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[Bühne in Weiß] Kapitel 1: "Das Abendessen"


Blackdiablo
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'Beautiful Soup! Who cares for fish,

Game, or any other dish?

Who would not give all else for two

Pennyworth only of beautiful Soup?

Pennyworth only of beautiful Soup?

Beau – oootiful Soo – oop!

Beau – oootiful Soo – oop!

Soo – oop of the e – e – evening,

Beautiful, beauti – FUL SOUP!'

„Chorus again!“ cried the Gryphon, and the Mock Turtle had just begun to repeat it, when a cry of „The trial's beginning!“ was heard in the distance.'

 

- Lewis Carrol: "Alice's Adventures in Wonderland"

 

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Arkham, Massachusetts, Vereinigte Staaten von Amerika

31.10.1928

 

Es ist noch richtig kalt geworden, sodass Faith sich freut, einen Wintermantel angezogen zu haben. Darunter trägt sie selbstredend Schwarz, Tracht des Trauerns, Tracht der Buße. Sie ist am Leben, ihr Mann nicht. Ihr Atem steigt in Wölkchen gen Himmel, als sie die Treppen zum Miskatonic Hotel empor steigt und neben sich die Fratzen ausgehöhlter Kürbisse wahrnimmt. Es handelt sich wahrlich um ein beachtliches Bauwerk von nicht zu übersehener Pracht und sie fragt sich nicht zum ersten Mal, wohin dieser Abend führen wird.

 

Sie tritt ein und fühlt gleich die Wärme dieses Ortes in ihre klammen Glieder fahren. Der Boden besteht aus teurem Pakett, sodass jeder ihrer Schritte von einem verhaltenen Klocken begleitet wird. An der Rezeption steht eine Mann im Anzug, sehr vornehm, wie es sich für solch ein Etablissement gehört. Er scheint mit sich selbst beschäftigt, doch als er Faiths Ankunft realisiert, breitet sich ein Strahlen in seinem Gesicht aus.

"Einen wunderschönen Abend, junge Frau. Kann ich Ihnen irgendwie behilflich sein?"

 

 

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Ich lächele ihn zaghaft an.

"Guten Abend, Sir" sage ich "In der Tat. Ich werde bereits fürs Abendessen ertwartet..nun"

Ich zögere einen Augenblick.

"Nur weiss ich leider nicht, von wem.

Ich hole nochmal den Brief uns lese ich ihn schnell durch.

Ich schaue mich kurz um.

"Vielleicht sagt Ihnen mein Namen etwas? Ich bin Miss Holmes."

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"Dann sind Sie wohl Faith Victoria Holmes, richtig? Ausgezeichnet. Sie sind absolut pünktlich.", meint er mit einem Blick auf seine Taschenuhr. Er greift zu einem Fernsprecher und gibt ratternd ein paar Zahlen ein. "Ich gebe sofort einer Kollegin Bescheid, die wird Sie in den Raum fürs Dinner führen." Er verstummt kurz und sagt dann in den Sprecher: "Sie ist da ... Nein, nicht sie, Miss Holmes ... Ja richtig ... Faith Victoria Holmes für 18:55 Uhr ... Würden Sie also ...? Danke, Clara." Er legt auf und schaut dich interessiert an.

"Das wird ein Abend, den Sie bestimmt nicht vergessen werden, Miss Holmes."

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Was für eine seltsame Sache, denke ich so bei mir; da werde ich höflich eingeladen und weiss nicht von wem. Sehr dubiös. Meine Neugier ist geweckt. Mir kommt das Zitat 'Die Neugierde ist der Katze Tod.' in den Sinn.

 

Ich stecke meine Brieftasche ein; darin den Brief.

Meine Pfeife, Tabakbeutel und Feuerzeug.

Meine braune Arzttasche folgt mir immer, wie ein treuer Hund, überall hin.

Ich lege mir mein Cape um, setze den Hut auf, stecke meine Handschuhe ein und schultere den Regenschirm.

 

Kurz darauf kommt das Taxi, dass mir Agnes gerufen hat.

 

Ich gebe dem Fahrer Anweisung und steige ein. Drinnen setze ich meine Brille auf, nehme meine Lupe aus der Tasche und versuche Näheres über den Brief zu erfahren. Vielleicht gibt es doch Hinweis über den Absender.

 

Der Gedanke mit der Katze lässt mich nicht mehr los. Von wem stammt dieses Zitat?

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Clara, die Angestellte, schweigt ebenso wie Faith und wirkt angespannt. Ihre Hände hält sie gefaltet vor ihrer ordentlichen, weißen Schürze. Faith folgt ihr auf dem Fuße über eine kleine Treppe durch mehrere Gänge, Verzweigungen, Flure: Das Hotel macht seinem Ruf alle Ehre!

"Wir sind da.", haucht sie schließlich, nachdem sie vor einer dunklen, schweren Tür Halt gemacht habt. Sie betätigt die Klinke und weist Faith mit einer Handbewegung einzutreten. Der Raum, der sich hinter der Tür auftut, ist allerdings weniger herrschaftlich, wie vielleicht anzunehmen war. Eher rustikal. Aber sehr gemütlich. Der Tisch ist bereits gedeckt und an jedem Platz sieht Faith kleine, beschriftete Kärtchen stehen, doch bevor sie auch nur eine Silbe entziffern kannst, erklingt ein kratzendes Geräusch aus der hinteren Ecke des Zimmer!

Dort hinten steht in der gleichen Tracht wie ihre Kollegin, eine weitere Frau, die in einer Hand eine Taschenuhr hält und mit der anderen ein Grammophon bedient. Neben ihr ist ein Fernsprechapparat angeschlossen. Die Nadel kratzt weiter über die Scheibe, dann dringt ein Lied sanft, schmeichelnd aus dem Gerät:

 

Annette Hanshaw "The Song is ended (but the melody lingers on)"

Edited by Blackdiablo
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Die Dame würdigt Faith keines Blickes und schaut bloß nervös auf die Uhr. Das Lied tänzelt weiterhin durch den Raum ...

 

Namen über Namen über Namen über Namen stehen auf den kleinen Kärtchen an jedem Platz ... Sie schwirren und surren durch ihren Verstand, doch dann findet Faith ihren Platz. Einige der Namen kommen ihr vage bekannt vor am Rande ihrer Wahrnehmung.


Der Tisch ist folgendermaßen aufgebaut und die Kärtchen wie folgt verteilt:

 

  ___1___

[2            3]

[4            5]

[6            7]

[8__9__10]

 

  1. Howard Phillips Wilde

  2. Alice Standing Crow

  3. Daniel Plankett

  4. Jean-Louis Cypher

  5. Faith Victoria Holmes

  6. Robbie Johnson

  7. Alexander Burnham

  8. Ellie Catherine Wilde

  9. Benjamin Robi Jackson

  10. Salomon Erickson

 

Als das Lied vorrüber ist, schaut die Dame abermals auf die Uhr und spielt das Lied von vorne. Assoziationen beginnen in Faith aufzuwallen und sie wird etwas unruhig so allein am Tisch. Ist sie hier richtig? Sollte sie nicht lieber zuhause bei Hektor sein? Ungeduldig wartet Faith auf die Ankunft von ... von irgendwem!

Edited by Blackdiablo
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Nun da das Lied ein zweites Mal geendet ist (aber die Melodie noch im Kopf immer verweilt ...), schluckt die Dame und sieht zu Faith. Mit brüchiger Stimme sagt sie: "Sie sind absolut pünktlich, Miss Holmes, und ..." Ein Schellen zerreißt den Raum und die Dame schreckt zusammen. "Entschuldigen Sie mich." Sie nimmt den Apparat ab. "Ja ... Ja - Okay. Ja, ich habe verstanden." Sie legt auf. Ein entschuldigendes Lächeln huscht über ihr verhärmtes Gesicht. "Sie kriegen wohl nun Gesellschaft." Dann nimmt sie die Platte vom Grammophon und verstaut sie in einer Hülle. Sie zückt eine andere aus einer Kiste neben ihr und legt sie auf. Wie das Schwert des Damokles schwebt nun die Spitze des Geräts über der sich frei drehenden Platte. Ein weiteres Mal blickt die Frau auf ihre Uhr.

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"Nun ja..das ist beruhigend" sage ich mit einem Lächeln.

 

Ich bin auch froh, dass Dr. Plankett neben mir sizt.

 

Dann ist er wohl aus seiner Reise zurück. Denke ich. Hat sicherlich viel zu erzählen.

 

Dr. Cypher ist auch dabei. Ein sehr einsamer Mann. Ich runzele die Stirn. Und oh, der berühmte Anwalt.

 

Ein leichtes Lächeln umspielt meine Lippen.

 

Es wird bestimmt ein sehr interessanter Abend. Voller Eindrücke, zum beobachten.

Edited by Nyre
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Die Zeit zieht sich weiter und plötzlich merkt Faith, dass sie ebenso angespannt wie die Dame auf die Tür starrt. Wer wird eintreten, wer wird es sein ... Die Serviererin schnappt plötzlich ihre Taschenuhr zu und haucht: "Sie sind da."

Nur einen Augenblick später schwingt die Tür auf und eine elegante Dame betritt mit einem verzaubertem Lächeln den Raum. "Das ist ja ...", setzt sie an, doch sodann ratscht die Nadel des Grammophons auf die Schallplatte und die Frau blickt perplex in die Ecke des Raums, aus der die Musik zu plärren beginnt:

 

Eddie Cantor

 

Beim Refrain packt die eingetroffene Frau ein Schaudern und sie blickt entsetzt hinter sich, von wo ein Mann mit mysteriös-charmantem Touch nun zu ihr stößt und ihre Hand hält. "Ist das ein Scherz, Howard? Ist das ..." Sie wirkt ungewöhnlich betroffen von dem Lied, was auch ihre Begleitung zu verwundern scheint.

 

Der junge Mann wendet sich noch während des Lieds zu Faith: "Miss? Sind Sie für dieses Abendessen verantwortlich?"

Edited by Blackdiablo
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"Ich fürchte nicht, nein" Sage ich mit ruhiger Stimme, und lächele dabei.

"Mein Name ist Faith Holmes. Sehr erfreut" Ich gebe den Beiden die Hand. Als sie sich setzen, tue ich das gleich.

"Schön, endlich Gesellschaft zu haben"

 

Ich kann verstehen, wie die Dame sich fühlt. Das Lied ist nicht gerade nett, wenn es sie präsentieren sollte...

Edited by Nyre
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"Mein Name ist Howard Phillips Wilde, Miss Holmes, und diese junge Dame ist die reizende Ellie, meine Frau." Er merkt nun etwas verwirrt, dass sein Namensschild am Kopf des Tisches steht, während das seiner Frau fast am anderen Ende liegt. Ellie, die sich noch immer nicht von ihrem merkwürdigen Schock von eben erholt zu haben scheint, blickt unsicher zu Howard, der sogleich beginnt die Ordnung zu verändern. Daniel Plankett wird mit Ellies Namensschild ausgetauscht, sodass die Faith nun mit Wilde und Ellie an einem Ende des Tisches beisammen sitzt. "So!", ruft er zufrieden. "Wenn das nicht viel angenehmer ist, dann weiß ich auch nicht."

 

Von der Seite kommt die Grammophon-Lady auf Howard zu. "Sir", flüstert sie fast. "Sie - Sie können die Ordnung doch nicht einfach verändern! Sie ..."

"Warum sollte ich das nicht können?", fragt er mit einem schiefen Lächeln. "Haben Sie vielleicht irgendeinen Grund, der mich davon abhalten sollte? Wissen Sie vielleicht mehr über diesen Abend als ich?" Beschämt blickt die Dame zu Boden. Howard scheint sich ein Herz zu fassen und fragt mit charmantem Unterton: "Hören Sie, ich wollte Sie nicht bedrängen. Ganz und gar nicht. Wissen Sie, weder Ellie noch ich haben eine Ahnung, warum wir eingeladen sind. Das macht mich wohl ein bisschen nervös. Wie heißen Sie eigentlich?"

"Ich bin die Hildegard.", meint die Frau noch immer zu Boden blickend.

"Hildegard also. Sie haben mit Sicherheit Ihre Anweisungen. Aber finden Sie nicht in Anbetracht der derzeitigen Situation wäre es lächerlich, meine Frau und mich getrennt sitzen zu lassen, was meinen Sie?"

Sie sammelt all ihren Mut und blickt diesem redegewandten Mann direkt in die Augen: "Also gut. Aber der Gastgeber wird nicht erfreut sein, Mr. Wilde." Damit scheint sie sich zufrieden zu geben und dackelt zurück an ihre Position am Grammophon.

 

Nun wendet Ellie sich an Faith. "So eine Aufregung wegen eines Platzes, hm?" Sie lächelt. "Was wissen Sie über den heutigen Abend, Miss Holmes?"

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Ich schaue die beide an.

"Ich weiß so viel wie sie..schätze ich. Also, so gut wie nichts" Ich zögere einen Augenblick "Ich bekam die Einladung, die Person, die sie mir schickte, kannte angeblich meinen verstorbenen Mann."

 

Ich schaue den Tisch.

 

"Ich habe absolut keine Ahnung, wer er, oder sie, sein sollte"

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