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Wie steht ihr zum nihilistischen System Cthulhus?

 

Habt ihr ein Problem damit unwichtig zu sein? Macht es Spass?

 

Also ich für meinen Teil kann nur sagen: "Ich finde genau das gibt dem Ganzen seinen Reiz."

 

Wenn ich an die Heldenhafteste Tat eines meiner Charaktere denke: Suizid, da er damit die Weitergabe von Mythoswissen verhindern konnte....

 

Ich habe so Spass am verlieren.

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Kann mal ganz reizvoll sein. Aber auf Dauer wäre das wohl nichts für mich. Da stellt sich für mich als Spieler dann die Frage: "Warum spiele ich das überhaupt noch? Mich deprimieren lassen kann ich auch anderswo." Als Spielleiter würde es mir auf Dauer zu eintönig sein, ständig solche Szenarien vorzubereiten, in denen das Ende zumindest immer irgendwie ähnlich ist.

Anders sieht das aus, wenn sich dieser Nihilismus von sich aus im Spiel ergibt. Ich bin eher der Auffassung, dass man das Spiel in dieser Richtung offen lassen sollte.

Wie gesagt: Ab und an ganz reizvoll. Aber auf Dauer würde ich es so nicht spielen wollen.

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Meinst du die Regeln? Klingt so und das würde ich üblicherweise auch unter System verstehen. Nihilitisch finde ich allerdings keinen passenden Begriff um es zu beschreiben.

Ich finde es gut, dass die Charaktere dem Grauen des Mythos (mehr oder weniger) ohnmächtig gegenüberstehen. Normalen Menschen - wozu auch die meisten Kultisten zählen - können die SC ja aber durchaus überlegen sein, was ich ebenfalls gut finde. Kleinere Erfolgserlebnisse sind nicht verkehrt, aber im kosmischen Spiel sollten die Menschen schon die Verlierer sein.

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Ich denke er bezieht sich - zumindest sinngemä? - auf den Abschnitt auf S.11 im "Cthulhu Now"-Buch. (Korrigieren wenn ich falsch liege...)

Klar, ein gewisser Nihilismus ist ja quasi Cthulhu-inherent. Damit kann ich auch gut leben. Aber so, wie es in dem Buch vorgestellt wird, geht es mir einen Schritt zu weit.

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Original von Stocki

Da stellt sich für mich als Spieler dann die Frage: "Warum spiele ich das überhaupt noch? Mich deprimieren lassen kann ich auch anderswo."

 

Naja, bei uns zumindest ist es so, dass man ja ganz normale Leute spielt. Und wenn die erst mal ein gewissen Ausma? an Erkenntnis gewonnen haben und somit deprimiert, verzweifelt genug sind, dann wird ohnehin der Charakter ad acta gelegt (weil er meist schon zu wenig gS hat).

 

Und: eine gewisse Depression gehört bei Cthulhu schon dazu, drum ist für mich ja das ganze weniger Heldenspiel, sondern mehr Charakterspiel. Auch depressive Charaktere (= SC) können als Schauspieler (= Spieler) Spass machen diese Rolle zu spielen.

 

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Original von Tabun

Habt ihr ein Problem damit unwichtig zu sein?

 

Mmh, ich erlaube mir mal, zu widersprechen. Charaktere sind nicht unwichtig. Sie sind diejenigen, die, wenn sie erfolgreich sind, der Menschheit immer wieder ein paar Jahre schenken, auch wenn es ihr eigenes Ende bedeutet. CoC-Charaktere sind meiner Meinung sehr viel heroischer und auch "wichtiger" als die Charaktere in vielen anderen Rollenspielen.

 

Ich wei? auch nicht, ob ich Cthulhu als nihilistisches System bezeichnen würde.

Sicher, die Charaktere kämpfen gegen ein nihilistisches Universum, aber etwas idealistischeres kann ich mir eigentlich nicht vorstellen.

 

 

Daheon

Advocatus Diaboli

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Guest Gjeve van Halen

Seit etwa 28 Jahren bin ich Rollenspieler. Und ich habe nichts Härteres kennengelernt als 'Call of Cthulhu' .....

 

(Nun ja ... vielleicht kommt noch 'Warhammer Fantasy' da ran ...

aber selbst dort gibt's noch magische Waffen,

mit dem man den bösen Jungs der Kategorien 'klein bis mittel' das Fell gerben kann)

 

Manchmal kam ich mir so vor, als wäre ich ohne eine Waffe in einem Ego-Shooter (Nightmare-Mode :-{ ) herum gelaufen.

 

Und trotzdem. Ich kenne nichts Besseres, um den (Rollenspiel)-Intellekt zu schärfen, als 'C.o.C.'.

Wenn man überlebt, zählt das doppelt oder dreifach so viel, als bei AD&D, DSA oder SR

{Merksatz: C.o.C. kennt kein Plan B ('B' wie 'Ballern').

Wenn überhaupt, dann funktioniert Plan D ('D' wie 'Denken').

Der sicherste Plan A (wie 'Angriff') ist immer noch: 'Anschleichen, Abgreifen (, was man haben möchte), ABHAUEN !!! '

Falls kein einziger Schu? fällt, hat man alles richtig gemacht, andernfalls.... ^:rolleyes:^ }.

 

Thema: Nihilistisch? Glaub' ich nicht. Sich den 'Gro?en Alten' entgegenzustellen braucht viel Selbstlosigkeit. Vor allem bei den schlechten Chancen, die man eigentlich hat (Und 'Selbstlosigkeit' hin oder her, man sollte beizeiten wissen, wann es besser ist, wegzulaufen. 'Wer rechtzeitig rennt von hinnen, kann ein anderes Mal gewinnen...'). Es existiert halt keine göttliche Gegenkraft gegen die unversellen Kräfte des Chaos bzw. Bösen; au?er dem winzigen Bisschen an Kraft, was man selber mitbringt ...

 

Dank und Gru?

 

Florian

 

 

P.S.:

'oliver der entsafter' ist dran ;)

F.

 

 

 

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Original von Tabun

ich weis ja nicht, wie ihr das seht, aber der Nihilismus isrt doch ein sehr wichtiger Teil des Systems. Die menschheit ist ja unbedeutender denn jeh' im CoC Universum...

 

Ja klar, aber das weisst nur du als Spielleiter.

Der Spielercharakter hat doch davon keine Ahnung am Beginn seiner Karriere. Und wie gesagt, wenn er das durchschaut ist er meist ohnehin reif fürs Sanatorium, für gewisse Kulte oder gnädigerweise für den Ruhestand.

Dann macht man sich einen neuen Charakter.

No Problem.

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Ein bisschen Nihilismus würzt das Cthulhu-Rollenspiel für mich erst so richtig, ich sehe es aber auch nicht so, dass man ganz und gar unbedeutend ist. Wie oben schon erwähnt, kleine Erfolge sind auch etwas schönes.

 

Ohne Fremdwerbung machen zu möchten: Wenn man dem Fatalismus eher abgeneigt ist und einer der unbekannten Retter der Welt werden möchte, könnte man sich auch Delta Green anschauen (entspricht sehr genau Daheon's Idee davon, der "Menschheit immer wieder ein paar Jahre zu schenken").

 

Für maximale Macht und Konsequenzen ist Unknown Armies eigentlich Bannerträger. Der grö?te Bestandteil des Spiels ist es, im "okkulten Untergrund" aufzusteigen und selber die Fäden in die Hand zu bekommen.

 

Aber, mal ganz abseits davon: In Cthulhu ist es doch auch möglich, zu Helden zu werden. Liegt natürlich am Abenteuer, das gespielt wird. Mag jetzt wegen Spoiler-Gefahr keine namentlich nennen, aber die im Spielleiterbuch enthaltenen Abenteuer enden doch fast alle sehr optimistisch.

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