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[Serie] True Detectives (Cthuloider Hintergrund)


Frostgeneral
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  • 6 months later...

Hat schon jemand ein Kommentar zur zweiten Staffel? Das Mystische soll ja etwas kurz kommen, habe ich gelesen.

 

Eine Enttäuschung für cthuloide Liebhaber - oder ist die zweite Staffel trotzdem gut genug, um acht Stunden dafür zu opfern?

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Hat schon jemand ein Kommentar zur zweiten Staffel? Das Mystische soll ja etwas kurz kommen, habe ich gelesen.

 

Eine Enttäuschung für cthuloide Liebhaber - oder ist die zweite Staffel trotzdem gut genug, um acht Stunden dafür zu opfern?

 

Ich fand sie stark, muss aber gestehen das ich den "Mythosfaktor" der ersten Staffel zu überhyped und aufgesetzt fand, ihn also nicht wirklich vermisst habe. Anbei meine Amazon Rezi.

 

 

Alles in allem ist die zweite Staffel von True Detektive bis jetzt ein würdiger Nachfolger der ersten. Ich war ein wenig skeptisch aufgrund der vielen, doch eher negativ gefärbten Kritiken m Vorfeld, aber bis jetzt passt alles.

 

Vorweg ein paar technische Details. Das Bild ist super, Ton und Synchro sind hervorragend HBO versteht sein Handwerk und von dieser Seite aus gibts nichts zu bemängeln (war aber auch nicht zu erwarten).

 

In den meisten Kritiken werden folgende Punkte genannt:

 

- Action vor Story?

 

Das trifft für alle Folge keinesfalls zu, die Story wird ruhig und in starken, meist düsteren Bildern erzählt. Es dauert ein wenig bis man die Zusammenhänge versteht, aber das macht es so interessant. Vince Vaughn als "Immobilienmakler" macht einfach eine gute Figur auch wenn man gleich merkt das da mehr dahinter steckt.

 

- LA als Spielort ausgelutscht?

 

Nein, ebenfalls nicht. Ich habe erwartet die "typischen" Downtown-, South Central-, Compton-, Santa Monica-Einstellung zu sehen zu bekommen, aber True Detective zeigt ein anderes LA. Im Mittelpunkt steht die fiktive Kleinstadt "Vinci" in der Metropolregion Los Angeles, die so gar nicht zum Glanz und Prunk des üblichen "Hollywood" LA's passen will. Die Industrie steht im Vordergrund, Raffinerien und Werksanlagen prägen das Bild, ein urbaner Mikrokosmos aus Stahlträgern, Abwasserkanälen und Straßen in denen der Mensch irgendwie fehl am Platz wirkt. Wie die Stadt in Szene gesetzt wird erinnert ein wenig an Michael Mann und seine Filme Heat, Colleteral und Miami Vice. Die Stadt und das Szenario als Modeerscheinung, starkes Licht, starke Winkel.

 

- Charaktere nicht vergleichbar mit den Vorgängern, spielerisch schwach?

 

Ebenfalls nein, zum einen lässt sich das Konzept nicht mit der ersten Serie vergleichen weil die zeitliche Komponente fehlt und das ist auch gut so. Zum anderen war Matthew Mcconaughey in der ersten Staffel einfach überragend, aber das schmälert nicht automatisch die Leistung der Schauspieler der zweiten Staffel, nur weil sie anders sind. Ich persönlich bin absolut kein Freund von Colin Farrell, aber selbst er schafft es mich in dieser Staffeln in den Bann zu ziehen. Die Zerrissenheit zwischen dem hier und jetzt und der Vergangenheit bringt er absolut auf den Punkt.

 

Alle Kritiken und Meinungen zu der Serie die ich bis jetzt gelesen haben treffen absolut nicht zu. Sie verkennen offensichtliches und versuchen Vergleiche zu ziehen die es nicht gibt, bzw. die an den unterschiedlichen Konzepten der Staffeln scheitern. Diese zweite Staffel wird bis jetzt genauso überdurchschnittlich schlechtgeredet wie die erste an manchen Stellen überdurchschnittlich hoch gelobt wurde. Die Kritiken lesen sich so als wenn die Kritiker anhand der vorher bekannten Fakten (Schauspieler / Handlungen / Orte) geurteilt hätten, ohne auch nur eine Folge gesehen zu haben.

 

Inhaltlich entfaltet sich die Story langsam vor einem, aber Fans der ersten Staffel sind dies gewohnt. Die Vorstellung der Charaktere, ihrer Arbeitgeber und die unterschiedlichen Motivationen (Sheriffs Department, Vinci PD und Highway Patrol) nehmen einen Großteil der ersten Folge ein. Schnell wird klar das hier jeder gegen jeden arbeitet und eigentlich niemand an der Aufklärung des Falls interessiert ist. Die Konflikte der Staffel entstehen als im wesentlichen aus der Gruppendynamik und wie die Charaktere untereinander agieren und ihr Leben meistern.

 

Zugegeben der Mord, bzw. die Mordserie gerät davor (anfänglich) wieder ein wenig in den Hintergrund, aber das stört bisher nicht, da es genügend andere Konflikte auszutragen gilt. Einen fünften Stern hätte es gegeben wenn die Dialoge teilweise etwas besser geschrieben wären. Hier merkt man das die Verteilung auf mehrere Hauptprotagonisten die Qualität etwas schmälert, da nicht alle gleichsam gut in Szene gesetzt werden (können). Hier wird sich zeigen ob die Entscheidung hin zu einem größeren Cast gut war, oder man das Ganze auf einen ikonenhaften Charakter hätte begrenzen sollen.

 

Zum Schluss möchte ich noch kurz auf den Soundtrack eingehen der einfach himmlisch ist und sich wunderbar in die Szenerie der Serie einfügt. Lera Lynn sorgt mit ihren Liedern mehrfach für Gänsehaut pur, besonders das Ende der ersten Folge ist atmosphärisch der Hammer!

 

Fazit, toller Start der zweiten Staffel und damit hoch verdiente 4 Sterne. Ein Update folgt wenn ich alle Folgen gesehen habe, bzw. wenn mir zwischendurch erhebliche Abweichungen zu dem bisherigen Fazit auffallen sollten (zum Guten wie zum Schlechten).

 

- Update nach der 5. Folge-

 

Nach der vierten Folge war ich mir nicht sicher wie die Serie und die Geschichte mit den Ereignissen umgehen wird, aber ich muss sagen 1a gelöst und umgesetzt.

 

Mit der fünften Folge erfolgt die Aufwertung der Serie auf fünf Sterne. Die Story verdichtet sich und all das was sich vorher wage abzeichnete wird in eine Form gepresst. Es stellt sich heraus, das die zweite Staffel dem Serienkonzept der ersten Staffel doch näher kommt als anfänglich vermutet und die Formel wieder aufgeht. Es ist einfach herrlich mit anzusehen wie sich das Blatt wendet und wie die Charaktere mit der veränderten Situation umgehen. Ich kann nur sagen die Story erfährt eine tiefgreifende Wendung und ich finde es jetzt schon wieder sehr schade das wir (wahrscheinlich), mit dem Ende der 2. Staffel, auch wieder diese wunderbaren Charaktere hinter uns lassen müssen.

 

Ähnlich wie die erste Staffel auch, kann man jetzt rückblickend zu den ersten vier Folgen sagen, die Serie spielt mit dem Zuschauer. Wer sich darauf einlässt ist dazu eingeladen selbst über den Fall nachzudenken und die ermittelten Beweise und Fakten für sich zu ordnen. Es ist wirklich selten das eine Serie so gut die Ereignisse und Personen platziert ohne zu Spoilern und es doch möglich ist, noch vor der fünften Folge selbst einen Eindruck von dem Ausmaß der Geschichte und den Hintergründen zu kommen. Der Eindruck das die Serie den Zuschauer mit Fragen zurück lässt ist richtig, aber sie liefert auch die Antworten wenn man sich die Zeit nimmt und in die Serie einsteigt.

 

Wenn die Serie jetzt nicht noch erheblich einknickt hat sie sich die vergebenen fünf Sterne wirklich verdient! Weiter so!

 

Abschießendes Fazit nach dem Staffelfinale:

 

Die zweite Staffel von True Detective hat sich ihre fünf Sterne hochverdient. Die Systematik der zweiten Staffel ist vergleichbar mit der ersten. Die Folgen 1-4 spielen in einer konstanten Zeitlinie und die Folgen 5-8 spielen in einer Zeitlinie. Wieder gibt es zwischen den Folgen 4 und 5 eine längere Pause auch wenn diese diesmal nur in Monaten und nicht in Jahren bemessen ist.

 

Die anfänglich aufgezählten vermeidlichen Schwächen aus den Kritiken kann ich auch nach dem ich alle Folgen gesehen habe nicht bestätigen. Wer in der zweiten Staffel den Mysteriefaktor der ersten sucht, wird allerdings zwangsläufig enttäuscht, da dieses Element es nicht in die zweite Staffel geschafft hat. Stattdessen bekommt der Zuschauer eine erstklassige Film Noir Geschichte mit starken Charakteren, unerwarteten Wendungen, Verrat und Intrigen.

 

Absolut sehenswert.

 

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Ich bin gerade mitten drin und finde die Staffel auch ohne Mythos gut. Ich finde die Charaktere jetzt ehrlich gesagt nicht oberflächlich. Es sind halt vier statt zwei Haupt Charaktere und da hat man halt etwas weniger Zeit in die Tiefe zu gehen. Der Plot ist durchaus etwas verworren kann aber daran liegen dass ich die Folgen nicht immer hinter einander weg gucken kann und ich mir dann nicht jeden Familiennamen merken kann. Die Stimmung der Bilder ist finde ich super und auch der Soundtrack ist hervorragend. Kurz um ist TD S02 nen Krimi mit etwas Politik gewürzten.
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Der Krimi war gut konstruiert, ich war neugierig auf die Auflösung und von ihr enttäuscht gewesen am Ende. Die Stimmung der Bilder und der Musik war wieder großartig gewesen. Paul Woodrugh hat, für mich zumindest, zu wenig Screentime um mehr als ein Sidekick zu sein. Bei ihm hätte ich mir, gerade wegen den Thema, etwas weniger Klischee gewünscht. Ani fand ich super und Frank war einfach genial. Der versoffene Cop war für mich auch zu ausgelutscht, da fehlte mir ein wenig  tiefe. Martin Hart war in der ersten Staffel auch nicht mehr, aber die Eifersucht und sexuellen Eskapaden wurden dargestellt und mir gefiel Woody Harrelson besser in der Rolle.

 

Hier für Eingeweihte:

 

 

Viel hatte die Serie bei mir in der letzten Folge verspielt. Das die Frauen weggeschickt werden und Ani das mit sich machen ließ, war für mich zu sehr Hollywood (Die Männer richten es schon). Die Szene in der Wüste "Ich will seinen Anzug." BÄM! Ähm ? Ehrlich?! Von der Flucht in den Wald, sprechen wir besser nicht.

 

 

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Der versoffene Cop war für mich auch zu ausgelutscht, da fehlte mir ein wenig  tiefe.

 

Lustig, gerade der Charakter (auch wenn der Archetyp an sich ausgelutscht ist) hatte in meinen Augen aufgrund seiner Vergangenheit, den Verbindungen zu Frank, seiner Familie/Sohn usw. den größten charakterlichen Tiefgang :D

 

Paul Woddrugh, da gebe ich dir Recht war leider nur ein Sidekick. Diese Reibungsverluste bei nur 8 Folgen und vier Hauptdarstellern, in einem Serienkonzept das eigentlich durch starke Charaktere erst so richtig auflebt, war ein wenig vorprogrammiert. Ein kleinerer Cast hätte der Serie noch besser getan. Tortzdem habe ich sie alle gemocht :(***

 

Das Ende ist, wie in der ersten Staffel auch, polarisierend. Das kann man nur mögen, oder ablehnen tippe ich mal. 

 

Mir hat´s gefallen.

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