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[Nightmare in Norway] Inni sikkerhet; dag ti - ff. - Der Vorhang hebt sich.


Der Läuterer
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Ich drehe mich langsam zu ihm wieder.

"Du hast mir Droge gegeben. Ohne, kann ich dir versichern, ich hatte mich anders verhalten" sage ich ganz ruhig.

"Oh, du kannst doch meine Sprache? Beeindruckend.

Es wird düster für mich, ja"

Wieder starre ich ihn an.

"Dann sei es so. Mag sein, dass ich schreien werde, aber ich habe keine Angst, Junge. Ich nicht."

 

Leben, und wenn der Tod kommt, es kommen lassen...

 

Mein Magen verkrämpt sich. Ich schaue mich wieder um.

Edited by Nyre
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Der junge Mann ballt seine Faust vor Zorn. "Sag auf Wiedersehen, Miststück."

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Ich schüttele den Kopf, leicht. Eigentlich kann ich mich noch kaum bewegen.

 

Komm schon Matilde. Du endest gekniet, und vergewaltätig, aber du endest nicht mit deinen Kopf und Augen, die den Boden schauen.

 

Ich nicke, und hebe meinen Blick.

Ich schau ihn an.

Ich schaue den Tod an.

 

Ich habe keine Angst davon.

 

Wie lange war das mein Ziel, in der Lodge? Nun damals dachte ich, ich sei allein. Ich dachte, ich würde Hans wieder sehen. Ich dachte, es sei ein Ausweg.

Ich schlucke.

Dann grinse ich.

"Ich werde nicht um mein Leben betteln" sage ich mit sicherer, wenn auch schwacher Stimme.

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Als Du aufwachst, liegst Du am Boden.

Es ist dunkel.

Nein, nicht ganz. Nachdem sich Deine Augen daran gewöhnt haben, siehst Du Licht durch Spalten an einer Wand hinein dringen.

Ein seltsamer Geruch liegt in der Luft. Nicht wirklich intensiv, aber mit stechendem Unterton.

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Der Boden auf dem Du liegst ist feucht und klamm. Die Feuchtigkeit kribbelt und beisst auf Deiner Haut wie Säure.

 

Du bist immer noch mit den Händen auf dem Rücken gefesselt. Der Ledergürtel liegt eng an und beisst in Deine Handgelenke.

Deine Beine scheinen nur mit einem einfachen Hanfseil an den Fussgelenken gefesselt worden zu sein.

Du bist nackt, aber die Benommenheit deiner Muskeln ist gewichen, doch die Taubheit Deines linken Armes ist geblieben.

 

Der Geruch, der in der Luft liegt, riecht süsslich, faul und kann nur mit dem von faulenden Birnen und feuchtem Heu beschrieben werden.

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Ich versuche mich hinzusetzen, und dann so, langsam in Richtung Licht zu kriechen.

"Was für ein Mist.." murmele ich.

Ich habe Durst.

Und esse seit 24 Stunden nicht.

Mir tut alles Weh.

 

...

 

und ich bin nackt. Die Stiuation erinnert mich böse an der Lodge. Nur das diesmal der Feind viel mächtiger ist.

Trotzdem, versuche ich meine Hände ganz langsam, mit drehen, und solche Bewegungen irgendwie freizukriegen.

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Du kriechst über den nassen, klammen Boden. Dir ist kalt. Du zitterst. Grosse Flächen Deiner Haut brennen, als hätten diese Stellen in den Nesseln gelegen. Es brennt. Es juckt. Es schmerzt.

Du erinnerst Dich... An einen Urlaub am Meer... Mit der Familie... Du warst noch sehr jung... Drei Jahre alt. Deine Mutter war am Strand. Dein Vater irgendwo anders. Und Dein Fuss war auf einer Qualle... Das ist lange her... Doch der Schmerz war gleich. Die Erinnerung ist wieder da.

 

Durch das wiederholte Scheuern wird Dein rechtes Handgelenk wund und bei Kontakt mit dem Wasser schmerzt es ausserordentlich.

 

Langsam. Ganz langsam bewegst Du Dich über den Boden vorwärts. Deine Schienbeine spüren jeden Stein und Deine Knie finden jeden Spleiss.

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Ich lasse ein kurzes Schrei los.

Und beisse mir sofort in den Lippen.

 

Mist.

 

Ich versuche langsam, aber immer weiter zu laufen, oder besser zu kriechen, bis ich die Wand mit dem Licht erreicht habe.

 

Warum denn? Ist doch alles vergeben.

 

Zum ersten Mal kommen mir die Träne hoch. Doch es ist nicht die Angst, sondern Wut, weil ich wieder gedemütigt worden bin.

 

Bleib ruhig, Matilde. Noch hast du die Augen auf. Noch kannst du kämpfen. Wie denn? Irgendwie. Wie gegen dem Witiko.

 

Wenn die von mir keine Angst haben, sollten sie zumindest Respekt spüren. Aber so wie ich zugerichtet bin, wird das sehr sehr schwierig.

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Du schiebst Deinen geschundenen Körper sehr langsam in Richtung Licht. Deine Knie und Dein Körper ertasten Jutesäcke, Holzstücke, ein Metallfass, einen Stiefel, ein zerbrochenes Gewehr und noch mehr Jutesäcke.

Du hast augenscheinlich einen Müllberg entdeckt.

Der süsslich-faule Geruch klebt an allem.

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"Was zum Teufel.." murmele ich.

Ich nähre mich an den Metallfass, und versuche zu sehen, ob er scharfe Kanten hat.

Wenn, könnte ich anfangen den Gürtel zu schneiden.

Es wird dauern.

Aber ich hab eher nichts vor...

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Der Gestank, der von dem Fass ausgeht, lässt Dich ächzen und würgen.

Obwohl Dein Hals vor Gier nach Wasser brennt, musst Du Dich übergeben. Der Magensäure ist nicht gut für Deine geschundene Speiseröhre. Es Kratzt. Es beisst. Es brennt.

Du würgst und würgst und würgst, bis Deine Kehle wund und rauh ist.

 

Plötzlich hörst Du ein Klopfen. "Huhu."

Edited by Der Läuterer
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"Gräfin?" Es ist die Stimme des jungen Mannes. "Hast Du im Chemieunterricht aufgepasst?"

 

Seine Stimme klingt herausfordernd und zynisch. "Bevor ich Dich verlasse, mein Schatz, werde ich Dir noch eine Kleinigkeit offenbaren... Du bist hier nicht allein. Einige Norweger sind noch bei Dir. Es geht ihnen nicht gut, die meisten sind wohl auch schon längst tot, denn wir haben ihnen ein paar Fässer mit Phosgen zum Spielen gegeben, damit sie nicht zu unruhig werden. Mittlerweile ist der Kampfstoff in den Fässern aber wohl nicht mehr tödlich giftig. Das Gift zersetzt sich zu Salzsäure musst Du wissen. Es heisst, dass das Gas nach zwei bis drei Stunden zu quälendem Husten führt, der meist tödlich endet. Der Tod soll in der Regel bei vollem Bewusstsein eintreten."

 

Wieder ein Klopfen. "Hörst Du mich? Noch eine unwichtige Kleinigkeit, Gräfin. Der Verräter ist tot. Er beendete sein wertloses Leben schreiend unter dem Stiefel eines Agenten."

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Ich blebe einen Augenblick still.

Und was für eine Stille.

"Du lügst" sage ich eisig.

"Lauf, kleine Junge, LAUF!" das letzes Wort schreie ich.

Meine Stimme verspricht nur den Tod.

Es ist ja nur eine Stimme.

Aber ich kann sein Blut erfrieren sehen.

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