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[König!Reich!Unten!] Kapitel 9: In einem Wald, in einem Märchenwald.... – Dreiländereck Vogtland, 09. Mai 1924, Geilsdorf, 18:07 Uhr


grannus
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Ich gehe einen Schritt zu Rudolf und flüstere in sein Ohr:

 

"Ich denke wir sollten es gut sein lassen und so schnell wie möglich hier raus. Ich hab ein ganz mieses Gefühl bei diesen Leuten..."

 

Danach mache ich einen Schritt zurück und beobachte weiter das seltsame Verhalten dieser Familie.

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Der Förster räuspert sich und legt mit langsamen Bewegungen seine großen Fäuste auf die Tischplatte. "Julius war von Anfang an dagegen. Immerhin würde die Stauung des Kemnitzbaches zu einiger Zerstörung hier führen. Die Bürger in Krebes machen gutes Geld mit dem Verkauf ihrer Häuser und Grundstücke, die Menschen in Geilsdorf dagegen kaum, immerhin werden sie nicht gefährdet. Doch Julius ging es hauptsächlich um die beiden Kapellen des Burgsteins. Die würden auch zerstört werden, sollte der Fluss gestaut werden. Und wenn man hier jemanden einen Heimatkundler nennen könnte, dann wäre das Julius. Ich dachte mir, wenn ich dem Wolff eine Geschichte vom alten Kappelmönch und dem Grauen Männlein erzähle, kommt er her und schreibt ein Buch darüber. So wäre die Gegend plötzlich berühmt und der Bau der Talsperre würde man abbrechen. Aber wie gesagt, das war Quatsch von mir, ich hätte mich da nicht so beeinflussen lassen dürfen von Julius."

 

Jacques geht seinen Weg weiter und kann auf dem Weg einen Blick in einen Schuppen werfen. Die Fenster sind staubig und mit Spinnenweben verklebt, es ist nicht viel zu erkennen. Hauptsächlich Gartenwerkzeug wie Hacke, Rechen, Schaufel, Axt und ähnliches Gerät. Aber auch eine kleine Bank lässt sich ausmachen, ähnlich wie sie Metzger verwenden. Das Licht und der Schmutz lässt es nicht zu, mehr zu erkennen.

 

Bollwinkel bleibt hartnäckig. "Mein Herr, ich brauche das Schloss um meine Arbeit zu beenden. Bitte." Damit steht er auf und streckt seine leere Handfläche fordernd aus.

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Jacques betritt den erfreulicherweise nicht verschlossenen Schuppen und betrachtet die Werkbank näher. Dabei streift er langsam mit den Fingern über das Werkzeug. Kurz verharrt er an der Axt ... und nimmt diese an sich. Dann wendet er sich wieder der Werkbank zu.

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Die Werkbank ist das, was sie zu sein scheint. Die Platte besteht aus altem zerfurchtem Holz, lange Rillen ziehen sich durch die Platte. Große dunkle Flecken zieren das Holz. Auf der Bank selbst liegen am Rande noch kleinere Werkzeuge wie ein kleines Hackebeil, verschiedene Messer und einen alten Lumpen. Keine Frage, hierbei handelt es sich um eine Schlachtbank.

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Eduard schaut Bullwinkel von oben mit stahlhartem Blick an und flüstert mit eiskalter Stimme:

"Jüngelchen, ick mag keine schussfertigen Waffen um mir herum, solange ich die nicht in der Hand halte - Du bekommst Dein Schloss wieder, sobald wir dit schmucke Haus verlassen. Ist dit klar jenuch ausjedrückt?"

 

Eduard zeigt auf den Stuhl.

 

"Du setzt Dir mal besser wieder hin...."

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Hier hat er die Kontrolle. Hier ist er der Herr. Entscheidet über Leben und Tod. So einfach ist das also? Eigentlich nicht anders als im Großen Krieg. Der Jäger ... der Name ist Programm ... kommt diesmal nur unerwartet. Überraschend. Aus dem Verborgenen. Ich verstehe.

 

Es ist Zeit die Tarnung niederzureißen. Die Fassade zerbröckelnd zu lassen. Den Spieß umzudrehen. Der Jäger zu werden.

 

Jacques verlässt den Schuppen, die Axt fest umklammert und kehrt langsam zurück zum Wohnhaus.

 

Koste es aus. Gleich wird er es bereuen.

 

Er lächelt.

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Bollwinkel bleibt fordernd vor Eduard stehen, senkt den Blick nur minimal. "Ich.brauche.das.Schloss.Geben.Sie.es.mir" 

Im Hintergrund hört man Frau Jäger fast schon beschwichtigend ins Telefon sprechen. ("Ja, ja, wie Sie wünschen. Natürlich.")

Der Herr des Hauses wirft einen Blick zu Eduard und Bollwinkel. "Mein Herr, bitte geben Sie dem Adjunkt das Schloss. Ich gab ihm den Auftrag die Flinte zu reinigen und in Stand zu setzen. Sie sind meine Gäste, gerne können Sie auch zum Abendessen bleiben und hier nächtigen, aber bitte stellen Sie meine Autorität in diesem Haus nicht in Frage.

 

Jacques betritt das Haus wieder und steht nun in der Stube.

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"Autorität? Welche Autorität? Den Krieg anfangen und verlieren und dann auf Autorität bestehen? Seit ich auf dieser Reise bin muss ich mich für meine Herkunft rechtfertigen. Mich beleidigen lassen. Dabei habe ICH gewonnen. ICH bin die Autorität. Dreckiges Deutsches Schwein!"

 

Jacques blickt zu Erich

 

"Selbst unter meinen Freunden muss ich mich beweisen. Rechtfertigen. Obwohl dieser Feigling nichtmal eine Frau beschützen kann. Da braucht es wen? Genau, den Franzosen!" Das Wort Freunde spuckt Jacques förmlich aus.

 

Dann wandert sein Blick zu Eduard.

 

"Und du. Ein Boxer der uns hier ständig herum kommandiert? Mich? Einen Soldaten? Ich habe im Krieg gedient! Und dutzende dummer Deutscher Bauerntölpel wie dich getötet. Was erlaubst du dir eigentlich? Den Gnom [ein abfälliger Blick zu Rudolf] kannst du vielleicht beeindrucken. MICH ABER NICHT. ICH WERDE DIR RESPEKT UND GEHORSAM BEIBRINGEN."

 

Mit einem lauten Schrei hebt Jacques die Axt, springt auf Eduard zu und versucht ihm die Waffe ins Gesicht zu schlagen.

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Ich trete einen Schemel mit voller Wucht gegen das Knie von Jaques,

das er hinfallen muss. Da er nach vorne muss und sicherlich auf Eduard, als größte Bedrohung achtet schätze ich die Erfolgsausichten recht gut ein.
Wenn etwas zu Trinken auf dem Tisch steht, dann schütte ich es meinem französisschen Freund zusätzlich in die Augen ....

 

In Gedanken: "Verfluchte Scheiße ... habe mich gefragt, wann der Tanz losgeht ... aber warum gerade mit Jacques?"

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Kranke Scheiße!

 

Ich kann von einem Sitzplatz sogut wie gar nichts machen. Es liegt völlig an Eduard, dem Schlag auszuweichen.

 

Ich versuche mit beiden Füssen den Tisch von der Eckbank wegdrücken, damit Platz entsteht. Dabei versuche ich es zu vermeiden, Rudolf oder Katharina mit wegzuschieben (falls die überhaupt im Weg sitzen). Vielleicht landet der Tisch ja gleich zwischen uns und dem Franzosen. Danach stehe ich mit einem Sprung auf. Ziehe meinen Revolver und brülle zu Jaques rüber:

 

"Lass die Axt fallen! Bist du völlig übergeschnappt?!".

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Den Tisch kann Erich mit einem gewaltigen Schub ein Stück nach vorne bewegen. Das rustikale Möbiliar des Hauses scheint ansonsten ziemlich resistent gegenüber äußeren Gewalteinwirkungen zu sein (für die Ewigkeit gebaut). Dennoch reicht es aus um sich selbst einen größeren Freiraum zu schaffen (Katharina und Rudolf sind nicht im Weg, sitzen sie doch auf der Seite des Tisches an der auch Erich sitzt).

Als er dann schließlich mit gezogenem Revolver im Raum steht und seinen vermeintlichen Freund/Feind anbrüllt, nutzt Jäger die Verwirrung aus und legt seine Maske ab. Machte er vorher den Eindruck eines fahrigen, verlangsamten Mannes, überrascht er nun alle mit einem schnellen Satz nach vorne und verpasst Erich einen heftigen Faustschlag.....

[das Resultat meiner Aktion überlasse ich Art, also was mein Schlag anrichtet etc.- bitte beschreiben auch wenn es dann außerhalb der Ini-Reihenfolge sein sollte]

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Überrascht taumel ich zur Seite. Überrascht vom Schlag, nicht von der Härte oder dem Schmerz. Ich habe schon schlimmere Schmerzen erlebt und härte Schläge weggesteckt. Ich habe schon schlimmere Situationen gesehen und überstanden.

 

Ich komme aus allem Heil raus. Das ist eine deiner besten Eigenschaften, Erich. Das weißt du.

 

Ich nutze die Energie des Faustschlages, um herumzuwirblen und die Waffe auf Jäger zu richten. Die Situation ist sowieso eskaliert... Ich feuere zwei Schüße ab, um den Angreifer zu demoralisieren. Töten will ich ihn nicht und muss ich auch gar nicht. Wir sind in der Überzahl. Keiner ist so Verrückt weiterzukämpfen, wenn er verletzt ist und der Feind in der Überzahl.

 

Ein verletzter Mensch, ist ein feiger Mensch.

 

Zwei Schüße. Linker Fuß. Rechter Fuß. Schränkt die Bewegungen ein.

 

"Eine weitere Bewegung und du Drecksack wirst keine weiteren Kinder zeugen! Und jetzt setz dich wieder hin!"

 

Sehr gut mach deinen Standpunkt klar. Mit der anderen Hand versuche ich die beiden Unbewaffneten (Katharina und Rudolf) zu schützen.

 

Es braucht keinen Franzosen, damit ich eine Frau beschützen kann...

 

Verdammt nochmal Jaques, was ist da draußen mit dir passiert.

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Bewegungen. Rufe. Das Scharren von Holz. Schüsse.

 

Nicht aus der Ruhe bringen lassen. Ohne dich sind sie hilflos, ohne Ziel, panisch. Nimm dir diesen Tölpel vor. Treib ihm sein Grinsen aus dem Gesicht.

 

Jacques schwingt die Axt ungerührt von den übrigen Ereignissen direkt auf Eduards Gesicht zu.

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Alles scheint in Zeitlupe stattzufinden:

Eduards Augen blitzen hell auf, er fixiert sein Gegenüber - schaut Ihm genau in die Augen.

....dann der Anflug eines leichten Lächelns... 

 

Eduard weicht dem Schlag quasi katzengleich mit einem federnden Schritt zur Seite aus....als hätte er alle Zeit der Welt...

Dann packt er, Jacques ins leere gehende Energie ausnutzend am Kragen und schleudert ihn in Richtung Bullwinkel....#

 

"Wennste tanzen willst kannste dit haben, wa? Ick führ aber!"

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