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[Bühne in Weiß] Kapitel 2: "Im hohen Gras" (NP)


Blackdiablo
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"nein..nein..NEIN!" rufe ich, in der Richtung, wo Johnson war.

 

Ich fange an leicht zu zittern.

 

"Nein, er hat gerade mit mir gesprochen...er..ich hätte dazu gebracht, über Samuel.." Ich drehe mich zu Jackson um.

 

"Ich habe mein Auftrag nicht vergessen..ich.."

 

Hat er Alice umbringen lassen?

 

"Ich bin eben ganz allein. Ich habe keinen Schutzengel mehr." Ich senke den Kopf.

 

Seine Nähe ist mir unangenehm.

 

"Aber Sie wissen es. Sie wissen alles.." sage ich bitter.

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"Nein, Miss Holmes, ich weiß nicht alles.", bringt er unter Lachen hervor. Dann verstirbt es auf seinen Lippen. "Ich weiß nicht alles und das macht mich im Augenblick sehr zornig. Wissen Sie, Sie sollten eigentlich gar nicht hier sein. Sie sollten im Moment nicht durch das Wissen des Namens des Mörders Ihres Mannes belastet sein. Und es macht mich krank zu hören, dass Ihr Schutzengel nicht zu Ihrer Zufriedenheit angekommen ist.

Wissen Sie, ich wollte mich mit Doktor Cypher unterhalten, doch ich fürchte, er ist raus aus dieser Geschichte. Die liebe Ellie auch. Sie ist auf dem Abendessen gegangen. Es ist eine Schande, dass Sie und Solomon alleine werden suchen müssen. Das hätte ich Ihnen nicht gewünscht. Ganz und gar nicht. Bitte glauben Sie mir das." Seine Augen spähen aus dem Schatten unter der Krempe seines Huts hervor. Wachsam, neugierig und stets amüsiert. Doch in diesem Fall klingt es, als wäre es sein voller Ernst.

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"Ellie und mr. Cypher werden mich begleiten. Und Mr. Kranzt auch..." sage ich ernst.

"Es ist Zeit für die Probe, stimmt's? Was auch immer das bedeuten sollte.."

Ich seufze.

"Mein Name hat neunzehn Buchstaben. Ist das, was mich so besonders machen sollte für den Auftrag?"

"Ich will Ihnen doch helfen, und versuchen Mr. Schmidt zu finden. Reden sie dann bitte offen zu mir" Ich wende mein Blick von ihm ab.

 

"Mir war erlaubt das Schwarze zu sehen" murmele ich

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"Ach ehrlich? Doktor Cypher hat sich doch anders entschieden und die liebe Ellie, oh die kleine liebe Ellie, ich wusste, ich kann auf sie zählen. Sie haben gute Überzeugungsarbeit geleistet, Miss Holmes, meinen Glückwunsch." Er klopft dir auf die Schulter. "Und wie klug Sie sind. Neunzehn, hein? Ich mag Ihren Namen. Wirklich. Ich mag Sie. Sie wollen mir helfen? Das wird ja immer besser!

Wie könnte ich offen mit Ihnen darüber reden? Lassen Sie es einfach geschehen. Ihre Fragen erübrigen sich. Wissen Sie nicht, was eine Probe ist? Fragen Sie Ellie, die wird Ihnen das schon erklärt bekommen. Sie ist sozusagen Expertin." Er kichert. Schließlich seufzt er. "Und mit dem Schwarz: Finden Sie nicht Grau und Weiß ist schon kompliziert genug? Wollen Sie dann wirklich über das Schwarz nachdenken? Das wäre so, als würde ein Baby im Mutterleib den eigenen Grabstein vorbestellen."

Er schaut dich an: "Sie wirken nicht zufrieden, Miss Holmes, obwohl ich ganz offen und ehrlich zu Ihnen bin. Sie sollten lachen und fröhlich sein. 'Juhu', sollte sie schreien, 'der Mörder meines Mannes ist tot!' Ich selber schätze ja das Leben. Ich hätte Johnsons gerne erhalten und konserviert." ... und trotzdem scheint es eher Zorn zu sein, der in seinen Augen flackert. Zorn auf was? Auf Johnsons Suizid?

"Ich habe das Gefühl, da sind Kräfte am Werk. Gegen Sie und gegen mich. Die wollen, dass die Aufführung früher endet. Oder nie stattfindet. Eine Schande wäre das!" Die Hand, die ruhig auf deiner Schulter gelegen hat, schließt sich wie ein Schraubstock und auch seine andere ballt sich. Er mustert seine Faust, während er weiter spricht. "Wenn ich etwas hasse, dann halbe Sachen. Alles hat seinen Ort und alles hat seine Zeit. Und wenn jemand oder etwas das nicht begreifen will, dann - oh Gott! - dann kommt es über mich. Ich habe ein Recht dies alles zu tun, okay? Ich bin der verdammte Narr des Schicksals, ich herrsche! Er wird mehr brauchen als seine weißen Fäden, um mich zu kriegen!" Er hält inne. Ein Funke Vernunft blüht in seinen Augen auf. "Oh." Er wirkt beinahe apathisch. "Sie sind auch noch da. Kommen Sie, wir gehen."

Damit löst sich seine Hand von deiner Schulter und er geht durchs hohe Gras. Weg von dir. Er ist ein Schiffbrüchiger. Auf der Suche nach dem rettenden Ufer. Der braune Mantel weht lose hinter ihm her. Er bietet das Bild eines gefallenen Helden. Eines tief gefallenen Helden.

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"Die einzige Probe, die Ellie mir verraten hat, ist daß sie.."

 

Ich folge ihm nicht.

 

"Haben sie mit Ellie geschlafen?" frage ich ernst. Ohne Spott oder ironie. Ich will nur verstehen.

"Sie haben sie immer hypnotisiert..warum denn?"

 

Ich bleibe da stehen.

Edited by Nyre
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Wieder Rätsel.

 

Wer sollte verdorben sein? Wer ist die Erdbeere? Er? Oder Ellie? Und wer sollte mich beschützen? Wer will, daß die Aufführung nicht stattfindet?

 

Ich schüttele leicht den Kopf, und gehe wieder zu der Strasse, meinen Blick bleibt nach unten.

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Der Wind klagt, er will dir seine Geheimnisse mitteilen, aber der Augenblick ist vergangen.

 

Du siehst, wie Jackson die Straße entlangläuft. Er schaut nicht zurück. Ist vielleicht in Gedanken.

 

Eine schmuddelige Telefonzelle befindet sich zu deiner Rechten.

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Ich schaue ihn an. Lange.

 

"Wir sehen uns dann, Mr. White!" Rufe ich. "Ich versuche Mr. Schmidt zu finden..ob er zu Ihnen will, ist dann die Frage!" Ich atme tief aus.

 

Dann drehe ich mich zu der Telefonzelle, und gehe rein.

 

Vielleicht kann ich doch noch einen Taxi anrufen.

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"Downtown. NW Ecke Marsh/Armitage, bitte" sage ich.

 

Ich muss aufhören, mit dem Taxi zu fahren. Die 300 Dollar von Alice sind für sie. Für ihr Grab.

 

Ich nehme einen Taschentuch, und wische mir ein paar Tränen aus den Augen.

 

"Johnson hat es nicht geschafft zu sagen, was..." murlmele ich, im Gedanken vertieft.

 

Johnson war eine Halluzination! Und Jackson? Was war dieser Stein?

 

Ich bleibe stumm. Ich werde gleich zuhause etwas kontrollieren.

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Ich schaue mir die Tür eine Sekunde lange an. Dann erst realisiere, daß jemand den Zettel entfernt hat.

Ich drehe den Schlüssel in den Schloss, und gehe rein.

 

Die Polizei, vielleicht. Hoffentlich.

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Es riecht leicht süßlich. Das muss das Opium sein. Diesen Geruch wirst du nie mehr los. Es ist ihr Geruch. Deine Waschlauge.

 

Ansonsten ist alles so, wie es war. Im Vergleich zu Ellies Haus ist deine Wohnung wirklich schäbig. Sie ist deine, aber das macht es nicht sehr viel besser.

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Ich räume Alice Sachen auf, und mache alles in ihre Tasche wieder. Eine der Kleiden werde ch benutzen, wenn ich sie für die Beerdigung anziehen werde. So wie bei Sam.

 

Dann mache ich mir einen Kaffee, stark. In der zwischenzeit kontrolliere ich die Pistole. Nein, das Zeichen ist nicht dasselbe.

 

Ich setze mich hin, und trinke den Kaffee. Die Wohnung sieht so leer aus, ohne Hektor.

 

Da bleibe ich, und warte. Irgendwann wird die Sonne noch sich blicken lassen.

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