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[Das Ende des Wahnsinns] Kapitel 2: Bayerischer Hof– Bayern, 04. Juni 1924, München, 09:44Uhr


grannus
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Ich habe mich nach dem Intermezzo im Park auf mein Zimmer zurückgezogen. Katharina geht es gut. In ihrem Zimmer ist sie sicher.

Ich gehe auf und ab. Meine Hände zittern noch immer. Alle 5 Minuten gehe ich zum Fenster und schaue unauffällig zwischen den Vorhängen auf die Straße. Niemand zu sehen. Keine Araber. Keiner meiner alten Bekannten.

Du hast solche Situation oft gehabt. Komm wieder runter. Es ist alles gut gelaufen. Du bist in Sicherheit...

Wieder erreiche ich die Wand des Zimmers. Drehe um und gehe eine weiter Runde.

Ich hatte niemals etwas zu verlieren. Das war früher einfacher. Ich stand immer alleine da. Ich sorge mich gar nicht um mich...

Das solltest du aber... wenn der Boss dich erwischt, sollten deine Freunde deine geringste Sorge sein. Die kennt er nicht, die werden nicht so sehr leiden wie du. Außer er merkt wieviel sie dir bedeuten, dann...

Halt die Klappe... verdammt...

Wieder eine Runde. Ich balle die Hände zu Fäusten. Das muss endlich aufhören. Die Zeiten allein sind die schlimmsten, dann bin allein mit ihm...

Mit mir allein? Ha! Ich mag es gar nicht wenn du so von mir denkst. Habe ich einmal das Falsche für uns getan? Hab ich einmal mit irgendetwas unrecht gehabt? Nein! Du bist derjenige den wir diesen ganzen Mist zu verdanken haben. Wenn es nach mir gegangen wäre, würden wir jetzt in Berlin sitzen und uns unseres schönen Lebens erfreuen...

Ich bemerke wie mir kalter Schweiß auf der Stirn steht. Wieder eine Runde...

Du kannst das noch immer alles zurück haben. Du könntest genauso gut das Relikt stehlen. Du weißt wieviel das Teil wert ist... verkauf es einfach an die Araber und setz dich ins Ausland ab. Leichte Übung. Die Idioten vertrauen dir noch immer. Stell dir das mal vor - nach allem was du ihnen angetan hast, vertrauen sie dir noch immer...

Ja! Weil es meine Freunde sind, verdammt.

Freunde... pfff...

Wieder eine Runde. Ich hoffe die Anderen sind bald hier. Unvermittelt bleibe ich stehen. Ich muss hier raus. Vielleicht sollte ich unten etwas in der Bar trinken. Egal was. Nur raus aus diesem Zimmer. 

Wir sind hier noch nicht fertig, Freundchen. Du kannst erst hier raus, wenn wir einen Plan haben.

Du hast Recht wir müssen einen Plan finden.

Mein Plan ist gut. Wir wären glücklich!

Nein wären wir nicht...

Ich nehme das Gehen wieder auf. Wieder eine Runde. Wenn ich doch rauskäme aus diesem Käfig... Meine Hände zittern noch immer.

... und ihm ist als wenn es tausend Stäbe gäbe und hinter tausend Stäben keine Welt...
Du hast dir diesen Käfig ausgesucht. Hast du einen besseren Plan? Hmm? Dämlicher Idiot! Ich sage...


Ich stürme aus dem Zimmer. Nur raus hier. Erstmal in die Bar. Ich ignoriere meine zitternden Hände und gehe Richtung Treppe.

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Ich halte den Hörer mittlerweile so, dass Jacques mithören kann und schüttle einfach nur den Kopf.

 

"Sag mal Rudolf, WO gehen wir da hin? Scharfe Hunde, anscheinend feinstens dressiert - wer IST dieser Karl?"

 

Langsam glaube ich da ist mehr als nur einer paranoid. Paranoid, oder eventuell gleich verrückt? Ich sehe Jacques vielsagend an. Zum Glück ist wenigstens er da.

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Ich lausche Rudolf mich wachsender Verwirrung. Dann rutsche ich an den Hörer.

 

"Rudolf. Die Ägypter werden ein Auge auf uns haben. Und die Leute von Erich auch. Wir sind keine Agenten oder sowas. Wir können die nicht abschütteln. Ganz sicher nicht Erichs Leute. Ich denke wir sollte überlegen, ob es das wert ist. Ob wir riskieren wollen alles zu verlieren."

 

Mein Blick gleitet kurz zu Katharina, ich zwinge mich aber sofort wieder wegzusehen. Das hilft gerade niemandem. 

 

"Ruf den Baron an. Erkläre ihm was hier passiert. Und ob er auf dieses verfluchte Ding verzichten kann, wenn es nicht anders geht. Um Erich zu retten. Um uns alle zu retten." Eine Pause. "Denk bitte darüber nach." Eine noch längere Pause. "Wir haben so viel erlebt, wenn du es sagst bin ich an deiner Seite. Aber wir sollten unsere Optionen abwegen." 

 

Dann stehe ich auf und gehe ein paar Schritte im Raum auf und ab um mich in den Griff zu bekommen, lausche aber der Antwort von Rudolf.

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Eduard sieht sich gedankenverloren um uns singt ganz leise vor sich hin:

 

"Fah`n wa so jemütlich uff de Pferdebahn,
det eene Pferd,
det zieht nich,
det andre, det is lahm,
der Kuscher kann nich fahren,
der Konduktör kann nich sehn,
und alle fünf Minuten bleibt die Karre stehn.

Et sitzt sich so jemütlich
In de Pferdebahn,
Stillvergnügt und friedlich
Fängt man Bekanntschaft an.
So dicht heranzudrücken
An ne nette junge Dame,
Das Drängeln und das Drücken
Hab ich gar zu gern..."

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Keine Sorge das Kind werden wir schon Schaukeln. Dann Fahrt ihr erst mal ins Ägyptische Museum und geht in die Bibliothek. Eduard soll euch begleiten.

Dann werde ich mit Karl das Objekt überprüfen. Wir melden uns dann heute Abend. Ist das ok?

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Ich deute ein leichtes Kopfschütteln in Jacques Richtung an. Irgendwie kann ich den Kurator gar nicht mehr richtig verstehen. Irgendwas hat er vor, so viel steht mal fest. Aber ob es wirklich eine gute Idee ist...?

 

"Also gut, ich habe zwar keine Ahnung was wir da sollen, weil wir schon recherchiert haben, aber meinetwegen. Wir sind im Museum. Treff uns dann da, wenn du fertig bist. Ganz sicher, dass wir Eduard nicht besser zu euch schicken sollen? Anscheinend tut ihr gefährlichere Dinge als wir."

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"Wir gucken uns das Ding nur an und machen einigen Untersuchungen, es kann sein das wir drei, vier Tage brauchen, mache Dir keinen Sorgen, wir telefonieren uns zusammen. Es kann sein, dass ich dann noch Dinge habe mit denen Ihr mir bei der Recherche helfen könnt. Mache Dir keinen Sorgen, alles wird gut."

 

Bei den letzten Worten ist die Stimme des Kurators sanft und weich, beinahe warm

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Ich blicke verwundert zum Telefon und zucke dann die Schultern. "Sag ihm bitte, dass wir Eduard zu ihm schicken. Er soll auf seinen Chef aufpassen, in einem Museum dreht der Arme ja durch. Ich sag ihm gleich Bescheid"

 

Scharfe Hunde, Hintereingänge und jetzt sollen wir in ein Museum? Und wie am Bahnhof hat er meine Fragen ignoriert. Warum ruft er nicht den Baron an? Wir müssen dieses Ding loswerden. Es geht um die Sicherheit von Erich. Und unsere Sicherheit. 3-4 Tage um ein Objekt zu untersuchen? Und wenn er sich heute Abend meldet, was zur Hölle sollen wir dann den ganzen Tag im Museum? Egal, ich habe da eine andere Idee.

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"Bitte lass Eduard auf Euch aufpassen - er kann sich schon beschäftigen. Solange uns keiner verfolgt hat, sind wir sicher - wenn einer von Euch uns aufsucht, könnte er verfolgt werden und so die Aufmerksamkeit auf uns lenken."
hole Luft ...
"Wie geht es Erich, ist er auch mit Euch im Zimmer?"

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"Rudolf, du und dein Freund ihr seid alleine unterwegs und beide nicht gerade... nun Männer mit Muskeln. Ich denke ihr könntet Eduard besser gebrauchen als wir in der Bibliothek. Jacques und Erich waren beide im großen Krieg - nun zumindest in irgendeiner Art von Krieg, wenn du so willst, und ich weiß im Normalfall auch wie ich aus unangenehmen Situationen raus komme."

 

Ja ganz genau. So wie in dieser Telefonzelle damals. Ich ignoriere diese böse kleine Stimme.

 

"Wir sind nur in einer Bibliothek. Ich weiß nicht, was du vor hast, aber ich glaube kaum, dass die Araber uns dort auflauern. Sie sollten wissen, dass wir das Artefakt jedenfalls mal nicht haben. Aber DU, mein Lieber, bist da verdächtiger." 

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