Jump to content

[Bühne in Weiß] Kapitel 1: "Das Abendessen"


Blackdiablo
 Share

Recommended Posts

Ich bin regelrecht euphorisch. "Verstehen Sie denn nicht? W.S. Porter ist O. Henry!"
Link to comment
Share on other sites

Als Faith die Musikwahl kommentiert, schaut Ellie verlegen und trübsinnig auf ihren Teller

 

"'Curiosity killed the cat.'", murmelt Wilde vor sich hin und hebt dann den Blick. Er grinst. "Mich lassen Zitate auch niemals ruhen, Mr. Cypher. NIEMALS. Es ist ein Segen und auch ein Fluch."

 

Dann schaut er etwas ungeduldig auf die Uhr. "19:11 Uhr. Die anderen Gäste lassen sich aber Zeit. Bald sind sie alle eine Viertelstunde zu spät. Oder womöglich bleiben wir auch die einzigen?"

Link to comment
Share on other sites

Ich lächele milde. "Ihr Zitat ist nicht ganz korrekt, Mr. Wilde. In O. Henrys' Kurzgeschichte 'Schools and Schools' heisst es 'Curiosity can do more things than kill a cat.'"
Link to comment
Share on other sites

"Ein Mann vom Fach." Er lächelt milde. "Das gefällt mir. Ich könnte mir ..."

Wieder zerreißt das Schellen des Telefons die Atmosphäre im Saal. Es wird abgenommen: "Ja? Sein Name ist Robert Johnson? Ach hier. Robbie. In Ordnung. Ja mach ich." Sie legt auf. Eine neue Platte kommt zum Vorschein und auf das Gerät gelegt.

"Rob Johnson?", ruft Wilde. "Wirklich?" Er wirkt sehr verwundert. Auf die fragenden Blicken der anderen Gäste ergänzt er kurz angebunden: "Ich kenne ihn. Von der Arbeit beim Arkham Advertiser."

Kaum eine Minute vergeht, da wird die Tür aufgestoßen, die Musik kommt ins Rollen und trudelt durch den Raum:

 

Al Jolson:

 

Der eintretende Mann blickt leicht erzürnt in die Runde und ruft: "Ich bin da! Ich will den Gastgeber sprechen. JETZT und SOFORT!" Er schaut sich nun jeden Gast genauer an und als er Wilde sieht, verengen sich seine Augen. "Sie sind das, hein? Der große Howard Phillips Wilde! Alle tanzen nach seiner Pfeife! Kommen Sie, kommen Sie mit mir in den Nebenraum, dann besprechen wir, was es zu besprechen gibt!"

Wilde lässt den Blick nicht von Johnson, gibt aber keinen Ton von sich. Ellie scheint wie auch die anderen Gäste, von der Ankunft dieses Mannes höchst verwirrt zu sein.

Edited by Blackdiablo
Link to comment
Share on other sites

Ich schaue ihn mir etwas genauer an.

 

Arroganter Junge.

 

Gut gekleidet. Wohlhabend?

 

Womöglich Papas Söhnchen?

 

Narcisisstic personality disorder? Vielleicht?

 

Ich senke den Kopf, und lächele.

 

 

"Guten Abend, herr Johnson" sage ich mit ruhiger Stimme. "Niemand hier ist der Gastgeber. Wir sind alle, so wie Sie, eingeladen worden, und überaus neugierig zu wissen warum" Sage ich weiter beruhigend.

"Ich bin Miss Holmes, und das hier ist herr Doktor Cypher. Sehr erfreut"

Edited by Nyre
Link to comment
Share on other sites

Er geht einen Schritt auf dich zu und er scheint sich für einen Moment nicht unter Kontrolle zu haben. Seine Augen funkeln wie zwei Teergruben. "Miss Holmes! Schön Sie kennen zu lernen! Freut mich, Sie zu treffen! Ihr Weitsinn kennt wirklich keine Grenzen!" Der Spott in seiner Stimme überschlägt sich beinahe. "Wie lang sind Sie schon hier und warten auf jemanden, der längst da ist?" Er kichert aus dem Hals heraus. "Howard Phillips Wilde ist Ihr Gastgeber! Er suhlt sich in Ihrer Naivität. Ständig steht er im ...!"

Howard erhebt sich und sein Gesicht ist entschlossen. "Ich habe keine Ahnung, was ich Ihnen getan haben soll, Mr. Johnson, schließlich kenne ich Sie kaum. Ich werde mit Ihnen reden und wenn nur einer von uns beiden zurückkehrt, aus welchen Gründen auch immer, ist mir das ganz recht."

"Howard ...!", ruft Ellie kläglich und dreht sich zu ihrem Mann um. "Howard, warte!"

"Keine Sorge.", entgegnet dieser. "Wir werden nur reden. Ich gebe dir mein Wort." Dann schließt sich die Tür und die drei sind nun allein.

Edited by Blackdiablo
Link to comment
Share on other sites

Ich stelle mich in ein Eck des Raumes und versuche mich unsichtbar zu machen.

 

Ich beobachte das seltsame Völkchen, dass sich alle paar Minuten zu vermehren scheint.

 

Der Neuankömmlings hat Pfeffer aber wenig Verstand und sicher kein Benehmen. Zumindest kein gutes Benehmen.

 

Ich denke an Zellteilung. Wie bei den Bakterien. Zellteilung.

 

So wie eine Sanduhr, deren unterer Teil sich langsam füllt. Aber was geschieht, wenn der obere Teil leer ist? WAS?

 

Und was ist uns allen gemein?

Vermutlich trachtet ein Professor Moriarty nach dem leben von Mrs. Holmes.

Und wir anderen haben ihn wohl auch verärgert und nun will er Satisfaktion von uns allen.

Ich lache stumm in mich hinein.

 

Dann überlege ich mir, wie die Menschen wohl bei mir in der Pathologie aussähen, wenn sie ohne Maske, ohne Rüstung, ohne Verkleidung vor mir auf dem Tisch liegen würden.

 

Was würde ich wohl bei jedem Einzelnen finden, wenn ich die Hülle wegschneiden würde?

  • Like 1
Link to comment
Share on other sites

Herr Cypher hat sich schnell zurückgezogen. Er ist bestimmt auch ein Beobachter.

Mein Angebot war zu frech. Er hatte bestimmt nicht vor, zu mir zu kommen. Aber ich könnte ihm ein paar Namen nennen. Gute Kollege. Männer. Ja, das werde ich machen, wenn es sich ergibt. Ich nicke, und wende meinen Blick von ihm ab.

 

Ich schaue mir den Raum an. Zu edel für meinen Alltag. Schön. Etwas neues.

 

Die eine Kellnerin finde ich besonders interessant. Starrer Blick, ins nichts. Tief im Gedanken verloren. Schwarze Gedanken.

Dienstkleid etwas zu gross.

 

Schnell und ungesund Gewicht verloren.

 

Zwei Eheringe am Finger.

 

Verwitwet. Auch nicht so lange her.

 

Dann setze ich mich wieder hin. Ich lächele Frau Wilde an.

 

"Ihr Kleid ist wunderschön" ich verstehe nicht viel davon. Aber sie bestimmt. Das wird sie ablenken.

Link to comment
Share on other sites

Sie blickt dich an, ihre Augen sind tatsächlich etwas feucht geworden, und sie lächelt zaghaft. "Danke sehr." Sie scheint mit sich zu hadern, ringt sich dann aber dazu durch zu flüstern: "Sie sind doch Therapeutin, oder? Würde es Ihnen etwas ausmachen, kurz mit mir zu kommen ...?" Sie steht auf und weist in eine verlassene Ecke des Raums. "Wissen Sie, ich muss einfach mit jemandem reden." Kleine Tränenperlen kristallisieren sich an an ihren Lidern.

Link to comment
Share on other sites

 Share

×
×
  • Create New...