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[König!Reich!Unten!] Kapitel 13: Ritter, Pest und Baumeister – Dreiländereck Vogtland, 10. Mai 1924, Plauen, 14:41 Uhr


grannus
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"Natürlich sind sich die Arbeiter sicher, dass es Schüsse waren, jeder drittklassige Soldat aus dem Großen Krieg hätte  das erkannt. Gehört haben es meines Wissens nach etwa das Dutzend, welches zu diesem Zeitpunkt das Gelände vor Randalierern abgesichert haben. Die Herren sind alle auf der Baustelle aufzufinden, wenden Sie sich einfach an den leitenden Ingenieur, Wilfried Koch, der wird ihnen alle Einzelheiten vor Ort erzählen können."

 

[Gelbert überreicht dir eine Liste mit allen Arbeitern auf der Baustelel]

 

"Ihre Kollegen haben das Gelände abgesucht. Was Kugeln oder Hülsen angeht,  müssen Sie sich also an diese wenden. Meine Männer werden wohl einen Teufel tun, ihre wertvolle Arbeitszeit mit so etwas zu verschwenden." 

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Hoffmann nimmt die Liste.

 

"Ich verstehe. Ihre Mitarbeiter sichern das Gelände gegen Randalierer, haben aber keine Patronen gefunden. Wenn man ein Gebiet sichert bewegt man sich ja über den zu sichernden Bereich, gerade wenn man Schüsse gehört hat. Von daher ist diese Information durchaus hilfreich."

 

Der Ton von Hoffmann ist schneidend, sein Blick finster. Dann schaut er Katharina und Rudolf an. "Falls Sie im Zusammenhang mit ihren Fachgebieten noch Fragen zur Bewertung der Lage haben? Sonst sind wir glaube ich hier fertig."

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"Meine Männer haben Order, dem Projekt feindlich gesonnene Randalierer davon abzuhalten, Gerät oder Mensch zu gefährden. Wenn diese Irren nun mit Schießeisen über meine Männer herfallen, ist das ein Fall für die Polizei. Für Sie. Also wenn Sie Hülsen brauchen um diese Meldung ernst zu nehmen, wäre es für mich wohl Zeit mit ihrem Vorgesetzten zu sprechen."

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Hoffmann zuckt die Schultern. "Tun sie sich keinen Zwang an. Möchten sie seine Nummer haben?"

 

Er blickt Gelbert direkt an und spricht ruhig weiter.

 

"Herr Gelbert, im Zusammenhang mit dieser Baustelle gibt es so verhärtete Fronten, dass ich sehr genau nachfrage und mich sehr genau umsehe bevor ich etwas unternehme. Sie sind bisher recht aggressiv aufgetreten und haben ausdrücklich Herrn Jäger erwähnt. Wenn ich ihnen nun sage, dass dessen Hütte heute Nacht niedergebrannt wurde?"

 

Eine weitere Pause.

 

"Aus diesem Grund halte ich es für unwahrscheinlich, dass er in eine Schießerei verwickelt war. Und bevor ich anfange zu unterstellen, dass jemand hier auf Ihre Leute schießt will ich Beweise, so arbeiten wir bei der Polizei, ob es Ihnen passt oder nicht. Zumal wir seit Wochen von beiden Seiten regelmäßig mit Beschwerden und Anschuldigen konfrontiert werden.

Allerdings ist diese Entwicklung sehr besorgniserregend, beide Seiten scheinen massiv bedroht zu werden und irgendwann wird jemand zu Schaden kommen! Also hören Sie auf mir zu drohen sondern arbeiten sie mit mir zusammen! Ansonsten sehe ich mich gezwungen die Vergangenheit ihres Personals sehr gründlich zu überprüfen und bis dahin eine Schließung der Baustelle - aus Sicherheitsgründen - zu beantragen. Die entsprechende Anzeige kam ja von Ihnen. Und wenn die örtlichen Behörden ihrer Meinung nach nicht dazu in der Lage sind werden sie wohl ein paar Verzögerungen in Kauf nehmen müssen."

 

Die letzten Worte sind ruhig und sachlich gesprochen, man sieht Hoffmann aber an, dass er sich nicht gerne drohen lässt. Er lässt die Worte einen Moment wirken.

 

"Für den Moment schlage ich vor, sie beantworten die Fragen meiner Berater, falls diese noch welche haben und stehen uns für Rückfragen zur Verfügung. Wir werden uns dann umgehend ein Bild der Lage machen und uns auf der Baustelle umsehen. Wenn sich die Anschuldigungen bestätigen werden wir entsprechende Schritte zum Schutz der Arbeiten einleiten.

 

Bis dahin erwarte ich ihre absolute Kooperation, wir erhalten uneingeschränkten Zugang zur Baustelle. Eine ganz einfache Abmachung, zwischen Ihnen und mir. Von Mann zu Mann."

 

Hoffmann steht auf und streckt dem Beamten entschlossen die Hand hin.

 

Angriff ist die beste Verteidigung. Wollen doch mal sehen ob man den Kerl nicht kleinkochen kann. Zumindest hat er sich bisher nicht verdächtig gemacht. Auch wenn man meinen könnte, dass er die Aufmerksamkeit auf die Gegner, nicht auf die Baustelle selbst lenken möchte.

Edited by Dark_Pharaoh
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Gelbert schluckt bei den Worten des Kommissars. Sein Kehlkopf hüpft aufgeregt hoch und runter. Dann schließlich steht der junge Mann auf und reicht dem Kommissaren seine verschwitzte Hand. "Einverstanden, Herr Kommissar Hoffmann."

 

Dann setzt er sich wieder, zündet eine weitere Zigarette an und blickt die restlichen Anwesenden auffordernd an.

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Gelbert steht auf und geht zum Kartentisch hinüber. Dort zeigt er auf eine Karte, welche die Gegend näher skizziert.

 

"Die Staumauer muss hier gebaut werden, damit sich der Fluss aufstauen kann. Die näheren Hügel eignen sich perfekt als natürliche Barriere um dort die Staumauer abschließen zu lassen." Er weist mit den Fingern auf besagte Punkte. Klingt alles plausibel.

 

"Eigentlich haben sich am Anfang nur diese drei Verrückten gewehrt und mich und das Vorhaben verschrien. Die restlichen Geilsdorfer kamen erst dann hinzu, als bekannt gegeben wurde, dass die Felder um Krebes geplättet werden und so die hohen Abfindungssummen an die Menschen dort gehen würden. Sie sehen also: die Geilsdorfer reagieren nur wegen ihres Geizes so negativ. Und was soll es hier schon geben? Hier gibts doch nichts!"

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"Wolff.....Wolff...." Gelbert schien zu überlegen. 

"Wolff....der Name kommt mir bekannt vor....ist keiner der Namen hier aus der Gegend....."

Er runzelt die Stirn, dann nach einigen Sekunden erhellt sich sein Gesicht.

"Wolff, natürlich, der junge Schriftsteller aus Berlin. Ja, der war mal bei mir, aber das ist, mein Gott, mit Sicherheit schon zwei Wochen oder so her. Warum fragen Sie, Fräulein?"

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"Nun ja... anscheinend stand er in Kontakt mit ein paar der Herren, die Ihnen Ärger machen. Können Sie sich noch daran erinnern worüber Sie genau mit Herrn Wolff gesprochen haben? Was haben Sie ihm erzählt? Was wollte er wissen?"

 

Na endlich, so etwas wie eine Spur. Eventuell. Bleib da dran, Katharina!

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