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[König!Reich!Unten!]Kapitel 3: Eine Zugfahrt, die ist lustig – Dreiländereck Vogtland, 08. Mai 1924, 1. Klasse, Abteil N°13 des Donabgau-Express, 1...


grannus
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Katharina drückt noch immer das Taschentuch auf Erichs Wunde. Bei den Worten des Lokführers sieht sie sich kurz nach dem offenbar sehr verwirrten Mann um und wendet sich dann wieder an ihre Gefährten.

 

"Ich denke nicht, dass wir diesem Herren irgendeinen Gegenstand geben sollten, bevor der Arzt sich ihn nicht angesehen hat. Herr Jellinek, folgen Sie uns doch bitte mit ihrem Kollegen zu Dr. Senft."

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Versuche aufzustehen, meine Beine schwanken ...

Oh wie ein neugeborenes Kalb ....

Gucke auf den Schaffner, gucke auf die anderen, die sich um Schmidt kümmern ...

gucke wieder auf den Schaffner. "Gutter Herr, was ist denn passiert? Was warum haben Sie nicht gebremst?"

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"Guter Herr, was ist denn passiert? Was warum haben Sie nicht gebremst?" tönt die Stimme von Rudolf zum Oberschaffner. Dieser hält den verwirrten Lokführer unter der Schulter, hilft ihm beim Aufstehen.

 

"Aber, aber, ich bin doch nur ein Oberschaffner. Laut Reichsbahngesetz §22 Absatz 3 darf nur der Lokführer oder sein Stellvertreter den Dampfkessel bedienen." Es scheint als wären diese Vorschriften der einzige Anker, die diesen Mann im Hier und Jetzt halten. Armer Tropf.

Unverhofft wird Rudolf man Lokführer am Jackett gehalten, flehend blickt der Mann dem Kurator in die Augen.

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"Rudolf, wir sollten nun wirklich erst einmal den Verletzten und... den Lokführer zu Dr. Senft bringen! Erich kann sich ja kaum auf den Beinen halten. Für Frischluft ist später noch Zeit."

 

Katharina versucht nun ein wenig die Stimme der Vernunft zu sein. Rudolfs überschwänglicher Vorschlag scheint ihr doch etwas merkwürdig.

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Jacques nickt. "Erich muss versorgt werden. Dann findet sich Zeit erstmal durchzuatmen."

 

Wir bringen Erich in den Zug, setzen ihn vorsichtig im nächsten freien Abteil ab und Jacques macht sich umgehend auf die Suche nach Dr. Senft. Er hält nur kurz innen und wendet sich an die Reporterin: "Katharina, wenn sie so freundlich wären, bleiben sie doch bitte bei ihm. Die Pflege einer hübschen Frau wirkt bestimmt auch bei Erich wahre Wunder. Ich suche den Doktor." Er zwinkert ihr kurz zu und konzentriert sich dann auf seine Aufgabe, merkt er doch langsam wie die Ereignisse der letzten Stunden immer wieder hochkommen und drohen ihn zu überwältigen. Im Moment gelingt es Jacques sie niederzukämpfen, doch was passiert wenn die Gruppe zur Ruhe kommt ...

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Als Jacques sich auf den Weg machen will um den Doktor zu holen, machen es sich die anderem im Abteil bequem um zu verschnaufen. Erich liegt auf einer Sitzbank, sichtlich erleichtert endlich zur Ruhe zu kommen. Seine Augen wandern durch den Raum als sie auf der Gestalt des Lokführers zum Stillstand kommen. Katharina bemerkt den Blick von ihrem Patienten, dreht sich um und sieht den verwirrten Reichsbahnmitarbeiter an. 

 

Dieser blickt seelenruhig zu ihnen herüber, ein Lächeln breitet sich auf seinem Gesicht aus. Er spielt mit etwas in seinen Händen...ein Stift? Seelig, als hätte er den Frieden gefunden nach dem sich jeder Mensch sehnt, hebt er seine Hand mit dem Kleinod. 

 

"....versagt......muss.......bestraft werden......!"

 

 

 

Bevor Anwesende etwas unternehmen können, rammt der immernoch lächelnde Mann sich den Stift ins Ohr! Blut spritzt aus der Wunde, die Augen verdrehen sich und der Mann kippt zur Seite. Sein Körper vergeht in Krämpfen, während das Leben aus ihm herausfließt.......

 

[stabilitätswurf, siehe betreffenden Thread]

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Der Mann gibt röchelnde Geräusche von sich, die Atmung kommt nur noch schnappend, die Augen verdreht, nur noch das Weiße zu sehen, die Arme schlagen um sich wie von einer wild gewordenen Marionette...eine Puppe, gefangen in der Ekstase.

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Katharina spring entsetzt von ihrer Sitzbank hoch. Das reicht nun auch für ihre Selbstbeherrschung.

 

Im nächsten Moment durchdringt ihr schriller Schrei die Stille im Abteil. Und dieser Schrei ist so laut, dass er mit Sicherheit auch weiter durch den Zug hallt.

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Eduard versteht die Welt nicht mehr....stammelt vor sich hin:

"Dit is doch jetze nich nötig....dit tut ja auch weh....ick glob dit is nüsch jesund - da kann man von totgehen...dit is wichtig, dass dit jehirn nüscht valetzt wird....ick glob da kommt scho wat von raus....moment ick hol mal nen pflaster....dit kann sisch ja och infizieren....ick wees ja ischt ob dit....."

 

Schweigt....Blickt in die Leere...und singt ganz leise...

 

"Untern Linden, Untern Linden,

gehn spaziern die Mägdelein,

wenn du Lust hast anzubinden,

dann spaziere hinterdrein.

Wenn du an der Kranzlereck’ bist,

sagt sie dir noch, dass du keck bist,

bist du am Pariser Platz,

schwuppdich, ist sie schon dein Schatz. "

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