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Mehrere Spielleiter


Shen-Gu
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Moin,

 

ich habe gerade ein paar Minuten die Suchfunktion bemüht aber diesbzgl. nichts gefunden.

 

Es geht um das Thema mehrere Spielleiter für eine P&P Runde.

 

In meinen Runden kommt es oft zu Situationen wo die Charaktere sich trennen. Ich schicke die entsprechenden Spieler dann in einen anderen Raum (meist Küche). Dann kann es schon mal vorkommen, dass diese Spieler dort für 15-20 min dort warten müssen. Das ist für diese Leute meist ein riesiger Atmosphäre-Killer und erzeugt im Regelfall eine fiese Out-Time Blase.

 

Also sehe ich oft zu, dass ich die Zeit wo die Spieler in getrennten Räumen sitzen so kurz halte wie möglich, was aber oft Schade ist, da damit gute Szenen nicht in vollem Umfang ausgespielt werden können.

 

Meine Idee, um dieses Problem besser in den Griff zu kriegen wäre evtl. ein zweiter (oder gar dritter) Spielleiter. Der könnte dann mit den Spielern rausgehen und diese dort "betreuen". Auch könnte man NPC-Dialoge besser rüberbringen und so.

 

Hat das jemand von euch schon mal gemacht? Also mit mehreren Spielleitern gespielt? Wie sind eure Erfahrungen dazu? Kriegt man das vernünftig Koordiniert?

Ist es für die Spieler ein gro?er Mehrwert? Ist es für einen Zweit-Spielleiter wohlmöglich langweilig, weil er wenig zu tun hat, solang die Charaktere sich nicht trennen?

 

Ich bin gespannt was ihr dazu zu sagen habt.

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Wir haben sowas mal kurz ausprobiert, allerdings nicht mit Cthulhu, sondern mit Fantasy...

War ziemlich viel Aufwand, alles zu planen, es klappte schlecht, alles zu koordinieren, etc, sprich es hat sich eigentlich kaum gelohnt.

Ein Problem war, dass eben Kämpfe, die in Realzeit fünf Minuten dauern in Spielzeit 30 benötigt haben - eine Sache die mit Cthulhu vielleicht besser funktioniert, weil Gegner oder Charaktere relativ schnell tot sind :)

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Wir haben das auch mal bei Fantasy ausprobiert, allerdings nicht für die Gruppentrennung, sondern für gemeinsame Vorbereitung und Aufteilen der Aufgaben (Kampfverwaltung, Dialoge etc.). War ganz nett, aber eigentlich nicht nötig.

 

Wie es dir vorschwebt, fände ich es mal probierenswert. Denn meine Gruppe teilt sich auch sehr oft auf - mit den beschriebenen Folgen. Das ist echt ein Problem. Ich habe ein bisschen darauf gedrungen, dass sie es möglichst wenig machen, aber das ist oft nicht besonders glaubwürdig, besonders bei detektivischen Abenteuern.

 

Wäre dann aber bei 2 SL immer noch nötig, sich regelmä?ig kurz über die Ereignisse abzusprechen, damit keine logischen Fehler passieren. (Z.B. alle Charaktere gehen unabhängig voneinander an denselben Ort, ohne sich zu begegnen.) Müsste dann sehr flott gehen, damit sich die ganze Sache überhaupt lohnt.

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Meine Idee, um dieses Problem besser in den Griff zu kriegen wäre evtl. ein zweiter (oder gar dritter) Spielleiter. Der könnte dann mit den Spielern rausgehen und diese dort "betreuen". Auch könnte man NPC-Dialoge besser rüberbringen und so.

 

Das ist unwahrscheinlich schwierig! Es ist nämlich so, du gibst deinem zweit Leiter ein paar Infos an die Hand, die er dann rüberbringt. Allerdings wird er Werte und Schwerpunkte anders legen als du. Die müssen nicht wirklich viel voneinander abweichen, aber es wird halt anders rüberkommen als wenn du es machst.

Und was passiert, wenn ein Spieler eine unerwartete Frage stellt, dere Beantwortung in einen (Wissens)Bereich fällt, den ihr vorher nicht genau erörtert habt?

Wenn ihr die Gruppe trennt können doch die anderen Spieler am Tisch sitzen bleiben und die spannenden Situationen mitbekommen.

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Wir versuche gerade dieses Problem von einer anderen Seite aus in den Griff zu bekommen.

 

Ich will ab und an Spieler NPCs spielen lassen.

Die Spieler bekommen ein Blatt mit allen wichtigen Informationen für die Rolle in der Szene.

Wie sich das ganze umsetzen lässt und wie gut es wird um sich aber erst wei?en.

 

Aber vielleicht kommt ja jemand mit diesen Denkansto? auf eine gute Eingebung.

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Original von Henker

Das ist unwahrscheinlich schwierig! Es ist nämlich so, du gibst deinem zweit Leiter ein paar Infos an die Hand, die er dann rüberbringt. Allerdings wird er Werte und Schwerpunkte anders legen als du. Die müssen nicht wirklich viel voneinander abweichen, aber es wird halt anders rüberkommen als wenn du es machst.

Und was passiert, wenn ein Spieler eine unerwartete Frage stellt, dere Beantwortung in einen (Wissens)Bereich fällt, den ihr vorher nicht genau erörtert habt?

Wenn ihr die Gruppe trennt können doch die anderen Spieler am Tisch sitzen bleiben und die spannenden Situationen mitbekommen.

 

Also was du sagst ist unter den Rahmenbedingungen sicher richtig.

 

Ich gehe aber davon aus, dass der zweite Spielleiter das Abenteuer ebenso sorgfältig und vollständig vorbereitet hat wie der "erste". Und ich gehe davon aus, dass beide Spielleiter sich im Vorfeld zusammen hingesetzt haben und das Abenteuer und denkbare Abläufe und Schwerpunkte durchgesprochen haben. Beide SLs sollten also absolut in der Lage sein, (theoretisch) das Abenteuer alleine zu können.

 

Wenn sich dann die Chars (und die Spieler) räumlich trennen und in den Einzelgruppen Fragen aufkommen oder Aktionen getätigt werden, die die Gesamtkontinuität beeinträchtigen könnten, dann müssten sich die SL halt eben absprechen. Eine kurze SL Besprechung auf dem Flur sollte auf jeden Fall schneller gehen, als wechselseitiges warten lassen, der getrennten Charaktergruppen.

 

Und getrennte Charaktergruppen zusammen in einem Raum zu lassen, damit sie die "spannenden Situationen mitbekommen", davon halte ich persönlich nicht viel.

 

Erstens verlagert es das "Problem" nur, in dem man dann in den alt bekannten Konflikt Spielerwissen vs. Charakterwissen abrutscht.

 

Zweitens habe ich die Erfahrung gemacht, dass spannende Situationen besonders dann entstehen, wenn Charaktere (und deren Spieler) wirklich real lügen müssen, um z.B. gefundene Handouts nicht teilen zu müssen oder um ausgeführte Handlungen zu vertuschen oder ähnliches.

 

Solche Szenen erlebt man - meiner Ansicht nach - nicht in der Form, wenn alle Spieler immer im Raum sind und alles mitbekommen. (In meiner Runde ist es z.B. auch nicht üblich seinen Mitspielern auf den Charakterbogen zu schauen).

 

Je länger ich darüber nachdenke, desto mehr halte ich eine Durchführung mit 2 SLs für machbar und vorallem desto überzeugter bin ich, dass es einen gro?en Mehrwert für die Spieler darstellen könnte.

 

Ich könnte mir zum Beispiel auch sehr gut vorstellen, das man sowas noch mit ein wenig technischen Gadgets verbessern kann.

Zum Beispiel in den "Zweitraum" ein Notebook stellen, wo die beiden SLs dann per Skype (Voice oder IM) kommunizieren könnten.

 

Verdammt, jetzt bekomme ich richtig Lust das auszuprobieren :D

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Wir haben mal probiert auf einem Con zwei Spielgruppen "gegeneinander" Spielen zu lassen, es ist aber extrem aufwendig. zwei Laptops, ein Netzwerk und Groupware machen es zwar möglich aber anstrengend.

 

einen gro?en Mehrwert bringt es nicht.

 

Um die Pausenzeiten möglichst kurz zu halten, sollte man versuchen, wenn sich dei Gruppe teilt spätestens nach 5 Minuten zu den anderen Spielern zu wechseln.

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Also, wir fahren derzeit eine Cthulhu-Kampagne mit zwei Gruppen; beides Internatsschülergruppen, einmal vier Jungs, einmal vier Mädels. Die Internate liege auf einem Gelände und ein gemeinsamer Plot verbindet die etwa zehn Sitzungen je Gruppe. Von den besagten zehn Sitzungen finden sieben unabhängig voneinander, drei jedoch quasi als Crossover statt.

Die komplette Kampagne hat zwei Spielleiter, wobei das Koordinationsproblem bei uns nicht so gegeben ist, da meine Freundin und ich leiten und, naja, wir wohnen halt eh zusammen ;)

 

Die Crossover-Sitzungen haben wir über ICQ in zwei Räumen koordiniert, bei den anderen Sitzungen sind oft auch beide anwesend; letzte Mädels-Sitzung bin ich etwa mit einer Spielerin in die Küche gegangen und habe dort mit ihr in einer 1:1-Situation einen Alptraum durchgespielt, während der Rest parallel interagiert hat.

 

Kommunikation zwischen den beiden Gruppen abseits der gemeinsamen Sitzungen findet u.a. über ein Versteck in einer Baumkrone statt, wo sie sich Botschaften hinterlassen. Dann auch echt geschrieben und vermittelt; die beiden Gruppen sprechen au?erhalb der Sitzungen nicht über den Plot, so dass etwa unklare Formulierungen auf den Zetteln schon zu manchem Chaos geführt haben.

 

Bisher sind wir auf keinerlei Schwierigkeiten gesto?en. Koordination, Aufteilung und Plotführung - klappt soweit alles super ;)

 

 

On a completely different note: "Spieler übernehmen bei Downtime NSC-Rollen" haben wir auch schon praktiziert. Mir ist vor allem ein Ereignis hängen geblieben:

Während in einer Magus-Kampagne ein Spieler alleine viel zu erledigen hatte, habe ich mit einem anderen Spieler zusammen Polizisten gemimt, die Spieler #4 für die Zeit in ein Kreuzverhör genommen haben.

Wir hatten viel Spa? beim Verhör bzw. #4 als Verhörter, der Spielleiter konnte derweil elegant und mit Ruhe den Plot des anderen Spielers fahren. War auch gut :)

 

 

Viele Grü?e,

Thomas

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Ursprünglich hatte ich die Frage ja so verstanden: 'Wechselnde Spielleiter', meine Antwort dann aber noch abgeändert.

 

Wir spielen bei uns sehr viel mit wechselnden Spielleitern, wobei wir uns vorher absprechen, wenn jemand am Metaplot rumspielen möchte.

 

Bei Systemen, in denen es regelmä?ige Abenteuerpunkte oder Erfahrungspunkte gibt, wird auch der Spielleiter mit Punkten belohnt, die er auf seinen SC vergibt - sonst wird der Spieler im Spiel mit seinem Charakter dafür bestraft, dass er mehr oder weniger regelmä?ig leitet.

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Den Beitrag von Thomas Michalski finde ich sehr interessant und ermutigend, sowas auch mal auszuprobieren.

 

Vorallem aber macht er mich ein wenig neidisch auf seine Spieler, das Konzept mit den beiden Gruppen finde ich ungemein spannend :)

 

[Offtopic] Mein Gehirn hat "Internatsschülergruppen" zunächst als "Internetanschlussgruppen" wahrgenommen, muss ich mir sorgen machen?! :rolleyes:

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Das freut mich doch :)

Wenn das alles durch ist, werde ich das auch einmal in Form eines kleinen Berichtes aufbereiten und zugänglich machen; wir sind jetzt knapp über die Halbzeit, denn alle beteiligten Spieler sind schwer auf einen Termin zu bringen und insofern ist eine Sitzung je Monat und Geschlecht schon der angepeilte Idealzustand, nicht mal die Realität ;)

 

Begeistert bin ich vor allem auch, dass die echt die Klappe halten. Das Konzept würde leiden, wenn beide Gruppen wüssten, was die andere wei?, denn Puzzleteile respektive Distribution von Informationen ist durchaus eines der wichtigeren Themen.

Spannend ist auch, dass wir neben den Geschlechtertrennungen auch noch halt mit 1:1-Visionen und -Träumen arbeiten, so dass sehr viel von dem abhängt, was die Spieler daraus machen...

 

Nach fast 20 Jahren P&P-Erfahrung sucht man halt auch einfach mal Pfade, die noch nicht ausgetreten sind. "Briarwood"*, unsere Kampagne, war insofern bereits ein voller Erfolg ;)

 

 

Viele Grü?e,

Thomas

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Nachtrag:

Nachdem mir Frank gerade grünes Licht gegeben hat, kann ich es ja schreiben: Der ausführliche Bericht zur Runde wird in der ersten CW nach meiner Regel-Reihe (das wäre, moment, vermutlich die CW#20) erscheinen und den Auftakt zu einer kleinen Serie von Artikel zu ungewöhnlichen Cthulhu-Abenteuer- und Kampagnenkonzepten bilden ;)

Hab da ein paar schöne Ideen, denke ich ^^

 

 

Viele Grü?e,

Thomas

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