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Schadensverlust, wie erkläre ich es meinen Spielern


Alphekka
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Original von Alphekka

Also meine Frage entstand dadurch, dass man ja annehmen könnte, das so ein Treffer (10 von 12 Punkten) eigentlich nur bedeuten könne, dass es sich dabei um ein Lebenswichtiges Organ handelt.

 

So etwas kurriert man halt eben nicht innerhalb von einer oder zwei runden was etwa 1 - 8 Sekunden wäre.

 

Das auch noch mit notdürftigen Mitteln. Dies wurde von einem Spieler mal so angemerkt.

 

Ihm fehlte das Nachbluten, das zwingend erforderliche Nachversorgen der Verletzung.

 

Daher meine Frage.

 

 

Warum denkst du in solchen festgefahrenen Strukturen? Es ist doch völlig klar, dass man die Lebenspunkte nicht in 8 Sekunden regeneriert.

Gib deinen Spielern das Gefühl, dass sie sich eigentlich von ihren Charakteren verabschieden müssten und nur der eine Wurf ihnen das weiterspielen ermöglicht. Wenn du das vermittelst, dann kannst du auch mit einem Lächeln sagen: "Was, du willst jetzt selbst das Auto fahren? Sei mal froh, dass du das selbe Auto wie der Rest der Gruppe nutzen kannst und nicht vom Leichenwagen abgeholt wirst..."

 

Henker machst du, dass auch mit der gS?

 

Nein. Das hat aber auch seine Bewandniss: Ich beschreibe ja schon viel, was die verschiedenen Charaktere wahrnehmen, was ja nicht immer das selbe ist. So habe ich z.B. einem Spieler mal einen Geist zur Seite gestellt, der ihm Tips gegeben hat, aber auch Fallen gestreut hat. Der Spieler dachte, der Geist sei real und der Rest der Gruppe dachte, dass er selbstgespräche führen würde, bzw. laut nachdachte.

Ich arbeite viel mit PostIts, wo dann die entsprechenden Infos draufstehen.

Den konkreten Verlust der STA lass ich aber die Spieler verwalten weil das ein sehr guter Indikator für das eigentliche Verhalten darstellt.

Bei einem Verlust von 1-2 sabbert der Charakter halt, bei 4-6 schreit er und bei 10 und höher will er vieleicht sein ach so unwichtiges Leben beenden, weil er doch eh keine Rolle im Gro?en Spiel der Alten spielt.

 

 

Regeltechnisch jedoch würde er aus seiner Ohnmacht irgendwann erwachen und könnte sich wieder vortschleppen, selbst dann wenn er erst nach 12 Stunden wieder wach würde, eine Zeitspanne also die ein totsicheres Verbluten gewährleistet.

 

Also erstmal kann der Charakter auch einfach mal an einem Schock sterben, Au?erdem kann sich die Wunde selber schlie?en durch das gerinnen von Blut. Und nochmal: Du bist der Spielleiter und du bestimmst in letzter Instanz!

Einem solchen Spieler würde ich knallhart beschreiben, wie das Leben aus seinem Körper schwindet und er stirbt und wirklich unwiederbringlich tot ist.

Und dann würde ich ihm einen gelben Zettel rüberschieben auf dem er informiert wird, dass er noch gerettet werden könnte.

UNd hab doch mal Spa? an sowas. Nimm das gro?e Cthuloide Universum und tob dich aus. Lass ihn durch einen Zauber heilen der den Spieler noch zusätzlichen persönlichen Schrecken bringt, z. B. zieht er jedem Charakter bei einer Berührung 2 LeP ab, bis er das doppelte der verlorenen Trefferpunkten zurückgeneriert hat und wenn er das umgehen will, platzen halt zu den ungünstigsten Zeitpunkten die Wunden wieder auf...

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Das Grundproblem ist wohl, dass Cthulhu eben ein einfacheres Regelsystem ist als z.B. das erwähnte Rolemaster. Natürlich kann man mit einem einfachen System die Realität nicht so gut nachempfinden wie mit einem komplexen. Erklärungen, wie und warum das im einfachen System verwendete Verfahren genauso realistisch sein soll, sind doch von vorne herein zum Scheitern verurteilt.

 

Ich würde schlicht sagen, es gibt nur die drei Möglichkeiten die Vereinfachungen des Systems zu akzeptieren, sich stattdessen eine genehme Hausregel für diesen Punkt zu basteln oder das verwendete Regelsystem komplett zu wechseln.

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Original von Henker

Ich habe grade bei Waffengewalt einen Leitspruch: Ihr beginnt die Schie?erei und ich führ sie zu Ende.

 

Gefällt mir sehr gut :-)

 

Ich denke ein gro?er Vorteil wenn der SL-die Tp verwaltet ist auch du musst weniger erklären.

 

Wenn du dem Spieler sagst es scheint der Arm gebrochen zu sein. Wir er/sie nicht der/die Fahrerin bei einer darauf vollgende Verfolgungsjagd sein.

 

Ein gelungener Einsatz von erster Hilfe könnte auch ein.

Komm schon es ist nicht wirklich gebrochen du hast dir das nur eingebildet, kein Wunder bei dem vielen Blut.

oder so ähnlich.

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Das mit dem gebrochenem Arm halte ich zwar für eine gute Umschreibung, das Problem ist nur: wer bestimmt die Trefferzone?

Willkür des Meisters ob Arm oder Bein getroffen wurde?

Und wenn ja, welcher Arm? Der Waffenarm?

 

Solche und ähnliche Diskussionen befürchte ich, wenn ich Trefferzonen konkretisiere.

Habe auch schon mal mit dem Gedanken gespielt, Trefferzonen auszuwürfeln, jedoch wirft das dann auch wieder regeltechnische Fragen auf. Daher verzichtete ich in meiner Gruppe wie gesagt auf konkrete Nennung von Trefferzonen.

 

 

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Bei den Trefferzonen hilft NEMESIS:

http://cthulhu-forum.de/thread.php?threadid=4489&boardid=54&styleid=2

 

genauso einfach wie cthulhu, und Trefferzone und Schaden sind im Angriffswurf gleich mit drin. Spiele ich gerade statt Cthulhu-BRP, deshalb habe ich auch das angesprochene TP-Problem nicht.

 

Ansonsten noch eine Hausregel, die ich mir mal für Cthulhu überlegt habe, aber dann nie verwendet: Wer auf einen Schlag mehr als die Hälfte seiner Treffer verliert, muss einen Wurf gegen KOx(verbleibende TP) machen. Gelingt der Wurf, passiert nichts schlimmes, misslingt er, verliert der Charakter in Folge alle KO Minuten einen weiteren TP aufgrund von Blutungen und inneren Verletzungen.

Habe ich aber nie in der Praxis ausprobiert, war nur so eine Idee, weil ich das System gerne tödlicher machen wollte ...

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Original von Raven2050

Das mit dem gebrochenem Arm halte ich zwar für eine gute Umschreibung, das Problem ist nur: wer bestimmt die Trefferzone?

Willkür des Meisters ob Arm oder Bein getroffen wurde?

Und wenn ja, welcher Arm? Der Waffenarm?

 

Solche und ähnliche Diskussionen befürchte ich, wenn ich Trefferzonen konkretisiere.

Habe auch schon mal mit dem Gedanken gespielt, Trefferzonen auszuwürfeln, jedoch wirft das dann auch wieder regeltechnische Fragen auf. Daher verzichtete ich in meiner Gruppe wie gesagt auf konkrete Nennung von Trefferzonen.

 

 

 

Ich bestimme immer welche "Trefferzone" getroffen wird. Dabei versuche ich den Spieler zu behindern, aber nicht au?er Gefecht zu setzten. Ob es der Waffenarm ist oder nicht, dass lass ich den Spieler auswürfeln, so ist er mit in die Entscheidung einbezogen, hat aber nicht das Mitspracherecht in der Schulter oder sonstwo getroffen zu werden. Was ich nur realistisch finde.

Wo gibt es das denn: Guter Mann, der grade auf uns schie?t, ins linke Bein währe genehm, Arme sind eher schlecht, ich muss morgen noch einen Teig für den Geburtstagskuchen meiner Frau kneten, das kann ich aber auch im sitzen machen...

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Das System der Trefferpunkte bei Cthulhu ist einfach extrem abstrakt, damit muss man einfach leben. Das hat aber auch seine Vorteile. Der Nachteil ist, dass man mit einem Ausrechnen der Verhältnismä?igkeiten des TP-Verlustes und irgendwelcher Rückschlüsse auf die Schwere von Verletzungen nicht weiter kommt.

 

Aber: Cthulhu orientiert sich halt eher an einer filmischen Sichtweise von Schaden. Ich kenne so gut wie keine Horror- oder Action-Filme, in denen körperlicher Schaden realistisch dargestellt wird. Allein schon Faustkämpfe haben in der Regel haufenweise blaue Flecke und heftige Schwellungen im Gesicht zur Folge. Der einzige Film, der diese Auswirkungen von Schaden halbwegs vernünfitig darstellt, ist wohl Rocky ;)

 

Ansonsten wird Schaden in Filmen ja auch eher symbolisch dargestellt. Der Held beginnt zu Bluten, setzt einen gequälten Ausdruck auf und stöhnt und ächzt ein wenig. Diese Die-Hard-Variante ist meiner Ansicht nach auch für Cthulhu angemessen.

 

Die Trefferpunkte sind einfach nur eine Art Gradmesser, wie lange ein Charakter durchhalten kann. Zu mehr taugen sie nicht und tiefgründiger darf man sie auch nicht hinterfragen. Dafür hat man halt ein sehr einfaches System.

 

Was die Trefferlokalisation angeht: Es gibt dazu sowohl im BRP als auch im deutschen Cthulhu-Spieler-Handbuch Regeln. Unsere Gruppe verwendet aus Gewohnheit die Warhammer Fantasy-Roleplay-Regel, dass die Einer- und Zehnerstelle beim Trefferwurf vertauscht werden und dann auf der entsprechenden Tabelle nachgeguckt wird, die wir inzwischen im Kopf haben, weil sie sehr einfach ist. Dann wei? man halt auch, ob man den Waffenarm erwischt hat oder nicht.

 

Es lohnt sich übrigens auch immer, die Cthulhu-Regeln ganz genau zu lesen, denn Regeln für Bewusstlosigkeit etc. gibt es ja bereits.

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Die Trefferzone liegt im Ermessen des Erzählers. Es kommt auf die Umschreibung an. "Er hat tatsächlich abgedrückt, der Blitz des Mündungsfeuers und der laute Knall beweisen das. Ein bei?ender Schmerz durchzuckt dich nur einen Sekundenbruchteil später der Schlag auf den Oberschenkel lässt dich einknicken..."

 

Damit wäre die Trefferzone festgelegt, du bestimmst den Schaden und behälst ih für dich.

 

In den nächsten Spielrunden macht der zweite Spieler den Schützen platt, rei?t sein Erste Hilfe Pack auf und kniet neben dem Verletzten nieder

 

"Mit jedem Herzschlag drückt sich Blut in deine Jeans" - Spieler gut in Erste Hilfe - "Man sieht, dass der Schuss die Arterie erwischt hat."

 

Spieler macht gute Erste Hilfe, schneidet die Hose auf, legt Druckverband an, Erzähler reduziert Schadensnotiz von dem was es geworden wäre auf den tatsächlich angefallenen Schaden.

 

So handhabe ich das zumindest.

 

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Vielleicht habe ich es überlesen, wenn ich bekanntes wiederhole einfach löschen.

Spielerhandbuch S. 145 und besonders 146 bietet doch eigentlich was du suchst.

Ich kenne dies aus ELRIC/STORMBRINGER und bin immer gut gefahren.

Bei ELRIC musste der SC wenn er mehr als die Hälfte seiner TP auf einmal verliert (also ein schwerer Treffer) eine Probe auf Glück (wir haben aber auch bei uns KO*5 benutzt) ablegen. Misslang diese, wurde die Verletzung aus der Tabelle angewandt mit ihren Folgen: lange Behandlung, Verstümmelung wie Finger futsch etc.

Ich finde dies ist recht einfach, stört auch nicht den Spielfluss und macht den SC Respekt vor Feuergefechten etc.

S. 146 (auch im Heft des SL-Schirmes enthalten) beinhaltet ja auch Optional GS Verluste denn heftige Wunden schocken auch den stärksten Mann :D .

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Original von EricPoehlsen

 

Spieler macht gute Erste Hilfe, schneidet die Hose auf, legt Druckverband an, Erzähler reduziert Schadensnotiz von dem was es geworden wäre auf den tatsächlich angefallenen Schaden.

 

 

So habe ich das bisher auch interpretiert. Erste Hilfe funktioniert nicht wie "Heilen", sondern ist in allererster Linie ja dafür da, weiteren Schaden zu verhindern. Damit der Lebenspunkteaspekt in diesem Zusammenhang Sinn ergibt, muss sich erlittener Schaden stets auf die Verletzung OHNE Erste Hilfe beziehen.

Natürlich darf man Langzeitfolgen nicht alle darunter fassen. Wenn eine Schusswunde nachfolgend unbehandelt bleibt, dann stirbt der/die Betroffene i.d.R. und die besten Ersthelfer können nichts dagegen tun.

Hier ist natürlich gesunder Menschenverstand seitens des SL gefragt.

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Hallo SL Kollegen,

 

nachdem ihr alle so flei?ig eure Ideen geschrieben habt, wufür ich mich an dieser stelle bedanken möchte, möchte ich nun auch mal schildern wie ich es bislang gemacht habe.

 

Ich wollte erst Antworten sammeln, daher meine verzögerte Beschreibung wie ich es mache.

 

 

Ich habe bislang immer geschildert das der TP-Abzug eine "vorweg Pauschale" ist, die den ganzen Zeitraum vom einsetzen der Verletzung bis zum einsetzten des Heilungsprozesses inklusive ?rztlicher Betreuung ist.

 

Kleinere Treffer mit 1 bis evtl. 2 TP verlust, bedürfen nicht zwangsläufig einer ärztlichen Nachversorgung.

 

Weigert sich ein Spieler seinen Charakter nach einem immens hohen TP-Verlust in ärztliche Versorgung zu geben, so behalte ich mir das Recht vor weitere TP abzuziehen infolge der mangelnden Versorgung.

 

Erste Hilfe sehe ich als das was es ist, die Erstversorgung, die gerade nach einsetzten einer Verletzung viel weiteren Schaden vom Patienten abwenden kann. Stillen der Blutung, verhindern von Entzündungen der verwundeten Stelle etc. Die Erste Hilfe ist also nicht direkt eine Form der Heilung im eigentlichen Sinne, sondern eher eine Korrektur der "vorweg Pauschale"

 

Um bei meinem Beispiel also zu bleiben: Ohne Erste Hilfe hättest du bis zu dem Zeitpunkt andem du einen Arzt aufsuchen kannst und dich stationär hättest behandeln können (also einsetzen der Heilung) 10 TP verloren, durch den erfolgreichen Einsatz von erster Hilfe des Arztes in eurer Runde haben sich deine Aussichten Stark verbessert, also hast du nur 10 - 3 TP Verloren macht als 7.

 

 

 

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