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[Serie] True Detectives (Cthuloider Hintergrund)


Frostgeneral
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Ja, es soll ein Anthologieformat werden. Mit dem selben Showrunner und Hauptautor für jede Staffel, sicher auch einer stilistischen Gemeinsamkeit. Aber jede Staffel wird einen abgeschlossene Geschichte werden.

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Kann ja auch nicht sein, dass nur in Louisiana die Welt untergeht... die Schergen lauern überall und man kann gerne mit anderen Akteuren diese Schauplätze besiedeln.

Hoffentlich ähnlich hochkarätig ;) wenn ihr versteht was ich meine

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Auf jeden Fall ist die Latte sehr hoch. Aber eine zweite Staffel wird die anderen ja nicht schmälern, selbst wenn sie nicht mithalten kann. Siehe American Horror Story.

 

Ich habe auf jeden Fall die letzte Folge gesehen und bin noch immer begeistert vom ganzen. Auf jeden Fall eine der großen Serien der letzten Jahre.

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Nein Du sollst auch in den Wahnsinn getrieben werden, wenn Du wie wir anderen auch alle erfahren, das es nach dem Mega-Cliffhänger nach Episode 8 keine weiteren Folgen mehr geben wird, weil die Serie abgesetzt wurde ... (siehe Firefly ...)

 

Das würde mich bei einer Serie, die mit 9,5 bei IMDB einsteigt, doch arg wundern. :ph34r: Kannst du die Info belegen?

 

Edit: Wobei ... Firefly hat 9,2 und das hat auch niemanden davon abgehalten, die Serie abzusetzen.

Edited by MazeBall
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@MazeBall nein das kann ich sicherlich nicht, das war pure Unterhaltung, Bösheit, Desinformation gemischt mit einer Priese Wahrheit :-)

Ja bei Firefly dachte man das auch nicht, aber wenn ich das richtig mitgeschnitten habe gab es das in der Produktion jemanden, der gesagt hat "ist mir egal wieviel das bringt, ich hasse den Typen, daher mache ich die Serie Platt, weil ich es kann" ...

So die typische "warum leckt sich der Hund seine Eier"-Nummer ....

 

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Firefly hat viel Ruhm jetzt auch im Nachhinein geerntet und ist mit dem Tag der Absetzung in den Köpfen der Leute dreimal besser geworden. ;)

Aber der Sender stand nicht dahinter und hat in falscher Reihenfolge und zu ungünstigem Termin ausgestrahlt. Mag sein, das dort persönliche Abneigung hinter steckte. Es war aber auch kein Quotenerfolg im Ausmaß von True Detective und nicht auf einem Bezahlsender wie HBO. Also sehr andere Vorraussetzungen.

Die hohe Wertung von True Detective ist natürlich auch zum Teil mit den Namen verbunden die in der Serie hängen. Ein Schauspieler der im selben Jahr den Oscar gewinnt, ein immerhin preisgekrönter Regisseur, eine Menge weiterer bekannter Schauspieler. Dazu HBO als Qualitätsmarke. Es hatte schon gute Vorraussetzungen direkt als gut erkannt zu werden.

Was interessant wird ist ob das Anthologieformat funktionieren wird und die zweite Staffel ihre eigene Identität findet. Was wichtiger ist als bei eher unterhaltsamem Trash wie American Horror Story, dort kann man ja selbstreferenntiell sein.

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Habe nun auch gerade die letzte Folge gesehen, sind ja schon ein lustiges Pärchen, die beiden. :-)

Die Serie hat mir gut gefallen. Ich bin mir nicht sicher, ob die qualitativ daran anschießen können.

 

Ich hoffe das Sie es können.

Sie MÜSSEN einfach :D

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@MazeBall nein das kann ich sicherlich nicht, das war pure Unterhaltung, Bösheit, Desinformation gemischt mit einer Priese Wahrheit :-)

 

 

 

Punkt für dich, meinen Puls haste erfolgreich in die Höhe getrieben! ;) Ich bin zwar noch bei Folge 6 und warte auf deutsche Subs, aber die Serie ist jetzt schon grandios!! :)

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Ich habe auf meinem Blog mal ein paar Gedanken niedergeschrieben, was man aus der Serie für den Spieltisch mitnehmen kann. Ich zitiere das mal komplett hier.


 

Eine allgemeine Spoilerwarnung für alle Episoden der ersten Staffel. Der erste Absatz wird noch nicht zu konkret, danach gehe ich aber durchaus ins Detail.
Tut euch also den gefallen und seht euch zuerst die ganze Serie an. Absolute Empfehlung meinerseits.
 


Die erfolgreiche Fernsehserie True Detective hat nun auf HBO ihre erste, für siche selbst stehende Staffel beendet. Dabei ist sie, trotz Anspielungen auf Chambers King in Yellow, doch ohne Übernatürliches ausgekommen. Passend auch zur Tagline, dem Nietzsche Zitat “Man is the cruelest animal”.
Dennoch waren die lovecraftianischen Themen im Nihilismus des Detective Rust Cohle ebenso zu finden wie im Grauen des Kultes und der erschreckenden Verwahrlosung von Land und Leuten. Auch in der Sprache der Eingeweihten wenn sie auf Carcosa kam schwang die Tradition der kosmischen Horrorliteratur mit.
Die Serie ist für mich auch ein Beispiel dafür wie man eine lovecraftianische (oder auch “chambersische”) Geschichte, also eine wie sie im Rollenspiel auch erleben wollen ohne übernatürlichen Elemente erzählt. Selbst wenn man diese Elemente im eigenen Spiel vermissen würde kann man noch immer einiges aus True Detective mitnehmen.


 


Die Sprache
Auch wenn sich nicht alles ins Deutsche übertragen lassen wird sind die Dialoge etwas von dem man sich etwas abschneiden kann. Bemerkenswert ist sicher wie sehr die “Mythossprache” der Kultisten als verrückt herausstach im vergleich zum sonstigen Dialog und wie sehr es sich vom restlichen abhob. Gerade in der Szene mit Reggie Ledoux wirkte sein Gerede über Carcosa und die schwarzen Sterne schon sehr verrückt.
Dies kann, wenn richtig umgesetzt, die mythosberührten Charakter gefährlicher und beeindruckender erscheinen lassen oder aber auch die aufgebaute Immersion in die Spielwelt zerstören.
Die Reaktionen der geistig gesünderen Umwelt sollte man auch im Kopf behalten und ausspielen. Diese sieht man auch zwischen Hart und Cohle, gerade in den frühen Episoden.

Auch Cohle hat ja seine eigene Sprechweise die sich irgendwo zwischen Noirmonolog und Thomas Ligotti befindet. Ihn aber auch von seiner Umwelt isoliert. Eine solche einprägsame Sprechweise für einen Spieler- oder Nichstpielercharacter können wir nur anstreben. Aber auch Reaktionen wie die von Hart bereichern das Spiel und den Dialog zwischen Charaktern.

Wir sollten uns auch erinnern, das bei allem vorgetäuschtem Nihilismus Cohle doch im Herzen sehr wohl daran geglaubt hat das richtig zu tun und viele seiner Monologe ebenso dazu dienten sich selbst zu überzeugen wie sein Gegenüber, vielleicht sogar mehr.
Auch die Mörder sprechen über Carcosa und Schwarze Sterne um sich ihre grausamen Taten zu rechtfertigen oder auch nur das Erbe aufrecht zu halten. Wobei es im Kern jedoch nur Morde und Vergewaltigungen sind ohne tieferen Sinn.
Wenn es gelingt soetwas durchscheinen zu lassen und Überzeugungen nicht immer absolut zu gestalten erweitert das unser Spektrum an Charaktern. Als Spieler und als SL könne wir hier doch einiges aus True Detective mitnehmen und menschlichere Charakter, auch auf Kultistenseite, einbringen. Die dabei sicher nicht weniger erschreckend oder genrepassend werden.

 

Die Struktur
Der Aufbau der Ermittlung in True Detective unterscheidet sich in einigen Punkten von der einem typischen Call of Cthulhu Abenteuer. Doch gerade da können wir etwas mitnehmen.
Die Länge der Handlung mit Sprüngen über viele Jahre ist etwas, das wir in Cthulhu Szenarien selten sehen. In Lovecraftgeschichten allerdings durchaus, etwa Shadow out of Time oder Call of Cthulhu, in letzterer auch auf einer Gegenwartszeiteben zusammengetragen. Wenn man alles in chronologische Reihenfolge bringt sind die Schnitte zwischen den einzelnen Zeitebenen auch gut im Rollenspiel machbar. Eine Ermittlung und ihre Auswirkungen über mehrere Jahre getrennt durch Zeitsprünge auszuspielen und die Langzeitauswirkungen auf die Charakte rund ihr Umwelt zu erleben klingt für mich erstmal vielversprechend. Gerade permanente Geistesstörungen haben dann den Platz sich zu entfalten.
Eine solche Struktur erlaubt es auch die andere Zeitwahrnehmung von Mythoskreaturen deutlich zu machen, für die 15 Jahre vielleicht gar nichts sind, während es für die Charakter ein halbes Leben war. Gewisse Effekte kann man auch erst durch die langen Zeiträume schaffen. Den Horror im eignen Kind das Gesicht des Monster wieder zu erkennen; das erneute Auftauchen eines Verdächtigen, scheinbar nicht gealtert.

Auch die Rahmenhandlung der Befragung oder einer andere Erzählung zu späterem Zeitpunkt lässt sich für eine andere Erzählstruktur in Abenteuer übernehmen. So kann man zwischen Sequenzen die Erzählung eines einzelnen Charakters einbringen mit der ein Spieler dann die Richtung der Story bestimmen kann. Oder man befragt zwei dazu und spielt dann, wenn sie sich widersprechen die Szene aus wie sie wirklich war.
Durch gut gewählte Fragen kann man das ganze Abenteuer in eine Richtung leiten und trotzdem noch Input der Spieler nutzen. Ein bischen wie bei Apocalypse World. Auch InSpectres hat eine ähnliche Methode bei der Character befragt werden, dort im Reality Show Stil bei dem sie zur Kamera sprechen, was dann mitten in die Szene geschnitten würde und eher die Gefühle der Charakter erleutert. Beide Funktionen, die Erklärung von Charaktermotivation und das weiterschreiben der Handlung druch Festlegen von Antworten, können durch eine Befragung erfüllt werden. Dabei bieten sich natürlich Polizisten und Psychiater an, für das Cthulhusetting. Aber sollte einer der Charakter in der Vergangenheitszeitlinie versterben kann es sich auch als Seance herausstellen oder es ist ein weiteres Mysterium warum er jetzt hier ist um Fragen zu beantworten.
Auch der Wechsel in die Zeiteben der Befragung kann ein interessater Twist sein oder das Einleiten einer Rückblende durch den Beginn einer Befragungszene.

True Detective gibt neben der Ermittlung auch dem Leben und Umfeld der Charakter Raum, ihrer Vergangenheit und den Menschen die ihnen etwas bedeuten. So werden die Auswikrungen des Horrors deutlicher. Solche Szenen mit etwas das man in Trail of Cthulhu Pillars of Satbility nennen würde tragen sicherlich viel bei und können gerade in ähnlich lang angelegten Szenarien viel über die Charakter erfahren lassen. Acuh kann der Horror sich besser entfalten wenn es eine Realität und Alltäglichkeit gibt in die er Eindringen und die er pervertieren kann.

Also keine Angst vor Zeitsprüngen und langsamen Szenen, es muss nicht Action auf Action folgen und die Ermittlung muss nicht kontinuierlich an einem Tag vergehen. Eine Strukturierung in Episoden ist ebenso möglich und kann Raum für oft übersehene Szenen bieten.

 

Das Setting
Auch aus dem Setting, dem verarmten und von Wirbelstürmen verwüsteten südlichen Louisiana in verschiedenen Jahrzehnten können wir uns eine Scheibe abschneiden. Dadurch dass True Detective an Originalschauplätzen im Bundesstaat gedreht und von einem Kenner der Region geschrieben wurde, bekommen wir viel Lokalkolorit und ungewohnte Bilder. Auch wenn wir nicht immer die selbe Möglichkeit haben sollten wir doch versuchen auch unsere Settings mit Details zu füllen. Ortsnamen und Szenerien im Hintergrund beschreiben.
Ein Beispiel wäre hier das im Hintergrund auf einem Kanal vorbei fahrenden Containerschiff oder durch einen Hurricane entvölkerte Ortschaften.
Recherche zeichnet sich hier aus. Auch die unheimlichen Aspekte einer Region werden eingebaut. Von den Stockfiguren, die von Ureinwohnern des heutigen Louisina stammen über das Coeur de Mardi Gras mit seinen Masken zu den Gefahren der Drogenszene. Solche spezifischen Schrecken, die dann auch die Auslegung des Mythos färben, lassen ein Szenario direkt viel erinnerungswürdiger werden als das nächste direkte Lovecraftzitat.

Die Kirche als Verschwörung mit einem verborgnen heidnischen Hintergrund lässt sich auch gut für eigene Szenarien stehlen. Gerade der legitime Ruf, der Schutz als annerkannte Christen und der Einfluss der Familie sind gute Bausteine für einen wirklich einflussreichen und beängstigenden Kult. In Lovecraft Country könnten die Marsh oder Whateley Familie an der Spitze stehen, den Gouverneur von Massachusetts stellen und in Kirchen in ganz Neuengland betreuen.

Die Unaufdinglichkeit der 90er Jahre in der Serie können uns auch als Beispiel dienen. Das Gefühl der Epoche und der Look ist da aber verfällt nicht in Klischees. Die Geschichte bleibt im Mittelpunkt und die Zeitebene glaubhaft. Auch für die üblichen 1920er können wir so vorgehen, nicht alles muss Jazz Age schreien. Leute sind noch immer Leute und sprechen wie Menschen. Einzelne Kleidungsdetails stechen sicherlich besser hervor als jede Frau zum Flapper zu machen. Details wie jeden Rauchen zu lassen auch am Arbeitsplatz oder keine schwarzen Polizisten in der Station zu haben kann man auch beiläufig einbringen.

Soweit meine Gedanken zu diesem Thema, ich kann mir gut vorstellen dass ich bei einem zweiten Ansehen der Serie als ganzes oder einfach mit der Zeit noch genug für einen weiteren Post finde.

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