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[Nightmare Files] Prolog - Die Anreise


Der Läuterer
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"Paul, die Patienten sind all zu oft nur bedingt berechenbar. Viele Patienten sind sich ihrer Krankheit noch nicht einmal bewusst."

 

Sie blickt zu Dir auf. "Natürlich gehört dieses einschätzen können eines Patienten zur Arbeit eines Pflegers dazu."

 

Freya dreht sich um und geht in Richtung Bug des Schiffes, während Du neben ihr her gehst. "Es ist immer eine Frage nach der Mischung zw. Vertrauen und Misstrauen."

 

Als Ihr nebeneinander her geht, berühren Freya's Fingerkuppen wie zufällig Deinen Handrücken. "Es ist ein Risiko, wenn man nicht nur Distanz hält, sondern auch Nähe zulässt, verstehst Du? Immerhin sind viele Patienten manisch, phobisch, oder unterliegen einem Wahn oder einer Fixierung."

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Als Matilde meine Hand nahm stieg meine Zuversicht sichtlich an, ich lächelte wieder nahezu sorglos.

Sie hat recht, aber wenn wir vorsichtig sind... Es ergeben sich immer Mittel und Wege!

"Nein, ich verspreche dir, ich werde vorsichtig sein." Ich zwinkerte ihr zu. "Aber wir sollten uns dennoch in Ruhe etwas überlegen. Wir werden erneut auf einem Schiff sein, dieses Mal kann sich das Blatt wenden? Niemand kann uns für einen Unfall, für den Zorn der Natur verantwortlich machen.

 

Es muss nur akribisch geplant sein und wir brauchen alle anderen auf unserer Seite."

 

Grade als ich mich in Richtung der Patienten Borwic und Fowles auf den Weg machen wollte stoppte mich Big Black Pudding... Als er mich mit seiner dröhnenden Stimme an schrie zuckte ich innerlich und wohl auch etwas äußerlich zusammen. Diesmal wollte ich nicht einknicken, noch immer war ich bereit zu kämpfen. Ich drehte mich um, fixierte ihn mit meinem Blick und erwiderte "Ich wollte Patientin Stürmer zurück holen. Sie wissen doch, ich folge stets ihren Anweisungen."

 

Nun am Ausstieg der Fähre ist mein innerer Zorn abgeschwappt, nicht mehr so intensiv wie zuvor. Ruhe und Vorsicht beherrschen mich erneut. Mein Blick ist gesenkt und ich antworte Cole deutlich und verständlich "Ja ich werde aufpassen und wir werden alle hier zusammen auf ihre Rückkehr warten."

 

Als Cole davon watschelt, in seinen groben, klobigen Schuhen, schaue ich wieder auf und untersuche die Lage.

 

Als Pflegerin Brundtland und Patient Anderson nach kurzer Zeit zu uns stoßen folge ich meinem Auftrag und spreche Frau Brundtland an: "Misses Brundtland, Pfleger Cole beauftragte mich, hier mit den anderen Patienten auf ihn zu warten. Außerdem bat er darum, sie zu sprechen. Ich glaube er sucht nach Ihnen. Sie finden ihn direkt an Land, wenn Sie grade aus auf das große Gebäude, die Hafenmeisterei, zuhalten."

 

Als auch Freya verschwunden ist, suche ich das Gespräch mit Paul. Ich stelle mich zu nah wie möglich neben ihn und flüstere ihm entgegen. "Paul, bitte verzeih mir, aber es war kaum zu überhören, dass Misses Brundtland und du eine Auseinandersetzung hattet. Sag mir, seit wann liegt diese Anspannung zwischen euch? Seit dem ihr zu uns gestoßen seid? Könnte Cole etwas damit zutun haben?"

Ich seufze.

"Paul ich mache mir große Sorgen.. er schenkt ihr zu viel Aufmerksamkeit.

Du sollst wissen, dass ich und Matilde etwas gegen ihn unternehmen wollen, sollten sich unsere schlimmsten Befürchtungen als wahr erweisen."

Edited by Tac
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Bernward und Patrick tauchen am Bug auf, einige Zeit nachdem das Schiff angelegt hat.

Bernward krampft sich um seine Aktentasche. Patrick dagegen wirkt apathisch. Freya kommt auch wieder zurück. Sie wendet sich Paul zu "Wir warten hier. Ich konnte Cole nicht..." Dann bricht sie abrupt ab.

 

Der Black Pudding taucht wieder auf. Wie aus dem Nichts. Er umfliesst die Gruppe, wie eine Amöbe ihr Futter. Seine Arme, oder sind es Pseudopodien, umschliessen und fliessen. Beweglich. Geschmeidig. Dominant.

 

Dann löst er sich von der Gruppe ab und drängt sich zwischen Paul und Freya, spaltet sie, trennt sie, drängt sie auseinander.

Paul wird zur Gruppe geschoben. Freya wird separiert.

 

Der Neger fängt seine Beute, isoliert die junge Norwegerin und spricht zu ihr, indem er sie in sich einzuschliessen scheint. Eine Art Phagozytose. Er frisst sein Opfer.

 

Doch der Black Pudding ist gleichzeitig sehr aufmerksam. Seine grossen, wachen Augen huschen ruhelos über die Gruppe der Patienten, als würde ihm nichts entgehen.

 

Er streckt seinen Kopf nach vorne, wie eine Schlange, die mit einem Biss ihr Opfer zu vergiften sucht. Er flüstert mit ihr. Freya's Augen weiten sich. Ihre Gesichtsfarbe weicht und wird kurzzeitig kreideweiss. Das Gift der Viper lähmt die Beute und die Beute nickt und flüstert... "Verstehe."

 

Freya schwankt kurz, als würde sie gleich in Ohnmacht fallen. Starke, schwarze Arme halten und stützen sie. Eine massige, fünf-gliedrige Tentakel stützt ihr den Rücken.

 

Wieder ein Flüstern. Wulstige Lippen. Ganz dicht an Freya's Ohr. Gift. Es sickert in das Ohr der jungen Frau und frisst sich in ihr Hirn. Verseucht es. Manipuliert die Frau. Freya, wie unter Hypnose, wie in Trance, nickt. Sie scheint wie erstarrt. Dann entfernt sie sich von der Gruppe und begibt sich zum Heck des Schiffes.

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Ich seufze als ich das beobachte.

"Ist doch klar, was er da tut. Er quatscht sie voll an, um sie auf seine Seite zu ziehen. Ist doch so. Wir sind die böse Patienten, die Verrückten. Und sie sind die, die immer Recht haben"

Ich schüttle den Kopf.

"Ich wette meinen Kopf, er hat ihr erzählt, ich hätte der Doktor über Bord geworfen. Und, da bin ich mir sicher, sie wartet darauf, sowas zu glauben"

Ich bin angewiedert.

"Wir haben keine Chance, mal geglaubt zu werden"

Ich schaue Paul an.

"Und so fängt wieder an." Sage verbittert.

Dann nehme ich eine Zigarette, und zünde sie an.

Edited by Nyre
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Cole treibt seine Herde in Richtung Gangway. "So, die Herrschaften. Wir müssen los. An Land und zusammen bleiben."

 

Ihr geht über die Gangway an Land.

 

Es dauert nur kurze Zeit, dann kommt Freya hinter Euch her gerannt. Sie hat die Aktentasche und die Bücher von Dr. Andrews bei sich.

 

"Zur Hafenmeisterei. Immer geradeaus."

 

Cole ist sehr bestimmt. "Bleiben Sie zusammen!"

 

http://www.fortrosemarkie.org/grp_hist_HH_Part_3_html_m6df0c2d1.jpg

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Zu Nathaniel gewandt flüstere ich: "Ich glaube kaum, dass diese Anspannung von Belang ist. Und überhaupt: Alles ist bestens." Sie bleibt bei mir ... und wenn nicht ... "Ich lege mich nicht mit Cole an, dann werde ich kein Problem haben. " Wie ein Mantra - Ob das funktionieren wird?

 

Mein Blick wandert Freya hinterher.

 

Ich will dir nicht wehtun müssen.

 

... Ich habe es versprochen ...

 

"Ich liebe sie, weißt du?"

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Das Haus der Hafenmeisterei liegt vor Euch. Eine weiss getünchte Fassade. Eine blaue Holztür.

"Ich werde Dr. Andrews jetzt als vermisst melden. Der Kapitän hat den Zusammenstoss sicher schon gefunkt."

 

Cole dreht sich um. Sein durchdringender Blick ruht nacheinander auf jedem einzelnen. "Ich wünsche keine Einmischung in das Gespräch."

 

Cole drückt die Klinke herunter. Eine Glocke läutet.

 

Ein Büro. Mit Theke, Schreibtisch, Aktenschrank. Ein Telefon und ein Funkgerät.

 

Ein einziger Mann, der hinter dem Schreibtisch sitzt und aufblickt.

 

http://1.bp.blogspot.com/-NHO0IWoHXjo/VC60SnSQv3I/AAAAAAAAPsc/lJW0vWx2QoE/s1600/Ingo%2BGebhard%2B2.jpg

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Cole schildert den Vorfall. Kühl. Emotionslos. Nüchtern. Und der Hafenmeister nimmt alles zu Protokoll. "Wir schicken sofort einige Boote raus, um nach dem verunglückten zu suchen. Aber wir werden nicht lange suchen können. Es wird bald dunkel."

 

Er greift zum Telefon und gibt eine Suchmeldung heraus. Und Cole grinst sein breites Lächeln.

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Ich bleibe mit gesenktem Blick, balle meine Fäuste, und beisse mir in die Lippen.

Bleibe aber still.

Es bringt nichts, ihn zu wiedersprechen. Ich würde nur Ärger kriegen.

Verdammter Mistkerl.

Ich schmecke mein Blut.

Edited by Nyre
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Der Hafenmeister sieht Eure betretenen Gesichter. "Wir werden ihn finden. Alles wird gut."

 

Ein Windstoss drückt die Tür auf. Die Glocke läutet. Ein kühler Windhauch strömt hinein. "Nichts... wird jemals wieder gut werden. Nie... wieder. So etwas... erzählt man doch nur den Kindern... damit sie aufhören zu weinen. Damit sie sich... an etwas Hoffnung klammern... um nicht... wahnsinnig... zu werden."

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Die Tür zur Hafenmeisterei schwingt nun ganz auf. Der Schein der tiefstehenden Sonne blendet Eure Augen für einen Augenblick und zeichnet dann die Silhouette eines grossen Mannes ab, der im Türeingang wie eine gerahmte Skulptur steht.

 

http://www.bildarchiv-hamburg.de/sammel/ansicht/02_gegenlicht/011_15327_seeraeuber_stoertebeker_denkmal.jpg

 

"Entschuldigung bitte, ich wollte sie weder stören noch beunruhigen, dennoch widerstrebt es mir, den Unsinn, den andere Leute reden, immer unkommentiert so stehen zu lassen."

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Ich drehe mich auch um, und versuche zu verstehen, wer vorher gesprochen hat.

Wage es aber zu fragen, denn immerhin gelte ich als verrückt.

Als diese grosser Mann spricht, drehe mich ebenfalls zu ihm zu.

"Ah, der war es" murmele ich erleichert

Edited by Nyre
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