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[Bühne in Weiß] Kapitel 1: "Das Abendessen"


Blackdiablo
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Erickson schweigt. Mustert dich mit seinen Augen, die jedes einzelne Geheimnisse, alle deine Beweggründe, Hoffnungen und Wünsche zu ergründen scheinen. Was sieht er und was nicht ...?

"Miss Crow?", sagt Ellie plötzlich und legt ihren Löffel beiseite. "Würden Sie versuchen, mit mir die Damen-Toilette zu finden? Die Serviererinnen sind offenbar momentan nicht anwesend und ich habe Angst" Sie schaut beschämt und ein bisschen schuldbewusst. "Angst mich zu verlaufen." Ihre Augen funkeln gespannt. Ein deutlich wahrnehmbares Zeichen für Alice.

Howard schaut seine Frau an und man sollte erwarten, dass er ihr anbietet, ihr zu helfen. Doch dieser bleibt ruhig ... und isst gemütlich seine Suppe weiter.

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Vor Männern habe ich keinen Respekt, Faith war gefährlich, aber ihre Seele ist zu rein, sie dachte ich hätte Angst vor ihm, sie hat nicht gemerkt das ich vor ihr Angst hatte. Sie ist noch nicht soweit, wahrscheinlich behütet aufgewachsen. Der Staatsanwalt sieht nur was er sehen will, eine Göre und vielleicht ein reueloses Vergnügen für ein paar Stunden, wenn er so lange kann. Die Armen haben keine Rechte, zum dienen geboren.  Vorsicht Alice Hochmut kommt vor dem Fall!

 

"Ellie..." mein Blick wird weicher "...aber sicher, ich müsste sowieso mal...meine Nase pudern! Und da ihr Mann gerade mit dem Essen beschäftigt ist begleite ich sie gerne!"

 

Ich stehe auf, halte mich kurz am Stuhl fest. Whow...Champagner bekommt mir wirklich nicht.

 

"Wollen wir dann?" Ich halte ihr meine Hand hin. "So gehen wir nicht verloren, wir Mädchen passen nämlich aufeinander auf! Nicht wahr Herr Wilde?"

Edited by -TIE-
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Schnell hinterher.

Doch ich muss mich nicht beeilen, suche mir aber eine Nische in einem Seitengang, die mich verbirgt.

Nicht zu früh habe ich Stellung bezogen, denn nun sehe ich, wie Mrs. Holmes und Hildegard gemeinsam wieder heraus kommen. Was soll das? Wo wollen die zwei nur hin? Hab ich etwas verpasst?

Ich warte immer, bis die beiden hinter einer Abzweigung verschwinden und gehe schnell hinterher. Immer wieder. Wieder und wieder. Wohin gehen sie?

Ich merke mir den Weg, indem ich mir auf dem zweiten Zettel des Blocks, Notizen mache. Meine Reise endet hinter einem Kreuzweg.

 

Eine imposante Holztür, reich verziert, zwei-flügelig, mit zwei sich anfauchenden Drachen und reich verzierten Messing-Türknäufen.

Schnell verstecke ich mich und beobachte die Szenerie.

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Ich habe ein sehr mulmiges Gefühl. Ich fühle mich unwohl. Schwindelig. Ich reibe meine Augen. Was ist nur mit mir los? Mein Kreislauf scheint gesunken zu sein. Mein Mund ist trocken. Ich habe einen Klos im Hals. Meine Kehle ist wie zugeschnürt. Meine Glieder sind schwer wie Blei.

Ich muss die innere Mitte finden. Mich sammeln. Mich konzentrieren.

"Ich bin der Herr meines eigenen Willens."

"Ich bin der Herr meines eigenen Willens."

"Ich bin der Herr meines eigenen Willens."

...

...

Flüstere ich wieder und wieder.

Mrs. Holmes will den Raum betreten und ich will ihr etwas zurufen, doch ich kann nicht. Ich kann nicht sprechen. Kein Laut kommt aus meinem Mund. Mein Mund ist voller Sägespäne.

 

Sie öffnet die Tür und... Und ich sehe ein blendendes, gleissendes, weisses Licht, das schmerzhaft in meinen Augen brennt.

Als würde ich in die Sonne sehen.

 

Und schliesslich läuft Hildegard stumm und irgendwie abwesend an meinem Versteck vorbei. Teilnahmslos. Unbeteiligt. Wie eine seelenlose Maschine.

 

Ich greife in meine Arzttasche und hole Riechsalz heraus. Langsam werde ich wieder klar im Kopf.

WAS war das denn gerade?

Ich bin nicht länger beunruhigt. Ich habe Angst.

Edited by Der Läuterer
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"Mhm.", brummt Howard freundlich, aber unaufmerksam als Bestätigung und schiebt sich einen weiteren Löffel in den Mund.

 

"Kommen Sie.", sagt Ellie und zieht dich auf den Gang. "Ich weiß, wo die Toiletten sind. Aber ich muss mit Ihnen reden. Allein."

 

Gemeinsam eilt ihr durch die Gänge und seid beinahe wieder in der Nähe der Rezeption, als ihr die Toilette findet und sie betretet. Der Champagner ist dir offenbar stark zu Kopf gestiegen, denn Ellie musste dich regelmäßig stützen. Dir sind auf dem Weg komische Gedanken gekommen ... sie sind gekommen und wieder gegangen ... Perlen auf einem langen Farn, die von deinem Bewusstsein getropft sind ... wohin? Ins Meer der Verdrängung.

Einzig Fetzen, Fragmente, Splitter dieser seltsamen Eingebungen quälen dich in ihrer Zusammenhangslosigkeit:

Eine Droge in dem Essen? ... zu bewegen scheint irgendwie schwierig ... Alices Geschenk ist noch ... Opium? ... Ich habe Angst. ... Katz und Maus, sagte ich doch. ... Verdammt. Das stimmt. ... Dieses Gefühl ... Mein Name ist ein Geheimnis. ... Ich muss irgendwie weiter. Weiter. ... Denk nach. Denk nach. Denk nach.

 

"Das Weiß ist, was die Welt im Innersten zusammenhält." Ihr Blick ist glasig. Ellie ist nicht bei sich. Ihr beide seid es nicht ... Immer wieder summst du

...  Eine Trance hat deinen Körper befallen. Dein Fleisch fühlt sich taub und fremd an.

 

Sobald aber Ellie zu sprechen beginnt, bis du wieder relativ bei Bewusstsein. Zwar bist du noch ermattet, aber das könnte auch dem Alkohol zugeschrieben werden. Du realisierst nun mit einem Schaudern, wie abnormal deine geistige Abwesenheit vorher gewesen ist. Du siehst euch beide im Spiegel stehen. Sonst ist niemand in dem Toilettenraum.

Edited by Blackdiablo
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"Huh...warte mal Elli, irgendwie geht es mir nicht gut. Ich...ich...das muss der Champagner sein. Habe ich eben irgendwas gesagt...so in Richtung: After You Get What You Want, You Don't Want It?"

 

Ich dreh den Wasserhahn auf und spritz mir etwas kaltes Wasser ins Gesicht, bedacht darauf, dass das Makeup nicht verläuft.

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Wie ein tonloses Abspielgerät wiederholt sie die Phrase: "Das Weiß ist, was die Welt im Innersten zusammenhält."

 

Gerade als du verwirrt aufschaust und zu sprechen beginnen willst, merkst du, dass noch jemand im Raum ist: Ein schäbiger alter Mann im Anzug, der auf einem Eulenstab gestützt in deine Seele blickt. Als du dich gerade umdrehst, um eine Schimpftirade über den Spanner loszulassen, ist er bereits wieder verschwunden ...

 

Derweil wiederholt Ellie den Satz auf ein Neues und du merkst, dass sie blutet.

 

Ellie Wilde laufen blutige Tränen aus ihren Augenwinkeln.

Edited by Blackdiablo
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"Ellie..." oh Shit "...du blutest aus den Augen!" Ich hatte doch gesagt kein Absinth, verdammt, da waren doch Drogen im Essen.

 

"Ellie, hör auf halt den Mund!" Ich schüttel sie an den Schultern. "Ellie wach auf, sprich nicht weiter!"

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"Wie ... was?" Ihre blutunterlaufenen Augen blicken zu dir, aber doch durch dich hindurch. Eine Ohrfeige und ihr Kopf fliegt in den Nacken. Sie blinzelt mehrmals, dann fällt sie in deine Arme und schlingt ihrer Arme um deinen Hals. "Was war das ...?" Ihr Körper zittert und kalter Schweiß liegt wie ein Film auf ihrer Haut. Du spürst einen Tropfen (Blut, es ist ihr Blut!) wie Ungeziefer deinen nackten Rücken hinablaufen.

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"Ellie...arme Ellie..." Wir kennen uns nicht mal wirklich, aber das hat niemand verdient. Ich ignoriere das Blut erst mal, wichtiger ist das ich sie beruhigen kann. Ich halte Ellie fest und streiche ihr durchs Haar. "Beruhig dich...ich weis es nicht, es ist...ich habe keine Erklärung dafür, aber wir finden es heraus! Schh...ganz ruhig...keine Angst, deswegen sind wir ja zu zweit." flüstere ich. Über Ellie´s Schulter werfe ich einen Blick in das Bad. Wo ist dieser verflixte Penner mit dem Stock hin, oder besser noch wo kam er her?

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Ich setze mich erschöpft auf den Boden.

Das kann ich nicht für mich behalten.

Das DARF ich nicht für mich behalten.

Ich MUSS die anderen warnen. Ob sie mir glauben werden? Egal. Ich muss es versuchen. Soll jeder für sich entscheiden, was zu tun ist.

Ich führe das Riechsalz noch einmal zur Nase und mache mich dann auf den Weg zurück.

Zurück zum Essraum der Ahnungslosen.

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"Danke, Miss Crow, Alice, Sie sind ein guter Mensch." Alice schaut dir in die Augen und tastet dann mit einem Finger an die feuchte Stelle in ihrem Gesicht. "Blut?", fragt sie verwundert und dreht sich zum Spiegel um. "Oh Gott, ich blute!"

Eifrig wäscht sie sich das Gesicht und spült mit besonders viel Seife ihre Hände. Als sie fertig ist, schaut sie zu dir: "Das ist nie passiert, oder? Ich meine: Es muss eine Erklärung dafür geben."

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Ein guter Mensch...Herr Gott im Himmel...was mache ich hier eigentlich. Gezwungen lächel ich. "Was auf der Damentoilette passiert bleibt auch auf der Damentoilette!" Ich kreuze die Finger "Großen Ehrenwort!"

 

Ich drehe mich mit dem Rücken zum Spiegel um besser sehen zu können. "Ich habe da noch...naja sie sehen es ja selbst...könnten sie mir vielleicht helfen. Außerdem wollten sie mir etwas wichtiges sagen?"

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Ich haste zurück.

Manchmal kurz davor mich zu verirren.

Dann erreiche ich den Essraum.

 

Ohne zu klopfen trete ich ein. Schnaufend.

"Ich... ha... be... es... ent... ent... entdeckt."

 

Ich will nur das Ungeheuerliche, das mir, wie glühende Eisen, auf der Seele brennt, loswerden und meine Umwelt warnen...

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