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[König!Reich!Unten!]Kapitel 3: Eine Zugfahrt, die ist lustig – Dreiländereck Vogtland, 08. Mai 1924, 1. Klasse, Abteil N°13 des Donabgau-Express, 1...


grannus
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"Das kann ich Ihnen gar nicht so genau sagen. Ich weiß nur, dass wir zu schnell sind um in den Bahnhof einzufahren. Bisher hatte ich keine Gelegenheit zum Lokführer vorzukommen. Die Angelegenheit mit dem Leichnam bringt sehr viel zusätzliche Arbeit mit sich...nicht zu vergessen all die Fragen der anderen Fahrgäste."

 

Schweißperlen bilden sich auf seiner Stirn, nervös knetet er seine fleischen Hände. Der Mann scheint mit der derzeitigen Situation überfordert zu sein.

 

"Vielleicht könnten Sie....?" der Rest der Frage bleibt unausgesprochen, als der junge Fahrgast nun zu Herrn Jellilnek tritt und sehr rüde nach dem Zeitplan fragt. Der Oberschaffner wendet sich seinem aufbrausenden Fahrgast zu, blickt Eduard vorher noch mit einem flehenden Gesichtsausdruck an.

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Leise zu Eduard und Erich

"Gehen sie weiter, ich versuche den armen Mann etwas aus der Schusslinie zu bringen und Ihnen etwas Zeit zu verschaffen. Ich komme dann nach sobald es mir möglich ist."

 

Jacques dreht sich dann zu Jellilnek und dem Fahrgast.

"Bitte bleiben Sie ruhig. Die Fahrt war für alle Beteiligten sehr aufwühlend, jetzt ist ja alles wieder in Ordnung und bis auf eine kurze Verspätung werden wir alle unsere Ziele unbeschadet erreichen."

 

Hoffentlich.

 

Jacques versucht die beiden in ein Gespräch zu verwickeln um seinen Begleitern Zeit und Ruhe zu verschaffen.

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In Gedanken: "Verdammt das wollte ich schon immer mal machen, aber doch nur weil es verboten ist und nicht weil es tatsächlich ein Notfall ist. - Wenn ich mich von dieser Obrighörigkeit freimachen könnte, dann würde ich ggf. gleich daran ziehen, aber so brauche ich immer etwas Rationales, um mein Bauchgefühl zu rechtfertigen - bin wohl ein Opfer meiner Zeit."

Ich nehme meinen Taschenuhr aus der Weste und halte die ans Ohr, das ich die Sekunden richtig zähle.

Dann gucke ich aus dem Fenster, ob die Masten am Rande weniger Zeit brauchen, d.h wir schneller werden.

Wenn wir noch mehr als 15% 20% schneller werden ziehe ich die Notbremse.

z.B. der Abstand zwischen zwei Masten wird in 10 Sekunden zurückgelegt, wenn das dann bei 8 Sekunden ist, wird spätestens die Notbremse gezogen.

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Katharina wollte sich im ersten Moment nicht einfach so mit der Antwort des Bahnbeamten zufrieden geben, merkt dann aber schnell, was die anderen vorhaben. Sie beugt sich kurz zu Jacques.

 

"Ich helfe Ihnen."

 

Während Jacques sich mit dem Fahrgast beschäftigt wendet Katharina sich noch einmal sehr leise an Jellinek.

 

"Ist die Notbremse eine Alternative?"

 

Katharina bleibt äußerlich ruhig, auch wenn sie langsam Angst bekommt. Sie hält sich in jedem Fall bei Herrn Lemerre, Eduard würde sie im Falle eines Falles wahrscheinlich eher im Weg stehen als nützlich sein.

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Jacques und Katharina bleiben bei dem älteren Oberschaffner und beruhigen die aufgeregten Fahrgäste. Immer mehr sammeln sich um die Dreiergruppe- besorgte Eltern, ängstliche Kinder, zornige Alte- sie alle wollen wissen was vor sich geht. So kommt es, dass Katharina eine Minute auf ihre Antwort warten muss. Dann aber flüstert der Schaffner: "Natürlich wäre die Notbremse eine Alternative, würde sie den Zug stoppen ohne das jemand zu größeren Schaden kommt. Aber es gibt Vorschriften...." 

Unentschlossenheit zeichnet das Gesicht des Mannes. Katharina hat in ihrer Laufbahn gelernt, so etwas zu erkennen und zu ihrem Vorteil zu nutzen.

 

Weiter vorne im Zug: Eduard und Erich bewegen sich so schnell wie möglich in Richtung Führerhaus. Einige Fahrgäste rufen ihnen nach, was denn jetzt schon wieder sei. Trotzdem kommen die beiden Männer gut voran und erreichen bald darauf den vordersten Waggon. Durch den Zwischenraum an der frischen Luft können Eduard und der Antiquitätenhändler die Zugangstür zum Führerhaus der Lokomotive erkennen. Eine kleine (ca. 30x30cm) Fensterscheibe zeigt das Innere. Sie können den Lokomotivführer sitzend  an seinem Pult erkennen. Der Ofen heizt auf vollen Touren, doch keine Spur von anderen Mitarbeitern.

 

Rudolf beobachtet während dessen die vorbeiziehenden Masten und blickt auf seine Taschenuhr. Seine rechte klammert sich verschwitzt an das Seil der Notbremse.

 

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1 2 3 4 5 6 7 8 9 -ein Mast rauscht vorbei-

 

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-der nächste Mast zieht an Rudolf vorbei-

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Mit pochendem Herzen versucht Jacques Ruhe auszustrahlen und die Leute weiter abzulenken.

 

Wie lange dauert das denn? Die beiden müssen doch mittlerweile bei der Lok angekommen sein. Wo bin ich hier nur reingeraten.

 

Katharina nickt er dankbar zu, runzelt dann für einen kurzen Moment besorgt die Stirn.

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EDIT zu spät ^^

 

Falls Eduard die Lok durch die Tür betretten kann, folge ich ihm in die Lok, falls nicht bleibe ich hinter ihm stehen und halte mich am Geländer fest. Der harsche Fahrtwind beunruhigt mich. Wir sind viel zu schnell und seit dem Verlassen des Abteils noch viel schneller geworden. Hier an der frischen Luft ist das Ganze viel offensichtlicher.

Edited by Art
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Die Klinke lässt sich herunterdrücken, doch die Tür ist verschlossen. Der Fahrtwind peitscht euch beiden ins Gesicht. Die Luft riecht ganz und gar nicht nach Frühsommer, eher nach Verdammnis und bevorstehenden Tod. Die Haut prickelt unangenehm, ganz so als würde man durch eine Krypta laufen. Auch nach mehrmaligen Drücken lässt sich die verdammte Türe nicht öffnen.

 

"Wie lange dauert das denn? Die beiden müssen doch mittlerweile bei der Lok angekommen sein. Wo bin ich hier nur reingeraten." fragt sich Jacques als Rudolf in diesem Moment die Bremsleine betätigt. Der hagere Kurator hält sich provisorisch fest um den bevorstehenden Nothalt zu überstehen. Alle anderen Fahrgäste würde es wie der Hammer Gottes überkommen- unerwartet und hart.

 

 

 

Doch nichts tut sich regen. Die Leine hängt durch, der Mechanismus wurde betätigt........aber kein plötzlicher Ruck. Kein Schwung der einen von den Füßen holt. Nichts. Der Zug rast weiterhin mit voller Geschwindigkeit der Stadt Plauen entgegen. Hatte Rudolf vielleicht etwas falsch gemacht? Wie kann man falsch an einer Leine ziehen? Voll kaum...

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Eduard denkt:

*Kann ich das Glas mit dem Schlagring oder meinem Messergriff zerschlagen?

Oder evtl. irgendwie aussenrum klettern und anders in die Lok kommen?

Ist die Tür von innen verriegelt?

Wenn ich das Glas zerschlage, kann ich die innere Verriegelung erreichen?

Warum hört uns der Lokomotivführer nicht?

Warum habe ich keinen Akzent, wenn ich nachdenke?*

 

...hämmert gegen die Tür und brüllt:  "HEY DU EUMEL, MACH DIE VERDAMMTE TÜR UFF  - DU BRINGST UNS NOCH ALLE UM! HEY!"

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