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[Nightmare Files] Kapitel 5 - Ein guter Tag zum...


Der Läuterer
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"Brennen - Brand! Richtig!" Ich stehe auf, meine Euphorie kennt keine Grenzen. "Sie verstehen mich - Schnaps wird gebrannt! Von Menschen gebrannt, um ..." Mein Zeigefinger sticht nach vorne und das Funkeln in meinen Augen wird unheimlich. "Um ein Feuer zu entfachen im Menschen selber! Um etwas zu aktivieren, um seine Kreativität anzuheizen! Ich war abstinent bis zu der Zugfahrt, meine Herren! Keinen Alkohol habe ich angefasst, weil Farid auf mich aufgepasst hat! Und als er nicht mehr konnte, nun, als ich das Feuer brauchte, als ich zum Schriftsteller Rick Fairwell wurde, da brauchte ich den Brennstoff, brauchte den Alkohol! Das Produkt meiner Fantasie brauchte den Alkohol!" Ich lache und wende mich kurz sogar vom Tisch ab. Dann bin ich wieder dort, meine Hände auf die Tischkante gelegt, mein Grinsen ein Feuerwerk. "Alkohol wird künstlich hergestellt und schafft Künstlichkeit - in meinem Fall Rick. Und Rick Fairwell schafft sich wiederum eine eigene künstliche Umwelt, eine Atmosphäre, in der er leben kann, eine Welt voller Hass und Zorn, in der alles gegen ihn wettert! Nichts ist wahr! Nichts von all dem war wahr! Es wurde nur gezeugt ... vom Menschen! Und wir alle, meine Herren, sind Teil dieses Spiels. Wir alle sind die Produkte eines größeren Ichs." Nun spiele ich eine Karte direkt vor mich hin, bin zufrieden, triumphiere, setze mich wieder und falte die Hände. "Da dies nun geklärt ist", fahre ich ruhiger fort, aber noch immer mit dem verschmitzten Ausdruck in meinem Gesicht. "Wer kann mir sagen, was es mit Orangensaft auf sich hat?"

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"Was... Oh...?" Leibnitz blickt überrascht.

 

Newton hebt eine Augenbraue.

 

Möbius prustet verächtlich "Saaaaaffft? Pfui. Bä."

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Möbius ist aufgebracht. Er hält die Karten für alle Spieler einsehbar vor sich hin. "Siiiiiiiiiiiiie!"

 

Seine Augen weiten sich. "Sie sind ein Scharlatan, Professor Paul."

 

Er schnaubt verächtlich und Newton zuckt mit den Achseln. "Siiiiiiiiiiiiie... sind vermutlich Zwangs-emeritiert worden. Hochstapler."

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"Ob Hochstapler oder nicht - ich bin wieder am Zug! Haha!" Am Ende geht das Spiel schnell vorbei und ich gewinne. Das erste Mal. Dabei grinse ich permanent und verabschiede mich gebührlich. Obwohl die Herren eindeutig verrückt sind, weiß ich jetzt, dass ich es nicht bin.

 

Und es niemals war.

 

[Weiter in der Therapie: Pauls Sitzungen]

Edited by Blackdiablo
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Nyre

 

Das Gespräch ist ziemlich lang, ohne dass der Verlauf Dir zäh oder gar langatmig erschienen wäre. "Frau Stürmer, wir haben das Mittagessen verpasst. Es tut mir leid."

 

Dr. Cooper schaut auf die Uhr. "Wenn Sie Hunger haben sollten, dann gehen Sie bitte noch in die Küche."

 

"Und anschliessend machen Sie mit dem Hund einen Spaziergang über die Insel... Das ist eine ärztliche Anordnung. Halten Sie sich dran."

 

Er lächelt Dich gewinnend an. Vermutlich hat er eine Schwäche für Dich.

... und Du weisst ja, wie sie alle enden, die es wagen Dich zu mögen... SIE BLUTEN !

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"Gut. Dann nehmen Sie einen Pfleger mit."

 

Dr. Cooper überlegt kurz. "Sie kennen doch Herrn Cole schon etwas näher, oder?"

 

"Er soll Sie begleiten. Sagen Sie ihm bitte, dass das eine Anordnung von mir sei. Er soll alle anderen Arbeiten an andere Pfleger weitergeben."

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Ich lache kurz aber aufrichtig.

"Cole? Danke nein, dann gehe ich lieber allein."

Ich schüttele leicht den Kopf.

"Sie sind ein guter Arzt, Doktor Cooper. Nochmal danke für das Gespräch."

Ich stehe auf, langsam, nicke kurz mit den Kopf, und gehe dann raus.

An der Tür drehe mich nochmal um.

"Sie sollten auch etwas essen" Ich lächele.

"Schönen Tag noch"

Ich gehe dann kurz etwas essen, dann füttere Luni, und gehe mit ihm etwas spazieren.

Ich schaue die Uhr, bevor ich loslaufe.

"Luni, solltest du mich komisch, oder krank, oder abwesend sehen, bellt, ja? weck mich, wenn ich einschalfen sollte"

Nicht wirklich beruhigt, gehe ich dann eine Stunde spazieren.

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Luni hat es eilig. Als Du mit ihm das Haus verlässt, springt der Wolf gewandt über den Zaun und verschwindet im Unterholz zwischen den alten, morschen Bäume.

 

Nach einiger Zeit taucht er wieder auf und läuft dann in Richtung Osten weiter, bleibt aber immer in Sichtweite.

 

In diese Richtung steigt die Landschaft leicht an, bis der alte Wald schliesslich endet und sich sanfte Wiesen vor Dir und Luni ausbreiten.

 

Die Farbe des Grases ist hell-grün bis gelblich, manchmal auch bläulich-grün.

 

Als Du Richtung Klippen weiter gehst, trägt der Wind Dir schweren, süsslichen Duft entgegen.

Luni läuft sofort interessiert in die Richtung des Duftes.

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Der süsse Geruch entströmt einigen grösseren Blumeninseln...

... die inmitten der kargen Wiesen liegen.

 

http://thumbs.dreamstime.com/z/white-lily-flowers-many-flower-field-33789199.jpg

 

Weisse Lilien...

Die Blumen zum Teil voll erblüht, die Blätter saftig grün und fleischig.

 

Ein betörender, süsslicher Geruch.

Sehr eindringlich; sehr betörend und angenehm.

Edited by Der Läuterer
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Ich schaue ein wenig geschockt die Blumen an.

So was schönes habe ich nicht erwartet, nicht hier...irgndwie scheinen mir die Fehl am Platz zu sein.

Dann gewinnt aber die Lust sich hinzulegen, und in diesem Meer zu baden.

"Komm Luni!" sage ich fröhlich.

Ich renne dahin, wie ein kleines Mädchen, und lasse mich in der Mitte hinfallen.

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Der Wolf schaut Dir nach. Er lässt seine Rute sinken und schüttelt sich. Dann läuft er Dir nach.

 

Diese Lilien verströmen einen starken, schweren, süssen Duft. Er ist betörend.

 

Als Du Dich in die Blumen hinein fallen lässt, knicken sie unter Dir um. Die Staubgefässe werfen eine gelb-orangefarbene Wolke aus Pollen in die Luft.

 

Luni fängt an zu niesen und zu schnauben. Wieder und wieder wirft er seinen Kopf nickend und prustend nach unten.

 

Du schaust nach oben in den Himmel über Dir; er ist blau und fast wolkenlos.

Der Boden unter Dir ist weich und moosig.

Die Sonne scheint sanft auf Dich herab.

Die Luft ist angenehm warm und in diesem Bereich der Insel fast windstill.

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Ich fühle mich wieder gut.

Ich lächele dabei.

"Luni, du grosser Wolf, dieser Geruch ist doch zu stark für dich, habe ich recht?"

Ich setze mich hin.

"Na dann gehen wir weiter. Ich will deine Feine Nase nicht behindern...Komm wir gehen zurück."

Ich stehe auf, beobachte nochmal die Landschaft, hole mir ein paar Blumen fürs Zimmer, und laufe zurück zum Sanatorium.

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