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[Nightmare in Norway] Ankomst Lom; dag to - sondag 20.12.1925


Der Läuterer
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Aussen, an der Bahnhofswand, ist ein Glaskasten angebracht, der den wöchentlichen Fahrplan zeigt. Daneben hängt eine Karte der hiesigen Provinz "Oppland".

 

http://www.flytebrygger.no/ref/oppland.html

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Das Pfeifen der Fahrtwinds und die fast vertraute Landschaft erinnern Olga an glücklichere Zeiten , an Ausfahrten mit dem Pferdeschlitten die ihrer Familie früher unternommen hat.

> Wenn ich die Augen schließen kann ich fast das Glöckchen der Pferde hören<

Kaum das sie die Augen geschlossen hat, fordert die Anspannung der Nacht und die Tatsache das sie seit über 24 Stunden auf den Beinen ist, ihren Tribut, sie schläft tief und fest....

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Die Sonne ist um 0915 aufgegangen...

 

Die Strecke von LOM zur JUVASSHYTTA beträgt etwa 47 km.

 

Dazwischen liegen noch die Dörfer:

Roisheim - zu Fuss 3 Stunden bis

Raubergstulen - nochmals 3 Stunden zu Fuss zur Juvasshytta

 

Mit dem Automobil dauert die Fahrt nach Raubergstulen ca. 1,5 - 2 Stunden.

Mit dem Schlitten ca. 3 - 3,5 Stunden.

 

Der Rolls muss in Raubergstulen abgestellt werden (in einer Scheune).

Mit dem Pferdeschlitten dauert die Fahrt dann nochmals ca. 70-80 Minuten bis zur Lodge.

Es ist eine sehr schmale Serpentinen-Strecke und für schwere Automobile zu unsicher.

 

Die Fahrt führt durch eine tief verschneite Landschaft. Weiss und Blau. Weiss und nochmal weiss. Tief verschneite Tannen, Kiefern und Fichten.

Einige Rentiere kreuzen den Weg. Und auch ein Elch lässt sich blicken.

Einige Kolkraben jagen einander und begleiten die Fahrzeuge mit lautem, anklagenden Krächzen.

 

Die Lodge selbst liegt in einem Kiefern-Wald und man hat von dort den Ausblick des Winters.

Vermutlich hat hier einst Frau Holle gewohnt und mit dem Ausschütteln der Kissen die Welt gezuckert...

Edited by Der Läuterer
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Vor uns tauchen plötzlich Bäume auf, ich schalte einen Gang tiefer und hole noch ein Mal alles aus der Maschine heraus. Wir neigen uns in einem gefährlichen Winkel dem Boden entgegen und die Maschine will noch keinen Grip auf der Straße finden. So rutschen wir seitlich weiter auf die Bäume zu. Gekonntes Gegenlenken und im letzten Moment rasen wir wieder in gewollter Richtung voran, begleitet von einer Geräuschkulisse wie von einem Dutzend Maschinengewehren. Einen Meter links neben uns eine Reihe uralter mächtiger Bäume.

 

Ich lache heiter auf, fast schon kindlich. Gucke mich nach meiner Begleiterin um, will ihre Reaktion auskosten. <Am besten gefallen mir die Frauen, die markerschütternd Schreien!>

...Doch sie schläft!

 

<Schade eigentlich hätte ich mich gerne ein Mal mit ihr unterhalten. Ich kenne diese Frau eigentlich noch gar nicht, dabei bin ich mit ihr und den anderen zusammen schon durch die Hölle gegangen. Wir haben Sachen durchlebt, von denen andere nicht ein Mal träumen können.

Ich würde auch zu gerne erfahren, was Auslöser für diese Geschehnisse war, was in den anderen Wagons passiert ist, während ich im Gepäckwagon geblieben bin...>

 

[Einige Zeit und viel Glück (oder vielleicht auch Fahrkönnen) später erreichen Dwight und Olga Raubergstulen. Nachdem Dwight sich hier nach der Weiterfahrt und anschließend nach einer passenden Unterstellmöglichkeit für sein Gefährt erkundigt hat, weckt er Olga vorsichtig:]

 

Wir stehen auf einem kleinen dicht bewachsenen Feldweg. Nahezu alles um uns herum glitzert strahlend weiß im Sonnenschein, fast wie ein kleiner Eispalast. Im Kontrast dazu liegt vor uns eine kleine pech Schwarze klapprige Holzscheune, wie ein dunkler Fleck am Ende dieses Weges.

 

Ich drehe mich Olga zu, streichele Leicht ihre linke gerötete Wange und sage sanft "Junge Dame, ich muss sie leider wecken. Wir müssen das Auto leider hier abstellen"

Als ich sehe wie sie leicht ihre Augenlider hebt fahre ich mit sanfter Stimme fort: "Wir werden die letzte kurze Strecke von einem Pferdekarren die Serpentinen hoch gefahren, der Fahrer muss auch jeden Moment hier ankommen. Werden sie in Ruhe wach, ich entlade während dessen schon unser Gepäck."

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Kaum das Dwight Olga berührt schreckt sie auf, ihre Hand packt den Riemen der Handtasche.

"Wie ?was?" (Auf Russisch)

Sie schüttelt benommen den Kopf," Oh sie sind es, ich habe geträumt das..."

Kurz stockt sie, "Nichts von Bedeutung. Es geht mit Pferden weiter sagten Sie? Wie schön."

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... später träume ich von dem Mädchen, dem gottlosen, kleinen Ding, das gar kein Mädchen mehr gewesen war. Nichts auf der Welt kann solche Wunden überleben, es muss ein grauenhaftes Missgeschick einer höheren Wesenheit gewesen sein. Nun kommt sie auf mich zu, ihr gebrochener Kiefer scheint auf widerwärtige Art und Weise zu grinsen und wippt bei jedem zaghaften Schritt ("Ich war kein Untier, Rick. Ich war ein unschuldiges, kleines Mädchen und dein Freund hat mich umgebracht. Kaltblütig. Grausam. Gefiel es dir zuzuschauen? Na Rick? Musst doch wunderbar gewesen sein, Mittäter eines weiteren Mordes gewesen zu sein, oder?", aus meinem Kopf).

Sie knähert sich mir unaufhörlich und schließt dann ihre verkümmerten Ärmchen um meine Taille. Ich sehe in ihren Augen, dass sie mir Angst machen will, dass sie als Teil meiner endlosen Strafe geschickt worden ist, wo sie sich zu all den anderen Fehlerleistungen meines erbärmlichen Lebens gesellen konnte. Doch ich beuge mich zu ihr hinab und als sie mein Grinsen sieht, erlischt das schadenfreudige Flackern in ihren Augen. "Hätte Hasan es nicht getan, Kleines ..." Ich hielt ihr den Lauf meines Revolvers zwischen die Augen. "Dann hätte ich es getan. Es hätte mir sonst zu wehgetan, dich weiter leiden zu sehen."

Nun lodern meine Augen und ich koste jeden Augenblick aus, in der ich sehe, was für eine garstige und gleichsam esktatische Freude mir mein neues Selbst einbringt, bis ...

 

Ich muss schon eine ganze Weile geschlafen haben, da weckt mich ein hysterischer Schrei: "WAR DAS ALLES, HANS? ALLES WAS DU KONNTEST? DEIN BESTES? ICH WERDE DIE JAGD ZU ENDE BRINGEN!" Aus dumpfer Ohnmacht schrecke ich auf und spüre, wie die Welt sich dreht und wankt und ...

"Wo ... Wo bin ich?", stöhne ich und halte meinen pochenden Schädel. "Und wer ...?"

"DU BIST TOT!", kreischt nun die Stimme und sie kann wahrlich nicht weit entfernt sein, wenn ich sie so schrill und deutlich durch meinen Kopf peitschen höre. Contessa, sie hat (Hölle ist Wiederholungen) meinen Zettel gelesen und (HÖLLE IST WIEDERHOLUNG) will mich nun (HÖLLE IST WIEDERHOLUNG!) töten.

Eine besonnenere Stimme entgegnet diesem kalten Schauer über meinem Rücken: Sei nicht albern. Du kannst bloß im Augenblick nicht klar denken. Das ist alles. Schau nach, Rick. Nimm den Revolver mit, wenn es dir beliebt, aber schau um Himmelswillen nach!

 

Ich lade meinen Revolver und verlasse wankend mein Zimmer. Trotz meines alkoholisierten Zustands bin ich in der Lage, mich des Schlüssels in meiner Jackentasche zu versichern und mein Zimmertür zu schließen. Ich bewege mich in Richtung der längst verklungenen Schreie, erst das leere Zimmer von Hasan, dann dasjenige, aus dem der Schrei erklungen war. Zimmer 203.

 

Etwas zu stark klopfe ich mit dem Griff meines Revolvers gegen die solide Tür des Zimmers und glaube nach einer kurzen Pause schlurfende Schritte zu hören, die sich der Tür nähern.

 

[Weiter geht es im Nebenplot Zimmer 203!]

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Gerade habe ich den letzten Koffer neben den Werkzeugkasten und meine Skiausrüstung gestellt und die Scheunentore aufgeschoben, da höre ich aus einiger Entfernung hinter mir leises Glockenläuten. Gerade so am Ende des weißen Kristalltunnels erkennbar, wühlt der Pferdeschlitten sich durch den Schnee auf uns zu, mir bleibt noch genug Zeit den Wagen behutsam in die Scheune zu fahren und das Tor wieder sicher zu verschließen.

 

Heiteres Wiehern und Schnauben kündigt das Halten des Schlittens an. Ein schnittiger Kerl, in einen Fellmantel gekleidet, sonst aber recht karg bekleidet, springt locker hinab in den Schnee und stapft lächelnd auf mich zu. Er trägt einen kurz gestutzten Bart um Mund und Kinn herum und hat eine fast eben so kurze, militärisch getrimmte Honig-blonde Frisur.

Kurz schaue ich zu Olga die mittlerweile auf einem großen Koffer kauert und weiter schläft, lächel den Mann zurück an und begrüße ihn überschwänglich "Erik, wie gut dich hier draußen zu sehen!"

E:"Das musst grade du sagen! Ein wunder dich mal hier in Norwegen anzutreffen!"

Wir fallen uns in die Arme und lachen kurz und heiser gemeinsam. Gehen danach ein paar Schritte neben einander her von den Koffern weg und ich fahre fort:

"Hast du etwas für mich mitgebracht? Ich laufe leider momentan ein wenig auf Sparflamme.."

Erik greift in seinen Mantel und holt einen zwei Faust großen Leinensack hervor: "Hast du denn auch etwas im Tausch für mich dabei?" er lacht schallend.

Ich greife nach dem Sack und sage gedämpft "Verdammt du kennst mich! Jetzt sieh schon zu dass du uns hoch fährst und ich werde dich gut bezahlen, was denkst du von mir! Hast du eigentlich etwas von den Ereignissen in dem Zug nach Lom gehört?"

E:"Nur das, was jeder weiß. Es muss mord und Totschlag gegeben haben, bisher wollen sie aber noch nicht mit mehr heraus rücken. Soll ich für dich die Ohren auf halten und versuchen etwas in Erfahrung zu bringen?"

D:"Genau darum wollte ich dich noch bitten, besonders würde es mich interessieren, wenn sie irgend etwas Sonderbares auf der Strecke gefunden haben.. Aber du weißt ja, wahre bitte Diskretion. Komm mich am besten alle drei Tage oben auf der Lodge besuchen, ich werde dir etwas gutes zu essen und zu trinken spendieren und du kannst mir Informationen und ein paar Güter mit bringen." Vielsagend wiege ich den Sack in meiner rechten Hand auf und ab, bevor ich ihn innerhalb meines eigenen Mantels verschwinden lasse.

 

Erick nickt noch und begibt sich danach wieder mit mir an die Arbeit, das Gepäck zu verladen, den Schlitten zur Abfahrt fertig zu machen und die junge russische Dame erneut vorsichtig zu wecken und in den Schlitten zu verfrachten.

Die Fahrt selbst verläuft äußerst ruhig. <Das mag ich so an Erik, er ist auch ein ruhiger und zuverlässiger Zeitgenosse. In seiner Gegenwart kann ich wenigstens kurz ich selbst sein.> Auf halber Strecke stürzt ein mächtiger Elch fast vor uns auf die Serpentine, als er es sich doch noch ein Mal anders überlegt und sich Schnaubend umdreht.

Die meiste Fahrt über, betrachte ich aber lediglich den von den Bäumen fallenden Schnee oder die vereinzelten, versteckten und halb zugefrorenen Wasserfälle.

<Norwegen gefällt mir zunehmend.>

 

So vergeht die Zeit kaum merkbar und urplötzlich stehen wir am Rand des alten Schneebedeckten Waldes vor einem großen und erhabenen Holzgebäude.

Erik zieht die Leinen stramm und murmelt: "Da sind wir, geht ihr schon mal voran. Ich bring gleich das Gepäck nach."

 

Ich steige von dem Schlitten ab, streichele Olga erneut sanft "Gnädigste, wir sind da. Dürfte ich ihnen beim Aussteigen behilflich sein?" Ich biete ihr meinen Arm an und stolziere mit ihr langsam auf die große Eingangstür der Lodge zu. "Sie haben etwas verpasst, der Aufritt war wirklich traumhaft idyllisch. Ich hoffe aber, sie konnten sich ein wenig erholen?"

 

Drinnen angekommen gehe ich direkt auf das Ende des Eingangsbereiches und auf die dort befindliche Rezeptionstheke zu. Läute ein paar mal laut und sehe mich um. Wie erwartet taucht aus einem neben Raum eine ältere Dame auf und schreitet die rustikale Halle auf uns zu.

Ich schaue auf ihr Namensschild und begrüße sie "Guten Tag, Frau Lindstrom, Warner mein Name, ich hatte ein Zimmer reserviert, genauso wie meine Begleitung Frau Olga" Ich blicke Olga fragend an und warte darauf, dass sie ihren Nachnamen nennt.

"Seien sie doch so gut und weisen sie uns unseren Zimmern zu. Mein Freund Erik kommt gleich mit unserem Gepäck nach."

Edited by Tac
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"ich habe nicht geschlafen, nur alten Erinnerungen nach gehangen, die Landschaft hier gleicht so sehr meiner Heimat, ich denke ich werde noch einige Ausfahrten machen..."

Als die Beiden die Rezeption erreichen, Zu Frau Lindstrom gewandt, " Olga Petuchowa."

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Die Zimmerbelegung der Lodge für die Chars.

 

101 Dwight

102 Olga

104 Werner

 

203 Matilde

204 Rick

205 Hasan

 

Die anderen Zimmer sind von NSCs belegt.

 

103 Herr Berggruber

105 Sir Bingham + Frau

 

201 Herr Berggruber

202 Herr Dr. Haverkamp

Edited by Der Läuterer
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Der Alptraum ist zu Ende. Der Zug hat Lom erreicht. Nach kürzester Zeit ist der Schrecken vom Zug auf die Anwohner übergesprungen. Panik bricht auf dem Bahnsteig aus. Die Polizei ist sehr schnell vor Ort und beginnt die Situation zu retten. Der Zug wird evakuiert. Ich stehe vom Bett auf und suche meine Reisepapiere aus dem Handgepäck und verlasse den Zug.

 

Auf dem Bahnsteig sehe ich die wahren Ausmaße dieser Reise. So viele Tote. Unfassbar. Die Polizei nimmt nur die Personalien auf. Fragen werden kaum gestellt. Die meisten stehen unter Schock. Mir wird keine Frage gestellt. Das ist gut. Ich stehe nicht unter Schock. Aber die Wahrheit hätte ich niemanden erzählt.

 

Die Wahrheit… Was ist diese Wahrheit? Das alles das wir zu wissen scheinen eine Lüge ist? Das alles was wir denken erreicht zu haben nix wert ist? Das wir eigentlich am Anfang stehen. Am Anfang vom Ende. Das diese armen Gestalten die dort im Schnee liegen, wahrscheinlich sogar mehr Glück hatten als wir und nicht mit dieser Gewissheit leben müssen.

 

Ich schüttele unmerklich den Kopf und gehe an dem Polizisten vorbei. Mein Gepäck wird sicher von Mitarbeitern der Lodge nach oben geschafft. Ich bin nicht das erste Mal hier. Das wievielte Mal besuche ich die Lodge? Ich kann mich nicht erinnern. Gedankenverloren gehe ich durch die Bahnhofshalle zu dem Punkt wo jedes Jahr die Schlitten auf die Gäste der Lodge warten. Die Fahrt durch die Kälte wird mir gut tun. Mich auf andere Gedanken bringen. Vielleicht schaffe ich es sogar etwas zu schlafen.

 

Ich sehe wie Halversen mit einem Polizisten spricht. Ich hoffe der Mann hat sich beruhigt und hat eingesehen, dass die Wahrheit ihm hier nicht helfen wird. Das er, wie er es selbst befürchtet hat, durch das Wissen dieser Wahrheit als verrückt gelten wird und das man ihn wahrscheinlich sicherheitshalber wegsperren wird. Armer Mann. Ich gehe ungerührt an ihm vorbei. Was kümmert er mich? Ich wollte ihm helfen. Ich habe geholfen. Was er aus der Hilfe macht ist mir egal.

Edited by Art
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Ich suche mir einen der Pferdeschlitten aus und bleibe allein. Der Schlittenführer grüßte mich kurz und beobachtet weiter die Szene am Bahnhof und wartet auf weitere Fahrgäste. Als nach weiteren Minuten niemand mehr kommt, fährt er endlich los.

 

Die Einsamkeit dieser Landschaft hatte schon immer etwas Beruhigendes. Doch ich schaffe es nicht die Gedanken von der einen Frage zu lassen. Mein Gehirn dreht sich im Kreis und findet keine Antwort. Die Antwort auf die simple Frage: Warum?

 

Schlafen? Nicht dran zu denken. Die Fahrt zieht sich dahin, wie ein endloser Gedanke an ein Ende, das sicher kommen wird. Odinsjakt… Was auch immer... Das war das Wort, was der Schaffner im Zug im Bezug auf diese Kiste sagte. Vielleicht hat dieser heidnische Quatsch ja mit der Sache zu tun.

Edited by Art
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Zwei junge, blonde Mitarbeiter der Lodge (Knechte) tragen das Gepäck der Anreisenden zu deren Zimmer hoch. Edited by Der Läuterer
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Endlich erreichen wir die Lodge. Ich gehe zur Rezeption und hole meinen Schlüssel. Dasselbe Zimmer wie letztes Jahr. Wie jedes Jahr. Ich grüße die Rezeptionsdame freundlich. Diese grüßt überschwänglich zurück. Ich habe keine Lust mich hier zu unterhalten. Ich will nur auf mein Zimmer und in Ruhe weiter nachdenken. Da habe ich die Idee. Die Lodge stellt den Gästen auch Bücher zur Verfügung.

 

Ich würge sanft die Floskeln der Rezeptionistin ab.

 

„Entschuldigen Sie. Haben Sie noch immer diesen Buchverleih? Haben Sie vielleicht Bücher über die alte Kultur Norwegens? Ich habe im Zug eine interessante Geschichte gehört. Irgendetwas mit Odinsjakt. Haben Sie da vielleicht Bücher, wo man so etwas nachlesen könnte? Können Sie mir die auf mein Zimmer bringen lassen?“

 

Ich lächele kurz und warte.

 

Vielleicht kann ich die Nacht doch noch sinnvoll nutzen.

Edited by Art
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mühsam ein Gähnen unterdrückend nimmt Olga ihren Zimmerschlüssel entgegen.

"Vielen Dank Mr. Warner das sie mich mitgekommen haben, wenn sie mich jetzt entschuldigen ich brauche dringen Schlaf."

Mit Diesem Worten verschwindet sie in Richtung der Gästezimmer. 

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Da mir die Bücher nicht geliehen werden, ziehe ich mich kurz in mein Zimmer zurück. Ich ziehe wieder einen Anzug an (in der Lodge ist es warm genug) und schnappe mir ein Notizbuch und mein Schreibzeug. Tabak und Pfeife wandern in die Innentasche des Jackets. Ich gehe hinunter in die Bibliothek der Lodge und durchforste das Bücherregal. Duzende Bücher behandeln die alten Sagen und den Brauchtum. Dachte ich mir. Ich ziehe das erste Buch hervor. "Odin - Nordische Göttersagen" von Agnes Kayser Langerhannß und ziehe mich mit dem Buch in einen Sessel nah am Kamin zurück.

 

Immer wenn ich intressante Passagen finde notiere ich diese (siehe Tagebuchthread). Nach einiger Zeit wechsel ich so durch einige Bücher die Zeit vergeht.

 

Irgendwann überkommt mich die Müdigkeit und ich schlafe mit Buch und Notizbuch auf dem Schoss ein. Ein unruhiger Schlaf. Im Traum sehe ich allerlei Mythengestalten, Runen und alte Götter... Keine gute Nachtlektüre.

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