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@Synascape:

Einen weiteren Begriff, den ich super finde ist: "national befreite Zone".

 

In einem rein augenzwinkerndem Kontext würde ich Dir hier sogar zustimmen - wäre ja traurig, wenn man solche unsinnigen Begriffe ernst nehmen würde. Jedoch vergeht mir persönlich das Lachen, wenn ich sehe, was sich in manchen Gebieten hinter diesem Vokabular verbirgt. :(

 

Das sich jedoch inzwischen Kampfbegriffe wie eben "Gutmenschentum" im Alltag etabliert haben, lässt bei mir jedoch das Lachen verschwinden.

 

 

Ich will von niemandem vorgeschrieben bekommen, was ich gut oder böse finden darf und was ich für eine Meinung haben darf.

 

Ohne Frage: Freiheit bzw. Meinungsfreiheit ist das höchste Gut, welches wir hier in Deutschland haben.

Und sicherlich wird an vielen Stellen vorschnell die "Political correctness" als Keule geschwungen. Jedoch sollte man auf der anderen Seite auch nicht vorschnell allle Kritik mit der "Gutmenschenkeule" ersticken - da bewegen wir uns sonst letzt endlich auf der selben Stufe. ;)

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@Cagliostro:

 

Vielleicht kann ich Frank ja mal einen Artikel Cthulhu und der zweite Weltkrieg für diie CW anbieten. Wäre ja eine nette Fortsetzung für den Reichswehrartikel. :D

 

@Raven:

Ich habe nichts gegen einen ordentlichen Diskurs und Aufklärung über die NS-Verbrechen. Ich bin der Letzte, der Rassismus und Faschismus fördert, aber dieses hysterische "alles, was Deutschland früher gemacht hat ist böse"-Getue kann man meiner Meinung nach sehr gut mit dem Begriff "Gutmenschentum" zusammenfassen. Es geht da im etablierten Sprachgebrauch nicht mehr darum, Rassismus zu verteidigen, sondern einen aggressiven Umgang mit political correctness sprachlich zusammenzufassen. Das ist wohl auch der Grund, weshalb der Begriff sich aus der rechten Szene hinausbewegen konnte.

Und an Kollegen wie dem "Anachronist" sieht man sehr schön, welche Auswüchse emotionalisierte political correctness haben kann.

Und welche diktatorischen Züge diese political correctness annehmen kann (manche würden da wohl das Wort Meinungsfaschismus in die Runde werfen) hat man ja jetzt jüngst am Beispiel Sarrazin gesehen.

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Also um mal die politische Diskussion zu umgehen...warum gehen viele nur vom 3. Reich aus, man könnte genauso England, Frankreich oder die USA und Canada als Grundlage nehmen und wie in fast jedem film gegen das 3te Reich in den Krieg ziehen. (Es muss ja nicht alles in oder aus Deutschland an Abenteuern spielen)

 

Als Idee; zum Beispiel die Landung in der Normandie via Airborne oder den D-Day.

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@ Synapscape: Find ich gut, dass du so offen zu deinen Ansichten stehst, aber dass die du kein differenziertes Bild zu dem Themenfeld Rechtsradikalismus hast, sondern nur irgendwelche provokanten Thesen plappern kannst, lässt dich nicht besonders schlau wirken, falls du das dachtest. Du wirkst eher - dumm.

 

@ Der Tod: Ich habe gar keine Erinnerungen an negative Reaktionen auf das Charnel House Of Europe. Aber es gibt ja zu allen Rollenspielsachen verschiedene Meinungen und Ansichten, warum also nicht auch dazu?

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Original von denning

Also um mal die politische Diskussion zu umgehen...warum gehen viele nur vom 3. Reich aus, man könnte genauso England, Frankreich oder die USA und Canada als Grundlage nehmen und wie in fast jedem film gegen das 3te Reich in den Krieg ziehen. (Es muss ja nicht alles in oder aus Deutschland an Abenteuern spielen)

 

Als Idee; zum Beispiel die Landung in der Normandie via Airborne oder den D-Day.

 

Ja, ginge auch.

Den Mut, eine Ahnenerbe-Geheim-Truppe in den Kampf zu schicken, wird wohl kaum jemand haben ;)

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Original von denning

Ja zum glück!!!

 

Man muss ja keine fanatischen Nazis spielen. Ein paar Wissenschaftler, die eben Geld von der SS bekommen haben gingen ja auch.

Die Schäfer-Expedition z.B. war ja keine fanatische SS-Truppe (bis auf den einen Nazi im Team) und hat ja, abseits vom Mythos der um sie herum gestrickt wurden, sogar wissenschaftlich gearbeitet und die

Verbindung zur SS war in Wirklichkeit ja sogar eher von Differenzen geprägt.

 

Aber klar, von mir aus auch Indy-like gegen die Nazis wie in HEX. Von mir aus auch das Ahnenerbe als Gegner. Aber das Thema bietet sich für Kampagne einfach an

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Wobei ich es auch immer wieder bedauerlich finde, dass die Leute den zweiten Weltkrieg in meinen Augen sehr einseitig sehen. Und das meine ich nicht in der Gut-/Böse-Frage.

Die Einseitigkeit liegt eher darin, das glaube ich mehr Leute von Weltkrieg also von Weltkrieg ausgehen.

 

Was ich meine?

Ich beschäftige mich von Studien wegen her seit etwa einem Dreivierteljahr mit der Exilsituation deutschsprachiger Literaten in der Zeit zwischen dem Ende der k.u.k.-Monarchie und dem Ende des zweiten Weltkrieges, auch, aber nicht nur, zentriert auf die Frage nach der Lebenssituation der Juden in Europa.

Nicht nur, dass bei all den Details, die wir in der Schule über Vernichtungslager, Schlachten, Offensiven etc. lernen gerade die Lebenssituation der Menschen oft ins Hintertreffen gerät û ich verweise kurz auf Bert Brecht, der beispielsweise über die Sowjetunion und Alaska (!) nach Amerika geflohen ist, was damals kein einmaliges, aber ein erzählenswertes Abenteuer ist û wir auch die damit verbundene kulturelle Umwälzung oft ganz übersehen.

 

Ein konkretes Beispiel: Ich hatte vor einer Weile das Philo-Lexikon in der Hand, ein sehr spannendes Zeitzeugnis aus dem Jahr 1935. Das Buch wurde herausgegeben, durchaus auch erkennbar um als ein kompaktes (für den Reisekoffer gut bemessenes, wenn ihr versteht) Nachschlagewerk über die jüdische Kultur zu sein, für junge (deutschsprachigen) Juden, die von ihren üblichen Informationsquellen durch ... Umstände ... getrennt werden könnten.

Das entsprechende Exemplar war sehr, sehr gut erhalten und ein Dozent bei uns, dem es gehörte, hatte es in Tel Aviv in einem Antiquariat für sehr wenig Geld gekauft.

Wie war es dazu gekommen? Deutschsprachige Juden waren im Exil dorthin gelangt, aber auch nach dem zweiten Weltkrieg nicht nach Deutschland zurückgekehrt û was auch nicht immer unproblematisch war. Ihre Kinder waren noch zweisprachig, doch spätestens deren Kinder konnten den "Plunder" ihrer Gro?eltern ja nicht mal mehr lesen.

Jetzt nehmt ihr euch dieses Buch, aber macht aus dem Philo-Lexikon stattdessen ein Mythosbuch, dass ein demnach sogar kulturell fast beliebiger Exilant mitgenommen hat auf der Flucht. Schon kann man daraus einen Plot machen, der sowohl während der Zeit des NS als auch in jedem Jahrzehnt danach seinen Reiz haben kann.

 

Ich verstehe ehrlich nicht, warum es immer Normandie und Wehrmacht, Lager und Waffen-SS sein müssen. Wenn ich beispielsweise ein Abenteuer in einer bombardiert werdenden Stadt spielen wollte, ist es im Rahmen der Plot-Dramaturgie völlig egal, ob das London '40/'41, Dresden '44/'45 oder Bagdad 2003 ist...

Ich persönlich finde, gerade in einem potentiell so bibliophilen Spiel wie Cthulhu bietet die (reale) Geschichte des kleinen Philo-Lexikons viel mehr ernste, erwachsene und dennoch spannende Berührungspunkte mit Facetten der Zeit, als es jede Küsten-Anlandung aufbringen könnte...

 

 

Viele Grü?e,

Thomas

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In Denied to the Enemy gibt es sehr differenzierte SS-Charaktere. Ein Karotechia-Mann z.B. erkennt das Grauen,d ass seine Leute da mittels des Mythos heraufbeschwören und wird zum ?berläufer.

Je nach Thematik und Ausrichtung ist es sicherlich für entsprechend reife Spieler auch Möglich, Karotechia-Leute zu spielen, ohne dabei selber "Nazi" zu sein.

 

In Godlike wird explizit gesagt, man wolle nicht, dass die Spieler die Deutschen spielen. Da werden klare moralische Grenzen gezogen. Das Spiel stammt ja aus der gleichen Schmiede wie Delta Green. Ist allerdings auch deutlich "fantastischer".

 

Es gibt also ganz verschiedene Ansätze und ich denke, jeder muss die für sich selber suchen. Ein Landser-Abenteuer im zweiten Weltkrieg kann durchaus losgelöst von der politischen Gesamtsituation sein. Abenteuer wie das Verlorene Bataillon lie?en sich völlig unpolitisch modifizieren.

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@ Thomas:

Hast schon recht. Die Thematik verengt sich halt leider immer sofort auf Gut/Böse und Nazis.

Aber da ja einige Nazi-Grö?en wirklich auf "okkultes" standen, bietet sich da auch einiges an. Wobei ich da weniger an D-Day oder Kriegs-Abenteuer denke.

 

Wenn ich beispielsweise ein Abenteuer in einer bombardiert werdenden Stadt spielen wollte, ist es im Rahmen der Plot-Dramaturgie völlig egal, ob das London '40/'41, Dresden '44/'45 oder Bagdad 2003 ist...[/Quote]

 

Stimmt.

 

 

 

 

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Ich finde das dritte Reich gibt superviele interessante Szenarien. Ohne die industrielle Massenvernichtung von Menschen wäre die Erinnerung an den Weltkrieg wahrscheinlich völlig anders. Das hei?t aber mMn nicht, dass man die beiden (Krieg und Massenmord) einfach voneinenander trennen kann. Hitlers vorrangiges Anliegen war die Vernichtung der Juden, nicht die Ausweitung deutschen Lebensraums. Zweiteres war nur Instrument für Ersteres (->Sebastian Haffner, Anmerkungen Zu Hitler).

 

Die ganze Atmosphäre in Deutschland war spätestens ab 1937 von totaler Paranoia geprägt, weil alle halbwegs gebildeten Menschen begriffen, dass ein falscher Satz ein Todesurteil nach sich ziehen kann. Die Regierung und alle ?mter waren durchdrungen von Menschen, deren Parteizugehörigkeit Ausschlag für ihren Posten gegeben hat, nicht ihre Eignung. In diesem Klima gedeiht lovecraftsche Bedrückung und Angst noch viel besser, gerade, wenn die Charaktere weder Nazischergen noch Widerstandkämpfer sind. Sie sind halt einfach mal ganz alleine.

 

In diesem Zusammenhang könnte man Abenteuer entwickeln, in denen die Charaktere eine Mythoskreatur nur bannen oder besiegen können, wenn sie dazu ein entsprechendes jüdisches Artefakt/ Ritual nutzen. Sie könnten auch rausbekommen, dass irgendein Gauleiter in Wahrheit Hohepriester von Hastenichtgesehen ist und ein ganzes Dorf opfern möchte, um ein Ritual durchzuführen. Oder sie müssen in umkämpften Gebiet an der Ostfront, eine Kapele finden, in dem ein Buch gelagert ist, mit dem man....

 

Gerade die Konfrontation mit verblendeten Nazis und sadistischen SS Männern, denen man eben nicht mit Gewalt begegnen kann, gibt doch unglaubliche Chancen.

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Original von anachronist

Ich finde das dritte Reich gibt superviele interessante Szenarien. Ohne die industrielle Massenvernichtung von Menschen wäre die Erinnerung an den Weltkrieg wahrscheinlich völlig anders. Das hei?t aber mMn nicht, dass man die beiden (Krieg und Massenmord) einfach voneinenander trennen kann. Hitlers vorrangiges Anliegen war die Vernichtung der Juden, nicht die Ausweitung deutschen Lebensraums. Zweiteres war nur Instrument für Ersteres (->Sebastian Haffner, Anmerkungen Zu Hitler).[/Quote]

 

Warum "trennen"? Nur weil man evtl. Ahnenerbe-Expedition spielen würde oder Landser und nicht KZ-Wächter?

 

(Haffner hin, Haffner her. Als Linkskommunist bewerte ich 3 Reich und 2 WK eh anders ;)

 

Abgesehen davon: Au?erdem ist erst Oktober 1941 die jüdische Auswanderung offiziell verboten wurden und bis dahin war man froh über jeden Juden der Deutschland legal oder nicht legal verlassen hat. Da kann das vorrangige Ziel ja erst später vorrangig geworden sein ...

 

aber das gehört wohl kaum hier hin)

 

In diesem Zusammenhang könnte man Abenteuer entwickeln, in denen die Charaktere eine Mythoskreatur nur bannen oder besiegen können, wenn sie dazu ein entsprechendes jüdisches Artefakt/ Ritual nutzen. Sie könnten auch rausbekommen, dass irgendein Gauleiter in Wahrheit Hohepriester von Hastenichtgesehen ist und ein ganzes Dorf opfern möchte, um ein Ritual durchzuführen. Oder sie müssen in umkämpften Gebiet an der Ostfront, eine Kapele finden, in dem ein Buch gelagert ist, mit dem man....[/Quote]

 

Ja, da geht einiges.

 

Gerade die Konfrontation mit verblendeten Nazis und sadistischen SS Männern, denen man eben nicht mit Gewalt begegnen kann, gibt doch unglaubliche Chancen.

 

Genau

 

Oder Blood Rayne und WOlfenstein-Settings ;)

Oder siehe auch Schwarze Sonne-Hörspiel-Reihe

 

 

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