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Garten der Lüste


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Ich habe vor das Abenteuer "Garten der Lüste" aus dem Band "Aus ?onen" zu leiten.

Nun erhoffe ich mir hier Tips zum Abenteuer bzw. einen kleinen Erfahrungsbericht. Wie lange habt ihr mit euren Leuten gebraucht? Kommen 5 Stunden hin? Habt ihr die vorgefertigten Charaktere benutzt? Wie kamen die an?

Besten Dank,

Gwy

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Da sie auch für andere SLs hilfreich sein könnten, mache ich meine Garten-Berichte aus dem Support-Forum mal öffentlich zugänglich:

 

 

"Garten der Lüste" auf dem Lindencon Leipzig 24.-26.6.5

 

Spieler: 6, darunter einige Cthulhu-Neulinge und eine blutige Anfängerin (blutig im wahrsten Sinne des Wortes, s.u.).

Dauer: 18 Uhr bis 2 Uhr.

 

Handouts: ich hatte ein Buch mit Abbildungen der Werke Boschs in Farbe dabei!

 

Zunächst einmal folgte der Plot dem vorgesehene Verlauf. Den Spielern fiel übrigens sogar gleich die Bedeutung der insektenartigen gefallenen Engel im linken Flügel des Heuwagen-Tryptichons auf, somit auch der "Fehler" im Traum des Richters!

Bei den anfänglichen Recherchen in Albergue gingen sie sehr professionell vor: sie quartierten sich im Schloss ein und schickten die Diener Pepe und Juan nach den Leuten, die sie befragen wollten. Leider verzichteten sie auf Folter, weswegen ihnen ein paar Informationen mehrmals haarscharf entgingen (die Häresie der Fonsecas, der Streit mit dem Kesselflicker).

 

Als jedoch Don Vicarra wahnsinnig wurde und Exorzismen nichts halfen, entdeckte die blutige Anfängerin ihre Berufung als blutige Nonne: der Don und Maria wurden trepaniert, wobei der "Dämon" entdeckt wurde! Nun war klar, dass das Kind nicht Jesus Christus sein konnte!

Leider entfernten die Inquisitoren nicht weitere Teile des Schädels, obwohl ich ihnen die Wirkung des Sonnenlichts beschrieb. Die Möglichkeit der Teufelsaustreibung durch Trepanation wurde somit nicht erkannt!

Am Tag des Sanmiguel wurde vor den Feierlichkeiten der Don und nach den verkürzten Feierlichkeiten gleich Maria in einem Schnellverfahren verurteilt und per autodafÚ hingerichtet. Man einigte sich sogar darauf, der verurteilten Maria als beweis vor der Menge das Kind herauszuschneiden. Eine mutige Entscheidung, die peinlich hätte enden können, doch die Nonne förderte tatsächlich ein teuflisches Ei zutage!

 

Noch kurz vor Sonnenuntergang begann Vidal mit einer Hetzrede gegen die Zigeuner, der jedoch die Menge (hauptsächlich Besessene) erst auf Hilfe Fernandos folgte (zwecks Ablenkung Sündenböcke). Vidal und Montoya begleiteten den Bauernmob, hielten sich jedoch fein aus dem gemetzel raus. Nach Zerstückeln und Vertreiben der Zigeuner hetzte Fernando die ?berlebenden auf die beiden Inquisitoren, die jedoch fliehen konnten, bzw. sich gegen einzelne Bauern und Insekten erfolgreich werten. Sie kehrten zurück und verschanzten sich mit den anderen im Schloss; der Kirchenbote war bereits unterwegs zum Bischoff um Verstärkung zu holen.

 

Die 5 SCs im Schloss wurden von Insekten übernommen / von Bauern überwältigt und auf 5 verschiedene Weisen gefoltert. Gegen Abend verkaufte der Richter seine Seele und führte ein Ritual durch, um die Shan zu bannen (ich habe ihm erlaubt, alle SCs dadurch auf einmal zu befreien). Dann flohen sie durch die Berge, wo ihnen Soldaten des Bischoffs entgegen kamen, welche sie vorsichtshalber "in Gewahrsam" nahmen und zurückbrachten, bzw. den Anweisungen nachgingen, alle im Dorf zu töten. ENDE

 

Epilog beim Gro?inquisitor: der Anblick des Bosch-Gemäldes "das Steinschneiden" rief albernes Gelächter hervor.

 

Hier hatten wohl alle ihren Spa?. ?ber die Existenz des Tempelraumschiffs und den vorgesehenen Plot habe ich sie im Nachhinein aufgeklärt und ihnen gratuliert, alle überlebt zu haben (nur der Richter hatte natürlich "verloren"). Beim blo?en Durchlesen des Szenarios hatte ich das nicht für möglich gehalten.

 

Das beste hatte ich vergessen zu berichten: gerade, als wir mit der ersten Käferenttarnung durch Trepanation beschäftigt waren, kam ein ohne ?bertreibung daumendicker Käfer zum Fenster hereingeschwirrt und sorgte ordentlich für Panik, bis ihn der Spieler des Dominikaners zwischen zwei Fingern packen konnte.

Nach Betrachtung haben wir ihn wieder freigelassen.

 

Kein Scherz.

 

 

 

 

Odyssee Berlin 2005

 

Spieler: 6, davon ein Cthulhu-Newbie und einige Leute ohne Kenntnis der Pegasus-Produkte.

Dauer: 17 bis 3 Uhr, dazwischen eine gute Stunde Unterbrechung wegen Hauptveranstaltung des Cons.

 

Diesmal war die Gruppe etwas zurückhaltender mit Folter, es blieb oft nur bei Androhung derselben. Dafür wurde Conchitas Bruder erschossen. Auch wurden keine Trepanationen durchgeführt.

Dafür kam die Gruppe gut voran und entdeckte durch Zufall und Hartnäckigkeit das Tempelschiff in der Nacht vor dem Feiertag. Maria und die Kinder der Fonsecas wurden ins Schloss gebracht

Nach den Feiern des Heiligen Miguel brach Leon mit Maria auf, um letztere in die Obhut der Kirche zu übergeben und Maria zum Escorial, obwohl man sich nicht über die Heiligkeit des Kindes sicher war.

Der Rest der Gruppe brach auf zum Tempel und umging dabei den Mordtrupp der Schan-Sklaven. So entkamen sie der drohenden folter, der ?bernahme durch die Shan und einer weiteren Begegnung mit dem finsteren Melmoth.

Vor dem Raumschiff kam es zum Gemetzel gegen vier Schansklaven, Rana, den übernommenen Folterknecht und bald auch gegen zwei übernommene SC. Es überlebten nur der Capitano und der Jesuit. Sie drangen tief in das Raumschiff vor und öffneten nach einiger Diskussion schlie?lich "das Tor zur Hölle", wodurch das Fragment Azathoths entkam. Der Capitano starb später im heldenhaften Zweikampf gegen den teuflischen Fernando, während der verstrahlte Jesuit durch die Wildnis das weite suchte.

 

Epilog: Auf Heiligem Boden, der Königlichen Kapelle im Escorial, gebiert Maria zwischen singenden Nonnen ihre unheilige Brut. Vor den Augen des Königs, des Kirchenboten und des Jesuiten zermalmt der Gro?inquisitor das Ei mit einem Streitkolben. Ein Insekt von Schaggai befindet sich noch imer in Marias Kopf und wird sich vielleicht einen nützlicheren Wirt suchen. Oder einfach nur einen interessanteren.

 

Fazit: Alle hatten unheimlich viel Spa?.

Leon verlässt das Dorf irgendwie immer vorzeitig.

 

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Ok, nun habe ich meine Spieler auch durch dieses Abenteuer durchgescheucht und will hier kurz berichten.

 

Als Charaktere kamen nur Vida, Cervantes, Alonzo und Don Diego zum Einsatz.

 

Der Anfang lief ganz wie im Abenteuer beschrieben ab. Es wurde noch darauf eingegangen, ob die anderen Zeichen schon aufgetaucht sind (Antichrist etc.), wenn nun die Wiedergeburt Christi stattfinden soll. Insgesamt waren sie eher skeptisch eingestellt.

Beim Dorf fanden sie zwar den Esel, doch keine weiteren Habseligkeiten des Kesselflickers. Auch stellten sie im Dorf keine Fragen über diesen Esel und auch die weiteren Informationen über den Streit bei den Fonsecas entgingen ihnen.

Gefoltert wurde von ihnen gar nicht, obwohl sich der Folterknecht manchmal anbot. Dafuer schickten sie ihn nach einer Hebamme eines Nachbardorfes. Diese stellte ebenfalls die Jungfräulichkeit fest. Zwischendurch wurde Pater Xavier verdächtigt, die gute Maria geschwängert zu haben. Und die Geschichte mit der Wiedergeburt fassten sie als Notlüge des Priesters auf, damit sein Verhältnis mit Maria nicht ans Licht der Íffentlichkeit dringt. Schliesslich war er der einzige, der noch diesen Heiligenschein gesehen hatte.

Grosses Interesse rief der Mord an Conchita hervor. Alle Dorfbewohner wurden noch einmal befragt - ohne Ergebnis. Es wurde auch ausgiebig (ooc) über San Miguel diskutiert. Ob es wirklich der heilige Michael war, der das Dorf zu Christentum bekehrte und ob die Reliquien wirklich echt sind.

Als die Befragungen um den Mordfall selbst an Sanmiguel weitergingen, erschien der Mob angeführt vom Bruder Conchitas und die Inquisitoren wurden, nachdem sie einen Warnschuss abgegeben und den Bruder durch einen Streifschuss verletzt hatten, festgesetzt.

Melmoth brachte für die Spieler Licht ins Dunkle, jedoch war keiner bereit seine Seele zu opfern. Erst als Melmoth verschwand, schien es eine nicht so schlechte Idee gewesen zu sein :)

Lopez wurde überwältigt und die drei Wachen überlistet, wobei einer der Wachen getötet wurde und der Shan seinen Kopf verliess. So langsam bekamen es die Inquisitoren mit der Angst zu tun. Sie ritten mit den Pferden durch die Stadt, sahen den aufgeknüpften Pedro (auch hier entging ihnen der Hinweis auf die Trepanation), den gekreuzigten Xavier, der sie anflehte Maria zu retten und die Leichen im Dorf.

Mit heissem Íl und Feuer brannten sie dann gro?flächig den ganzen Ort und vor allem die Villa der Mendozas nieder, wo sie später die verkohlten Leichen der Dorfbewohner fanden. Mangels Wissen sich aus dieser Lage zu befreien schichteten sie schliesslich einen Scheiterhaufen auf und steckten ihn in Brand.

Hier tauchte Melmoth erneut auf und der Jesuit willigte ein, seine Seele herzugeben. Den Rest des Abenteuer erzählte ich frei und ging davon aus, dass er es allein schaffen würde.

 

Spieldauer: 2 Tage. (5 + 4 Stunden) Lief aber recht locker ohne Hast.

Fazit: Interessantes Setting. Doch ohne folterbereite Inquisitoren fliessen die Informationen eher düftig. Hat aber Spass gemacht!

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Original von Gwyweredh

Doch ohne folterbereite Inquisitoren fliessen die Informationen eher düftig. Hat aber Spass gemacht!

Ja, das ist das teuflische an dem Szenario: mit Folter leicht lösbar, was natürlich so gut wie kein Spieler tut. Das wäre ja auch besorgniserregend.

So ist das Szenario immer dazu verdammt, zum Desaster auszuarten. :D

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  • 3 years later...

Der Thread ist zwar schon ein wenig eingestaubt, trotzdem möchte ich eine Frage zu dem Abenteuer loswerden:

 

Beim ersten Lesen kam es mir so vor als gäbe es eine riesige Menge an NSCs, die Dorfbewohner, die Zigeuner, der Adel, der Priester....wobei man die Dorfbewohner ja sogar fast doppelt zählen kann - einmal normal und einmal "besessen".

Hatte niemand Probleme damit diese Masse an Leuten darzustellen?

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  • 5 years later...
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