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[Elegie eines Träumers] Kapitel 2: Auf Messers Schneide


Shine101
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Der Lieutenant seufzt:

 

"Da geht sie...", danach schweigt er kurz.

 

"Sie schafft das schon, hm?", er lächelt.

 

"Die Probe könnte ich in der Tat weitergeben, aber was erhoffen wir uns davon?", sein Lächeln wird bitter, er haut kurz auf den Tisch, schüttelt den Kopf.

 

"Was geht nur hier vor...", er blickt auf in die Leere, fixiert Nichts.

 

"Werden wir zu Mördern werden?"

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"Ich hoffe nicht" sage ihm.

"Aber darauf würde ich nicht wetten". Ich lächle auch bitter.

"..es ist aber schön, Sie auf unsere Seite zu haben. Hm. Unsere Seite. Hört sich lächerlich an, oder? Aber Cheryl meinte, es wird zum Krieg werden..Haben Sie etwas von der Grippe gehört? Oder hat der Chef Ihnen das nicht gesagt?"

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"Keine Grippe, nichts. Ihr habt sie öfter gesehen als ich in letzter Zeit.", wieder schweigt er kurz.

 

"Ich habe schon getötet, nie gemordet, ich weiß nicht worauf das Alles hier hinausläuft, doch ich werde mir das Schwimmbad noch einmal ansehen müssen."

 

"Ich hatte lediglich die Aufgabe euch zu exfiltrieren, widerwillig, dann habe ich Amber wieder erkannt. So bin ich hier rein gerutscht, wie ich sehe hat Cheryl sich aber um euch... gekümmert.", er deutet auf Lloyds Fuß.

 

"Man kann nicht immer mit ihr rechnen, ihre Methoden sind eigen, man kann sich nicht immer auf ihre Hilfe verlassen."

 

"Sie ist sowohl Racheengel als auch Schutzengel, unberechenbar..."

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"Was haben ihre Männer von Schwimmbad mitbekommen? Bevor wir ins Krankenhaus landeten, hatten Sie ihre Funker gebeten sie zu erreichen"

 

Genau, der Koala.

 

"Ich habe auch schon getötet. Aber das ist ja wohl keine grosse Sache, in unserem Job, nicht?"

Ich zünde mir wieder eine Zigarette an.

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"Oder es ist ihnen etwas passiert, deswegen keine Nachrichten. Hast du schon darüber nachgedacht?" Ich duze ihn plötzlich. Ich hoffe er wird nicht beleidigt sein.

"Wir hatten ein Funkloch da drin. Es war alles übernatürlich"

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"Keine Ahnung. Koala sagt die Sonne ist in letzter Zeit... Komisch. Dauern Stürme, Eruptionen, es ist nicht normal, der Funk ist momentan oft gestört.", er zuckt mit den Schultern.

 

"Ich weiß nicht was natürlich und was übernatürlich ist, mein Leben ist nicht gerade das... Normalste."

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Ich lächele kurz.

"Beides. Aber fangen wir bei dir an"

Ich schaue Lloyd an, der uns zuhört.

"Natürlich, wenn du Lust hast darüber zu reden. Aber ich denke schon. Man redet immer zu wenig mit jemandem, wenn man fühlt, etwas ist komisch, oder?"

Edited by Nyre
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"Noch haben wir Zeit zu reden.", er lehnt sich nach vorne, stützt sich mit verschränkten Armen ab.

 

"Ich habe ja bereits gesagt, dass Cheryl und ich beide unsere Eltern nicht kennen. Ich bin in einem Waisenhaus aufgewachsen mitten im Nirgendwo in Texas. Ich wurde niemals adoptiert, es gab viele die sich für mich interessiert haben als Kind, jedoch keiner der mir 'gewachsen' war. Manche nennen es ADHS, ich nenne es eine Begabung, die mir schon oft das Leben gerettet hat."

 

Erst jetzt fällt dir auf, dass er die ganze Zeit mit zwei Fingern auf den Tisch tippt.

 

"Zufällige Adrenalinschübe, Umtriebigkeit, schwierig für Eltern, mittlerweile geht es aber... Dieser Tatendrang lässt nicht nach. Als ich 10 war begegnete ich Cheryl das erste Mal, sie saß einfach in meinem Zimmer auf meinem Bett, mit einem Block, sie war 15-16 ich weiß es nicht, sie ist seitdem nicht gealtert, ich hatte auch nie das Bedürfnis sie danach zu fragen, ich war glücklich, dass sie da war. Das Waisenhaus war nicht gerade eine gute Umgebung, ältere Kinder, so frustriert von ihrem Leben, waren... Alles andere als freundlich... Ich verbrachte meine Jahre mit Cheryl, sie besuchte mich 2-3 Mal die Woche, es war der Höhepunkt meines Lebens, wenn es nicht als einziger Teil meines Lebens zu bezeichnen ist. Ich wurde älter, sie nicht. Mit 18 kam ich aus dem Waisenhaus, ging nach New York, suchte mir einen Job, oder so etwas ähnliches. Ich wurde Drogenkurier."

 

Er nimmt einen Schluck von seinem Getränk.

 

"Ich landete mit 20 im Gefängnis, was kann man auch davon erwarten? Ich saß ein halbes Jahr, Cheryl besuchte mich, sie saß mal hier mal da einfach in meiner Zelle, ich fing an zu glauben ich seie verrückt, einsam, ein Polizist brachte mich schließlich raus aus dem Knast, ich solle mein Leben sinnvoller nutzen. Er hatte Recht. Ich fragte ihn wie er es sich vorstelle, er sagte ich solle zur Polizei gehen. Der Mann der mich rausholte war Kiwi, er hatte seinen Sohn im Krieg verloren, wie er mir später erzählte, ich erinnere ihn an ihn, er hat ein gutes Wort eingelegt, ich kam in die Polizeiausbildung, habe Karriere gemacht, ich wollte ihn stolz machen, war selbst stolz darauf, endlich einen Vater gefunden zu haben, doch Cheryl kam mich immer seltener besuchen und so überkam mich eine gewisse innere Leere, ich sah sie nur noch in meinen Träumen, sie sieht noch immer aus wie damals, als ich sie das erste Mal sah, es verwirrt mich, jedoch bin ich glücklich, dass wenigstens sie keine Variable ist, sondern eine Konstante die mir immer geblieben ist."


Er trinkt sein Getränk leer.

 

"So bin ich hierher gelangt, durch die zufällige Unterstützung eines Mannes, der seinen Sohn verlor und das Streben nach Anerkennung. Mehr Glück als Verstand, bei der ganzen Sache. Ich wurde Lieutenant, wurde ausgezeichnet, befördert, habe meinen eigenen Trupp, mehr als ich mir jemals gewünscht hatte. Und jetzt habe ich auch noch, etwas anderes gefunden, für das ich dies alles noch einmal wegwerfen würde.", sagt er leiser werdend.

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Ich höre zu, schweigend.

"Ich finde das hast du gut hingekriegt. Bei mir ist eher umgekehrt. Polizei Ausbildung, und dann solange unter Drogendieler undercover, daß ich glaube, eine davon geworden zu sein. Ich bin auch süchtig, und der NYPD versucht nichtmal eine Entzugtherapie mit mir. warum denn auch? Es würde sich nicht lohnen, jede 4 Monate wieder bei der Arbeit, und dann würde ich wieder reinfallen müssen. Sie sagen, es ist besser ich behalte das unter Kontrolle, das würde weniger schädlich sein. Schon lustig, wie das Leben so spielt" Ich lache kurz.

"Amber haben sie gemeint, ja? Ich gönne es euch beide. Ich glaube du hast sie auch beeindruckt. Würdest du bei jede Frau doch schaffen" Ich stecke mir die dritte Zigarette in den Mund.

"Diese Geschichte ist für mich recht schwer zu begreifen. Und Cheryl auch. Ich bin die, die sie am wenigstens hier mag. Und doch hat sie mir geholfen"

Ich schüttele den Kopf leicht.

"Was war das mit der Sonne?"

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"Sonneneruptionen und Stürme.. Haufenweise, alles scheint verrückt zu spielen. Du weißt ja von dem Wetter in letzter Zeit, als würde die ganze Welt langsam aus dem Ruder laufen. Wenn du die Nachrichten gesehen hättest, wüsstest du ebenfalls, dass es große Überschwemmungen weltweit gab, da der Mond der Erde näher rückt, die Gezeiten beeinflusst, viele Forscher sprechen von einem Phänomen aber nichts bedrohlichem, ich allerdings finde das alles sehr suspekt."

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