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[Bühne in Weiß] Kapitel 1: "Das Abendessen"


Blackdiablo
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"Wir haben auch keine Ahnung." Wilde schaut zu seiner Frau, doch die sieht an ihm vorbei zu der Frau beim Grammophon. Dann blickt Wilde wieder zu Faith. "Wir hatten auf einen netten Abend gehofft. Ellie und ich. Man muss auch mal rauskommen, oder nicht? Schreiben, schreiben tagaus tagein. Das geht an die Substanz." Er lacht kurz. "Als was arbeiten Sie, wenn ich fragen darf? Ich meine, wenn wir drei hier zur Einsamkeit in diesem Raum verdammt sind, dann könnten wir uns zumindest ein bisschen näher kennenlernen, finde ich."

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"Ich bin Psychologin. Ich arbeite zur Zeit als Seelenbetreuerin in St. Mary Krankenhaus. Ein überaus interessanter Beruf, wenn ich es so sagen darf. Das beste daran ist, was meine Patientinnen mir jeden Tag beibringen" ich lächele kurz "meistens ohne es zu merken" [...]

"Sie schreiben, also. Wunderbar. Was denn?"

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"Er schreibt Schauriges, da läuft es Ihnen kalt den Rücken runter, Miss Holmes!" Ellie grinst verschmitzt und Howard lächelt entschuldigend. "Da hat meine Frau nicht ganz Unrecht, fürchte ich. Ich bin der 'Prophet des Kranken', der 'Spiegel des Verdorbenen', ich bin ... Ach, Sie merken, das Ganze ist doch recht reißerisch. Bin eigentlich recht umgänglich, finde ich." Seine Hand sucht die seiner Frau und sie schauen sich kurz an.

Dann fragt er Hildegard: "Wäre es möglich, etwas zu trinken zu bekommen?" Woraufhin die Grammophon-Lady entschuldigend mit dem Kopf schüttelt. "Hab ich mir gedacht." Wilde seufzt.

 

Prompt in diesem Augenblick zerreißt das Kreischen des Telefons wieder einmal den Raum. Alle Anwesenden schrecken zusammen und schauen wie gebannt zum Apparat. Hildegard nimmt ab und haucht: "Ja ... Cy-pher? Ja. Ja. Ja okay." Sie legt abermals auf und fummelt nach einer neuen Platte.

"Hören Sie, ist das irgendein schlechter Scherz?", ruft Wilde und zum ersten Mal ist etwas Verärgerung aus seiner Stimme herauszuhören. Hildegard ignoriert ihn und bereitet sich weiter auf den Neuankömmling vor.

 

Etwas früher als erwartet, schlägt die Tür auf und ein dunkelblonder Mann, der Faith bekannt vorkommt, tritt ein. Die Nadel trifft auf die Platte und ein neues Lied vibriert durch den Äther:

 

George M. Cohan

 

"Herr im Himmel", stöhnt Wilde genervt, doch das Lied wird bis zum Schluss gespielt.

 

Schließlich nach Beendigung des Lieds steht er auf und reicht dem Neuankömmling die Hand. "Mr. Cypher nehme ich an? Sehr erfreut. Meine Frau Ellie." Er zeigt auf Ellie. "Und diese junge Dame heißt Miss Holmes. Ein sehr ehrwürdiger Name, wie ich finde! Und ich heiße Howard Phillips Wilde. Wahrscheinlich haben auch Sie keine Ahnung, was hier vor sich geht, insofern von mir ein herzliches Willkommen im Club der Unwissenden."

Edited by Blackdiablo
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"Ähm, ja ja. Richtig." Ich wirke leicht desorientiert. "Einen wunderschönen, guten Abend, Madame...? Kennen wir uns? Ihr Gesicht kommt mir irgendwie vertraut vor. Ich kann mir nicht verzeihen, eine so hinreissende Person wie Sie vergessen zu haben."
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Ich zögere einen Augenblick. Immerhin hat herr Wilde mich gerade vorgestellt. Aber der Mann wirkt, so wir wir alle, etwas verwirrt hier.

"Ich miss Miss Holmes. Natürlich haben sie mich sehr selten gesehen, schliesslich arbeiten wir nicht in der selbe Abteilung, im Krankenhaus." Ich lächele. Und beobachte ihm.

 

Starker Untergewicht.

 

Blasse Haut.

 

Sehr gepflegt, nichtdestotrotz, irgendetwas frisst ihn. Innerlich.

 

Übermüde Augen. Schlafslosigkeit, wahrscheinlich.

 

"Aber vielleicht sagt ihnen der Name White etwas. So hieß ich vorher" Ich setze mich wieder hin.

 

"Sie haben auch also, diese komische Einladung bekommen?"

 

Seltsam.

Edited by Nyre
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"White? Ja, richtig. White. Ich hatte versucht Sie... ich meine... ich wollte Sie schon aufsuchen. Aber nachdem ich Ihre Adresse herausbekommen hatte, stellte ist fest, dass Ihr Haus ein Raub der Flammen geworden war. Es ist nämlich so, ich bräuchte Ihren fachkundigen Rat, Mrs. White."
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Ich hebe einen Augenbraun, leicht überrascht.

"Oh.." Ich stehe auf. "na dann gehen wir etwas zu Seite. Bitte entschuldigen sie uns einen Moment" sage ich lächelnd zu Mrs und Mister Wilde.

 

Ich gehe zur Fenster, und herr Cypher folt mir.

 

"Was kann ich für sie tuen, Doktor?" Murmele ich.

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"Wissen Sie zufällig, von wem das Zitat 'Die Neugierde ist der Katze Tod.' stammt? Das geht mir nämlich nicht mehr aus dem Sinn."
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"Ich kenne die Ursprung des Sprichwortes nicht" antworte ich.

Ich schaue ihn in den Augen an.

"Aber so ist es nicht vollständig. Es kommt nämlich noch einen Satz dazu"

 

Ich mache eine kleine Pause, dann lächele ich ihn an.

 

"Curiosity killed the cat...but, satisfaction brought it back"

 

"..Aber die Zufridenheit, erweckte sie wieder zum Leben"

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"Entschuldigung. Das wollte ich Sie gar nicht fragen. Es beschäftigt mich nur gerade.

Ich wollte eigentlich wissen, ob Sie mir etwas gegen meine Schlafstörungen empfehlen können?"

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"Schlafstörungen? Mhh..Die Sache ist, Herr Doktor, da ich keine Psychaterin, sondern Psychologin bin, darf ich ja auch keine Medikamente verschreiben, oder gar empfehlen".

"Aber, wenn sie wollen, können sie gerne mit mir darüber sprechen. Schlafslosigkeit hat immer eine Ursache, und meistens ist unsere Kopf, was sich weigern abzuschalten." ich lächele.

"Aber das wissen sie schon. Warum hätten Sie sonst meine Addresse rausgesucht?"

 

Ich mache meine Handtasche auf, und hole ein Kärtchen.

 

"Hier, bitte sehr. Das ist meine neue Addresse. Ich verstehe, daß sie sich Diskretion wünschen. Wenn Sie wollen..."

 

Ich strecke die Hand, und reiche ihm meine Visitenkarte.

Edited by Nyre
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"Vielen Dank, Frau Kollege." Ich tausche mit Mrs. White die Visitenkarten.

 

"Es tut mir sehr leid, wegen des Verlustes Ihres Gatten, Mrs. White... ähm, Holmes. Es tut mir leid. Ich weiss, was Sie durchgemacht haben müssen."

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"Ich danke Ihnen" sage ich knapp.

Dann drehe ich mich um.

"So, was meinen Sie? Haben sie eine Idee, weshalb wir hier sein sollten? Unserer Gastgeber mag noch unbekannt zu sein, aber ein paar Namen hier sind es nicht. Kennen sie noch jemand?"

 

Ich grübele.

 

"Ausserdem, das alles hier scheint sehr präzis oragnisiert worden zu sein. Auch die Musikwahl ist bemerkenswert. Als würde er, oder sie, die Gäste...beleidigen? herausfordern? belustigen?"

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"Heureka! Jetzt weiss ich es. Ich weiss jetzt, wen wir suchen... Der Mann heisst Porter. William Sydney Porter!"
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