-Chemtrails. Rußland hat seit den beiden Tschetchenienkriegen eine über 20 Jahre lange Geschichte an fortschreitenden Menschenrechtsverletzungen und immer mehr autoritäre Züge im Innern. Seine roten Linien werden bei Belieben umdefiniert (Putin spielte vor 20 Jahren mit dem Gedanken eines NATO-Beitritts). Weder ein EU-Beitritt noch ein NATO-Beitritt der Ukraine wäre in den nächsten 5-20 Jahren möglich gewesen aufgrund der Voraussetzungen, das weiß Putin, und das weiß auch jeder, der sich mit den Eintrittsvoraussetzungen beschäftigt. Unbd im übrigen auch nicht eine Rolle spielten, denn bis 2014 gab es nur ein EU-Assoziierungsabkommen (was sicherlich eine Vorstufe ist, aber noch lange kein Garant) und kein größeres Interesse in der NATO über die Ukraine (einigen NATO Länder wollten einen Beitritt, andere lehnten das ab). Die "Steuerungs"- Theorie ist hahnebüchern. Man verschickt nicht "per Fernsteuerung" 200 000 Man und schweres militärisches Gerät für eine Invasionl, weil jemand ein EU-Assoziations/Freundschaftsabkommen 2013 geschlossen hat, in einem Zeitraum von 3 amerikanischen Präsidentenl, von denen einer sehr Putinfreundlich ist. Ganz besonders dann nicht, wenn bis vor kurzem Putin als ehemaliger KBG-Agent im Ruf stand, seine politische Macht äußerst konsequent und geschickt zu verteidigen, und nicht einfach so "hereingelegt" werden kann. Ansonsten müsste es eine klare Linie innnerhalb des US Außenministeriums und der US Geheimdienste geben, die sich in den letzten 10 Jahren eher auf China eingeschossen haben. Edit: daß natürlich die USA jetzt die Situation ausnutzen, ihre eigenen LNG Intrastruktur promoten und die Festigung der Einflußnahme (Verteidigungsetat, China, F35 etc ... ) durchführt, ist unbestritten. Man muß aber auch sagen, daß sich das die EU und Deutschland selber eingebrockt hat ... und die Knute der USA immer noch charmanter ist als eine russische oder chinesische Knute. SYL
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Da muß ich widersprechen: durch wirtschaftliche Probleme in den letzten jahren (auch teilweise durch die 2014er Sanktionen) sankt die Beliebtheitsskala von Putin kontinuierlich und Putin ist ähnlich wie Trump süchtig nach hohen Beliebtheitswerten. Innenpolitisch kann er aber nur wenig erreichen, da so viel Geld in die Taschen seiner Familie und Oligarchen geflossen ist es nur noch wenig Spielraum gibtl, verglichen zu den stärkeren Steigerungen der 2000er. Deswegen ist in den letzten Jahren und Monaten auch die verbale Situation von eskaliert, eben weil es die bequeme Ablenkung von innenpolitischen Defiziten ist und Putin russische Minderwertigkeitskomplexe damit anspricht ("Wir wollen wir wer sein"). Das ganze Gerede von heiliger russischer Erde, historischen Grenzen, die alte Größe etc kommt nicht von ungefähr., Einspruch. Putin war ein Sowjet und ist in diesem Gedankenkonstrukt aufgewachsen und sozialisiert. Ich darf daran erinnern, daß die Sowjetunion 1991 eben durch innenpolitische Proteste kollabiert und damit auch das Staatsgebiet verloren hat (eben in die ganzen kleinen Satellitenstaaten). Das hier dürfte wahrscheinlich in sein Hirn eingebrannt sein. Das ist nicht ganz korrekt. Bis 2012 hinein stand das Thema der Ukraine nicht wirklikch oben auf dem russischen Speiseplan. Putin selber kann in 2000 zitiert werden mit "Die Nato ist kein Problem" ("Russia is a part of European culture. Therefore, it is with difficulty that I imagine NATO as an enemy" und "Why not joining NATO?") Du kannst natürlich sagen, daß dies vor der Welle der kleinen Länder (Estland, Kroatien etc) zwischen 2004 und 2009 war, aber vorsichtig ausgedrückt: Kroaten & Co sind jetzt nicht gerade militärische Supermächte und umfangreiche NATO Basen, welche für Angriffskriege gegen Rußland hätten sein können, gab (und gibt es bis heute) nicht aufgrund der Rußland/NATO Grundakte von 1997. Die geopolitischen Bedenken sind also vorgeschoben, ganz besonders wenn man noch gleichzeitig die russische Verflechtung mit EU Wirtschaftsinteressen (Rohstoffe wie Öl, Gas, Uran, Kohle, Weizen) etc bedenkt. Zu sagen, daß die NATO eine Gefahr darstellt, wenn die Hälfte der NATO Länder am russischen Rohstoffhahn bei so zentralen Dingen wie der Energieversorgung hängt (40% Italien), während Gaspron die Gasspeicher in Deutschland selber zu 50% kontrolliert ist ... ein schlechter Witz und hat nichts mit geopolitischen Bedenken zu tun. Das ganze tauchte dann 2012 bis 2014 aus dem Nichts auf - eben im Zuge der Krim. 10 Jahre (die größte Welle der kleinen Länder war 2004) war das recht unproblematisch. Richtig. Nur nimmt sich Putin natürlich die Grenzen, die er möchte. Donbass zb für den Zugang zum Meer / Häfen auf der Krim. Dann sit es auf einmal das historische Donbass, was 1/4 der Staatsfläche der Ukraine ausmacht. Vor 3 Tagen im Gespräch mit Macron war es dann die ganze Ukraine Aktuell sehe ich die westlichen Grenzen in den NATO- und EU Ländern. Finnland halte ich für sicher, solange sie ihren neutralen Status wahren und nicht in die NATO gehen. Moldawien mag ich nicht einschätzen. Möglich, dass Putin mit Transnistrien und der wirtschaftlichen Abhängigkeit Moldawiens zufrieden ist. Immerhin ist Moldawien auch Teil der GUS. Aber auch hier: Sollte sich der Status ändern ist alles möglich. Und ob es Sinn macht, Länder aus dem Kaukasus in die EU aufzunehmen? Fragwürdig, nicht nur weil Russland die ehemaligen sowjetischen Kaukaus Republiken als seine Einflusssphäre ansieht. Das ist sicherlich der Verkauf an die Bevölkerung, ja. Geopolitischl, wirtschaftlich und strikt militärisch gesehen ist das grober Unsinn und hat nichts mit rationalen Überlegungen zu tun. Entweder also ist es pure Irrationalität, Haß und Verachtung auf den Westen oder es hat innenpolitische PR Gründe. Denn gleichzeitig hielt Putin Reden im Bundestag und die Energieversorgung der EU schwenkte auf russisches Gas und Kohle um. Pipelines voller Gas passt nicht zum Narrativ des bösen Westens. Das ist sicherlich eine valide Sichtweise und ich stimme Dir zu, daß in vielen Medien es zu sehr aufgebauscht wird (genauso wie die Verluste der russischen Armee, während ihr Fortschreiten im Südosten nicht wirlich wahrgenommen wird im öffentlichen Diskurs). Irre und unzurechnungsfähig ist vielleicht auch das falsche Wort. Sagen wir "gefangen in der eigenen Informationsblase". Die leicht absurden öffentlichen Veranstaltungen mit angeblichen Liveauftritten, wo man dann die Hände durch Mikrophone glitchen sieht und die Anwesenden keine Spiegelungen haben, die Tischabstände und die Sicherheitskonferenzen, die noch schlechter einstudiert wirken als die von Trump erzeugen halt schon ein wenig das Bild von einem leicht abgekoppelten Staatsführer, der auf einmal feststellt, daß Ukrainer halt Ukrainer sind. Und keine Südwestrussen. SYL
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Nur hat doch Rußland bewiesen, daß es seine Sicherheitsinteressen beliebig umdefiniert, je nach innenpolitischen Problemen. Finnland kann sich also nicht darauf verlassen, daß Neutralität auf einmal weiterhin neutral ist, wenn Putins droht, Rußlands historische Grenzen wieder herzustellen. Wenn man das auch nur für eine Sekunde ernst nimmt, düfte es derzeit mehreren Länder derzeit einkalt den Rücken runterlaufen. Ergo der Status Quo zählt für Rußland genauso wenig wie abgeschlossene, schriftlich ausformulierte Verträge. Das sicherlich nicht, aber die Oligarchen sind noch eines der wenigen Machtebene, die zumindest in der Theorie Zugang zu Putins Gedankenwelt und Ohr haben. Die paar tausend Demonstraten auf den Straßenl, die im Tausenderpack verhaftet werden und die Medien haben es ja nicht. Und wenn man die wenigen Konferenzen (wie die legendäre Sitzung des Sicherheitsrates, die unprofessioneller wirkte als ein Kindertheater) mit den üblichen Staatsorganen anguckt, dann kriegt man den Eindruck, daß auch diese nicht so wirklich Zugang zu ihm haben. Putin ist Multimilliadär, nicht vergessen. Er bewegt sich also schon länst nicht mehr auf der Ebene rationaler Menschen mit 2 Füßen auf dem Boden der Realität. SYL
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Valider Einwand, aber einige Dinge sind anders: der Westen ist weitaus mehr daran interessiert und geschlossen (zumindest gegenwärtig), die russische Logistiksystem ist am Limit, die Medienübersicht ist anders auch die gesellschaftliche und politische Struktur und Reaktion. Insofern ist Deine Sichtweise definitiv im Bereich des wahrscheinlichen, aber nicht des wahrscheinlichsten. Gemessen allerdings daran, wie beschissen die 202x derzeit sind werde ich definitiv keine Wette eingehen. Ungeachtet der Ideologien dann müssen wir aber nicht nur kurzfristig, sondern langfristig denken. Skizziere bei einer Übergabe der Ukraine und einer Normalisierung der wirtschaftlichen Beziehungen zu Rußland dann, wie es in 10 oder 20 Jahren aussieht. Gerade aus rein aus pragmatischen Gründen muß Putin einen so hohen Preis für die Ukraine bezahlen, daß er alles andere nicht mal mit der Zange anfasst. Sonst haben wir die gleiche Diskussion bei Finnland, Schweden, Moldavien ... und dann am Ende bei Estlandl, Letland und Litauen. Putin hätte nämlich gerne eisfreie Häfen zurück, welche für die wirtschaftliche Erstarkung eines so rohstoffreichen Landes wie Rußland von essentieller Bedeutung sind. Natürlich nicht. Aber Deutschland ist auch keine Oligarchie im russischen Sinne und Nervengiftstoffe in Unterhosen sind jetzt hier auch nicht so häufig. Brudermord für 1mrd Euro darf man ja mal versuchen. Machen ja alle anderen auch so. Ist also rein geostrategisch und keinesweg ideologisch. *hust* SYL
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1) Die Erkenntnis, daß Frieden durch gemeinschaftliche wirtschaftliche Interessen nur dann funktioniert, wenn Staaten wie China oder Rußland das Gefühl haben, daß der Handelspartner nicht schwach (gesellschaftlich, moralisch, militärisch, politisch) und ausnutzbar ("Hier hast Du die Erlaubnis für ein neues Mercedeswerk in meinem Land, jetzt kümmer Dich nicht um meine Inselbesuche"). Davon abgesehen habe ich sehr persönliche Vorurteile,, was die Vertrauenswürdigkeit von Faschisten und Populisten auf der einen Seite, und Kommunisten auf der anderen Seite angeht. Willkommen zurück im Kalten Krieg 2.0. Es ist leider scheiße, es wirft die Welt um Jahre und Jahrzehnte zurück, es beeinflußt so viele andere Bereiche zumindest kurzfristig negativ (angefangen bei Resourcen für die Energiewende, langfristig kann sich dies anders auswirken), aber die Alternative eines Rußlands, welches in Europa dann keinerlei Opposition erfährt, wäre schlimmer. Gilt dann auch für China an anderen Orten.Ähnliche Überlegungen dürften sich nämlich in den Köpfern von Planern in China, Südkorea, Nordkorea und Japan derzeit abspielen - mit sehr unterschiedlichen Zielen. Schulhofschläger bleiben halt Schulhofschläger. 2a) Für die Ukraine bedeuted es umfangreiche wirtschaftliche und militärische Hilfen, was in einem hohen Blutzoll unter der Zivilbevölkerung enden wird, Sofern aber Rußland nicht noch einige hundertausend Soldaten mobilisiert, besteht eine akzeptable Chance, daß eine echte Besatzung nicht möglich ist (zu groß, zu viel Bevölkerung). Mit einem Umschwenken auf Guerillakriegsführung sowie ein Rückzug der verbleibenden Kräfte auf den Westen des Landes (weniger russische Waffenwirkung, leichtere Unterstützung aus EU Ländern) wird es auf einen monate/jahrelangen Guerillakrieg hinauslaufen. Sofern die Ukraine dies durchält natürlich und eine Marionettenregierung nicht auf wundersame weise die Bevölkerung hinter sich scharen kann. EU und USA haben bereits mit den Nachfolgern des ukrainischen Präsidenten gesprochen (#2 wäre im Falle eines Todes der Parlamanetsvorsitzende iIRC). Sprich zumindest eine Fortsetzung der legitimen Regierung hat eine gewisse Chance. Die Gefahr besteht natürlich, aber sofern glaubhafte Hilfslieferungen aller Art weitergehen und die humane Unterbringung und Versorgung von Flüchtlingen (5-10mio je nach Schätzungen, die dann auch alle nach Hause telephonieren können) wird das bei russischen Exzessen, so denke & hoffe ich, nicht so schnell passieren. Bzw über was für einen Zeitraum redest Du? Tage? Wochen? Monate? Jahre? "Bald" ist extrem dehnbar. Viieles hängt auch von Selenskyj ab, der als Symbolfigur seine Bevölkerung in der Hinsicht massiv beeinflussen kann. Im Endeffekt hofft man dann auf einen Afghanistan-Effekt (überdehnte Armee, zusammenbrechende Wirtschaft, internationaler Druck) und man tauscht viele tote ukrainische Zivilisten und Soldaten gegen eine spätere Freiheit. Vieles hängt von China ab (der Außenminister hat gerade heute bestätigt, wie geil er Russen findet) und ob China die wirtschaftlichen Probleme von Rußland abfangen kann und will. Vielleicht mit jahrzehntelangen Verträgen für Spottpreise für Rohstoffe? Bei entsprechendem Durchhaltewillen uind der Bereitschaft die wirtschaftlichen und humanitären Kosten zu tragen, ist eine Rückkehr zum Vorkriegsstatus möglich. Das ist dann für den Donbass und die Krim immer noch keine Lösung, aber dann kann durch eine deutlich stärker vereeinte Front hier eine diplomatischere Lösung gefunden werden, zumal dann auch die ukrainische Armee im besten Fall ausgeblutet ist. IMHO die beste aller schlechten Lösungen. Und es gibt nur unterschiedliche Grade von schlechten Lösungen. Will man aber Artikel 5 nicht auslösen und nicht Kopf oder Zahl mit Leuten spielen, die so paranoid sind, daß ihre Tischlänge + Abstand zu anderen Menschen zu einem Meme geworden sind, so ist ein direktes militärisches Eingreifen nicht in diesem Szenario mögilch. 2b) Flugverbotszone. Das Problem damit ist: die russische Luftwaffe hat 300 Maschinen in Reichweite der Ukraine. Und während Rußland nur bedingt Präzisionswaffen auf mobile Feinde werfen kann (das ist eher eine NATO Spezialität), so ist die Luftkriegsfähigkeit nochmal eine andere Sache und wird weitaus stärker und besser eingeschätzt als die Logistik der Bodentruppen. Was dann schnell zu einer sich ständig höherschaukelnden Eskalation führen kann, je nachdem welche Seite mehr gewillt ist, Flugzeuge zu entsenden - und wie weit man gehen möchte, SAMs mit großer Reichweite innerhalb Rußlands aber mit Wirkung auf den ukrainischen Luftraum auszuschalten. Die Hoffnung ist natürlich, daß es relativ wenig Opfer auf Seiten der westlichen Flieger gibt, weil Rußland nicht eskalieren möchte und im Endeffekt blufft, was die martialischen Drohungen angeht. Eine Flugverbotszone mit gleichzeitiger Aufstockung der Ukrainischen Luftwaffe wäre ein extrem mächtiges militärisches Werkzeug, aber auch der perfekte Propagandavorwand für Putin und das Kriegsrecht. Wie das bei Schulhofschlägern aber so ist: in die Enge getrieben machen sie manchmal dumme Sachen, weil man muß ja immer den größen Waffenmachopenis heraushängen lassen und jedem das auch mitteilen. Und es ist ja nicht so, daß sich Putin groß um seine Leute kümmert. Eines der Markenzeichen von Diktaturen offenbar. Und während ich liebend gerne Youtube Tributvideos mit epischer Musik über die heroische Luftwaffe, die mit Typhoons gegen Flankers, antritt in ein paar Jahren mir angucken würde, so teile ich nicht die Einschätzung, daß niemand dann in Rußland auf den Knopf drücken wird, oder eine generelle Mobilisierung anordnet, oder einfach alle Flugzeuge in den Kampf wirst, was dann zu einer stärkeren militärischen Antwort seitens des Westen führen wird yadda yadda yadda. Wenn Du darauf hoffst, daß ein nukleare Eskalation verhindert wird, weil das System nicht funktioniert, ist das keine besonders valide Hoffnung. Aka ein NoGo, sofern sich die Weltwetterlage nicht dramatisch ändert. Das geht auch wieder an China. Da diese aber Taiwan haben wollen, werden sie sich hüten, hier besonderen Druck auf Rußland auszuüben. Sollte China signalisieren, daß es seine Meinung ändert, wäre das ein Gamechanger. Bislang allerdings sieht nichts danach aus, im Gegenteil. 2c) Die kleine nukleare Eskalation. Das kann verschiedene Formen annehmen, von zerstörten Atomkraftwerken bis hin zur Anwendung der russischen Nukleardoktin "escalate to de-escalate" und den Einsatz von taktischen Nuklearwaffen in der Ukraine. Auch hier hängt dann wieder alles von der Weltsituation ab, und in diesem Fall besonders von den USA und China. Der Einsatz von Nuklearwaffe kann aufgrund des radioaktiven Fallouts kreativ als ein Angriff auf die umliegenden NATO/EU Länder interpretiert werden, aber die kühleren Planer werden zumindest in Deutschland eine größere Eskalation zu verhindern suchen ... wir haben mämlich keine Transportwaggons mehr für unsere snicken Leopard 2 A7 Kampfpanzer, damit wir diese an die Front schicken können. 30 Jahre fehlende Investition rächen sich jetzt bitter. 3) Die große nukleare Option. Öhm, nö, kein Bock drauf. Also meistens. 4) Last but not least: Selenskyj kann die Ukraine natürlich der Gnade Putins ausliefern "aus humanitären Gründen und um weiteren Blutzoll zu vermeiden". Ob das mit einer radikalisierten oder kriegsmüden und ausgebluteten Bevölkerung klappt sei dahingestellt ... genauso auch wie die weiteren Todesopfer durch ein repressives Regime dann sein werden langfristig. ################ Welche konkreten Optionen wären das? Waffenstillstand ist keine Verhandlung. Es ist eine Bewahrung des gegenwärtigen Ist-Zustandes und das heißt 200k russische Truppen in der Ukraine und die Möglichkeit für beide Seiten, ihre Logistik für die nächste Runde zu verbessern. Flüchtlingskorridiore ändern daran nichts (die Rußland gerade umdeuted auf "Ihr dürft nur nach Rußland fliehen) und Putin kann einem Waffenstillstand zustimmen, der nicht anfängt mit "Vladimir, wir geben Dir in allen Punkten nach". Keine NATO / EU Mitgliedschaft? Wir kaufen noch mehr Rohstoffe von Euch? Ihr bekommt den Donbass und die Krim? Ihr bekommt die Ukraine? Wir heben alle Sanktionen auf ohne Gegenleistungen? Das ist natürlich verständlich, aber ein Widerspruch in sich. Denn derzeit droht Putin damit, und die russische Nukleardoktrin kann theorisch auch angewendet werden bei zu harten Sanktionen, sofern das Kriegsrecht verhängt wird. Und insichtlich seiner offiziellen Aussagen läßt sich ein Atomkrieg nur dann verhindern, wenn man ihn in allen Belangen nachgibt. Putin hat sich da etwas verrannt mit seinen Maximalforderungen, die er auch immer wieder gegenüber der Bevölkerung bekräftigt hat. Und während in einer Demokratie Kompromisse der politisch gute Ton ist, so sind Kompromisse in einer Diktatur Schwächeeingeständnisse und diese enden mit Nervengas in der Unterhose. Wie genau sollte als ein Kompromiss aussehen, den Putin nicht primär an den Westen, sondern primär an seine eigene Bevölkerung und an seine Leute im Sicherheitsapparat verkaufen muss, um am Leben zu bleiben? SYL
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Es gibt mit Putin keine gemeinsame Gesprächsbasis, außer der totalen Kapitulation und danach der dahinsiechenden Pseudoexistenz von Putins Gnaden. Ein jeder, der auch nur das Wort "Diplomatie mit Putin" in den Mund nimmt, sollte bitteschön gleich dahinterschreiben, welche konkreten Vorstellungen er hinsichtlich der Zukunft der Ukraine hat. SYL
