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[Bühne in Weiß] Kapitel 1: "Das Abendessen"


Blackdiablo
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"War es jemand oder war es nur meine Einbildungskraft ...? Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass ich Angst verspürte, furchtbare Angst. Die Art von Angst, die einen packt, wenn man alleine in den Sternenhimmel blickt und es einen der Unendlichkeit wegen schauert." Sie reibt sich die blassen Arme und erschaudert. Hinter ihren geschlossenen Lidern scheint sie die Szene erneut zu durchleben. "Seine Stimme war erst ein Grollen, dann merkte ich, dass nicht er gesprochen hatte, sondern dass sich ein Gewitter anbahnte. Es war bereits dunkel geworden und dabei war ich am Morgen zum Friedhof gegangen. Hatten wir wirklich 3 Stunden dort gestanden, während er mich mit blitzenden Augen gemustert hat?! Ich konnte mich an kein einziges Wort erinnern! Kein einziges!

Ich versuchte nun sein Gesicht zu erkennen, aber dieser braune Hut, dieser fleckige braune Hut. Er verbarg sein Gesicht in Schleier, die ich nicht durchschauen konnte. Aber ich wollte. Ich wollte, weil ich etwas wie ... Zuneigung spürte." Ellie schaut betreten zu Boden und zieht an ihrer Zigarette. Dann schlägt sie die Augen auf. "Sie haben so etwas wie eine Schweigepflicht, oder? Oder ein Geheimnis zwischen zwei Damen?" Sie blickt dich zuversichtlich an.

Edited by Blackdiablo
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Ich bleibe still einen Moment. Die Frau hat bestimmt eine Art Shock erlebt.

 

"Selbstverständlich habe ich schweigepflicht" sage ich ruhig, aber bestimmt. "Seien Sie unbesorgt, Madame." wiederhole ich.

"Also..sie spürten das alles. Was ist dann passiert?" frage ich sanft.

Ich blicke hinter mir her, um sicher zu sein, daß keine kommt.

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Ich schlendere die Strasse lang.

Ein schöner Abend.

 

Plötzlich denke ich an meinen Vater, und wie er immer versucht hat, über mich zu urteilen.

Immer hat er mir ein schlechtes Gewissen eingeredet.

Immer hat er sich eingemischt.

Nie konnte er mich in Ruhe lassen.

 

Ich drehe mich kurz um und schaue zum stattlichen Miscatonic Hotel zurück. "Diesmal nicht, Vater. Dieses Mal nicht, du alter Mistkerl."

Murmele ich vor mich hin, ohne zu merken, dass ich Selbstgespräche führe.

 

Es wird so geschehen, wie ich es will.

Dieses Mal und nächstes Mal auch.

 

Als ich ein Taxi sehe, winke ich es heran und nenne dem Fahrer mein Ziel. Er schaut mich sehr verwundert an, was mir aber völlig egal ist.

Ich nicke ihm zu und er fährt los.

 

Ich pfeife einen Chanson.

Ich fühle mich gut.

Ich sollte öfters ausgehen.

Vielleicht aber auch nicht.

Ich weiss es nicht.

Noch nicht.

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"Nun ... Seine Stimme, Miss Holmes, das haben Sie nie gehört. Sie war charmant und willens zu überzeugen. Sie sprach nur: Ellie Catherine Wilde Ellie Catherine Wilde Ellie Catherine Wilde Ellie Catherine Wilde wieder und wieder und wieder.

Und was tat ich? Ich kicherte wie ein Schuldmädchen, das den Witz des Lebens endlich erfahren hat! Hohl und leer fühlte ich mich. Ich wollte befüllt werden mit Gefühlen, Gedanken und Worten, aber da war nur mein Name Ellie Catherine Wilde Ellie Catherine Wilde Ellie Catherine Wilde. Ich glaube, irgendwann habe ich zu schreien begonnen.

Ich war allein auf dem Friedhof und merkte, dass ich versucht hatte, mir die Ohren zuzuhalten. Mir war eisig und ich war mir sicher, dass niemand da gewesen war außer mir und meinem Wunsch nach ... nach was auch immer. Doch die Fußspuren im Schlamm vor mir zeugten vom Gegenteil." Wieder tat Ellie einen Zug von der Zigarette. "Ich habe lange gehadert, Howard davon zu erzählen, beließ es aber dabei. Unter uns: Manchmal glaube ich, er lebt in seinen Geschichten. Es ist ein wenig erschreckend, aber so ist es.

Außerdem - ich kann es nicht begreifbar machen ..." Sie überlegte einen Augenblick. "Es war eine Droge, eine harmlose Droge, denn ich kehrte immer wieder zu dem Friedhof zurück. Manchmal erschien er, manchmal nicht, doch bei all diesen Treffen, in denen ich die meiste Zeit in idtiotischer Trance blieb, erfuhr ich nichts. Gar nichts. Einmal aber, da war es anders. Die Prozedur war die selbe, aber, als ich wieder zu mir kam, fühlte ich mich unbehaglich im Magen. Ich musste mich sogar einmal übergeben. Gott, Miss Holmes, ich fürchte, dass ich ... dass ich ..." Sie bricht in Tränen aus und umarmt dich hoffnungslos. "Was wenn Howard es erfährt ... Was ist dann? Ich liebe Howard wirklich! Ich weiß das. Und ich hatte keine Kontrolle über meinen Körper. Keine. Ich war ein Spielzeug für den Fremden mit dem braunen Hut und jetzt macht er sich lustig über mich ... Ich war seine Dumme. Und jetzt muss ich dafür zahlen. Dafür bin ich hier. Ich werde zahlen." Sie schaut dich mit geröteten Augen an.

Edited by Blackdiablo
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Ich umarme sie etwas überrascht, doch fest.

 

Körperkontakt kann wahre Wunder wirken, Kapitel 6, seite 177.

 

"Jetzt beruhigen Sie sich erst mal" Sage ich, und streichele ihr den Rücken.

 

"Es wird alles gut.." Ich löse mich von der umarmung, als sie sich etwas beruhigt hat. "Sie haben eine Schwäche.." ich lächele mide "sie haben einfach ihren Wunsch..erlebt. Wir müssen ständig uns mit Versuchungen konfrontieren. Etwas was gegen unsere Moral sich wendet. Und manchemal..manchmal müssen wir einfach nachgeben, weil es in dem Moment, uns richtig erscheint" Ich schaue sie ihn den Augen.

"Sie machen sich fertig, für etwas, was ihnen schuldig fühlen lässt. Aber die Wahrheit ist.." Ich seufze etwas mitfuhlend "wir sind bloß nur Menschen. Sie auch, Mrs Wilde" [...] "wichtig ist nur, daß sie mit sich selbst frieden schliessen."

 

"Daß Sie sagen, sie sind hier, um dafür zu büssen..was meinen Sie genau?"

Edited by Nyre
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"Ich will es herausfinden. Muss es. Es lässt mir keine Ruhe. Ich träume von ihm, verstehen Sie? Es sind keine guten Träume. Er steht dann über meinem Bett und blitzt mit seinen Silberpenny-Augen auf mich herab. Dann summt er ... dieses Lied." Es fröstelt ihr. "Sie wissen schon. Das Lied bei meiner Ankunft."

In einem Aschenbecher drückt sie die Zigarette aus. "Ich weiß, dass er den braunen Hut trägt, und aus meinen Träumen kenne ich seinen Namen. Ich werde ihn Ihnen jetzt verraten, damit Sie gewappnet sind, Miss Holmes: Sein Name lautet ..."

 

Prompt in diesem Augenblick wird die Tür aufgerissen und Johnson stürmt in den Raum. "Die Sache ist geklärt.", grummelt er und setzt sich auf seinen Platz. Die Tür lässt er offen stehen.

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Sie nickt entschlossen. "Er ist es. Er heißt ..." Sie verstummt, als Howard in den Raum platzt. Er sieht Ellie mit verquollenen Augen neben Faith stehen und kommt besorgt auf euch zu.

"Schatz ... Was ist los?" Er wirft einen abschätzigen Blick zu Johnson, aber Ellie schüttelt den Kopf. "Nicht er.", murmelt sie atemlos.

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"oh, tut mir Leid, Mister Wilde. Ich..Ich glaube es ist meinetwegen. Ich habe gerade mit ihrer Frau über.."

ich drehe mich um

"Über meinen verstorbenen Mann gesprochen..und.." Ich seufze.

"Und sie war so mitgenommen von meiner Geschichte...bitte verzeihen Sich mir, Mrs Wilde. Ich wollte sie nicht traurig machen"

 

Ich nicke entschuldigend, und gehe um den tisch rum.

 

Was zum Teufel hat das zu bedeuten?

 

Ich schaue alle Kärtchen an, und lese alle Namen durch. So, dass die andere sie auch hören können. und dabei beobachte unauffällig Mrs Wilde.

 

Mal schauen, wie gut ich bin.

Edited by Nyre
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Dankbar blinzelt sie dir hinterher und wendet sich an Howard. "Du weißt schon, Ihr Mann."

 

Er greift ihre Hand und birgt sie zwischen seinen Händen. "Ist doch gut." Dann flüstert er ihr etwas ins Ohr, woraufhin sie ihn küsst.

 

Als Faith ihren Versuch des Vorlesens startet, kehren die beiden an ihren Platz zurück. Sie blickt sie direkt an und schüttelt bei jedem Namen leicht den Kopf.

 

Plötzlich hört ihr ein Klatschen. Langsam, monoton und laut. Johnson mustert Faith mit einer Mischung aus Verachtung und Belustigung, während er weiter applaudiert. "Sie können lesen. Wunderbar. Das ist mehr, als ich von den meisten Frauen dieser Zeit behaupten kann."

"Können Sie still sein, Mr. Johnson? Das wäre mehr, als von den meisten unsensiblen Idioten dieser Zeit gesagt werden kann." Wildes Stimme ist freundlich, beinahe fröhlich. Dafür erntet er bloß tödliche Blicke von Johnson. Dieser aber gibt Ruhe.

Edited by Blackdiablo
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"ich dachte nur es sei interessant, die Namen den Anderen zu erfahren."

Ich drehe mich zu Herr Johnsson, und lächele ihn an.

 

"Ihre hervorragende Manieren werden Ihnen bestimmt viele Freunde bringen, Mister" dann setze ich mich wieder hin.

 

"Wo bleiben die andere Gäste?"

 

Ich runzele die Stirn.

 

"Ellie" sage ich dann sanft "ich hätte so noch eine Bitte an Sie..also etwas..naja etwas von Frau zu Frau, wenn ich so sagen darf" Ich blicke zu Howard, entschuldigend.

 

"Würden Sie mich vielleicht kurz begleiten? Nur einen Augenblick hier draussen?" ich stehe auf.

"Nur eine Minute, bitte"

Edited by Nyre
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Ellie schaut zu Howard und diese blickt überrascht abwechselnd zu Ellie und Faith. "Was schaut ihr mich so an?" Er grinst. "So verschwörerisch. Frauendinge, hm? Die gehen mich doch nichts an." Er lacht und Ellie richtet sich wie auch Faith auf.

 

Als sie sich zur Tür bewegen, klingelt das Telefon. "Schnell.", zischt Ellie und zieht Faith auf den Gang.

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Hinter der Tür vernehmt ihr die übliche Prozedur des Telefonats.

 

Ellie beugt sich vor, ganz nah an dein Ohr, als fürchte sie, sie würde den Teufel beim Namen nennen und flüstert: "Jonesy Alexander Bate. So lautet sein Name. Er ist hier, das spüre ich." Sie drückt deine Hand. "Wieso sind Sie hier, Miss Holmes, Faith, aus welchem Grund hat er Sie hierher bestellt? Hat er Sie mit seinem Lied berührt ... oder geängstigt?"

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