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Expeditionen meistern


paradroid
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Hallo alle,

 

wer hat ein paar Tipps für mich? Es geht um folgendes: Ich jage meine Charaktere im Rahmen von "Tatters of the King" einmal quer über den Himalaya, es soll eine 13-tägige Expedition mit Führern und Trägern werden. Der Trek ist an sich im Kampagnenband ausführlich beschrieben; ich habe nur Bedenken, dass es für die Spieler langweilig wird, weil zu viele Beschreibungen, zu wenig Plot.

 

Ich will die Reise aber auch nicht überspringen, weil es sehr atmosphärisch sein kann, denn ?bergang von der Zivilisation hinein in die Fremde, die Leere, die Wildnis zu spielen.

 

Ich habe etwas im Band "Expeditionen" geschmökert, habe aber nichts genau Treffendes gefunden, was mir hilft.

 

Meine ?berlegungen:

- mit tibetischer Musik, die langsam immer kultischer wird, Atmosphäre schaffen

- hin und wieder eine Herausforderung ausspielen (?berquerung einer Seilbrücke, vielleicht stürzt ein Träger ab)

- in Träumen die Themen der Kampagne wieder aufgreifen

- Höhenkrankheit ausspielen

- die Dinge so beschreiben, dass sie fremd wirken (nicht: da ist ein Tschorten, sondern: ein fremdartiges, kleines Gebäude mit einer Kuppel, von bunten Fahnen übersäht)

- Fotos einsetzen

 

Was meint ihr?

 

Grü?e aus Wien,

Markus




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Deine Ideen finde ich gut. Zusätzlich kannst du mal statt Musik auch einfach nur Windgeheule oder Schneesturm abspielen, kann auch sehr atmosphärisch rüberkommen,

wenn man nicht mehr weiss ob der Wind seltsam heult oder es auch etwas "anderes" sein könnte.

 

Vielleicht einige Nebenschauplätze einbauen, vielleicht Spuren im Schnee (Yeti?), die sich dann wieder verlaufen, Lawinen, wo man ein Teil der Ausrüstung verlieren kann.

 

Würde den Aufstieg allerdings nur auf solche Ereignisse beschränken, da wie du schon sagst, es schnell langweilig werden könnte, wenn man sich dann in Details verliert.

 

Vielleicht pro Tag ein Ereignis, was ausgespielt wird.

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Deine Ideen sind schon sehr gut und sollten eigentlich ausreichen um Langeweile unter den Spielern zu verhindern.

Wenn du möchtest, kannst du ja noch original Reiseberichte lesen, um die Gegend und Reisebedingungen besser schildern zu können.

 

Gru?,

Matthias

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*würfel*...*würfel*...*würfel*...

...

Mit einem mal gibt der Stein, unter XY?s Gewicht nach und ein heftiger Ruck fährt durchs Sicherungsseil!

...

*würfel*...*würfel*...*würfel*...

 

Ich finde aber auch das die Schönheit, der Einsamkeit und der ruhigen Passagen in Szene gesetzt werden müssen, so das man ab und an so einen Ruhepol hat, von wo man wieder eine neue höhe drauf setzen kann.

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Ich finde deine Ideen auch sehr gut. Auf jeden Fall würde ich auch Wind- und Strumgeräusche als Zusatz verwenden. Zudem sollte wirklich betont werden, wie lebensfeindlich und gefährlich diese Region der Welt, insbesondere damals, ist und erscheint. Es kann sehr reizvoll sein, wenn die Spannung und der SChrecken in einem Szenario mal nicht direkt mit Kreaturen des Mythos verbunden ist. Im Intenret lassen sich auch Reiseberichte aus der damaligen Zeit finden.

 

Interessant wäre vielleicht auch - falls du doch etwas Mystik einbauen willst - wenn die Träger abends im Lager die ein oder andere Legende erzählen. Der Yeti-Mythos ist da nur eine Variante. Eventuell könntest du auch einen alten Altar, ein verlassenes Kloster oder Zeichnungen an Höhlenwänden einbauen. Muss ja nichts mit dem Mythos oder der Handlung direkt zu tun haben, unterstreicht aber bestimmt die Stimmung des "Fremden".

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Was sicher richtig geil kommen würde:

 

Mit nem Beamer (falls man auf einen Zugriff hat), entweder Fotos oder sogar nen Film vom Himalaya gro? an die Wand zu werfen. Muss vielleicht nichtmal der Himalaya sein, ein schickes Bergpanorama reicht ja.

 

Ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass das kombiniert mit Musik / Geräuschkulisse eine sehr stimmungsvolle Atmosphäre schaffen könnte.

 

Ach ja, und falls ihr im Winter spielt: Fenster auf! Damit die Kälte realistisch rüber kommt. :D:D:D

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Wenn du deine Szenen in einen dynamischen Ablauf einbetten möchtest, empfehle ich dir, das ganze in ein fiktives Reisetagebuch einzubauen. Ist etwas vbr-Arbeit, aber es lohnt sich.

 

Das sieht dann so aus.

Du /oder einer der SCs) liest die (von dir vorgefertigten) Tagebuchtexte laut vor quasi in Retrospektive... wenn du twas "erzählen" will, dass ausgespielt werden soll, dann spielt man das genau so aus und fügt die Ergebnise nachträglich in die Tagebuchsequenz ein. So ein Tagebuch eignet sich super, um den Spielern dadurch auch das Innenleben wichtiger NSCs zu verdeutlichen, ohne plakativ ingame zu sein.

 

Montag, 23.Mai 1923 - Dabeiria Basislager

"Aufbruch gegen 8 Uhr. Gruppe komplett mit SCs, NSCs und sieben Trägern. Einfälltige Burschen, ein gro?er Rothaariger mit gespaltener Lippe namens Mubuiga ist ihr sprecher, radebrecht Deutsch, gelang uns trotz gro?er Regenfälle die Ausrüstung trocken zu lagern, ...

 

Dienstag 24.Mai - Nachtlager 1

"Jones zeigt Anzeichen von Erschöpfung; Grippe? Malaria. Werde ihn heute Abend eingehend untersuchen, wenn keine Besserung in Sicht ist, heute schwere Gangpassage über Gletschereis" (=> Und rein in die Spielszene... dann Ergebnisse in Tagebuch einspeisen), leider zwei Träger und Material abgestürzt; Träger weigern sich, weiter zu ziehen, solange nicht Trauerritual geleistet, verlieren dadurch einen Tag, bitte Mubuiga um Teilnahme an Trauerritual für Forschung." (=> Kurze Erzählszene über das Ritual)

 

Mittwoch, 25.Mai - Nachlager 2

"Wegen Tod der Träger Verzögerung in Weiterreise, sclecht geschlafen wegen undefinierbarer Träume. Erinnere mich wage an [XXX],... werde die Gruzppe wegen der Erschpfungsymptome untersuchen" (=> Untersuchung der SCs wegen Höhenkrankheit...)

 

Die jeweiligen Szenen kannst du dynamisch als geskriptete Szenen einbauen (Wenn du da unsicher bist, schau mal in die Anduin#95 oder 96 (wei? grad nicht genau)

 

Das schafft einen Handlungsbogen, lässt die Szenen als Einheit erscheinen und es veranschaulicht die Probleme der Reise und hält gleichzeitig aufgrund der Kompaktheit die Spannung aufrecht.

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Erstklassige Ideen, vielen Dank, Leute!

 

@Christoph: Sensationelle Idee! Es ist Anduin Nr. 95, ich lese mir das gleich durch. Hoffentlich schaffe ich das noch bis morgen. In Englisch...

8o

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Die Ausspielung von Szenen hat bei mir immer am besten geklappt und die Idee mit dem Tagebuch ist wirklich super.

Ein persönlicher Tipp:

Ich neige als SL häufig zu zu vielen Details, da kann es dann schon mal zu einem Hänger kommen, also lass es nicht ausufern, wahrscheinlich reichen wenig Sätze um bei Deinen Spielern die entsprechenden Bilder zu wecken.

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Freut mich, wenn ihr damit was anfangen könnt. Hab das mehrmals mit sehr gro?em Erfolg angewandt - nachdem ich meiner Gruppe im VOrfeld erklärt habe, welches Konzept dahinter steht. Würde mich interessieren, wie es dann bei dir/euch ankam, Paradroid.
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  • 5 weeks later...

@Christoph Meine Spielesitzung hat sich verschoben, und so hatte ich genügend Zeit, ein fein gestaltetes Handout für die ganze, 18-tägige Expedition zu gestalten.

 

Die geskripteten Szenen sind sehr gut angekommen, gemeinsam mit der Hintergrundmusik hatten wir so einen wunderbaren Einstieg in die Atmosphäre des Kampagnenshowdowns, genau wie geplant. Ich habe die Spieler bewusst gefragt, wie sie die Methode fanden, und sie waren einhellig sehr angetan.

 

Also: Vielen herzlichen Dank für den tollen Tipp! Kommt ins Repertoire.

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