Jump to content

Berge des Wahnsinns - Total zerrissen!


Guest Gast
 Share

Recommended Posts

Vorne weg gesagt: Ich persönlich finde "Berge des Wahnsinns" ist neben "Der Flüsterer im Dunkeln" eines der besten Bücher von Lovecraft.

 

?ber Geschmack lässt sich ja bekanntlich zum Glück streiten, aber ich bin grade über eine Buchbesprechung gestolpert, die nicht nur Berge des Wahnsinns komplett zerreisst, sondern auch Lovecraft selbst als "banalen und einfallslosen Schriftsteller" tituliert.

 

Klickst du hier:

 

http://www.drosi.de/rezension/3-51839-260-3.htm

 

Aber immerhin gibt es einen positiven Verweis auf das "Cthulhu RPG".

In Anbetracht, das dieser Verweis neben dem (vermutlich positiv gemeinten) Hinweis auf die Verfilmung von "Dagon" (einer der langweiligsten Lovecraft-Verfilmungen- was sich Brian Yuzna dabei wohl gedacht hat...?) steht, ist das aber wohl nicht grade ein Ruhmesblatt....??? ;)

 

 

Alleine die Feststellung, das das Buch als Lektüre nichts taugt, aber als Film wohl eindrucksvoll sei finde ich völlig absurd - Hollywood wird vermutlich ein Spezial-Effekte-Hochglanzfilm produzieren, dabei wird vermutlich der subtile Charakter des Buches völlig verloren gehen.

 

Die abschliessende These, das "Berge des Wahnsinns zum langweiligsten und stümperhaftesten zählt, was die Belletristik hervorgebracht hat" finde ich nicht nur anmassend, sondern gradezu beleidigend!

 

Jetzt aber genug gemeckert, was haltet ihr von der Rezension ???

 

Es grü?t...

 

Raven Unbekannt

 

 

Link to comment
Share on other sites

  • Replies 31
  • Created
  • Last Reply

Top Posters In This Topic

Also...

Ermüdung ist vielleicht der zentrale Begriff, um die Leseerfahrung dieser vielfach gelobten Erzählung zu beschreiben.

...das beschreibt ja nun eigentlich recht gut meine Lektüreerfahrung - aber nicht bei Lovecraft, sondern bei... man wagt ja kaum noch, es laut auszusprechen, nachdem die Gro?verfilmung mittlerweile noch in die letzte Stube getragen hat, dass das "booah, voll geil ey Alda" ist... bei... J.R.R.Tolkien... :rolleyes:

Link to comment
Share on other sites

Oh Mann, die von drosi.de schreiben wohl mittlerweile zu allem Rezensionen...

 

Sagen wir es mal so:

 

Lovecraft ist öfters vorhersehbar und der Stil nicht mehr wirklich zeitgemäss. Wenn ich Lovecraft lese, dann nicht, weil ich mir davon die perfekte Unterhaltung oder ein einmaliges Leseerlebnis verspreche, sondern eher, weil ich den Stil, den ich eben als veraltet bezeichnet habe, doch sehr mag.

 

Bei Berge des Wahnsinns passiert zunächst wirklich nicht viel und ich kann verstehen, wenn Leute Lovecrafts Werke nicht mögen. Ist halt einfach Geschmackssache.

 

Wobei ich "Schatten über Innsmouth" auch für die heutige zeit noch sehr gelungen finde!

 

Was ich jedoch nicht verstehen kann:

Wie kannst du Tolkien nicht mögen, Phil?

Ich liebe seine Werke. Einfach wunderbar! Und damit meine ich nicht dieses wirklich häufig anzutreffende "booah, voll geil ey Alda" wunderbar.

Link to comment
Share on other sites

@Raven:

Wenn Du so einzelne Zitate aus dem Zusammenhang rei?t, klingt es sehr unverschämt.

Aber die Rezension ist sachlich und gut gemacht, so wie eine Rezension sein sollte.

Sicherlich wird es hier viele geben, für die Lovecrafts Wort gottgegeben und unantastbar ist, aber so wie der Rezensent die Buchbesprechung aufbaut handelt es sich ja weder um Unsachlichkeit, noch unm Unverschämtheiten.

 

Das Rezensionen niemals objektiv sein können ist klar, aber ich kann diese Rezension durchaus nachvollziehen. ?hnlich ging es mir mit den meisten Lovecraft-Werken, die in der Tat die Tendenz haben, langweilig zu werden.

Der Rezensent urteilt ja nicht aus stümperhafter Laune heraus, sondern hat offensichtlich ein wenig Ahnung von der Materie, zumal er sehr viele Referenzen zieht und so auch dem Leser, der HPL nicht kennt, ein Bild von dessen Werk zu vermitteln versucht.

 

Und das Lovecraft vom Schreibstil her tatsächlich eher in die Groschenromanecke passt, ist ja nun auch nach lesen englischer Originaltexte nicht von der Hand zu weisen.

 

Auch verschweigt der Rezensierende nicht die guten und interessanten Seiten des Textes und des Stiles von HPL, du vergist nur, diese zu zitieren und bewertest nur wenige negative Punkte, die dir besonders im Gedächtnis haften geblieben sind.

Link to comment
Share on other sites

Und bevor jetzt wieder der Kampf "Synapscape vs. Gesammelte deutsche Bevölkerug" losgeht, möchte ich mich mit erst kürzlich geschärfter Streitaxt und Kriegshorn an deine Seite stellen, Synapscape!

 

Drosis Rezensionen fallen öfters negativ aus, sind dabei aber meines Wissens nach immer sehr professionell und möglichst objektiv (Bsp.: Kleine ?ngste).

 

?berigens:

Das war der satanische Beitrag Nummer 666!

Link to comment
Share on other sites

Guest Black Aleph

Stimmt 666. Nur für den Fall, dass bald '>666' da steht.

 

 

Lovecraft war in seiner Zeit schon nicht "zeitgemä?". Expressionistische Literatur wurde in Lovecraft's Zeit gerade hinter sich gelassen, und viele Kritiker warfen ihm dies und die Reihung von Adjektiven ja vor. Wohl aber u.a. seiner persönlichen Neigung entschied er sich trotzdem dafür - und gottseidank.

Zwar finde ich, hat Clark Ashton Smith mit der Hälfte seiner Erzählungen weitaus bessere Geschichten als Lovecraft geliefert (mal die "Fantasy"-Stories ausgeklammert), dennoch möchte ich Lovecraft nicht den analytischen Blick und die Theorie für jene "lovecraftsche Literatur" absprechen. Lektor, Editor und Kritiker war er bestimmt ein Ausgezeichneter.

 

IMHO gelten Lovecraft Stories noch als Referenz der klassischen Horrorliteratur, und ich sehe neben ihm Edgar Allen Poe und Arthur Machen noch als die Begründer eben dieser Literaturgattung. Lovecraft jedoch schaffte es schon bald Poe zu übertrumpfen.

 

 

 

Ich mag Lovecraft's Stil. "Berge des Wahnsinns" ist in der Tat eine seiner besten Erzählungen. Und wenn es andere Meinungen gibt - gut. Ich bin eben nicht Mainstream und empfinde Stephen King eher als Groschenromanschreiber. Aber jedem das seine.

 

Der Autor der Rezession hat bei mir eher den Eindruck hinterlassen, er befasse sich nur mit Populärmedien (obwohl ich das keinem Rollenspieler unterstellen möchte), und kommt gerne schnell zum Schlu?. Ein Freund wissenschaftlicher Erläuterungen scheint er ja wohl nicht zu sein, sondern wohl eher eoin Hack and Slay-Anhänger. Er sich mal für "Cthulhu" interressiert, und ist wohl nicht auf seine Kosten gekommen. Aber das sind alles nur Vermutungen.

 

Schlie?lich leben wir in einem freien Land, wo jeder seine Meinung haben darf.

 

 

"the beginning of knowledge is the discovery of something we don't understand"-Frank Herbert.

 

 

Link to comment
Share on other sites

Witzig ist, dass wenn jemand in seiner Rezi Lovecraft huldigen und über alles Loben würde, keiner hier auch nur leise nach einem wissenschaftlichen Ansatz rufen würde.

 

Aber sobald der "Meister" kritisiert wird, werden direkt Hobby-Intellektuelle herbeizitiert, die in einer Rezension auf einer Rollenspielseite die literaturwissenschaftliche Kompetenz vermissen.

 

seltsam, seltsam...

Link to comment
Share on other sites

Mal Tacheles g'red't:

 

natürlich gibt's bei HPL stilistisch und erzähltechnisch so etwa dies & jenes auszusetzen, insbesondere aus moderner Perspektive. Aber, hallo - es ist doch (hoffentlich...) keiner dazu verpflichtet, nur Literatur zu lesen, die von anderen für hochwertig ertrachtet wird; wenn ich persönlich auch alle möglichen Mängel sehen kann, geht mir HPL halt doch besser rein als etwa JRRT (über den ich eben noch ne Riesen-PN an Mithrandir geschickt hab) - warum soll ich dann nicht HPL lesen? :)

 

Link to comment
Share on other sites

Original von Black Aleph

Ich mag Lovecraft's Stil. "Berge des Wahnsinns" ist in der Tat eine seiner besten Erzählungen.

 

Lovecraft liest sich in deutscher ?bersetzung manchmal eher komisch ("Das merkwürdig hoch gelegene Haus im Nebel" sage ich nur). ;)

Im englischen Original sind die Texte dagegen oft stimmungsvoll und die Worte passen irgendwie zueinander, sie ergeben ein Stimmungsbild ("The Strange High House in the Mists").

 

Wie auch immer, ich habe nicht vor, die fragliche Rezension zu lesen. Verrei?en kann man übrigens fast alles, man muss nur irgendetwas Negatives finden und dieses vollkommen in den Vordergrund rücken und darauf herumreiten.

Für mich selbst kann ich jedenfalls sagen, dass "Berge des Wahnsinns" meine Lieblingserzählung von Lovecraft ist. Keine andere hatte mich derart fasziniert. :)

 

Frank

Link to comment
Share on other sites

Trotzdem frage ich mich, wie man auf die Idee kommen kann, das Buch in jüngster Zeit so zu rezensieren:

BdW sind nun 70 Jahre alt und die Kritikpunkte, die der Rezensent hervorbringt, enthalten wahrlich keine Novitäten. In der Sammlung Lovecrafts kosmisches Grauen , herausgegeben von Franz Rottensteiner, ist eine sehr einflu?reiche US-Rezension aus den 50er Jahren veröffentlicht, die genau die gleichen Fragen aufwirft.

Insofern ist dies eine Besprechung, die die Welt nicht braucht, da sie der Bewertung Lovecrafts nichts neues hinzufügt.

Link to comment
Share on other sites

@Kairos:

Da aber nicht jeder Zugriff auf die Rezi aus den 50er Jahren hat, ist die bei Drosi frei erhältlich doch durchaus in ihrer Existenz berechtigt. Zumal sie sich ja auch nicht an den Lovecraft-Sammler richtet, der eh alles inklusive der von dir zitierten Sammlung besitzt, sondern wohl doch eher an jenen, der im Rahmen seines Hobbies oder reinem Interesse an Horror-Literatur im Internet darauf stö?t.

 

Zumal die Rezi auch jedem in unseren Zeiten lebenden und lesenden Menschen schnell ein umfangreiches Bild davon macht, was ihn in "Berge des Wahnsinns" erwartet. Das der Rezensent dann noch die gleichen Kritikpunkte aufwirft wie es scheinbar ein noch berufenerer Author schon in den 50ern tat, erhöht doch noch die Qualität jener bücherwurm-Kritik und hebelt alle vorangegangenen Argumente in diesem Forum aus, es handele sich um einen inkompetenten Trivialliteraturleser.

Link to comment
Share on other sites

 Share


×
×
  • Create New...